Das neue Deutschland

The Economist schwärmt vom Deutschland, das die Herausforderungen der Zukunft angeht. Zu Recht?

In der 152. Folge von „bto 2.0 – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ beschäftige ich mich mit den Herausforderungen, vor denen Deutschland steht. Hat das britische Wirtschaftsmagazin The Economist recht, wenn es einen breiten Neustart-Konsens sieht, oder haben wir weder die Probleme korrekt erfasst, noch einen Weg in die Zukunft? Auch Thema: Wie sollen wir die entstehenden Lasten verteilen? Unser Experte ist diesmal der Makroökonom Professor Dr. Moritz Schularick von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Schularick ist Träger des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises 2022, des wichtigsten Forschungsförderpreises der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und einer der Autoren der Studie zum Gasembargo.

Täglich neue Analysen, Kommentare und Einschätzungen zur Wirtschafts- und Finanzlage finden Sie unter www.think-bto.com.

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Kommentare (36) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Stefan
    Stefan sagte:

    Herr Schularick ist ein weiteres Beispiel eines zeitgeistgetriebenen subventionierten Theoretikers, der unausgegorene Halbwahrheiten mit grossem Ego vorträgt und die Konsequenzen aus seinen Modellrechnungen auf die Wirtschaft und den Wohlstand der Bevölkerung weitestgehend ignoriert, frei nach dem Motto „man muss halt irgendwas Neues machen und weitere dummen Plattitüden. Absolut verantwortungslos. Das Lob an Habeck und andere Dilettanten zeigt allzu sehr, auf welchen wissenschaftlichen Niveau man sich hier bewegt. Man sollte sich solchen Schwachsinn nicht antun und zukünftig auf solche ärgerlichen Interviews verzichten.

    Antworten
  2. Hermann
    Hermann sagte:

    @ Hörer – nehmen Sie Ihre Blutdrucksenker und halten Sie durch bis zum Ende!
    Sehr geehrter Herr Dr. Stelter,
    abermals höre ich gespannt Herrn Prof. Schulariks Ausführungen zur Wertsteigerung der Assetwerte aufgrund des “risikofreien Zinses”.
    Warum wählen Sie nicht, der Einfachheit halber, ein “zinsloses” Asset wie das Edelmetall Gold als Benchmark:
    Eine Korrelation (Sie haben beim Handelsblatt sicherlich einfach Zugriff auf die einstmals “Hoppenstedt” genannte Datensammlung) zur Ermittlung des (Vermögenswert)Zuwachses “seit Mitte der 80-er Jahre des vergangen Jahrhunderts”, wenn Sie von den “leistungslosen”, zu besteuernden Windfallprofits (=> Übergewinnsteuer) sprechen, dürfte sehr hoch sein, wenn man von jeweils kurzfristen Ausreißern, Vereinigungungshype, DotCom-Krise, €-Krise, etc. absieht. Da dürfte nicht viel übrig bleiben!
    Wie hoch wird dann die Residualgröße “leistungsloser ” Vermögenszuwachs sein, wenn man, was auch für Produktionsbetriebe gilt, in Rechnung stellt, dass die “Kuh”, die hier gemolken werden soll, auch immer besseres Futter benötigt, um Ertrag (ESt.-Besteuerungssubstanz) zu liefern. Weiland ist das der technische Fortschritt, von den rechtlichen Friktionen (Rechtssprechung, Lieferstättengesetz, Mietpreisbremse, Erhlatungssatzung, etc.) ganz zu schweigen, der in das Asset inkorporiert werden muss, damit die Substanz erhalten bleibt; das relevante Stichwort im Markt heißt: Instandhaltungsrückstau, in den 90-er Jahren in den Straßen des Beitrittsgebiets zu berücksichtigen und auch heute noch – schauen sie mal z.B. selbst in Weimar (Top-SEDstaatsgepflegt und Landeshauptstadt) hinter die Kulissen! -; schließlich gibt es auch noch den Unternehmerlohn und den (kalk.) Eigenkapitalzins: Die Immobilie in “Berlin Mitte”: Selbstverständlich ist ein solches Investment in richtiger Zeit eine persönliche Leistung: Suchkosten, Kapitalbeschaffung/Umschichtung, Erwartungsprämie, Kapitalzins. Retrospektiv haben natürlich alle gewusst: “Hätte, hätte, hätte….” Es wird eben nicht geklingelt an der Börse, wann der richtige Einstiegszeitpunkt ist.
    Diese Leistungen als “Scheineffekte” zu benennen, würde ich vorsichtig ausgedrückt, als gewagt bezeichnen.
    Was ist zu tun, damit es auch unsere Volksvertreter (s. WiWo : 19/08/2022 S. 42 – wie konnte es in der VWL-Lehre nur so weit kommen?) verstehen: Zuförderst müssten wir uns antrainieren, auf beide Seiten der Bilanz zu sehen: bei 5% Inflation p.a. (ohne “risikofreien Zins” gerechnet!) ist das Asset in bereits 5 Jahren rund 25% mehr wert und die Schulden sind (bei 100%-Finanzierung) um 25% gesunken – ein todsicheres Geschäft mit 10% Rendite p.a. im 5-Jahreszeitraum! Natürlich ist in 5 Jahren auch 25% “abgewohnt”, aber dann kann man eben auch nicht noch jedes Jahr in Urlaub fahren; das taten unsere Eltern und Großeltern, deren Erbe wir heute verwalten, für unsere Enkel auch nicht. Leider möchten das eben viele junge Familien nicht wahrhaben. Und exakt die Personen, die in den 80-ern wegen der Atombedrohung (heute ist es die Klimakrise) keine Verantwortung für Kinder mehr übernehmen konnten und sich der Mühe der Kinder”aufzucht” durch Karriere entzogen haben, suchen heute händeringend nach Pflege-, etc.-Kräften und fordern Solidarität mit Zugriff auf “Vermögensgewinne” ein. Nein, man kann nicht Alles haben in der Marktwirtschaft: Chance auf Wertsteigerung bei Null-Verzichts/Risiko. Das gibt es nur bei lobbierenden gesellschaftlichen Großgruppen. Zumindest ein Politiker hat das schon mal verstanden, als er um die Jahrtausendwende herum sagte: hättet ihr in (selbstgenutzte) Immobilien investiert, hätte euch sogar das Sozialamt die Zinsen bezahlt, bevor ihr auf der Straße landet. Das hat natürlich keine Politiker je wiederholt: Er hätte ja Macht an die Wähler verloren!
    Unsere Politiker investieren lieber konsumtiv in volkswirtschaftliche Kapitalstockvernichtung (Kraftswerksrückbau) als in Kapitalstockaufbau – armes “Reiches Deutschland”.

    Antworten
  3. Gnomae
    Gnomae sagte:

    Makroökonomisch können viele Modelle für Deutschland vorhersagen, dass eine Transformation möglich ist.

    Der Beitrag wird aber der konkreten Situation nicht gerecht. Die Grünen fahren eine angebotsorientierte Energiepolitik. Meine Prognose ist, wenn sie Solar- und Windenergie anbieten ist dies in Ordnung. Nur leider benötigen große Teile der Industrie eine 24h volle Grundlast – 365 Tage im Jahr. Ich glaube nicht, dass ein englischer Investor aus der Londoner City dulden wird, dass seine GuV durch überhöhte Energiepreise in Deutschland vermiest wird. Die Wahrheit verschweigt der Autor leider: Die Investoren werden die Manager zwingen, ihre Betriebe oder Betriebsteile dorthin zu verlagern, wo die Energiesicherheit gewährleistet ist und die Rendite erwirtschaftet wird. Wenn es nicht Deutschland ist, hat der Staat hier ein Problem, und zwar auf der Einnahmenseite.

    Im übrigen würde jeder Manager gefeuert, der weiß, dass am 01.01. eine Energieunsicherheit eintritt und er nicht reagiert. Es sind noch 4 Monate bis zum 01.01. und Deutschland hat kein Konzept.

    Auch zu bemängeln, dass sich Makroökonomen nicht mit den physikalischen Grundlagen beschäftigen. Überall träumen die Leute von grünem Wasserstoff. Der Siedepunkt liegt bei minus 252 Grad Celsius (einmal Stromausfall ergibt eine schöne Ausdehnung des Gases) oder sie wenden andere Techniken an, mit Drücken bis 700bar. Da erscheinen mir erhebliche Vorkosten zu entstehen.

    Grundsätzlich laufen wir in zwei Probleme:

    Ein Problem auf der Einnahmenseite des Staates wegen der Abwanderung von energieintensiven Betrieben und Wegfall gut bezahlter Arbeitsplätze (Autoindustrie, Zuliefererindustrie etc.).
    Das bereits jetzt bestehende Problem auf der Ausgabenseite.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Gnomae

      “Ein Problem auf der Einnahmenseite des Staates wegen der Abwanderung von energieintensiven Betrieben und Wegfall gut bezahlter Arbeitsplätze (Autoindustrie, Zuliefererindustrie etc.).”

      Wo ist da das Problem? “Was geschafft werden muss” ist doch eine Verbrauchseinsparung beim Gas in Deutschland, da ist eine weitgehende Deindustrialisierung sehr hilfreich!

      Die Arbeitslosen werden dann Energiesparberater (Spezialisierung Waschlappen oder Duschzeit), Raumtemperaturblockwarte oder schulen zu Ökonomie-Professoren um, damit wir in Zukunft mit noch mehr “Transformations”-Weisheiten beglückt werden können – und finanziert wird das Ganze natürlich durch frisch gedrucktes Geld. :D :D :D

      Antworten
      • Dr.Lucie Fischer
        Dr.Lucie Fischer sagte:

        @Richard Ott
        …”Die Arbeitslosen werden dann Energiesparberater (Spezialisierung Waschlappen oder Duschzeit), Raumtemperaturblockwarte oder schulen zu Ökonomie-Professoren um…”
        Auf die Visagen von ” Experten ” ( bes. Virologen & Gesundheitsminister ) freue ich mich schon, wenn -unvermeidlich- Realität ihr maskenfreies Gesicht zeigt.

        N.N.Taleb:
        ” Dummköpfe glauben, Geiz sei mit Geld zu heilen, Sucht mit Drogen, Expertenprobleme mit Experten, das Bankwesen mit Bankern, die Wirtschaft mit Wirtschaftswissenschafltern und Schuldenkrisen mit neuen Schulden”
        N.N.Taleb, Klenes Handbuch für den Umgang mit Unwissen, S. 96

  4. JürgenP
    JürgenP sagte:

    @DS Nachdem ich mir den Beitrag mit Professor Dr. Moritz Schularick angehört habe, komme ich einmal mehr zur Überzeugung, dass Ökonomen zwar gute Erklärungen für Sachzusammenhänge liefern können, aber von dem MANAGEMENT von komplexen Sachzusammenhängen so gut wie nichts verstehen. Ausnahmen bestätigen die Regel, jedoch nach meiner Meinung nicht bei Prof. Schularick.

    Sowohl im Podcast als auch in einem schriftlichen Dokument zum Buch, gelesen auf einer Website, spricht Dr. Schularick vom Erfordernis, dass Probleme „analysiert“ werden müssten, um sie zu verstehen und dann daran zu gehen, Strukturen zu schaffen, um sie zu lösen.

    Schon im ersten Schritt verkennt Prof. Schularick die Kategorie der Probleme. Herr Prof. Schularick spricht von komplizierten Problemstellungen. Selbst für diese Kategorie hat Prof. Schularick kein Patentrezept zu Lösung, wie er im Blog sagt (38:42).

    Das ist klar, denn es gibt auch keines. Vielmehr herrscht in Politik, Wirtschaft, Verwaltungen usw. eine ganz andere Kategorie von Problemen, nämlich die Kategorie der ultrakomplexen Problemen/Anforderung mit äußerster Dynamik, einer Wandelungsgeschwindigkeit, die sich schlicht der „Analyse“ zur Herbeiführung einer kausallogischen Vorsteuerung entzieht.

    Prof. Schularick schreibt in seinem textlichen Teil, und so drückt er sich ebenso wort- und nebensatzreich auch im Podcast aus, dass der „deutsche Staat bislang schlecht gerüstet“ sei für seine „Rolle als Risikomanager“. Richtig. Allerdings schließt das eine Vielzahl von interviewten und nichtinterviewten Ökonomen und auch den heutigen Gast mit ein.

    Den Staat als Risikomanager zu fordern, ist ohnehin ein schlechter Scherz. Es sind Personen, die das Risiko managen. „Risikomanager“ auf sind zu unterscheiden von – um es mal bildhaft zu übersetzen – denjenigen Akteuren, die dafür hochqualifiziert ausgebildet sind: Notärzte, Hochseeschlepperkapitäne, Bergretter, Rettungstaucher. Sind Bundeskanzler und Politologen auch automatisch zum Managen komplexer Problemlagen ausgebildet – ich glaube nicht.

    Alle diese Leute haben eines gemein, sie kennen vorher ihr Risiko. Sie wissen auf was sie sich mit Ihrer Crew einlassen. Sie arbeiten hochprofessionell auf das alles entscheidende Ziel hin. Quatschen nicht unnötig herum, lassen sich nicht in die Arbeit hineinquatschen, sind konzentriert auf den Erfolg – und erreichen ihn in den allermeisten Fällen.

    All die guten Ratschläge im Blog, vmtl. auch im Buch, gelten für ganz andere Wetterlagen. Das ist das Kernproblem.

    Wenn es im Blog noch an Interviews mit Experten fehlen sollte (um inhaltlich voran zu kommen), so bedarf es welcher mit orkanerprobten, mit allen Wassern gewaschenen und chemisch gereinigten Risikomanagern der Komplexitätsmanagement – Extraklasse, so die wenigen, die gerade Zeit haben, zu finden sind. Das würde noch neue Erkenntnisse bringen. Mein Eindruck heute, so leid es mir tut: für diese Qualifikation fehlt es m.E. Prof. Schularick (sinngemäß) noch an ein paar heftigen Sturmfahrten oder Beinaheabstürzen in der Branche, in der er berät.

    Antworten
    • Stefan
      Stefan sagte:

      Die unausgegorenen Aussagen des sehr selbstbewussten Herrn Professors lassen einen verzweifeln. Komplexe Systeme werden in einfache Schemata gepresst, die Konsequenzen der hier unkritisch als alternativlos positionierten Energiepolitik werden vollkommen ausgeblendet bzw lapidar mit „man muss halt dann was Neues machen oder dann werden halt Industrien ins Ausland gehen etc“. Absolut ärgerlich, gerade da solche Personen auch noch Gehör in der Öffentlichkeit bekommen, wie bspw auch ein Herr Fratscher, der sich auf vergleichbarem Niveau bewegt.

      Antworten
  5. JürgenP
    JürgenP sagte:

    foxxlysagte:
    21. AUGUST 2022, 14:44 „@kayser guter beitrag und ideen. ABER: hierzu müsste deutschland erstmal seine internen und externen parasiten und schmarozer abschütteln. eine radikalkur wäre dazu nötig!“

    Parasiten & Schmarotzer, soso. Erkennt man die an der Nase oder Hautfarbe? Und wenn erkannt, wie sähe die „Radikalkur“ aus? Wer wäre hier im Lande zur Durchführung am Besten befähigt? Viele, viele Fragen … und keine einfachen Antworten – oder doch?

    Antworten
    • MFK
      MFK sagte:

      Die Begriffe Schmarotzer und Parasiten sind abzulehnen. Wer kein Einkommen hat, kann auch seine Energie nicht bezahlen. Diese gehört aber zum Existenzminimum und ist zu gewährleisten. Was der Politik aber auf die Füße fallen wird, ist die Tatsache, dass der Rest die mit Steuern und Abgaben aufgepumpte Energie bezahlen muss und das aus seinem zu versteuernden Einkommen. Herr Lindner will den Steuerfreibetrag im nächsten Jahr um gerade einmal 295 EURO erhöhen. Der Grundfreibetrag soll aber die Besteuerung des Existenzminimums verhindern.

      Und dann wird einem das Ganze auch noch mit Markt erklärt. Energie ist ein politisch dominierter Markt und ist nicht frei. Sonst gäbe es weder eine OPEC noch eine Abrechnung in USD noch politischen Druck auf die Förderländer. Auf der Abnehmerseite ist der Preis durch Steuern und Abgaben bestimmt. Jeder Verbilligung von Energie wurde in der Vergangenheit mit Steuererhöhungen kompensiert erst zur Optimierung der Haushaltseinnahmen, nun unter dem Deckmantel der Ökologie. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Die CO2 Zertifikate verteuern sich 2023 weiter. Den Bürgern wird das Ganze mit kruden Spartips verkauft, als ob heute noch jemand mit Energie verschwenderisch umgeht. Zu allem Überfluss kommt nun auch noch die Ukraine Krise hinzu.

      Wer zudem die Zinssätze mit einem Sparüberhang erklärt (Badewannentheorie) verkennt, dass die Banken nicht die Sparguthaben verleihen, sondern Geld schöpfen. Ferner mag man dann einmal Negativzinsen erklären und die Tatsache, dass griechische Anleihen geringer rentieren als US Anleihen. Alles hier im Blog schon oft erläutert.

      Hier wird der Wähler von der Politik hinter die Fichte geführt.

      Antworten
    • Stummlfumml
      Stummlfumml sagte:

      Erkennt man daran, dass diese im Staatsdienst, für staatsfinanzierte NGOs oder den ÖRR tätig sind/waren. Und da man es in der Vergangenheit versäumt hat den Staat kontrolliert und geregelt zu schrumpfen, sondern diesen als Selbstbedienungsladen verstanden hat, sollte man auch jetzt nicht auf zu viel Augenmaß gegenüber Übertreibungen hoffen.

      Antworten
  6. komol
    komol sagte:

    Naja, was soll man dazu schon noch mehr sagen, als es Scholz zumindest tat :-) Sogar viele ältere reine Ökonomen müssen dazu erkennen, wie hochgefährlich es sein kann, wenn man Wirtschaft mit Gesellschaft gleichsetzt (bzw. blind an diese Sicht anschließt) und die Wirtschaft nicht als Teil der Gesellschaft begreift (und sich selbst auch nicht als einen unter vielen Beobachtern, der nicht beobachten kann, wie er beobachtet bzw. diese Frage ausgelagert hat). Lobbystudien müssen halt dann die gleichen Methoden verwenden, der Teufel liegt natürlich immer in der Frage, wer methodisch sauberer war :-) Erkenntnis ist aber keine Frage der Methodik, lehrt uns die Wissensoziologie. Dies mal als Hilfsargument für Politiker, ohne gleich in Detailfragen der philosophischen Wissenschaftstheorie selbst einsteigen zu müssen.

    Was man aber zumindest erwarten hätte können, ist, dass man bei Einzelfragen, wie bspw. jener nach der Ursache der gesunkenen Realzinsen mal von Keynes Standardmodell zu einer wirtschaftshistorischen (man muss ja nicht gleich eine wirtschaftssoziologische einnehmen und/oder die Geldschöpfungsfrage stellen) Sicht hinüber kommt. Das Hauptproblem ist immer wieder, dass Wirtschaft keine soziale Physik ist, oder dass man so gesehen zumindest mal vom newtonschen mechanischen Weltbild zur thermodynamischen Sichtweise der Mesophysik wechselt (was in der Physik schon Mitte/Ende des 19 Jhd. passierte und das bessere Verstehen biologischer Zusammenhänge bewirkte). Mikroökonomisch gesehen, sollte man dabei mal den methodologischen Individualismus fallen lassen und erkennen, dass unten nichts weniger als Interaktionen stattfinden..

    Habeck sagte mal sinngemäß dazu, dass man eine Matraze voll Wasser zwar belasten kann und sich das Wasser an einer anderen Stelle verdichten kann, man aber nicht weiss, wann das Ding reist (z.b. wenn man sich voll reinhaut etc.)… Wer überlegt, seine Produktion zu verlagern, schaut nicht nur auf Preise, sondern v.a. darauf, was die anderen machen (Konkurrenten, Lieferanten, Kunden usw.), und die anderen wiederum, was die er und noch andere machen usw. (man kalkuliert also: wer denkt wie i.S. von Keynes’ beauty contest und handelt dann trial-and-error-mäßig auf Sicht).

    Hier politisch so haussieren zu gehen, ist tatsächlich, und da hat Scholz irgendwo auch Recht, unverantwortlich (und, um es mal einfacher auszudrücken, dem Kapitalismus im Wissenschaftssystem geschuldet). Besser wären Tugenden wie Zurückhaltung; Demut; Selbstzweifel .. Das wissen viele ältere, auch bei den nur reinen Ökonomen.

    Man muss es leider so sagen, weil es um viel geht. Niemand will wegen Erkenntnisbürschteln 20% frieren oder wegen “angelgesächsten Waffenomis” ne Atombombe auf den Schirm bekommen!

    Antworten
  7. Bauer
    Bauer sagte:

    Verehrter Dr. Stelter, haben Sie es nötig, sich auf dieses Niveau zu begeben. Die heutigen Kommentare zusammen mit denen der letzten Tage zum selben Thema sollten ein Aufwecker sein.

    Antworten
  8. MFK
    MFK sagte:

    Prof. Schularick sollte in die Politik wechseln. Ein eher mittelmäßiger Podcast.

    In der Energiepolitik auf den Markt zu setzen, ist schon seltsam. Was ist der Markt? Doch wohl europäisch. Da ist der deutsche Verbraucher (privat und gewerblich) der Dumme. Man schaltet den Markt aus, indem man den Hauptlieferanten (Russland) kalt stellt und Diktaturen wie Saudi-Arabien und Qatar hofiert. Das mag verstehen, wer will. Auch versteht Prof. Schularick den unterschied zwischen Spot märkten und den langfristigen Markt nicht. Den Unterschied wird der Verbrauch spätestens im Herbst merken. China dankt im übrigen für die Subventionierung der Solarindustrie. Markt?

    Die ganze Energiepolitik erinnert mich an J.C. Juncker. Wir machen da mal was und wenn es kein Geschrei gibt, machen wir weiter bis es kein Zurück mehr gibt. Nun gibt es Geschrei. Also geht man einen Schritt zurück, 9 EURO Ticket und Tankrabatt. Ist das Marktwirtschaft? Ich bin gespannt auf den Herbst. Überhaupt wird es dann erst interessant. Hartz IV bekommt Energie ohne Berechnung. Die Krankenschwester mit 3000 EURO brutto = 1800 EURO netto darf wohl 1500- 1800 EURO aus ihren Nettogehalt an Energiekosten nachzahlen. Wo ist da der Markt?

    Interessant auch die Aussage, fallende Zinsen führen zu Reichtum bei den Reichen. Alles richtig. Die Konsequenz? Wir erhöhen die Zinsen? Wohl kaum. Korrelation und Kausalität. Was ist denn nun Ihre Lösung, Zinsen erhöhen oder nicht? Die Lösung ist höhere Steuer. Da drückt sich Prof Schularick. Er will erst mal hören, für was die höheren Einahmen verwendet werden. Das dürfen sie einen Politiker niemals fragen. Natürlich für konsumptive Ausgaben. Das bringt Wählerstimmen. Übrigens hat Deutschland die höchsten Steuern in der OECD. Also, höhere Steuern sind kein guter Vorschlag.

    Lieber Prof. Schularick, das können Sie besser.

    Antworten
  9. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Die Kommentare bisher sind ja einhellig – selten hier. Vieleicht sollte Herr Stelter auch nochmal was dazu sagen. Nur eine Anmerkung zu Kayer: “Seit Jahren hört man das Gejammer, dass man keine Handwerker mehr bekommt. Ja in 3 Jahren sind dann kaum noch welche da (Boomer). Viele Unternehmen machen dicht, weil die Kinder sehen, für was sich Vati abrackert. Bürokratie ohne Ende, Zertifizierungen, Richtlinien und das Finanzamt im Nacken. Das ist eine Katastrophe, die jeder sehen kann.”

    Genauso sieht es mein lokaler, kompetenter, hochanständiger Inhaber einer Sanitär/Heizungsfirma. Und vernünftige Mitarbeiter bekommt der auch nicht mehr. Aber die linksgrüne Politik will eben davon nichts wissen.

    Antworten
    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ beobachter
      die arbeitgeber sorgen über ihre verbansvertretungen in tarifverhandlungen für hungerlöhne………….. warum wohl will kein mehr handwerker werden?
      ein handwerker -geselle kann sich keine familie leisten in den städten. und bei vielen meistern ist die lage kaum besser.

      hier funktioniert noch angebot und nachfrage.
      seit jahrzehnten schon das gleiche gewinsel der ArGeb.

      Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Die Verunglimpfung selbständiger Handwerker können Sie sich sparen. Machen Sie es doch selbst erst mal besser. Und Sie schreiben “… internen und externen parasiten und schmarozer abschütteln.” Was ist denn mit den nicht arbeiten wollenden Schmarotzern? Haben Sie dazu auch eine Meinung?

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ beobachter
        nun, ich weis von selbstständige handwerker mit einigen angestellten, dass es üblich war/ist etwa alle 1-2 jahren eine ETW zu kaufen.

        selbstverständlich habe ich zu den schmarozern ohne arbeiten auch eine klare meinung:
        jeder kann irgend eine arbeit leisten. wer dies nicht will obwohl er könnte, bekommt keinen cent!

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Sehen Sie, genau das ist das Problem. Kürzlich wurden alle Hartz4 Sanktionen praktisch gestrichen: Ablehnung von Arbeitsangeboten, größere Wohnung, eigenes Vermögen, …
        Da kommen viele Cent zusammen. Von den Leistungen für Migranten gar nicht zu reden.
        Aber lieber Selbständige diffamieren.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ beobachter
        “”Aber lieber Selbständige diffamieren.””

        …..wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, könnte ich es nicht sagen.
        somit ist es kein diffamierung, oder sind sie auch schon bei den zensoren?

  10. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Ich finde ja Schularicks Idee charmant, dass die deutsche Chemieindustrie ihre energieintensive Produktion doch nach Island verlagern könnte, weil dort die Energie so günstig ist und die auch nicht von russischen Enegielieferungen abhängig sind.

    Es gibt da nur ein Problem: Ganz Island hat 375.000 Einwohner, alleine die BASF hat schon über 100.000 Beschäftigte. Wo sollen in Island die Arbeitskräfte für so ein Projekt herkommen?

    Das sind Ideen aus einem staatsfinanzierten Paralleluniversum.

    Antworten
  11. Jens Petersen
    Jens Petersen sagte:

    Es scheint bei vielen immer noch nicht angekommen zu sein: Ohne Disruption kein Fortschritt.

    Systeme, die lange keine ernsthafte Änderung / Anpassung erfahren, werden immer von anderen, sich schneller optimierenden Systemen verdrängt.

    Der Sozialismus hat eigentlich historisch gezeigt, dass er nicht funktioniert, besser nur solange, wie fremdes Geld verheizt werden kann. Bei uns scheint das in der Politik nicht durchzudringen. Auch die Kommentare gehen, wenn auch vermutlich mit anderer Motivation, in ähnliche Richtung.

    Nebenbei, das historisch große China ist durch den Konfuzianismus zugrunde gegangen, Europa und vor allem Deutschland mit seinem belehrenden, arroganten moralisieren sollten aufpassen nicht den gleichen Fehler zu machen.

    Zum Podcast: Vielleicht verstehe ich ja etwas falsch, aber zu behaupten, die Vermögensgewinne z. B. aus gestiegenen Immobilienpreisen seinen Zufall ( das unsägliche Übergewinnargument ) kann ich nicht nachvollziehen.

    Immerhin muss die Immobilie ja in der Zeit vor dem Anstieg erworben worden sein. In dieser Zeit waren die Zinsen aber erheblich, so dass zwar die Nominalwerte geringer, die Bruttopreise mit Zinsen und anderen Kosten dann aber doch deutlich höher waren als es schien.
    Dieser Fakt scheint mir bei der Studie bzw. Der Bewertung komplett unberücksichtigt zu sein.

    Dazu kommt, dass jeder, der sich damals – auch als junge Familie – eine Immobilie geleistet hat – genau wie heute – ein erhebliches Risiko eingehen musste. Das ließ sich üblicher Weise nur durch entsprechende Leistung kompensieren – was wiederum nichts mit Windfall sondern eher mit strategischer Investition zu tun hat.

    Die Möglichkeiten sind für mindestens 80-90% der Bevölkerung gleich. Dass viele nichts daraus machen liegt eher an mangelnder Eigeninitiative oder anderen Interessen.

    Wer seinen Schwerpunkt auf Konsum legt, darf später nicht von dem Teil der Gesellschaft, die es anders gemacht hat, fordern seinen Konsum auch weiterhin zu stützen.

    In sofern ist vielleicht der Anstieg von Vermögen bei 50% auch ein Zeichen dafür, dass dieser Teil der Bevölkerung einfach mehr geleistet hat und höhere Risiken eingegangen ist als die anderen 50%?

    Antworten
  12. Kayser
    Kayser sagte:

    Ich kann mir die Aussagen des Herrn Prof. Schularick nur damit erklären, dass man ihn vor Jahren in seinem Elfenbeinturm eingeschlossen hat.
    Die Aussagen zum Gasembargo kann ich nicht nachvollziehen. Einerseits fehlt hier die langfristige Sicht, denn Russland wird ewig unser Nachbar bleiben, vielleicht demnächst etwas direkter. Somit muss man irgendwie mit denen zusammenleben. Hierbei erscheint es wenig sinnvoll, diesen Nachbarn zu isolieren. Das erzeugt Spannungen und führt zu Allianzen, die Russland gegen uns ausrichten. Russland hat wahrscheinlich alle Ressourcen für uns zu bieten, die man für eine moderne Wirtschaft benötigt. Dazu ist die Lieferung und unter Umständen auch der Preis besser, als bei allen anderen. Wie viel wirtschaftlicher kann es denn sein, die Kohle aus Südamerika zu importieren? Klar ist es sinnvoll die eigenen Gasreserven zu nutzen, ja man müsste sie immerhin mal nutzbar machen, aber schon das will man nicht. So hätte man dann eine Alternative, die den Sanktionen immerhin irgendeine Wirkung gegen Russland verleihen.
    Andererseits hört man die üblichen Floskeln. Wir verlagern einfach alles ins Ausland, was wir hier nicht machen können/wollen/sollen. Hilft auch beim CO². Das entsteht dann wo anders aber wir haben eine gute Bilanz. Die Lieferkettenproblematik zeigt doch, was unsere Wirtschaft taugt, wenn der Güterstrom abreißt. Dann verlagert sich einfach noch ein Teil nach Asien, wo dann mit günstigem (russischem) Atomstrom, Gas, Öl und Kohle die Produkte hergestellt werden, die dann bei uns benötigt werden aber eventuell nicht kommen. Dazu noch die strategische Überlegung, warum man eigentlich in Deutschland eine Endfertigung hat, wenn so viele Komponenten im fernen Ausland erzeugt werden?
    Er spricht einen Strukturwandel der Wirtschaft an. Tolle neue grüne Technik usw. Vielleicht die, deren Produktion von Mecklenburg nach Indien verlagert wird, von Unternehmen, die vom Staat alimentiert werden, weil sie sonst schon lange pleite wären. Ich bin gespannt, was hier Neues entsteht, wenn eine schlechtere Rohstoff- und Energieversorgung herrschen und wenn die Boomer in Rente sind und die Generation Kevin Kühnert übernimmt. Wahrscheinlich übernehmen sie sich, wie andere Koryphäen unserer Politik bei der Nahrungsaufnahme. Mal überlegen, ich habe eine gute Idee und kann wählen, ob ich die hier oder in den USA umsetzte. Was mache ich?

    Seine Sicht auf die Unternehmen in Deutschland kann ich auch nicht verstehen. Betrachtet man nur mal die kleinen Unternehmer, die tausenden Handwerker, Baubetriebe und Gastronomen. Seit Jahren hört man das Gejammer, dass man keine Handwerker mehr bekommt. Ja in 3 Jahren sind dann kaum noch welche da (Boomer). Viele Unternehmen machen dicht, weil die Kinder sehen, für was sich Vati abrackert. Bürokratie ohne Ende, Zertifizierungen, Richtlinien und das Finanzamt im Nacken. Das ist eine Katastrophe, die jeder sehen kann. Dazu fehlen noch die Fachkräfte in allen Bereichen. Der Staat hat das Unternehmertum unattraktiv gemacht und das erkennt die junge Generation. Die beste Alternative ist hier der Verkauf. Man betrachte nur das Höfesterben bei den Bauern. Die wollen nicht mehr, weil es jedes Jahr schlimmer wird und das wollen sie ihren Kindern nicht antun.
    Bei den Gastronomen ist es noch einen Zacken schärfer. Während das hohe C im Ausland keine Rolle mehr spielt, gelten bei uns noch Regeln, die die Kundschaft und Belegschaft abschrecken. Man muss nur in die Branche reinhören. Da arbeiten noch die, die wirklich in den Beruf verliebt sind. Nur auch die sitzen auf gepackten Koffern und hören auf, so der nächste Winter wie der letzte wird.
    Zu guter Letzt das leidige Thema mit der Vermögenssteuer. Was soll das? Dazu noch die Aussage des Herrn Professor, „man könne das auch über die Einkommensteuer regeln“. Das Einkommen ist zigmal versteuert und es reicht immer noch nicht? Das Problem sind die Ausgaben, wo wir auch bei der angesprochenen Einwanderung wären. Man hat in den letzten Jahren das Land mit Leuten geflutet, die in Summe nicht ansatzweise einen positiven Beitrag leisten. Zuletzt vermeldeten offizielle Stellen, dass unter den Zuwanderern einzelner großer Gruppen bis zu 75% Analphabeten sind. Diese können nicht die Boomer ersetzten. Nicht nur diese müssen die arbeitende Bevölkerung bzw. die Unternehmer durchfüttern, sondern auch die „schon länger hier lebenden“ Arbeitsunwilligen. Diese werden seit Kurzem auch noch von Sanktionen verschont und bekommen Hilfen wegen der hohen Preise. Vielleicht wären hohe Preise mal ein Anreiz zum Arbeiten? Es gibt ausreichend zu tun.
    Die Probleme können nicht gelöst werden, indem man immer auf die haut, die den Karren noch ziehen. Es ist offensichtlich Unsinn in Deutschland zu arbeiten, wenn man nicht ein relativ hohes Einkommen damit erzielt. In allen anderen Fällen ist die soziale Hängematte vorteilhafter, insbesondere wenn man demnächst noch bis 70 arbeiten soll.

    Nun noch ein wichtiger allgemeiner Punkt. Russland gewinnt den Krieg in der Ukraine, früher oder später. Alles andere ist Unsinn, wenn man die Ereignisse der letzten Monate betrachtet. Es ist nicht entscheidend wie wir das empfinden. Wir müssen anerkennen, das andere Länder Interessen haben, die unseren entgegenstehen und dass sie für deren Realisierung Mittel wählen, die uns nicht gefallen. Fast alle die diesen einfachen Umstand nicht anerkannten, sind im Laufe der Geschichte verschwunden. Die, die noch da sind, bauten Widerstandfähigkeit auf. Wir sind aber „blank“ und abhängig. Toll!

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    • Jens Petersen
      Jens Petersen sagte:

      Würde ich in weiten Teilen zustimmen, nur kann man Putin nicht einfach damit durchkommen lassen. Die Gefahr, dass er dann demnächst vor unserer Haustür steht mit seinen Raketen und Panzern wäre zu groß. Offensichtlich ist aber die wirtschaftliche Integration gescheitert, es hat Putin nicht davon abgehalten imperialistische Gedanken umzusetzen. Wir konnten auch mit einer Sowjetunion als Nachbarn leben, trotz Isolation.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Jens Petersen

        “nur kann man Putin nicht einfach damit durchkommen lassen. Die Gefahr, dass er dann demnächst vor unserer Haustür steht mit seinen Raketen und Panzern wäre zu groß.”

        Wenn Sie ernsthaft glauben, dass diese Gefahr besteht, sollten Sie sich freiwillig für den Krieg in der Ukraine melden. Viel Glück, Sie werden es brauchen.

      • Stummlfumml
        Stummlfumml sagte:

        Der Russe schafft es noch nicht einmal Kiew einzunehmen, aber wir sollen Angst davor haben, dass er bald durch Nato-Gebiet auf Berlin zumarschiert? Okay…

    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ kayser
      guter beitrag und ideen. ABER:

      hierzu müsste deutschland erstmal seine internen und externen parasiten und schmarozer abschütteln.
      eine radikalkur wäre dazu nötig!

      jährlich dürfte die arbeitsleistung von den arbeiteten deutschen in den dreistelligen milliarden-bereich gehen, mit welcher wir andere füttern und um freundschaft winseln.

      was wäre so schlimm diese falschen freunde abzuschütteln?
      was bringt uns real “diese” EU? was bringt uns die usa für einen nutzen?

      wir haben doch schon mehrfach die reparationen bezahlt! wieviel denn noch?

      Antworten
      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        „hierzu müsste deutschland erstmal seine internen und externen parasiten und schmarozer abschütteln.
        eine radikalkur wäre dazu nötig!“

        Wurde das nicht schonmal versucht? Ich kann mich da dunkel erinnern, schonmal von der Durchführung einer solchen Maßnahme gehört zu haben…

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        Nana, nicht nur einmal. Raten Sie mal, welcher geradezu “revolutionäre” deutsche Philosoph das hier geschrieben hat:

        “Das beweist, daß Paris, seiner historischen Vergangenheit getreu, die Erneuerung des französischen Volkes darin sucht, das Volk zum Vorkämpfer der Erneuerung der alten Gesellschaft zu machen, daß es die soziale Erneuerung der Menschheit zur nationalen Aufgabe Frankreichs macht! Es ist die Emanzipation der produzierenden Klasse von den ausbeutenden Klassen, von ihren Gefolgsleuten und ihren Staatsparasiten”

        Oder das hier:
        “Die Fraktionen und Parteien der herrschenden Klassen, die abwechselnd um die Herrschaft kämpften, sahen die Besitzergreifung (Kontrolle) (Bemächtigung) und die Leitung dieser ungeheuren Regierungsmaschinerie als die hauptsächliche Siegesbeute an. Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit stand die Schaffung ungeheurer stehender Armeen, einer Masse von Staatsparasiten und kolossaler Staatsschulden.”

        Karl Marx/Friedrich Engels – Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 17, 5. Auflage 1973, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 493-571.
        http://www.mlwerke.de/me/me17/me17_493.htm

  13. Stummlfumml
    Stummlfumml sagte:

    Also ich bin in der Mitte des Podcasts eingeschlafen, weil mir der Stuss von Herrn Schularick einfach zu langweilig war. Dazu mal ein paar Punkte:
    1.: Dass er von seinen Kollegen und Kollegen spricht, weil er sich einerseits dem im akademischen Bereich inzwischen vorherrschendem deutschfeindlichen Geist unterwirft, der das generische Maskulinum hasst, und gleichzeitig die sperrigen Alternativen im alltäglichen Sprachgebrauch nicht handhaben kann, ist schon lustig und erinnert an Scholz’ Wahlkampf.
    2.: Er spricht davon, dass im Bezug auf die starke Abhängigkeit von russischem Gas sich die Industrie gegen die Politik durchgesetzt hätte. Bitte was? Merkel hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass ihr NS2 und das russische Gas nicht nur ein wirtschaftliches, sondern besonders ein politisches Anliegen sei, um Rus so international einzubinden. Dass Herr Schularick CDU und SPD hier so aus der Veranwortung nimmt und als arme Opfer stilisiert, muss man schon als Geschichtsklitterung oder vollkommenen Ahnungslosigkeit bezeichnen.
    3.: Er behauptet, dass es Tesla gebraucht hätte, um der deutschen Automobilindustrie aufzuzeigen, dass ihr Weg der Falsche war. Was für ein gnadenloser Blödsinn. Tesla konnte sich nicht im europäischen Markt etablieren, weil ihre Produkte so überlegen waren und sich am Markt durchgesetzt haben, sondern weil in erster Linie die EU (unter starkem französischen Einfluss) den Dieselmotor massiv angegriffen haben und in den Markt eingegriffen haben. Tesla hat überhaupt erst dadurch Geld verdient, dass sie CO2-Zertifikate verkaufen konnten. Ihr eigentliches Produkt ist auf einem freien Markt hingegen chancenlos. Das ist blanker Hohn.
    4.: Sie beide sagen, dass Sie den Tankrabatt ablehnen, weil er die Preissignale verfälschen würden. Nur ist der Marktpreis durch staatliche Abgaben bereits um mehr als das Doppelte nach oben verzerrt. Der Tankrabatt verschiebt den aktuellen Benzinpreis lediglich wieder etwas in Richtung das Marktpreises, was laut Ihrer Argumentationslinie ja wünschenswert ist. Hier ist die Argumentationslinie logisch inkonsistent.
    5.: Lobt er Habeck für den Ausbau der LNG-Terminals. Zu dumm nur, dass es damit dann trotzdem keine freien Transportkapazitäten bei den Flüssiggastankern gibt. D.h. wir müssen nicht nur das teure Flüssiggas der Amis bezahlen, sondern auch noch enorme Zuschläge für den Transport, um anderen Ländern die Tankschiffe wegzukaufen. Großartige Aktion von Habeck! Ich hoffe diesen Schwachsinn können wir dann einfach mit abendlichen Applaus am Fenster bezahlen…
    6.: Dann quatscht er von leicht zu erreichenden Einsparungen von 20% bei den privaten Haushalten, wenn alle ihre Raumtemperatur um 2 Kelvin absenken. Ich nehme an, dass selbst Herr Schularick mitbekommen hat, dass die Deutschen sich kräftig mit Heizlüftern eingedeckt haben. Ja, vielleicht werden die Deutschen freudig für Habeck frieren…, oder es ist einfach realitätsfernes Geschwurbel und die Deutschen werden diese nicht nur anstarren. Sollte die Lage im Winter eskalieren, werde ich den wütenden Mob aber gerne daran erinnern, wer sich für ein Gasembargo ausgesprochen hat, weil es ja nur um ein paar kalte Füße geht.

    Die zweite Hälfte des Podcasts erspare ich mir diese Woche bei diesem Niveau und gehe erstmal duschen.

    Antworten
    • Dr.Lucie Fischer
      Dr.Lucie Fischer sagte:

      @ Stummlfumml
      nächste Losung von Regierungs-Wirtschaftsweisen & -Experten :
      ( bin mir wieder ganz sicher! )
      ” Niemand soll frieren ohne zu hungen”.

      Antworten
  14. Tom96
    Tom96 sagte:

    “Das Neue Deutschland”
    DDR 4.0
    Wie Kommunisten die Welt konstruieren (im Verborgenen).
    Jesuitensingsang anno Pharmakolon – mitjauhlen befohlen zu den Enteignungsglocken!

    Antworten
    • PW
      PW sagte:

      Aus meiner Sicht ist es diesmal eine harte Prüfung (dem Professor Moritz beim selbstverliebten Blubbern zuzuhören). Ich hab die Prüfung vorzeitig abgebrochen.

      Antworten
      • Dr.Lucie Fischer
        Dr.Lucie Fischer sagte:

        @PW
        Aber : der Anfang heute war Klasse, HInweis auf Podcast 68, Cum-Ex, hörenswert!
        Aktualisiert dazu Kommentare auf Achgut, Kanzler-Amnesie:
        z.B. von:
        Wolfgang Schüler / 20.08.2022

        Sehr geehrter Herr äh Stein … Stein.Meier…uh..ne, Sie halt…. mmm . sorry, vergessen. Ich brauche Ihre Hilfe als ähm…nein . ja. . weiß nicht mehr. .. achja .. Anwalt…weil…ich kann mich nicht mehr erinnern, um was es bei geht.. ach ja Gericht, Leibgericht,. .die wollen wegen…äh… weiß ich jetzt auch nicht mehr….nein ..ja…es gibt keine Hinweise dass ..eh..uhm.. egal Mit hämischen Grinsen Ihr O.o.G.

        Experten, die Regierungs-affin ins Blaue herumberaten, sollten zu
        ” skin-in-the-game” verpflichtet werden.
        Ohne Haftung sind statements & Gespräche langweilig, immer.

      • Andrea Saalburg
        Andrea Saalburg sagte:

        Sehr treffender Kommentar! Ich bin auch erst bei der Hälfte der Zeit angekommen und musste eine Pause einlegen. Es sind genau diese traumtänzerischen Aussagen von Leuten, die noch keine eigene Krise erlebt haben, die aber unsere Wirtschaft mit Ansage an die Wand fahren.
        Autoindustrie? Egal – machen wir halt was anderes. Gasmangellage? Kein Problem, wenn wir alle 20% einsparen. Warum nicht gleich 40%?
        Das viel zitierte Wirtschaftswunder zu Zeiten Ludwig Erhards war übrigens kein WUNDER, sondern das Ergebnis klarer ordnungspolitischer Regelungen.

        Na gut, ich werde mal weiter hören.

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