Das künstliche Wirtschaftskoma

Wie eine staatsfinanzierte Überbrückung die Wirtschaft durch die Corona-Krise bringt

Die großzügigen und aggressiven Maßnahmen der Politik zum Abmildern der ökonomischen Folgen der Corona-Krise greifen dennoch zu kurz und kommen womöglich auch zu spät. In Folge 15 von „beyond the obvious – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ diesmal ein tiefergehender Blick auf die Corona-Krise. Analysiert wird, welche Wirkung die staatlichen Hilfsmaßnahmen haben werden. Im Ergebnis wird klar, dass sie nicht ausreichend sind. Daniel Stelter beschreibt seine radikal pragmatische Methode, um der Wirtschaft schnell und wirksam unter die Arme zu greifen. Das Konzept funktioniert bei Soloselbstständigen ebenso wie bei mittelständischen Unternehmen oder Dax-Konzernen. Es bringt mehr und würde weniger kosten.

… oder hören Sie diesen Beitrag über Ihre eigene Player-App:

Kommentare (56) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Martin
    Martin sagte:

    P. S.: Sie müssten aber das Ganze noch ein wenig optimieren, damit die Unternehmen einen Anreiz haben, sich anzustrengen und nicht einfach die Vorjahresumsätze mit minimalem Aufwand einkassieren. Wer z. B. 10 % oder mehr über dem Vorjahresumsatz liegt, kann die Differenz behalten. Und wer z. B. beim Umsatzeinbruch x % vom durchschnittlichen Einbruch in der selben Branche nach unten abweicht, bekommt einen Teil/alles nur als Darlehen, statt als Zuschuss. Damit würde man Schmarotzer und “Zombieunternehmen” aussieben.

    Antworten
  2. Martin
    Martin sagte:

    Herr Stelter, ist es möglich, Sie bei diesem Vorschlag zu unterstützen? Haben Sie die geniale Idee mit Entscheidungsträgern bereits besprochen?
    Vielleicht könnte man ggf. eine Petition auf einer Plattform starten…?

    Ich fürchte leider, dass die Politiker es lieber kompliziert machen und sich dann die Kettenreaktion anschauen, die zu Massenarbeitslosigkeit führen wird

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  3. Elena Schäfer
    Elena Schäfer sagte:

    Hallo Herr Dr. Stelter,
    Ich bin begeisterter Leser Ihres Blogs und mittlerweile auch Hörer Ihres Podcasts. Dieser Podcast war wirklich super und eine angenehme Abwechslung zu den Beschwichtigern auf der einen und den Apokalyptikern auf der anderen Seite.
    Was mich interessiert und wo ich leider bisher noch keine Einschätzung eines Ökonomen gehört habe ist das Thema Bau- und Immobilienwirtschaft in Hinblick auf die Corona-Krise. In den vergangenen Quartalen waren diese beiden Sektoren m.W. die Sektoren, die das Wirtschaftswachstum am laufen gehalten haben. Ich arbeite selber als Architektin im Familienbetrieb, weshalb mich Ihre Einschätzung natürlich interessiert. Im Bausektor wäre sicher zwischen Privatwirtschaft und Staatlichem Sektor zu unterscheiden. Wir spüren im Alltag beruflich bisher wenig und können unserer Arbeit fast uneingeschränkt nachkommen. Sowohl private Bauherren als auch öffentliche sind derzeit entspannt. Ich höre jedoch von dem ein oder Betrieb im Bauhauptgewerbe, dass es teilweise zu Materialengpässen kommt und die Montage-Arbeiter aus dem europäischen Ausland derzeit aufgrund der Reisebeschränkungen ausfallen.
    Die Entwicklung hängt natürlich stark von den Entscheidungen der Politik und der Stimmung beu Investoren ab, aber ggf. könnten Sie hierzu auch ein Einschätzung verschiedener Szenarien abgeben.

    Freundliche Grüße
    Elena Schäfer

    Antworten
  4. ruby
    ruby sagte:

    @troodon
    Der BRH Präsident hat heute eine Tilung der 156 Mrd des Nachrragshaushalt in den folgenden 20 Jahren berechnet und das als tragfähig vorgestellt. Auch die Länder haben einstimmig zugestimmt.
    Da wurden Fakten geschaffen.
    Ich hoffe wir diskutieren und bewerten diese Notstandsmaßnahmen in gewohnt zahlenbasierter Wirklichkeitswahrnehmung.

    Antworten
  5. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ Dietmar Tischer

    „Selbstverständlich sind die zu unterscheiden:“

    Wenn Sie noch einmal in aller Ruhe lesen, werden Sie feststellen, dass ich NICHTS anderes behauptet habe. Auch wenn man etwas „kaum“ unterscheiden kann, kann man es selbstverständlich als fachkundiger Zeitgeist unterscheiden.

    „Nicht als Gerede.“

    Nichts als VÖLLIG HALTLOSE Vorwürfe, die zudem VOLLKOMMEN ungeeignet sind, eine konstruktive sachliche Diskussion zu führen. Darüber sollten Sie sich einfach mal ein paar Gedanken machen.

    Mit Ihrer sachlichen/fachlichen Argumentation habe ich überhaupt keine Probleme. Auf der Beziehungsebene haben Sie – um es höflich zu formulieren – durchaus noch Steigerungspotential. Wie man an Ihren Kommentaren, die unmittelbar Herrn Dr. Stelter betreffen, erkennen kann, haben Sie aber durchaus die Fähigkeiten hierzu.

    @ Horst

    Sie irren. Es gibt auch weiterhin KEIN Helikoptergeld. Ich bin aber in der Tat sehr zufrieden, dass die Regierung endlich von der schwarzen Null abgelassen hat.

    Auf der anderen Seite bin ich aber zugleich sehr unzufrieden, weil schon jetzt wieder von Nachkrisen-Austerität gesprochen wird und keiner aktuell die Zeit und/oder den Willen/Verstand hat, sich mit den Thesen von von Weizsäcker auseinander zu setzen.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
  6. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Michael Stöcker

    >Meine Erziehung sowie der Respekt vor Herrn Dr. Stelter gebietet es mir allerdings, mein Urteil für mich zu behalten.>

    Wenn man sich auf Erziehung und Respekt bezieht, dann kann man JEDER Auseinandersetzung an jedem BELIEBIGEN Punkt aus dem Weg zu gehen, denn Erziehung und Respekt verbieten es einem ja, sich zu äußern.

    Ein Standpunkt, der eine große Tradition hat:

    Es ist seit jeher der von Kindern, die „Du bist DOOF“ sagen, wenn sie sich mit anderen nicht mehr auseinandersetzen wollen.

    Zu Ihrem Respekt vor Dr. Stelter:

    Er respektiert nicht nur mein Auftreten hier, sondern hat seinen Beitrag am anderen Thread zur Finanzkrise so eingeleitet:

    >Ich freue mich immer, wenn wir es schaffen, diese in gesitteten Bahnen zu halten, und appelliere deshalb erneut an alle Teilnehmer, sprachlich und inhaltlich die Netiquette und das Niveau hochzuhalten … Die Idee zur heutigen Mailbox kam mir, als ich einen Kommentar des sehr geschätzten Herrn Tischer (der in keiner Weise Anlass zu der obigen Anmerkung gibt!) zu meinem Beitrag vom Montag zu den vier Phasen der Corona-Krise las:…>

    Unabhängig davon, dass ich mir etwas darauf einbilde, weil sein Widerspruch eine Anerkennung der Qualität meiner Beiträge und zugleich eine dankenswerte Herausforderung für mich ist, meine Auffassung zu überprüfen, darf ich ja wohl feststellen:

    Dr. Stelter urteilt VÖLLIG anders über mich als Sie.

    Vielleicht denken Sie anhand dieses Hinweises einmal darüber nach, ob es nicht vielleicht an Ihnen liegt und Ihrer Auffassung, was als Widerspruch gelten sollte.

    Antworten
    • Horst
      Horst sagte:

      “Denn Sie verfügen bei bestimmten Auseinandersetzungen nicht über die KRITERIEN, die man haben muss, um eine solche Aussage so zu begründen, dass sie als wahr gelten kann.”

      Nur weil eine Aussage der Logik nach als wahr gelten kann, muss sie nicht “wahr” sein.

      “Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners (in Anlehnung an Heinz von Foerster).”

      Das aber ist ein Nebenschauplatz, der an diesem Strang nicht bearbeitet werden muss.

      Bei Herrn Stöcker habe ich momentan den Eindruck, dass dessen Eifer durch die Erfüllung seines jahrelang propagiertes Traumes – die Einführung eines zentralbankfinanzierten Bürgergeldes – emporgehoben in ungeahnte Höhen wird.

      Seien Sie also mit Ihm in der Stunde der Überglücklichkeit etwas nachsichtiger.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Horst

        Ich habe keine Probleme damit, dass M. Stöcker seinen Traum in Erfüllung gehen sieht.

        Er sollte aber nicht in eine derart anmaßende Überheblichkeit verfallen – das muss ich nicht hinnehmen.

        Ich will das Thema aber nicht weiter verfolgen.

        Jeder kann sich eine eigene Meinung in dieser Angelegenheit bilden.

        Nebenbei:

        >Nur weil eine Aussage der Logik nach als wahr gelten kann, muss sie nicht „wahr“ sein.>

        Das ist richtig, Logik ist aber nicht das Thema seiner Aussage und auch nicht meiner.

        Ich habe von Kriterien gesprochen.

        Das ist etwas anderes.

        >Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners (in Anlehnung an Heinz von Foerster).“>

        Sorry, das ist der Salon-Feuilletonismus von Leuten, denen es zu gut geht und daher anscheinend nichts Besseres zu tun haben als solche Sprüche in die Welt zu setzen.

  7. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    @ Bauer

    „Ich will allerdings @ S. Püttmann und @ U. Riediger herausheben, deren Ausführungen ich mich anschließen will.“

    Das sind alles gescheiterte Ideologien der LAMA-Fraktion. Oder um mit Krugman zu reden: Zombinomics.

    „Die Oberste Heeresleitung, vulgo Regierung, sollte militärisch denken. Dann wäre das Ziel nicht die Rettung möglichst vieler Leben, sondern die Kraft und Funktionsfähigkeit der Gesellschaft am Ausgang für die Zukunft bereitzuhalten.“

    „Ich darf mir diese unverblümten Worte dank meines Alters von 84 Jahren erlauben.“

    Ja, das dürfen Sie, Herr Bauer. Sie sollten allerdings nicht erwarten, dass wir Ihre Anregungen ernst nehmen. Warum? Dazu finden Sie hier ein paar gedankliche Anregungen für die Gesellschaft von Morgen: https://www.gaborsteingart.com/podcast/https-dasmorningbriefing-podigee-io-434-neue-episode/?wp-nocache=true

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Stöcker

      “Das sind alles gescheiterte Ideologien der LAMA-Fraktion. Oder um mit Krugman zu reden: Zombinomics.”

      *gähn* Haben Sie auch irgendwas Substanzielles zu bieten oder nur das übliche zentralbanksozialistische Sloganizing und Linkspamming?

      Antworten
    • Bauer
      Bauer sagte:

      @ M. Stöcker

      Bleiben Sie mir mit Steingart vom Leibe.

      Im übrigen wird am Ende abgerechnet. Da ich seit nunmehr fast zwei Monaten meine zugegeben nur mathematischen Prognosen durch die Realität recht genau bestätigt werden, werde ich diese Linie mit meinen bescheidenen intellektuellen Mittel weiterfahren. Zumindest haben sie mir ermöglicht rechtzeitig beiseite zu treten bevor es zu spät war.

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Bauer

        „Bleiben Sie mir mit Steingart vom Leibe.“

        Das ist Ihre Entscheidung. Es geht aber nicht um Steingart, sondern insbesondere um Frank Dopheide.

        „Zumindest haben sie mir ermöglicht rechtzeitig beiseite zu treten bevor es zu spät war.“

        Das freut mich für Sie. Aber was hat das mit dem Thema zu tun?

        Immerhin bleiben Sie – im Gegensatz zu Tischer und Ott – aber sehr sachlich, wenn Sie anderer Meinung sind. Alles andere verdient nach dem letzten Ordnungsaufruf von Herrn Dr. Stelter keine Reaktion mehr. Mit unterschiedlichen Meinungen und Einschätzungen kann ich gut leben, da keiner von uns das Wahrheitsmonopol besitzt.

        „Im übrigen wird am Ende abgerechnet.“

        Und wer definiert das Enddatum für die Abrechnung?

        LG Michael Stöcker

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Stöcker

        “Immerhin bleiben Sie – im Gegensatz zu Tischer und Ott – aber sehr sachlich, wenn Sie anderer Meinung sind. Alles andere verdient nach dem letzten Ordnungsaufruf von Herrn Dr. Stelter keine Reaktion mehr. Mit unterschiedlichen Meinungen und Einschätzungen kann ich gut leben, da keiner von uns das Wahrheitsmonopol besitzt.”

        Es ist viel einfacher. Verblüffend, dass Sie das in Ihrem Missionseifer bisher noch nicht erkannt haben: Ich passe mich daran an, wie sachlich Sie jeweils argumentieren.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        >Immerhin bleiben Sie – im Gegensatz zu Tischer und Ott – aber sehr sachlich, wenn Sie anderer Meinung sind.>

        Sie ÜBERSCHÄTZEN Ihre Urteilsfähigkeit.

        Denn Sie verfügen bei bestimmten Auseinandersetzungen nicht über die KRITERIEN, die man haben muss, um eine solche Aussage so zu begründen, dass sie als wahr gelten kann.

        Wenn Sie diesen Satz begriffen haben, urteilen Sie noch einmal über mich.

        Vermutlich werden Sie das NIE begreifen (wollen), weil jemand wie Sie WEISS, was wahr ist.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Dietmar Tischer

        „Wenn Sie diesen Satz begriffen haben, urteilen Sie noch einmal über mich.“

        Das habe ich bereits, Herr Tischer. Meine Erziehung sowie der Respekt vor Herrn Dr. Stelter gebietet es mir allerdings, mein Urteil für mich zu behalten.

  8. Bauer
    Bauer sagte:

    Dem Podcast und nachfolgenden Kommentaren kann ich nicht viel abgewinnen. Ich will allerdings @ S. Püttmann und @ U. Riediger herausheben, deren Ausführungen ich mich anschließen will.

    Die Debatte ist angesichts der brisanten Lage schon wieder zu theorielastig während die laufend enger werdenden Einschränkungen beinahe stündlich verschärft werden. Es sind diese, die unsere Gesellschaft atomisieren und in kürzester Frist irreparabel zerlegen. Das Rückgrat unserer Gesellschaft ist weder der Wirtschaftstheoretiker noch der Banker. Beide werden auch in dieser Situation benötigt, wie die Hilfesteller beim Geräteturnen. Der Vorturner in D ist jedoch der hochqualifizierte Facharbeiter, meinetwegen auch -Techniker, dem man jetzt den Boden unter den Füßen wegzieht. Auch nach dem hier schon apostrophierten Zusammenbruch von 1945 waren es diejenigen, die meist bereits durch den Krieg lädiert in die Hände spuckten und anpackten, denen das Wirtschaftswunder zu verdanken ist.

    Es wird ganz außerdem einfach unterschätzt, wie lange uns diese Epidemie noch ausbremsen kann. Und ja, sobald die Quarantäne wieder gelockert wird, ist auch das Virus wieder da, zumindest bis eine flächendeckende Schutzimpfung möglich sein wird. Allein diese wird aus logistischen Gründen Monate dauern.

    Zum Virus selbst ist zu sagen, dass er, wenngleich lästig bis gefährlich, in der allgemeinen Panik überschätzt wird. Für junge und gesunde ist er überwiegend gut überstehbar, für gesundheitlich schwer lädierte eben der letzte Stoß über Bord. Außerdem sind die Zahlen grob übertrieben, da objektiverweise die saisonal ohnehin fälligen Grippefälle ebenso abzuziehen wären wie die Todesfälle, die wegen der lebensbedrohenden Vorbelastungen ohnehin vorhersehbar waren. In beiden Fällen könnte dieser Anteil bis zur Hälfte betragen.

    Die Oberste Heeresleitung, vulgo Regierung, sollte militärisch denken. Dann wäre das Ziel nicht die Rettung möglichst vieler Leben, sondern die Kraft und Funktionsfähigkeit der Gesellschaft am Ausgang für die Zukunft bereitzuhalten. So hart es ist, Einzelschicksale dürfen weder einen Feldherrn, noch eine Regierung in die Irre leiten. Im vorliegenden Falle würde das heißen, der Durchseuchung ihren Lauf zu lassen, sie eher sogar zu beschleunigen, die Toten zu beklagen, die Funktionsfähigkeit der realen Wirtschaft zu bewahren, bei dieser Gelegenheit die hypertrophierte Finanzwirtschaft drastisch zurückzustutzen (und dabei der sogenannten Elite die Existenzgrundlage zu entziehen), und auf Grundlage unserer kulturellen Tradition, die das Land zusammenhält, eine hoffentlich etwas besseres und in jeder Hinsicht saubereres Zuhause wieder einzurichten.

    Ich darf mir diese unverblümten Worte dank meines Alters von 84 Jahren erlauben.

    Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      @Bauer

      Der Regimechange zu EU Zentralismus i s t bereits völlig gescheitert. Nur die EZB träumt durch ihr Geld noch die “EU” zu beherrschen.

      Den Politikern attestiere ich auch persönliche Unfähigkeit sowohl medizinisch als wirtschaftlich den Zusammenbruch zu handhaben oder gar zu steuern.

      Es wird zu einer inneren Auseinandersetzung mit dieser zunehmend katastrophaleren Lage kommen.

      Hard für jeden Einzelnen.

      Antworten
  9. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Beschreibung, Analyse, Vorschläge für Maßnahmen:

    Keine Kritik.

    Ich bin aber IRRITIERT über die „Ausblick-Logik“ am Ende des Podcast.

    Sie stellt sich – von mir strukturiert, aber nicht verfälscht – so dar:

    1. Unkonventionelle Maßnahmen der Politik und der EZB werden verhindern, dass die Eurozone ungeordnet und chaotisch zerfällt.

    2. Dadurch wird auch die Corona-Krise überwunden.

    3. Daraus ergeben sich unglaubliche Chancen,

    a) weil wir, die Bevölkerung gezeigt haben, dass wir wandlungsfähiger und anpassungsfähiger sind als gemeinhin gedacht wurde

    und

    b) die Krise Risiken und Defizite aufgedeckt hat, vor denen sich die Politik nicht mehr drücken kann.

    4. Sie kommen demnach auf den Tisch und werden angegangen werden, u. a. Europa und Eurozone sanieren, Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung, Alterssicherung.

    5. Schlussfolgerung:

    a) Es besteht kein Grund für Pessimismus

    und

    b) In 5 bis 10 Jahren werden wir besser dastehen als heute, weil Dinge gemacht werden, die vorher undenkbar waren.

    6. Die Geschichte stützt diese These (Pest 1347 bis 1351 mit ca. 25 Mio. Toten, etwa ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung).

    Dieses Konstrukt ist NICHT haltbar, sondern wieder einmal – muss ich leider feststellen – WUNSCHDENKEN.

    Begründung dafür:

    Der Fehler liegt darin, dass die Ebene der ERKENNTNIS mit der des politisch-gesellschaftlichen HANDELNS vermischt wird und daher die Argumentationslücke nicht erkannt wird.

    Auf der Ebene ökonomischer ERKENNTNIS kann man stimmig argumentieren, dass die Krise bestimmte Risiken aufgedeckt und akzentuiert, der Politik Handlungsoptionen eröffnet und ein bestimmtes Akzeptanzvermögen der Bevölkerung sichtbar gemacht hat.

    Auf der Ebene politisch-gesellschaftlichen HANDELNS ist nicht klar, ob sich das POTENZIAL, ökonomisch erwünschte Maßnahmen durchführen zu können, erhöht hat.

    Was die Finanzierbarkeit – notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung – betrifft, sind kaum Bedenken anzubringen, nachdem für die Krisenfinanzierung nahezu unvorstellbaren Summen zur Verfügung stehen.

    Bedenken sind aber sehr wohl angebracht hinsichtlich der Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit der Bevölkerung.

    Denn der vorliegende Fall der Corona-Krise ist der einer, die situativ mit Blick auf die individuelle GESUNDHEIT als EXISTENZIELL empfundenen wird.

    Das ist ein AUSNAHMEZUSTAND, den es NACH der Krise SO ganz sicher nicht mehr geben wird, spätestens dann jedenfalls, wenn ein Impfstoff verfügbar ist.

    Die missing link in der Argumentation ist die FEHLENDE Annahme und eine Begründung dafür, WARUM die ERFAHRUNG der Krisenakzeptanz für die Akzeptanz „unkonventioneller Maßnahmen“ der Politik NACH der Krise BESTIMMEND ist.

    Plausibel wäre vielmehr die Erwartung und Forderung der Bevölkerung, dass die Politik die in der Corona-Krise erlittenen Wohlstandsverluste SOFORT kompensieren müsse statt wegen Investitionen für irgendeine ZUKUNFT sofortigen Konsumverzicht „anzuordnen“. Dies ist insbesondere plausibel mit Blick auf die bevorstehenden Verteilungskämpfe (Ende der 10 Jahre währenden Party, demografische Entwicklung etc. …

    Meine Schlussfolgerungen:

    Es ist FALSCH zu behaupten, dass es keinen Grund für Pessimismus gäbe.

    Denn, wie aufgezeigt, gibt es ihn.

    Es ist auch FALSCH zu behaupten, dass wir in 5 bis 10 Jahren besser dastehen werden.

    Denn es wurde nicht schlüssig argumentiert, dass die Bevölkerung die Dinge akzeptiert wird, die die Politik tun muss, um uns zukünftig besser dastehen lassen.

    Zur Geschichte als Argumentationsprämisse:

    Auch qualifizierend auf die mittelalterliche Pest zu verweisen, ist schon angesichts der Anzahl der damals Gestorbenen wertlos für die hier angenommene Zukunftsperspektive.

    Es gibt in der jüngsten deutschen Geschichte – und die dürfte aussagekräftiger sein als die mittelalterliche Pest – einen Moment, der eine Bedingung für „besser in 5 bis 10 Jahren“ aufzeigt:

    Es ist die Stunde null nach WK II, in der eine orientierungslose, völlig verarmte und geradezu traumatisierte Bevölkerung einen NEUSTART wagen musste, weil sie KEINE Alternative hatte.

    Sie wurde dabei von ANDEREN an der Hand genommen, die den Weg wiesen.

    Wir werden nach der Corona-Krise inkl. schwerer Wirtschaftskrise anders dastehen als heute und nicht von anderen an der Hand genommen werden, sondern uns möglicherweise gegen sie wehren müssen (was in der Argumentation völlig ausgeblendet wird).

    Wir werden daher nicht in der alternativlosen Situation sein, die das BESSER erzwingen könnte, was der hier vorgetragene ungetrübte Optimismus verlangt.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      “1. Unkonventionelle Maßnahmen der Politik und der EZB werden verhindern, dass die Eurozone ungeordnet und chaotisch zerfällt.

      2. Dadurch wird auch die Corona-Krise überwunden.”

      Ich zweifle schon bei Punkt 1. Wenn die “Corona-Krise” hinreichend lang oder hinreichend teuer wird, könnte sie den Zerfall der Eurozone sogar noch beschleunigen. Wir können zwar mit “unkonventionellen Maßnahmen” so viel Geld schöpfen, wie wir wollen, aber die Konsequenz daraus wird Inflation sein.

      “3. Daraus ergeben sich unglaubliche Chancen,

      a) weil wir, die Bevölkerung gezeigt haben, dass wir wandlungsfähiger und anpassungsfähiger sind als gemeinhin gedacht wurde
      und
      b) die Krise Risiken und Defizite aufgedeckt hat, vor denen sich die Politik nicht mehr drücken kann.

      4. Sie kommen demnach auf den Tisch und werden angegangen werden, u. a. Europa und Eurozone sanieren, Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung, Alterssicherung.”

      Die Schlussfolgerungen aus der Krise könnten auch lauten, dass die EU handlungsunfähig ist und nur die nationalen Regierungen ihre Bevölkerung schützen können.

      “Es besteht kein Grund für Pessimismus”

      Grund besteht für maßvollen Pessimismus, aber nicht für extreme Untergangsszenarien. Die Corona-Krise wird die europäische Bevölkerung nicht ausrotten – selbst wenn man ein absolutes Horrorszenario annimmt, gibt es nur einen Bruchteil der Opfer, die damals im 14. Jahrhundert die große Pestepidemie gefordert hat.

      “Wir werden nach der Corona-Krise inkl. schwerer Wirtschaftskrise anders dastehen als heute und nicht von anderen an der Hand genommen werden, sondern uns möglicherweise gegen sie wehren müssen (was in der Argumentation völlig ausgeblendet wird).”

      Der einzige, der dazu mit konventionellen militärischen Mitteln in der Lage wäre und dem ich es grundsätzlich sogar zutrauen würde, wäre Erdogan. Alte osmanische Gebietsansprüche gibt es auch auf dem europäischen Kontinent oder auf Zypern, wobei das ausgelaugte kleine Syrien einstweilen der einfachere Gegner bleiben dürfte. Außerdem ist der ja unser NATO-Verbündeter, und zudem zahlen wir schon über den “EU-Flüchtlingsdeal” regelmäßig Tribut…

      Oder denken Sie an ein ganz anderes Szenario?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Ich denke NUR an ein WIRTSCHAFTLICHES wehren müssen, im Rahmen der EU zusammen mit anderen, aber wir mit der Hauptlast.

        China und USA kommen in den Blick.

        Nach heutiger Lage:

        China, weil es anscheinend relativ gestärkt aus der Krise kommt und so wie es aussieht, uns zeitlich voraus ist.

        USA, weil die sich nach der Krise mit oder ohne Trump neu sortieren müssen und daher nicht viel, wenn überhaupt Kooperation zeigen wollen bzw. können.

        Was die Annahmen 1. und 2. von Dr. Stelter angehen, sehe ich das so wie er.

        Das heißt allerdings nicht, dass dadurch die Eurozone/EU stärker dastehen.

        Keinesfalls, Migrationsproblematik, Energiewende und vor allem der Brexit werden ihren Tribut verlangen.

        Inflation kann LEICHT anziehen, ist aber bis auf weiteres kein Problem.

        Mehr Unsicherheit:

        Die POLITISCHE Stabilität nach der nächsten Wahl zum BT, die m. A. n. früher als im Herbst 2021 stattfinden wird.

        Schwarz/Grün verheißt Gezerre, aber nicht Stabilität.

        Vieles spricht gegen die optimistische These von Dr. Stelter, aber ich habe mich an SEINE Argumentation gehalten und andere Aspekte außen vor gelassen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Inflation kann LEICHT anziehen, ist aber bis auf weiteres kein Problem.”

        Wunschdenken.

        Was soll denn sonst passieren, wenn die Produktion massiv einbricht und gleichzeitig die Nachfrage mit neu geschöpftem Geld gestützt wird, möglicherweise viele Monate lang?

        Die einzige Möglichkeit, dem zu entgehen, wären Rationierungen. Das löst zwar unser Klopapier-Problem, ist ansonsten aber sehr unpopulär und eine grundsätzliche Abkehr von marktwirtschaftlichen Prinzipien.

  10. Richard Ott
    Richard Ott sagte:

    Ich möchte auf ein interessantes Paper vom Imperial College London aufmerksam machen, dem zufolge wir möglicherweise jahrelang mit kurzen Unterbrechungen immer wieder im Koma liegen werden:

    Ferguson et al.: “Impact of non-pharmaceutical interventions (NPIs) to reduce COVID-19 mortality and healthcare demand”
    https://www.imperial.ac.uk/media/imperial-college/medicine/sph/ide/gida-fellowships/Imperial-College-COVID19-NPI-modelling-16-03-2020.pdf

    Darin werden Szenarien für verschiedene Eindämmungsmaßnahmen in UK modelliert, und das Ergebnis ist, dass einmalige Maßnahmen jetzt im Frühjahr 2020 nicht reichen werden:

    “Once interventions are relaxed (in the example in Figure 3, from September onwards), infections begin
    to rise, resulting in a predicted peak epidemic later in the year. The more successful a strategy is at
    temporary suppression, the larger the later epidemic is predicted to be in the absence of vaccination,
    due to lesser build-up of herd immunity.”

    Siehe Diagramm 3A auf Seite 10.

    Ungefähr 6 Wochen nach dem Ende der Maßnahmen geht das exponentielle Wachstum der Epidemie wieder genau so los, wie wir es jetzt gerade erleben, und dann droht wieder der Zusammenbruch des Gesundheitssystems. Als Reaktion darauf schlagen die Autoren ein System mit Schwellenwerten bei der Anzahl von Coronavirus-Patienten auf den Intensivstationen vor, wo bei Überschreiten des Schwellenwertes wieder verschiedene Maßnahmen (“social distancing”, Schulschließungen, Ausgangssperren) ausgelöst werden. Sobald ein zweiter, niedrigerer Schwellenwert wieder unterschritten wird, werden die Maßnahmen wieder aufgehoben.

    “Given suppression policies may need to be maintained for many months, we examined the impact of
    an adaptive policy in which social distancing (plus school and university closure, if used) is only
    initiated after weekly confirmed case incidence in ICU patients (a group of patients highly likely to be
    tested) exceeds a certain “on” threshold, and is relaxed when ICU case incidence falls below a certain
    “off” threshold (Figure 4). Case-based policies of home isolation of symptomatic cases and household
    quarantine (if adopted) are continued throughout. ”

    Das führt in den Modellrechnungen dann dazu, dass das Gesundheitssystem die Corona-Patienten quasi schubweise “abarbeiten” kann, aber auch dazu, dass es allein bis Ende 2021 (!) siebenmal zu jeweils ungefähr sechswöchigen Phasen mit extremen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft kommt, siehe Diagramm auf Seite 12. Jedes blaue “Kästchen” ist ein Zeitraum, wo Eindämmungsmaßnahmen angeordnet werden.

    Es führt auch zu der sehr unangenehmen Frage, wie schwer solche Maßnahmen sein sollten und wie lange wir sie in Kauf nehmen müssten, um eine bestimmte Anzahl an Todesopfern zu verhindern. Bei dem härtesten Maßnahmenpaket (case isolation + home quarantine + social distancing + school/university closure) und den schärfsten Auslöseregeln errechnen die Modelle eine Gesamtzahl an Corona-Toten in UK zwischen 5000 und 10000 (hängt davon ab, wie infektiös das Virus tatsächlich ist, also wie groß genau seine Basisreproduktionsrate ist), bei der mildesten Eindämmungsstrategie sind es zwischen 50000 und 120000 Toten. Macht man gar nichts, auch jetzt im Frühjahr nicht, sind es 400000 bis 500000 Tote in UK. Welche Strategie sollte man nehmen? Können wir darüber überhaupt vernünftig diskutieren?

    Das einzige, was uns davor retten könnte, wäre die schnelle Entwicklung einer wirksamen Therapie oder eines Impfstoffes. Oder alternativ die Wuhan-Strategie, wobei wir bei der Einschätzung von deren Wirksamkeit den Angaben der chinesischen Regierung vertrauen müssten, mit Ausgangssperren fast ohne Ausnahmen für 4-6 Wochen, was unser öffentliches Leben und die Wirtschaft in diesem Zeitraum fast komplett lahmlegen würde.

    Antworten
    • ruby
      ruby sagte:

      @Sir Richard
      Das ist das Inselszenario, wir lebten in einer globalen Weltgesellschaft, die alle Szenarien in den Staaten fahren wird.
      Das bedeutet es gibt keine “konzertierte” Strategie sondern die totale Regionalisierung oder liege ich total falsch?

      Was das bis zum einzelnen Haushalt bedeutet ist dann Mikro oder Betriebswirtschaft der Staatsverwaltung…

      Antworten
    • Gregor_H
      Gregor_H sagte:

      Sie fragen: “Welche Strategie sollte man nehmen? Können wir darüber überhaupt vernünftig diskutieren?”

      Das fragt sich auch Sir Patrick Vallance, the government’s chief scientific adviser:

      “Every year more than 500,000 people die in England and Wales: factor in Scotland and Northern Ireland, and the figure tops 600,000.

      The coronavirus deaths will not be on top of this. Many would be within this “normal” number of expected deaths.

      It was a point conceded by Sir Patrick at a press conference on Thursday when he said there would be “some overlap” between coronavirus deaths and expected deaths – he just did not know how much of an overlap.”

      Antworten
  11. AndreasT
    AndreasT sagte:

    In Ihrem heutigen Podcast haben Sie erwähnt, dass die Situation sich in einer Inflation münden kann. Viele Bürger halten Bargeld auf ihren Sparbüchern.Würden Sie in der nächsten Folge darauf eingehen, wie man dieses Bargeld sichern kann. Sicher wird der Markt bald drehen und die Aktienkurse werden anziehen. In welche Banchen lohnt es sich zu investieren? Aktien welcher Unternehmen werden in dieser Situation besonders gefragt sein?

    Antworten
  12. Sebastian Püttmann
    Sebastian Püttmann sagte:

    Ich muss zugeben, Dr. Stelters Vorschlag eines Komas ist ein kreativer Vorschlag. Er ist aber nur im Vergleich gut mit den Maßnahmen unserer ökonomisch ungebildeten Politiker und Medien. In der traurigen Realität würde ich ein Koma jederzeit annehmen. Dennoch sprechen aus ökonomischer Sicht zu viele Dinge dagegen.

    1) Es ist nicht klar, ob überhaupt aus medizinischer Sicht wirtschaftliche Maßnahmen notwendigt sind. Seriöse Medziner argumentieren dafür, sich das Coronavirus schnell ausbreiten zu lassen, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Dr. Stelter sollte dann eher argumentieren, die Wirtschaft nicht künstlich wegen dem Coronavirus herunterzufahren. Und er sollte freien Markt fordern, weil dieser am schnellsten, dezentralsten, günstigsten und ressourcenschonendsten auf den aktuellen Bedarf reagieren kann.

    2) Das Virus ist nur der Auslöser der Krise, nicht ihre Ursache und auch nicht der Grund für ihre wahrscheinlich lange Dauer. Die Ursachen sind künstliche Inflation, zu hohe Steuern, Überregulierung und sogar Sozialismus in manchen Branchen (Bildung, Gesundheit, Energie, Bahn, Wasserversorgung, Finanzen). Ohne diese Dinge hätten Unternehmen und Privatpersonen genug Geld, um einige Wochen, gar Monate ohne Lohn zu überleben. Es bringt nichts, den Status Quo zu retten, um zurück zu einer schlimmeren Situation zu kehren.

    3) Es ist falsch, wie Dr. Stelter bei Minute 4:00 behauptet, “normalerweise kommen Rezessionen aus der Exportindustrie”. Ansonsten hätte es ja früher, als Deutschland ohne Globalisierung weniger Export tätigte, keine oder weniger Rezessionen geben dürften. Auch hieße es, dass Rezessionen immer aus dem Ausland kommen. Tatsächlich ist eine Rezession die Auflösung von Tätigkeiten, die durch künstliche Inflation bzw. staatliche Verschuldung nicht länger finanziert werden kann. Selbst trotz einer kurzfristigen medizinischen Krise müsste man also auf eine Rezession bestehen, weil die Arbeitskräfte und Kapital freisetzt.

    4) Mir fehlt ein Verweis von Dr. Stelter auf simple Marktmechanismen wie Angebot und Nachfrage. Derzeit brauchen wir beispielsweise Klopapierproduzenten, Spargelstecher, Atemmaskennäher und Beatmungsgeräteproduzenten. Wenn wir jetzt alle Unternehmen bedingungslos retten, dann hat keiner der kurzfristig Arbeitslosen den Anreiz, den notwendigen Bedarf zu produzieren, was die medizinische Krise verschlimmert.

    5) Eingedenk dessen muss die Frage gestellt werden, ob Dr. Stelter Politikern wie Bundeskanzlerin Merkel, Wirtschaftsminister Altmeier oder Finanzminister Scholz überhaupt zutraut, schon mal ein Ökonomiebuch gelesen zu haben (Merkel ist übrigens Physikerin und Altmeier und Scholz sind Juristen). Nichts was diese Herrschaften sagen, enthält auch nur ein einziges ökonomisches Argument. Sie haben keine Ahung, wie Wohlstand entsteht und was Finanzkrisen verursacht. Alles, was die derzeit vorschlagen, ist falsch. Es ist daher zu befürchten, dass sie weiterhin Gesetze brechen wie den Lissabonvertrag, trotz ungeklärtem medizinischen Notstand mal ebenso die gesetzliche Schuldenbremse außer Kraft setzen und die undemokratische EU-Zentralisierung vorantreiben. Es ist löblich aber naiv, diesem politischen Establishment gute Tipps zum Umgang mit der wirtschaftlichen Coronakrise geben zu wollen. Daher musste ich auch am Ende lachen, als Dr. Stelter die Hoffnung äußerte, die Coronakrise sei eine Chance, endlich die Probleme der Eurozonen-Sanierung, nachhaltigen Infrastruktur, Digitalisierung und Rente anzugehen. Nachhaltig wäre, dem Wirtschaftsminister ein einziges Ökonomiebuch vorzulegen. Am besten eines von Ludwig von Mises.

    Antworten
  13. JürgenP
    JürgenP sagte:

    Würde ich einer Redaktion beim Fernsehen von einer Pastorentochter aus der Ukermark erzählt, die in nicht allzu ferner Zeit die gesamte Bevölkerung auf Zwangsdistanz von 1,50m schickt und sich anschließend selbst in Quarantäne, so hielten sie das ganz sicher für ein tolle Satire für die berühmte Heute-Sendung.

    Satire?

    Würde ich die Geschichte weiterspinnen, nämlich dass die gesamte Wirtschaft für ein paar Wochen oder Monate gestoppt wird und die Haare von allen Menschen ganz lang wachsen würden, wäre das Gelächter groß und ein Platz in der nächsten Märchensendung gesichert.

    Märchen?

    Es fehlt nur noch der Prinz, der die Pastorentochter nach zwei Jahren aus dem künstlichen Wirtschaftskoma wachküsst.

    Herr Dr. Stelter, wenn Sie das hinbekommen mit dem Wirtschaftskoma, sind Ihnen die nächsten drei Nobelpreise sicher: für Wirtschaft, für Frieden und für Literatur. Ihre Story ist auf Spiegel seit 17:46 h online. Ich glaube, es drücken Ihnen viele Menschen die Daumen.

    Antworten
  14. dberndjt
    dberndjt sagte:

    Ich bin völlig einig, dass die aktuelle Lage (abhängig von der Dauer) ökonomisch der Supergau schlechthin ist.
    zu dem Vorschlag von D. Stelter meine ich:
    Ich finde Ihre Darstellung und Abhandlung sehr sachlich und gut und in die richtige Richtung, wenngleich zu weit gehend.
    In künstliches Koma versetzen ist gut formuliert und treffend.
    Ihr Vorschlag geht aber zu weit und unterschlägt einen spannenden Teil.
    Sie sagen, dass die Unternehmen so zu stellen sind wie sie gestanden hätten, hätten sie den Umsatz gemacht wie 2019. Sie handeln dann den Fall ab, was ist wenn a)der 2020 Umsatz genau dem entspricht war 2019 war – dann zahlt das Unternehmen an den Staat wieder zurück und b)wenn er drüber liegt. Dabei rechnen Sie die staatliche Zahlung mit ein. Sie schreiben nicht, was ist, wenn die Rechnung zu einem Umsatz unter 2019 führt? Wollen Sie dann noch eine weitere Zahlung des Staates? Das entspräche Ihrer Logik.
    Im Übrigen führt Ihr Vorschlag zu einer erheblichen Ausweitung der Verschuldung (was aber nicht sein müsste, wie ich meine)
    M.E. hat der Unternehmer keinen Anspruch darauf so gestellt zu werden, wie er gestanden hätte, wenn alles wie 2019 gelaufen wäre. Ihm und den Aktionären steht kein Gewinn wie letztes Jahr zu (tendenziell). Das geht eindeutig zu weit. Ich habe deshalb kein Problem damit, wenn für den Unternehmer zur Deckung seines Lebensunterhalts dann etwas gezahlt wird vom Staat, was sich am Existenzminimum orientiert. Das gilt natürlich auch für Selbständige.
    Es geht nicht darum Gewinne zu garantieren, sondern den Zusammenbruch zu vermeiden.
    Wäre folgendes auch erwägenswert?
    • Es wird staatlich (vorzugsweise in der EU), ein Moratorium verhängt, wonach Forderungen und Verbindlichkeiten zu einem bestimmten Stichtag mittels staatlicher Anordnung eingefroren werden für einen Zeitraum x, sprich: Jeder stundet dem Anderen , da auch ihm gestundet wird?
    • Das wegfallende Einkommen (z.B. bei Selbständigen, Kleinunternehmern etc. wird durch eine vorübergehende Grundsicherung ersetzt, die sich prinzipiell am Existenzminimum orientiert)?
    • Dieses Moratorium bleibt x Wochen/Monate länger bestehen, als die Maßnahmen zur Begrenzung .
    • Davon unbenommen sind neue Einkäufe/Verkäufe, die normal abgewickelt werden.
    • Die ansonsten getroffenen Entscheidungen über Kurzarbeitergeld etc. bleiben bestehe
    Tilgungen unterbleiben und werden durch Verlängerung der Laufzeiten korrigiert. Die Zinsen währen der Zeit des „Komas“ werden von den Banken getragen und vom Staat getragen.

    Antworten
    • JürgenP
      JürgenP sagte:

      Diskutieren wir Ihren Vorschlag … es ist ja Zeit.

      Der Bäckermeister aus Hannover mit den Tränen in den Augen ist gerade gut drauf und würde bestimmt gerne mitdiskutieren. Viel Zeit zum diskutieren haben seit heute Abend auch die Frisöre. Ich finde, wir sollten das alles jetzt ausdiskutieren. Hart aber Fair, bei Will und bei Lantz. Noch ein paar Fremdworte einpflegen, damit es auch jeder versteht. Und Formulare nicht vergessen, auch in solchen Zeiten wie jetzt. Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht.

      Antworten
  15. Bernhard-Albrecht Roth
    Bernhard-Albrecht Roth sagte:

    @ Daniel Stelter

    Die Steuererstattung über die Finanzämter (zu einem Bruchteil des Vorjahresumsatzes) die Sie hier vorgeschlagen, ist die beste Idee von der ich bis dato gehört bzw. gelesen habe!

    Allerdings ist wie bei Krediten (wichtiger Hinweis von Ihnen) auch hier nicht gewährleistet, dass es wegen des ungewissen Krisenzeitraums trotzdem zu Entlassungen kommt. Deshalb sollten die Finanzämter die Annahme der Erstattung an die Bedingung knüpfen, dass die Unternehmen, Selbständigen und Freiberufler innerhalb eines Jahres, beginnend mit der Erstattung, keine Stellen abbauen dürfen.

    Darüber hinaus müsste die Annahme an die Bedingung geknüpft sein, keine Gehaltserhöhungen des Managements sowie keine höheren Privatentnahmen von Gesellschaftern (als vorher), innerhalb eines Jahres, beginnend mit der Erstattung, durchzuführen.

    Beste Grüße,
    Bernhard-Albrecht Roth

    Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      @ ruby

      „Herr Stöcker & die anderen suchen zu Ostern das verlorene Helikoptermoney (Humor)“

      Humor ist immer gut; er sollte aber besser zugleich mit Verstand gekoppelt sein.

      Wir brauchen aktuell KEIN Helikoptermoney. Es reicht der pragmatische Vorschlag von Dr. Stelter sowie zusätzlich 1.000 EUR für jeden Bürger von Euroland. Beides finanziert über Corona-Bonds. Helikoptergeld wäre es nur dann, wenn die Mittel UNMITTELBAR von der Zentralbank kämen. Das tun sie aber bei dieser Art der Finanzierung nicht.

      Merke: Am ZLB sind HM sowie gewöhnliche Finanzierung über die Kapitalmärkte kaum zu unterscheiden. Es geht um die Checks and Balances. Da die nationalen Regierungen aktuell weitgehend richtig agieren, können die Helikopter am Boden bleiben.

      Was wir allerdings brauchen, das ist dieses koordinierte europäische Vorgehen über Corona-Bonds. Falls nicht, dann werden die Chaos-Befürchtungen von @ Bauer wahr. Wann und ob diese überhaupt später zurückgezahlt werden, das steht allerdings in den Sternen. Staatsschulden werden nämlich in aller Regel nicht getilgt sondern ad infinitum revolviert.

      Ich hatte und habe weder Lust noch Zeit, mich durch Ihre Verlinkung (über 200 Seiten) durchzuarbeiten. Falls die „verlorenen Zuschüsse“ tatsächlich ein makroökonomisches Problem darstellen sollten, dann sind Sie sicherlich in der Lage, dies in wenigen Sätzen darzulegen. Oder handelt es sich lediglich um ein bilanzielles Bewertungsproblem jenseits der aktuellen massiven Liquiditätsproblematik in den Unternehmen? Falls ja, dann geht es wohl eher um nitty gritties, über die sich Bilanzierungs-Nerds in Schönwetterperioden Gedanken machen können.

      Sie dürfen mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

      Ebenfalls hörenswert ist Christoph Keese: https://mediapioneer.com/der-achte-tag/

      LG Michael Stöcker

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        >Am ZLB sind HM sowie gewöhnliche Finanzierung über die Kapitalmärkte kaum zu unterscheiden.>

        Selbstverständlich sind die zu unterscheiden:

        Finanzierung über die Kapitalmärkte ist IM Schuldgeldsystem generierte Finanzierung.

        Finanzierung durch Helikoptergeld ist AUSSERHALB des Schuldgeldsystems generierte Finanzierung.

        >Was wir allerdings brauchen, das ist dieses koordinierte europäische Vorgehen über Corona-Bonds. Falls nicht, dann werden die Chaos-Befürchtungen von @ Bauer wahr.>

        Ein BRAUCHEN von supranationalen Corona-Bonds ist durch nichts bewiesen.

        Die EZB kann auch die Bonds der Nationalstaaten aufkaufen.

        Die EU hat doch schon die Regeln für Staatsverschuldung außer Kraft gesetzt.

        Und was das befürchtete Chaos anlangt, kann dieses auch unabhängig davon, ob Corona-Bonds oder keine bzw. andere Finanzierung, auftreten.

        Nicht als Gerede.

  16. Guido Bruch
    Guido Bruch sagte:

    Ich denke zudem, dass viele Unternehmen die Staatshilfen nicht in Anspruch nehmen können. Die KfW stellt eine Haftungsfreistellung über 80% des Darlehensbetrages zur Verfügung. D.h. die Hausbank wird unverändert auf eine gute Besicherung der restlichen 20% des Darlehens bestehen (müssen). Da die Wertansätze sinken und die benötigte Darlehenshöhe beachtlich sein wird, dürfte es hier nicht selten Probleme geben.

    Zudem setzt die KfW voraus, dass zu keinem Zeitpunkt der Darlehenslaufzeit eine Überschuldung vorliegt, so das Handelsblatt am Freitag. Bei Unternehmen mit einer bisherigen Eigenkapital von 10% bis 25% ist bei einer längeren Krisendauer jedoch eine Überschuldung nicht ausgeschlossen.

    Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      @Guido Bruch
      “Zudem setzt die KfW voraus, dass zu keinem Zeitpunkt der Darlehenslaufzeit eine Überschuldung vorliegt, so das Handelsblatt am Freitag.Bei Unternehmen mit einer bisherigen Eigenkapital von 10% bis 25% ist bei einer längeren Krisendauer jedoch eine Überschuldung nicht ausgeschlossen. ”

      Danke für die Info. Verstehe aber nicht, wer das dann zügig beurteilen soll…

      KfW Haftungsfreistellung soll wohl noch auf 90% erhöht werden:

      “+++ 11:21 Bundesregierung will offenbar bei Kreditprogramm nachbessern +++
      Die Bundesregierung plant in der Coronavirus-Krise offenbar Nachbesserungen bei Kredit-Sonderprogrammen für mittelständische und große Unternehmen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums erfuhr, soll die staatliche Förderbank KfW bei Betriebsmittelkrediten statt wie bisher 80 Prozent nun 90 Prozent des Kreditrisikos übernehmen.”
      Quelle: n-tv.de

      Antworten
  17. Thomas Thy Trader
    Thomas Thy Trader sagte:

    Warum ist es gerechtfertigt, dass Deutschland ein monetäres Geschenk an Italien macht (Podcast 28:10), um die Erholung für Italien zu ermöglichen,
    anstatt die Privathaushalte in Italien dies finanzieren zu lassen, welche viel vermögender sind als Deutsche Privathaushalte (podcast 27:55)?

    Antworten
  18. Thomas Thy Trader
    Thomas Thy Trader sagte:

    ab 20:00 im Podcast
    1. Warum sind hochverschuldete Unternehmen weniger Krisenanfällig?
    2. Warum werden die Anleihen dieser hochverschuldet Firmen verkauft?

    könnten mir jemand das bitte weiter ausführen.

    Antworten
  19. ruby
    ruby sagte:

    Nach aktuellen Vorlagen sind es in Deutschland 90% Verschuldung vom BIP nach dem Nachtagshaushalt inklusive Schattenhaushalte. Diese werden nicht mit frischem Basemoney bezahlt sondern wieder nur durch Schuldversprechen an Gläubiger somit durch Umverteilung mit Konzentrationsfolgen für Steuerbürger.

    Dazu kommt der deutsche Anteil an den EZB Anhäufen 750++ Mrd., was echtes Zentralbankgeld ist also Inflation bewirkt – Blasenbildung, sowie unterdrückte Zinsspreads.
    Somit sind die Steuerzahler locker also quantitative easing bei weit über 100% in der Zukunft.
    Ist das richtig geschätzt
    @ troodon?

    Finanzinstitute sind bei der Deutschlandrettung nicht einbezogen, die müssen noch anders ihre Finanzierung lösen.
    Eine gefundene Beute zur fremden Übernahme wären sie damit erst recht.

    Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      @ruby
      Meinen Sie mir den Schattenhaushalten den 600 Mrd Rettungsschirm ?

      Rechnet man optimistisch wie Scholz (-5% BIP und 156 Mrd Neuverschuldung) liegt man natürlich weit darunter (~68%).
      Das ist übrigens selbst mir zu optimistisch… ;)

      Rechnet man den geplanten Rettungsschirm von 600 Mrd voll auf die Staatsverschuldung an, dann liegt man bei etwas unter 90% (komme auf rd. 86%). Aber ist es richtig den Rettungsschirm voll auf die Staatsverschuldung anzurechnen ? Hat man doch m.W. mit dem Soffin damals auch nicht gemacht, oder ?

      Anleiheankäufe der BuBa wurden bisher auch nicht reingerechnet. Wieso sollte man das jetzt mit den neuen geplanten Anleihekäufen machen ?

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        Scholz will die neuen Schulden offensichtlich über einen längerfristigen Zeitraum TILGEN. What?
        Dann verstärkten sich die wirtschaftlichen Ungleichgewichte mittelfristig noch mehr.
        Man kann über steigendes BIP ab 2021 dann die Schuldenquote wieder versuchen zu reduzieren, aber doch nicht ernsthaft tilgen wollen. Ich meine jetzt die geplante 156 Mrd offizielle Neuverschuldung. Da bekommt Hr.Stöcker (und nicht nur er) doch einen Anfall…

      • ruby
        ruby sagte:

        @troodon
        Landrat Sager (Ostholstein) LKT Vorsitzender hat es so schön einfach heute in der faz beantwortet:
        “Muss auch der Staat zusammenrücken und die Schuldenbremse, wie es jetzt heißt, außer Kraft setzen?

        Das braucht er gar nicht, weil die Schuldenbremse für Bund und Länder gerade in außergewöhnlichen Notsituationen Ausnahmen für die Kreditaufnahme vorsieht. Die Situation ist jetzt da. Das steht alles so im Grundgesetz. Allerdings sind dann auch entsprechende Tilgungspläne vorgeschrieben.”

        Beim Bundesrechnungshof ist die tatsächliche Entwicklung nachzulesen
        https://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/produkte/sonderberichte/2019/sonderbericht-finanzwirtschaftliche-entwicklung

        Jetzt geht es, um die Aufstellung eines Nachtragshaushalts.

        Dazu kommt das Urteil des Bundesverfassungsgericht, das am 24.03.20 verkündet werden sollte, wegen Coronabefallschutzmaßnahmen zwei Monate ausgesetzt wurde.
        Aber vielleicht ziehen die dort am Mittwoch eine Videokonferenz kurzfristig durch.
        Das wäre ein richtiger Clash der Verfassungsorgane 😉

      • ruby
        ruby sagte:

        Herr Stöcker & die anderen suchen zu Ostern das verlorene Helikoptermoney (Humor)

        Der Tilgungszeitraum soll in [Klammer] fünf Jahre also Finanzplanungszeitraum sein, vorliegendes Referentenpapieren.
        Bürgschaften gehören zu Verpflichtungen und sind genehmigungspflichtig, das geht nicht so Wischwaschi am Wochenende!
        Das gilt auch im nichtrechtsfähige Sondervermögen. Ein Paradies für die Haushälter, die können zeigen, ob sie die Diäten Wert sind oder…

  20. Ulrich Riediger
    Ulrich Riediger sagte:

    Ein Staat kann nur ausgeben, was er den Bürgern und Unternehmen wegnimmt. Wenn diese nicht mehr wirtschaften und keine Einnahmen mehr generieren können, geht es an die Substanz. Ist die Substanz aufgebraucht, braucht es jemanden, der “hilft”. Jeder, der Hilfe braucht, wendet sich dann an den Staat: Großunternehmen brauchen Staatsbeteiligungen, kleine und mittlere Unternehmen verschwinden vom Markt. Millionen werden vom Staat unterhalten. Der Staat entscheidet, wo die Menschen eingesetzt werden: z.B. arbeitslose Kellner und Köche auf Feldern als Erntehelfer. In dem man Menschen und Unternehmen die Möglichkeit nimmt, Einkommen zu erwirtschaften, macht man sie zahlungsunfähig, entmündigt sie, beraubt sie ihrer Existenz, ihres Privateigentums und ihrer freien Entscheidung. Der Staat wird zur mächtigsten Instanz, weil alle nicht mehr von ihrer persönlichen, freien Schaffenskraft abhängig sind, sondern von den Plänen des Staates, was erschaffen werden darf, was nicht, wann, wo und wie. Kommt uns das alles nicht irgendwie bekannt vor? Was, wenn der internationale Kommunismus heute, nicht wie früher von der Sowjetunion, sondern heute von China ausgeht und alle sozialistischen Parteien und Organisationen in der westlichen Welt, da wo sie stark sind, mit China kollaborieren, um den “Klassenfeind” Kapitalismus zu zerstören? Ja, wir müssen auch heute noch Diktatoren entmachten und uns als Bürger vereinen, gegen eine Zersetzung unserer Freiheitsrechte. Wir sollten nicht blind in die Zerstörung unserer Existenzen rennen und glauben, dass das, was man uns sagt, stimmt. Nach meinen persönlichen Erfahrungen der letzten Jahre, ist alles, was man uns medial verkauft, tendenziöse Propaganda. Nach wie vor gibt es Geostrategien der Machtblöcke und Systeme. Das zu ignorieren ist gefährlich für unsere Freiheit. Deshalb: hören wir hin, schauen wir hin, überlegen wir, wem es nützt und wem es schadet. Und ja, wir müssen nach wie vor aufkeimende Diktatoren entmachten und uns “vereinen”, um zu verhindern, dass man uns die Freiheit und unser Eigentum nimmt. Wenn wir noch an die bürgerlichen Freiheiten, den Rechtsstaat und an die Werte unseres Grundgesetzes glauben, dann müssen wir sie gemeinsam verteidigen und schützen. Ausgangs- und Versammlungsverbote verhindern genau das. Und während wir auf der Couch sitzen, Netflix schauen, uns kreativ zu Hause beschäftigen, findet in Europa der größte System-Change seit Ende des Zweiten Weltkriegs statt. Hier hat nicht der Kapitalismus, nicht die bürgerliche Freiheit, der Rechtsstaat gewonnen, sondern hier übernimmt gerade der internationale Sozialismus. Ob er diesmal “demokratisch” wird, so wie es in den Parteiprogrammen der sozialistischen und kommunistischen Parteien Europas steht, darf wohl einmal mehr angezweifelt werden. Willkommen in der neuen Welt, im Neuen Deutschland. George Orwell, Karl Marx und Lenin lassen grüßen.

    Antworten
    • troodon
      troodon sagte:

      @ Ulrich Riediger
      “Ein Staat kann nur ausgeben, was er den Bürgern und Unternehmen wegnimmt”

      Wie definieren Sie “wegnimmt”?
      Wenn der Staat z.B. 100 Mrd € Neuverschuldung macht, dafür Anleihen begibt, die dann wiederum z.B. zu 100% von der EZB aufgekauft werden, und diese 100 Mrd € dann pro Kopf mit rd.1200€ an die Bürger verteilt, welchem Bürger hat der Staat dann etwas weggenommen ?

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @troodon

        “Wenn der Staat z.B. 100 Mrd € Neuverschuldung macht, dafür Anleihen begibt, die dann wiederum z.B. zu 100% von der EZB aufgekauft werden, und diese 100 Mrd € dann pro Kopf mit rd.1200€ an die Bürger verteilt, welchem Bürger hat der Staat dann etwas weggenommen ?”

        All denjenigen, die zuvor schon Euro-Banknoten oder Euro-Guthaben auf Konten besaßen. Deren Euros haben nämlich entsprechend weniger Kaufkraft, wenn neue Euros geschöpft werden.

      • troodon
        troodon sagte:

        @Richard Ott
        In einer geschlossenen Volkswirtschaft und bei ausgeschöpften Kapazitäten, bei denen auch keine Erweiterung möglich ist, mag das sein. Dies gilt aber für D nicht, bzw.ich sehe es in der aktuellen Situation nicht, insofern teile ich entsprechend auch Ihre Sichtweise in der Gesamtheit nicht.

      • Ulrich Riediger
        Ulrich Riediger sagte:

        @troodon Eine Staatsverschuldung muss ja von irgendwem bezahlt werden. Sei es durch Null- oder Negativ-Zins, sei es die Verlagerung auf eine spätete Generation, sei es durch Sondersteuern und Abgaben, durch eine Inflation oder schließlich durch eine Währungsreform am Ende der Fahnenstange. Auch wenn das Gelddrucken den Eindruck erweckt, es stünden unbegrenzt Mittel zur Verfügung, irgend jemand muss am Schluss die Party bezahlen.

      • troodon
        troodon sagte:

        @ Ulrich Riediger
        “Eine Staatsverschuldung muss ja von irgendwem bezahlt werden.”

        Es ist auch das Vermögen von “irgendwem”….

        Und eine Staatsverschuldung in eigener Währung ist bis zu einer gewissen Verschuldungsquote nun einmal kein Problem und wird eben i.d.R auch NICHT getilgt….

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