Börsen­boom trotz Wirtschafts­einbruch – wie passt das zusammen?

In meinem morgigen Podcast gehe ich auf die Finanzmärkte ein. Ich bin zwar kein Börsenkommentator und bto ist keine Investmentplattform, dennoch ist es eine Frage, die sich aufdrängt. Wie können wir angesichts des stärksten Wirtschaftseinbruchs der Geschichte diese Entwicklung der Börsen erklären?

Quelle: SocGen, FT

Denn unstrittig wird der Einbruch in der Wirtschaft eine erhebliche, negative Wirkung auf die Gewinne der Unternehmen haben:

Quelle: Zero Hedge

Der ifo-Index der deutschen Wirtschaft korreliert recht gut mit der Entwicklung der Gewinne weltweit, ein Zeichen dafür, wie sehr Deutschland von der Weltwirtschaft abhängt. Ein Rückgang der Gewinne um – so man diese Korrelation zugrunde legt – 70 Prozent (!) passt nur schlecht zur Entwicklung an der Börse.

Oder doch? Hat die Börse recht, weil sie vorwegnimmt, dass es sich um einen zeitlich begrenzten exogenen Schock handelt? So zumindest die Einschätzung des Chefökonomen des Vermögensverwaltungsarms der Schweizer UBS: “This is a policy-induced downturn, and the speed and structure of the recovery could follow a different route from previous downturns.”

Immerhin sind Aktien nicht mehr billig. Hier das Shiller-PE, wobei der Wert aktuell eher bei 27 liegen dürfte. Dieses PE arbeitet mit dem gleitenden Durchschnitt der Gewinne der Vergangenheit und gilt als guter Indikator für die Bewertung der Märkte. Nur mit Blick auf den drastischen Einbruch der Wirtschaft dürfte es zu sehr hinterherlaufen, zumindest wenn man davon ausgeht, dass es nicht rasch wieder nach oben geht.

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Ein anderer Indikator ist nach der Investment-Legende Warren Buffet das Verhältnis der Marktkapitalisierung aller Aktien relativ zum BIP:

Quelle: Longtermtrends

Das übliche Argument ist, dass es kein Wunder ist, bei Zinsen nahe oder demnächst unter null. Das Problem bei dieser Betrachtung: Tiefe Zinsen signalisieren auch geringe künftige Wachstumsraten und das sollte eigentlich die Bewertung wieder senken. Ich denke, angesichts des gegebenen Einbruchs der Wirtschaftsleistung dürften die Börsen relativ zum BIP so hoch stehen wie noch nie.

Was muss man glauben, wenn man denkt, dass die Erholung der Börse berechtigt war und sogar annimmt, dass wir vor einem neuen Bullenmarkt stehen?

  • Dass der Einbruch rasch wieder aufgeholt wird und wir nach ein paar Monaten nur eine Erinnerung daran haben?
  • Dass es nicht zu einer weiteren Welle an Infektionen kommt, die erneut zu Einschränkungen der Wirtschaft führt?
  • Dass die Politik der Notenbanken und Staaten auf jeden Fall wieder zum ursprünglichen Zustand zurückführen kann?

Gehen wir die Fragen kurz durch.

1. Der Einbruch wird rasch wieder aufgeholt?

Zunächst der Blick auf die Realwirtschaft. Egal wohin man schaut, die Zahlen sind erschreckend. Gerade in den USA, wo es eine andere Kultur gibt, in der schnell entlassen, aber auch schnell wieder eingestellt wird, war der Einbruch massiv:

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Quelle: Berenberg, Bloomberg

So schnell gingen in keiner Nachkriegsrezession Arbeitsplätze verloren, wie die untere Abbildung zeigt. Kein Wunder auch, dass die Konsumausgaben der Amerikaner stark zurückgehen – sicherlich auch wegen der Einschränkung des täglichen Lebens. Entscheidend ist aber, dass die Masse der Amerikaner über geringe finanzielle Reserven verfügt und deshalb auch nach einer Aufhebung der Maßnahmen und einer Wiederaufnahme der Beschäftigung erst mal weniger Mittel für den Konsum hat. Dies spricht klar für eine geringere Nachfrage und damit eben nicht für eine rasche Rückkehr zum Vor-Krisen-Zustand.

Quelle: Things That Make You Go Hmmm (TTMYGHM), Bloomberg

Ebenfalls interessant ist übrigens das Chart links zur Entwicklung der Verschuldung des Staates (die sich analog auch im Privatsektor entwickelt) und der Abnahme der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Dies bedeutet, dass wir, obwohl immer mehr Geld (= Schulden) vorhanden ist, einen immer geringeren realwirtschaftlichen Effekt haben.

Das habe ich schon zu Beginn der Woche diskutiert:

→ Liquiditätsspritzen der Notenbanken genügen nicht mehr

Und es ist natürlich kein amerikanisches, sondern ein globales Problem. Weltweit wirkt das Instrumentarium billigen Geldes immer weniger. Dazu unter 3. mehr.

Der Einbruch der Wirtschaft war nicht nur in den USA erheblich:

Quelle: Deutsche Bank, IHS Markit, Datastream

Interessant ist:

  • China, wo alles den Anfang nahm, steht nach diesen Zahlen am besten da.
  • Indien steht am schlechtesten da, was vermutlich auch stimmt, mir aber nicht so bewusst war.
  • Griechenland, was die medizinische Seite der Krise mit Bravour meisterte, leidet dennoch unter erheblichen wirtschaftlichen Konsequenzen.
  • Frankreich steht – nach diesen Daten zumindest – schlechter da als Italien und Spanien.
  • Deutschland – obwohl wie keines der anderen Länder vom Export abhängig und mit einer Angebotspalette (Maschinen, Anlagen, PKW), die erheblich konjunkturabhängig ist – steht besser da als die meisten seiner Kunden. Das überrascht.

Dies sind allerdings die Veränderungsraten des Einkaufmanager-Index, was zu unterschiedlichen Ausgangslagen und damit Unterschieden bei der Tiefe des Einbruchs führt. Die EU-Kommission prognostiziert so:

Quelle: EU, TTMYGHM

Auch nach diesen Zahlen soll sich Deutschland besser schlagen als die Kunden, was dann wohl nur so erklärt werden kann, als dass wir mit den inländischen Hilfsprogrammen – der finanziellen “Bazooka” – einen tieferen Absturz verhindern und die geringeren Exporte so zumindest teilweise kompensieren.

Doch kommen wir zurück zur Frage nach den Börsen. Offensichtlich erwarten diese trotz der unstrittigen Schärfe des Einbruchs eine ebenso schnelle Erholung – das berühmte „V“. Aus meiner Sicht ist das unwahrscheinlich:

  • Nach Studie der San Francisco Fed war das Wachstum in allen untersuchten zwölf Pandemien nach dem Ereignis tiefer als zuvor – das dürfte auch diesmal so sein.
  • Im Unterschied zur Finanzkrise sind viele weitere Bereiche der Wirtschaft getroffen.
  • Anders als 2009 kann China nicht mehr in einem so großen Umfang Konjunkturprogramme lancieren, die die Weltwirtschaft ziehen.
  • Die Unternehmen werden noch lange unter der im Zuge der Krise aufgenommenen Schulden leiden. Wer Schulden abbauen muss, investiert weniger und das drückt das Wachstum.
  • De-Globalisierung und Puffer in der Wertschöpfungskette belasten die Gewinne der Unternehmen.
  • Mehr staatliche Eingriffe belasten die Unternehmen und drücken die Margen.
  • Einige Branchen werden auf längere Sicht – vielleicht immer? – nicht auf das ursprüngliche Niveau zurückfinden: Fluggesellschaften? Hotels, Konzertveranstalter?
  • Das Konsumentenverhalten könnte sich nachhaltig ändern, vor allem, wenn bestimmte Einschränkungen Bestand haben. Man denke an das mittlerweile für den Herbst erwartete Ladensterben. → Ladensterben droht

All dies spricht nicht dafür, dass wir wieder zum Zustand von vor der Krise zurückfinden. Deshalb wird die Politik auch vielfältige Maßnahmen ergreifen, um die Konjunktur zusätzlich anzukurbeln. Dies aber mit zeitlicher Verzögerung. Deshalb ist meine Einschätzung zum Thema „rasche Erholung“ skeptisch.

2. Es kommt nicht zu einer weiteren Welle an Infektionen?

Nichts wünschen wir uns mehr als eine rasche Entdeckung von Impfstoffen und/oder Medikamenten, um eine oder mehrere künftige Infektionswellen zu verhindern. Denn dass das Risiko ernstzunehmen ist, können wir schon jetzt beobachten:

  • In China wird eine weitere Stadt abgeriegelt.
  • In Südkorea gibt es einen neuen Infektionsherd.
  • Singapur hatte zunächst deutliche Erfolge, musste dann aber bei einer neuen Erkrankungswelle das öffentliche Leben ebenfalls einschränken.
  • In Deutschland ging der sogenannte R-Faktor schon nach den ersten Lockerungen wieder nach oben.

Die spanische Grippe hatte drei Wellen. Was macht die Börsianer so sicher, dass wir es diesmal besser erwischen?

3. Notenbanken und Staaten können wieder zum ursprünglichen Zustand zurückführen?

Bleibt die Hoffnung, dass trotz einer absehbar unvollständigen und zudem langsamen Erholung der Wirtschaft und der verbliebenen Gefahr weiterer Infektionswellen, die Wirtschaftspolitik die Bewertung an den Börsen rechtfertigt. Die Staatsausgaben dürften es nur zum Teil sein, verhindern diese zwar einen noch tieferen Einbruch der Konjunktur, aber es ist abzusehen, dass am Ende trotz der auch von mir favorisierten Lösung über die Bilanzen der Notenbanken höhere Belastungen und damit geringere Gewinne die Folge sind.

Also ist es die wahre Flut an Liquidität, die die Märkte treibt. Gehandelt haben sie wirklich:

Quelle: Citi, FT

Dabei ist der Markt aber gespalten. Während die FAAMG immerhin mit zehn Prozent seit Jahresanfang im Plus liegen, hinkt der Rest des Marktes zurück:

Das ist verständlich, zeichnen sich die Technologiewerte doch durch hohe Marktmacht, stabile Markteintrittsbarrieren, geringe Schulden und hohe Liquidität aus.

Nur zur Erinnerung: Europa enttäuscht schon lange.

Quelle: Bloomberg

Und wir haben das Problem, dass wir mit viel zu hohen Schulden der Unternehmen in die Krise gegangen sind. Kein Wunder, dass das Ausfallrisiko trotz der Billioneninterventionen der Fed stark gestiegen ist. Nur 2008 und in der Großen Depression war es höher:

Quelle: Deutsche Bank

Es ist aber auch klar, dass ohne massive Interventionen eine Konkurswelle wie in Depressionszeiten bevorsteht. Und es stellt sich schon die Frage, was passiert, wenn der Staat nun sämtliche Unternehmen „rettet“? Sind wir dann über Umwege im sozialistischen Paradies angekommen?

Seit Jahren gibt es ein Phänomen: Die Rezessionen waren zum Teil tiefer als vorangegangene und gleichzeitig gab es weniger Konkurse als in früheren Rezessionen. Für BB-Papiere war die Finanzkrise weniger ein Problem als die Rezessionen der früheren Jahre. Das kann nur daran liegen, dass die Notenbank diesen Einbruch verhindert hat, indem Geld immer billiger wurde.

Quelle: Deutsche Bank

Und genau das zeigt eine andere Analyse der Deutschen Bank. Immer größere Rettungspakete wurden möglich (hier in konstanten Dollar dargestellt, also vergleichbar) und diese Sozialisierung von Risiken dürfte hinter der immer höheren Verschuldung stehen.

Quelle: Deutsche Bank

Zu jedem Zeitpunkt gab es gute Gründe, die für die Rettung gesprochen haben. Und man kann sehr gut argumentieren, dass es die Große Depression vielleicht nicht gegeben hätte, hätte der Staat damals ähnlich stark interveniert.

Andererseits unterminieren wir damit natürlich eines der Grundprinzipien für einen funktionierenden Markt: die regelmäßige Bereinigung von Exzessen und vor allem von Unternehmen, die eigentlich nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Kein Wunder auch, dass die Produktivitätsfortschritte kontinuierlich zurückgegangen sind. Die Zombies vermehren sich derweil.

Quelle: Deutsche Bank

Kein Wunder, dass dann auch die Kreditqualität immer mehr abnimmt. Der Anteil der schlecht oder gar nicht besicherten Anleihen “covenant-lite” ist in den letzten zehn Jahren explodiert.

Quelle: Deutsche Bank

Wir haben aber nicht nur eine wahrhafte Explosion an Schulden, sondern auch eine deutlich abnehmende Rolle der Banken im Markt. Aufgrund der Regulierung sind die Eigenbestände deutlich gesunken. Dies bedeutet aber auch, dass sie im Falle einer Krise im Markt weniger gegensteuern können.

Quelle: Deutsche Bank

Bei immer höheren Schulden, schwächerem Wachstum und abnehmender Schuldnerqualität darf es nicht verwundern, dass Finanzkrisen immer häufiger werden. Die Deutsche Bank hat versucht, die Finanzkrisen seit dem Jahr 1600 zu zählen. Besonders heftig war es zwischen den Weltkriegen:

Quelle: Deutsche Bank

Man sieht aber auch, dass die Krisen in den letzten Jahren gehäuft auftreten. Nur während der Bretton-Woods-Zeit mit einer partiellen Golddeckung und einem stark regulierten Bankwesen war die Welt vor Finanzkrisen sicherer. Das sieht man auch am realen Ölpreis:

Quelle: Deutsche Bank

Vieles spricht dafür, dass die aktuelle Krise und vor allem auch die wirtschaftspolitische Reaktion darauf das Spiel noch eine Runde weiterbringen soll. Doch ob das gelingt, ist fraglich. Wie nach dem Zweiten Weltkrieg brauchen wir massive finanzielle Repression und Inflation.

Inflation? Wo soll die denn herkommen, fragt man zurecht. Versuchen doch die Notenbanken seit Jahren verzweifelt, Inflation zu erzeugen. Und der Corona-Schock ist eindeutig deflationär:

Quelle: BofA, Conference Board

Wieso sollte also Inflation heute zurückkehren? Longview Economics sieht vier mögliche Gründe:

  1. „After the GFC, governments responded with austerity. That isn’t going to happen this time. Politicians have grasped they will need to try to revive the economy, even at the risk of a growing deficit. A decade ago the Tea Party movement was arguably motivated at first by opposition to fiscal irresponsibility. Any populist pressures this time around will be in a completely different direction. If governments are actually going to spend money, inflation becomes far more plausible.“ – bto: große Zustimmung. Vor allem wenn es mit Verboten und Ähnlichem verbunden wird.
  2. „Fiscal stimulus this time is being directed straight at people’s wallets, at least in the U.S. Meanwhile, measures by governments across the Western world to keep paying a decent proportion of people’s wages while quarantine constricts their spending should mean a lot of people with significant cash piles and a big incentive to spend them.“ – bto: Das mit dem großen Anreiz, Geld auszugeben, sehe ich nicht so. Aber richtig ist, dass viel getan wird, damit Geld in den Taschen der Bürger landet oder bleibt.
  3. „As we were told in Economics 101, there is both ‘cost-push’ and ‘demand-pull’ inflation. With many suffering through a major economic shock, there is no demand-pull at present — although it remains a possibility post-quarantine or post-vaccine. But cost-push appears already to be with us. Interrupted supply chains make it more expensive to get goods to consumers, meaning that costs have to be passed on in higher prices. Reduced supply also leads to higher prices.“ – bto: Zunächst wird es geringere Margen geben, denn man muss die Preiserhöhung im Markt durchsetzen können.
  4. “Finally, there is deglobalization. We saw some of this a decade ago, but not as much as many had feared. Few countries attempted to raise tariff barriers and China’s growth helped the world pull through. Nothing like this is going to happen this time around. The simple decision by many governments that they are over-reliant on countries a long way away for vital supplies will lead them to find local alternatives. These will be more expensive, fueling inflation.” – bto: Aber auch hier gilt zunächst, dass es gegen die Margen geht und damit gegen die Unternehmensgewinne, was Aktien noch teurer macht.
    Hinzu kommt, dass wir Helikoptergeld und Monetarisierung bekommen werden und wenn die Politiker erst mal auf den Geschmack gekommen sind, werden wir eine gute Chance haben, Inflation zu sehen. Das könnte dann durchaus an den Börsen beginnen, wie dieses Chart verdeutlicht:

 

Quelle: Zero Hedge

Bis dahin – so zumindest dieses Chart – könnte es aber nochmals richtig nach unten gehen.

Zum Abschluss noch ein Blick auf frühere Bärenmarkt-Rallyes:

 

Quelle: Things that make you go hmmm (TTMYGHM), Bloomberg

Dazu passend die Warnung von Warren Buffet, der in früheren Krisen beherzt zugegriffen hat, zusammengefasst vom britischen Investor Sir Steven Wilkinson:

  1. “He thinks we are in for a generational bear market;
  2. He is preparing to change the habit of a life time and let marginal businesses sink (this is a massive shift for him as it stands in marked contrast to pretty much everything he has talked about BRKs ownership ethic over the past 4 decades – I don‘t at all disagree with him, but it is a sign that he is both expecting businesses in the portfolio to fail and need restructuring and that he is not going to be wasting capital on propping up failing businesses).
  3. He expects to be the big winner as PE companies start to fail and become distressed sellers of highly leveraged assets.“

Auf jeden Fall kauft Buffet noch nicht. Der Cashbestand vom Berkshire Hathaway steht auf einem Rekord von 137 Milliarden US-Dollar:

Quelle: TTMYGHM, Bloomberg

Buffet und die anderen Investmentgrößen, die sich in den vergangenen Tagen kritisch zu Wort gemeldet haben, können sich irren. Aber ich bleibe skeptisch. Ich denke, die Risiken nach unten sind deutlich höher als die Chancen nach oben.

Kommentare (34) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Michael Bodenheimer
    Michael Bodenheimer sagte:

    Während die Zeiten immer unsicher werden, reduziert die Bundesbank die deutschen Goldreserven immer weiter. Wo sind die Forderungen der Politik, die deutschen Goldreserven nach Deutschland zurückzuholen und diese vor dem Zusammenbruch massiv auszubauen und uns auf einen Neustart bestmöglich vorzubereiten?

    Antworten
    • Michael Bodenheimer
      Michael Bodenheimer sagte:

      Die Zentralbanken tun momentan alles dafür, dass es in nicht allzu weiter Zukunft zu einer Hyper-Inflation kommt, immer mehr Bundesbanken bereiten sich darauf vor, aber ich befürchte, dass Merkel und Ihresgleichen hier wieder einmal viel zu spät reagieren werden und der deutsche Steuerzahler mit einem riesigen Schuldenberg zurückgelassen wird, anstatt die noch verbliebenen finanziellen Mittel jetzt dafür zu verwenden, sich auf einen goldgedeckten Neustart im Finanzsystem vorzubereiten…

      https://centralbankgold.org/2020-survey

      Antworten
    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      @ Michael Bodenheimer

      „Während die Zeiten immer unsicher werden, reduziert die Bundesbank die deutschen Goldreserven immer weiter.“

      Die Bundesbank verkauft jährlich etwa fünf bis sechs Tonnen Gold an das Bundesfinanzministerium zur Prägung von Gedenkmünzen; ansonsten kauft und verkauft die Bundesbank kein Gold.

      „Wo sind die Forderungen der Politik, die deutschen Goldreserven nach Deutschland zurückzuholen und diese vor dem Zusammenbruch massiv auszubauen und uns auf einen Neustart bestmöglich vorzubereiten?“

      Sie glauben also, dass das DEUTSCHE Gold in den Finanzzentren New York und London schlechter aufgehoben/gelagert ist als in Frankfurt? Diese Forderungen gab es übrigens bereits, woraufhin die Bundesbank diesem debilen Ansinnen auf öffentlichen Druck hin nachkam und BILD das ganze heroisch inszenierte.

      Und wie kommen Sie darauf, dass ein potentieller Neustart besser gelingen sollte, wenn der Lagerort geändert wird???

      Auf die Geschichte mit der Hyperinflation sind übrigens auch „Star“ Ökonomen hereingefallen. Einfach mal mit den Basics befassen und nicht den monetaristischen Irrlehren aufsitzen. In Japan müsste es danach schon seit 30 Jahren Hyperinflation geben.

      Wie war das noch gleich: Wenn die Theorie nicht zur Realität passt: Umso schlimmer für die Realität. Warum höhere Inflationsraten sehr unwahrscheinlich sind – von Hyperinflation ganz zu schweigen – das können Sie hier nachlesen: http://wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/?p=27309

      LG Michael Stöcker

      Antworten
      • Michael Bodenheimer
        Michael Bodenheimer sagte:

        Richtig, anstatt die deutschen Goldreserven weiter auszubauen und weitere Sicherheiten für einen Neustadt zu schaffen, verkauft die Deutsche Bundesbank seit Jahrzehnten unsere Goldreserven. Ob bei einem Neustart, eine neue goldgedeckte Währung eingeführt werden soll oder nicht, steht auf einem anderen Blatt Papier, aber mit signifikanten Goldreserven hat man zumindest mal die Möglichkeit dafür, ohne signifikante Goldreserven hat man diese Möglichkeit nicht.

        Warum die Deutschen Goldreserven in deutschen Tresoren lagern sollten erklärt sich wohl von selbst; wenn diese im eigenen Einflussbereich (Besitz) sind, haben wir die Verfügungsgewalt darüber, solange die Goldreserven irgendwo sonst auf der Welt lagern, haben andere Staaten die Verfügungsgewalt darüber und wir haben nichts weiter als ein Stück Papier und den guten Glauben daran, dass andere damit verfahren, so wie wir (der Eigentümer) das will, wie schnell das nicht mehr der Fall sein kann, kann man am Beispiel der Venezuelanischen Goldreserven in Großbritannien sehen.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Michael Bodenheimer

        „Richtig, anstatt die deutschen Goldreserven weiter auszubauen und weitere Sicherheiten für einen Neustadt zu schaffen, verkauft die Deutsche Bundesbank seit Jahrzehnten unsere Goldreserven.“

        Und an wen verkauft die Bundesbank? An UNSER Bundesfinanzministerium zur Prägung von Gedenkmünzen, die an UNS verkauft werden.

        „…aber mit signifikanten Goldreserven hat man zumindest mal die Möglichkeit dafür, ohne signifikante Goldreserven hat man diese Möglichkeit nicht.“

        Die Erfolgsgeschichte der DM widerlegt diese These. Deutschland startete die DM nach WK II OHNE Goldreserven: https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/themen/entwicklung-der-goldbestaende-645380. Merke: Goldbestände sind die FOLGE einer erfolgreichen Geld- und Wirtschaftspolitik, nicht aber deren Voraussetzung.

        „wie schnell das nicht mehr der Fall sein kann, kann man am Beispiel der Venezuelanischen Goldreserven in Großbritannien sehen.“

        Und dafür sollte die Bevölkerung Venezuelas der BoE dankbar sein, dass nicht auch noch die letzten Goldbestände in den Händen der Kleptokraten gelandet sind.

        LG Michael Stöcker

      • Felix
        Felix sagte:

        @ M. Stöcker

        Hier haben sie DEBIL geschrieben. Ich verstehe es ja, ich würde einigen Schnelldenkern auch manchmal gerne mit Stromstößen auf die Sprünge helfen, aber so machen wir das halt nicht. Das einzige was an der Forderung, unser Gold heimzuholen “debil” sein könnte, is,t das wir unseren wichtigsten Verbündeten evt, blamieren, weil der das ganze Gold schon vor Jahrzehnten verliehen und verkauf hat.

    • Felix
      Felix sagte:

      @ M. Bodenheimer

      Meiner Meinung nach stellen Sie die richtigen Fragen. Die Deutschen besitzen privat 9.000 Tonnen Gold – und bestimmt nicht, weil sie debil sind. Die debilen kaufen eher Immobilien und Schatzbriefe. Ein einfacher Abgleich der Intelligenz mit der Anlage kommt zu klaren Ergebnissen.

      Und natürlich: wenn es hart auf hart kommt, ist der Besitz wichtiger als das Eigentum. Aber wundern Sie sich nicht, unsere Mitbürger haben sich an den Ponyhof gewöhnt. Da glaubt so mancher völlig weltfremde Dinge.

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Felix

        „Die Deutschen besitzen privat 9.000 Tonnen Gold – und bestimmt nicht, weil sie debil sind.“

        Habe ich auch nicht behauptet. Sie müssen schon richtig lesen. Gold ist und bleibt die ultimative Krisenwährung, wenn die Rechtsordnung zerbrechen sollte und gehört somit in jedes Portfolio.

        „Die debilen kaufen eher Immobilien und Schatzbriefe. Ein einfacher Abgleich der Intelligenz mit der Anlage kommt zu klaren Ergebnissen.“

        Die Debilen kaufen gar nicht, die Intelligenten diversifizieren. Und die Bond-Rally ging und geht auch noch ein Stückchen weiter: https://www.ft.com/content/b5c36d2a-5fa3-11ea-8033-fa40a0d65a98.

        LG Michael Stöcker

  2. jobi
    jobi sagte:

    Auf Buffett zu hören war nie ein Fehler.

    Und das besonders in Zeiten ( so wie 2000 und 2007 ) wenn Kommentare die Runde machen wie “.. alter Mann, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt ..”

    Antworten
    • Felix
      Felix sagte:

      Herr Buffet ist ein recht mittelmäßiger Anleger, aber ein exzellenter Strippenzieher. Sein Erfolg lebte nie davon, die weitere Entwicklung richtig vorauszunehmen, sondern sie so zu gestalten, dass seine Investments erfolgreich sind. Er hat alle Zukunftstrends verschlafen und kaufte oft Aktien zu schlechten Zeitpunkten, handelt aber dabei zugleich als Kreditgeber besonders gute Deals für sich aus. Er sorgte auch für die “richtigen” Handlungen der Politik.
      Im Ergebnis ist das jedenfalls eine Strategie, die wir nicht fahren können. Wir haben weder Milliarden noch Kongressleute auf der Karte.

      Das er soweit kommen konnte, verdankt er auch der Tatsache, dass die letzten 40 Jahre seinem Stil entsprochen haben. Mehr und billigeres Geld, immer schön Long und wenn es nicht paßt das Telefon in die Hand. Das ist natürlich auch eine Leistung, aber keine, die seinen Ratschlägen besonderes Gewicht für den kleinen Anleger verleiht.

      Antworten
  3. Elektroheini
    Elektroheini sagte:

    “Wie können wir angesichts des stärksten Wirtschaftseinbruchs der Geschichte diese Entwicklung der Börsen erklären?”

    Butter bei die Fische Doktor Stelter!
    Haben Sie in der Krise ihre Aktien (-Fonds) verkauft? Lassen Sie ihren monatlichen Sparplan in einen global diversifizierten ETF einfach weiter laufen? Legen Sie überzähliges Geld (Jahresbonus/Urlaubsgeld/Buchhonorar) weiterhin in börsennotierte Firmen an oder lassen Sie lieber den Kontostand über die Einlagensicherungsgrenze anschwellen?

    Die Entwicklung der Börse ist eine logische Schlussfolgerung daraus, wie ich solcherlei Fragen beantworten würde. Geht Ihnen das nicht ähnlich?
    Um mal eine Person der jüngeren Zeitgeschichte zu bemühen, die jetzige Entwicklung der Börsen ist alternativlos.

    Antworten
  4. Bernhard-Albrecht Roth
    Bernhard-Albrecht Roth sagte:

    @ Daniel Stelter

    Vielleicht für Ihren Podcast noch bedenkenswert:

    Die angekündigten Geldspritzen der Fed von über 2 Billionen US-Dollar, der Mangel an renditeträchtigen Anlagealternativen (Anlagenotstand), das Gefühl eine Jahrhundertchance zu verpassen und das fehlende Verständnis des Geldsystems haben einen Zwangsoptimismus erschaffen, der noch in 2020 bitter enttäuscht werden wird. Denn solange die Giralgeldmenge viel größer ist als die Zentralbankgeldmenge, bleibt der wechselnde Zyklus aus zu viel und anschließend zu wenig Giralgeld (Kreditzyklus), zwangsläufig das Wesen dieses Kreditgeldsystems!

    Beste Grüße,
    Bernhard-Albrecht Roth

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Bernhard-Albrecht Roth

      Der Podcast ist vermutlich längst produziert worden.

      Ihr Punkt ist auch m. A. n. ENTSCHEIDEND, um das System wenigstens auf Zeit monetaristisch zu stabilisieren:

      Die Zentalbankgeldmenge, zu der es kein WERTRELEVANTES Kollateral geben muss, kann die Giralgeldmenge „überspielen“ und somit den Finanzzyklus seinem Ausmaß nach dämpfen.

      So verstehe ich auch den Vorschlag von Dr. Stelter, den Schuldenstand der EU-Staaten durch den Aufkauf von deren Staatsschulden so zu reduzieren, dass „Ruhe“ ins System kommt, d. h. die Staaten sich wieder verschulden können, OHNE durch die Märkte unter „Beschuss“ zu kommen.

      Antworten
      • Bernhard-Albrecht Roth
        Bernhard-Albrecht Roth sagte:

        @ Dietmar Tischer

        Natürlich war der Podcast bereits produziert, als ich den Kommentar schrieb, aber bei der Komplexität vieler Themen graten die einfachen Zusammenhänge oftmals aus dem Blick, weshalb es hilfreich sein kann, daran zu erinnern!

        “Die Zentalbankgeldmenge, zu der es kein WERTRELEVANTES Kollateral geben muss, kann die Giralgeldmenge „überspielen“ und somit den Finanzzyklus seinem Ausmaß nach dämpfen.”

        In dem Beitrag ging es um die Frage wie der Börsenboom und Wirtschaftseinbruch zusammenpassen. Die Antwort ist, beides passt nicht zusammen und schließt sich ab einem gewissen Zeitpunkt auch aus, weil die Erhöhung der Zentralbankgeldmenge den Rückgang der Giralgeldmenge nicht kompensieren kann. Denn Zentralbankgeld kann nur in der Finanzwirtschaft zirkulieren, während das Geld der anderen Wirtschaftssubjekte nur im Giralgeldkreislauf zirkulieren kann. Der Rückgang der Giralgeldmenge durch

        1. Kreditausfälle
        2. Abbau der befristeten Kreditlinien
        3. Rückgang der Verbriefungen
        4. Rückgang der Spekulation auf Kredit (Margin Debt)
        5. Rückgang der Aktienrückkäufe auf Kredit (Buybacks)
        6. Rückgang der Kreditkartenschulden
        7. Rückgang der Autokredite
        8. sinkende Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
        9. Kursverluste bei Aktien, Anleihen und Derivaten
        …. uvm.

        könnte also nur über neue Kredite der Banken an die anderen Wirtschaftssubjekte aufgefangen werden, die ist in der Krise aufgrund erhöhter Risiken aber immer rückläufig, also prozyklisch und nicht antizyklisch.

        Die Dämpfung einer Krise durch neues Zentralbankgeld, so wie Sie es beschreiben, kann deshalb erst am Ende einer Krise wirken, wenn eine Bereinigung stattgefunden hat und infolgedessen die Banken sich das neu geschöpfte Zentralbankgeld leihen, weil die Kreditvergabe wieder attraktiver geworden ist. Am Anfang wirkt das neue geschöpfte Zentralbankgeld nur psychologisch und stabilisiert die Börsen solange, bis die sinkende Giralgeldmenge auch die Börsen mit nach unten zieht.

        Beste Grüße,
        Bernhard-Albrecht Roth

  5. Johann Schwarting
    Johann Schwarting sagte:

    @ Dr. Stelter

    Das historische Vorbild dazu

    “Wie können wir angesichts des stärksten Wirtschaftseinbruchs der Geschichte diese Entwicklung der Börsen erklären?”

    ist der römische Kaiser Tiberius, wie ich in https://blogs.faz.net/fazit/2020/05/14/die-ezb-und-der-finanzzyklus-11368/#comment-8712 noch einmal in Erinnerung gerufen habe.

    “Interessant ist der Crash des Jahres 30 n. Chr. unter Tiberius. Der römische Kaiser verpflichtete Vermögende, zwei Drittel ihres Geldes in Immobilien anzulegen, um den Preisverfall zu stoppen. Die Preise der den Krediten zugrunde liegenden Pfänder sollten stabilisiert und erhöht werden, damit die Banken nicht zusammenbrechen. Der schleichende deflationäre Niedergang des römischen Imperiums konnte trotzdem nicht aufgehalten werden.”

    Es ist systemisch zu verstehen, dass eine Dauerinflation an der Basis der Ökonomie nicht entsteht, weil diese von steigenden Kreditverträgen zwischen Nichtbanken und Kreditinstituten abhängig ist.

    Die gegenwärtigen Maßnahmen der Zentralbanken inflationieren nicht die Basis der Ökonomie, sondern sollen dazu führen, die Preise der den Krediten zugrunde liegenden Pfänder zu erhöhen, damit die Banken nicht zusammenbrechen. Das Geld geht in den Aktien- und Immobilienmarkt, um die Refinanzierung zu sichern und die Haftung der Verschuldung durch die Zentralbanken zu übernehmen.

    Wir gehen von einem Guthaben aus, das eine Nichtbank von ihrer Geschäftsbank nach erfolgreicher geldpolitischer Operation mit der Zentralbank gutgeschrieben bekommt.

    Damit bezahlt die Nichtbank eine Staatanleihe und finanziert so den Staat. Der Staat bekommt diese Summe, die im System schon vorhanden ist, mit der terminlich fixierten Rückzahlungsverpflichtung. Diese Anleihe kann wieder für ein geldpolitisches Refinanzierungsgeschäft zwecks Schaffung von Geldsummen verwendet werden usw. Geldsummen entstehen also nicht nur aus Kredittitel an der Basis des Schuldgeldsystems, sondern auch aus allen darauf gegründeten Schuldtiteln. Geldsummen können inflationieren.

    Jetzt ist zu beachten, dass die Laufzeit des ersten geldpolitischen Geschäftes systematisch alle Laufzeiten der darauffolgenden Schuldtitel verkürzt. Darauf hat Paul C. Martin als zerstörerische Besonderheit, wenn wir Anleihen als Sicherheit zur Geldschöpfung zulassen, immer wieder hingewiesen – z. B. am 29.07.2006.:

    “Da die Liquidität früher in die ZB zurückmuss, als die Titel Laufzeit haben (! – die ZB ist kein Inkassobüro), ist das “Loch” also nicht zu übersehen.”

    Im Aktien- und Immobilienmarkt, in denen die Möglichkeiten der Beleihbarkeiten noch besteht, findet der ‘Blow Off’ statt, den Paul C. Martin schon vor fast 40 Jahren in ‘Der Kapitalismus. Ein System, das funktioniert’ beschrieben hat. Trotz zwischenzeitlicher Geldinflationierung zieht sich die Schlinge immer weiter zu – es dreht sich immer schneller um sein Zentrum. Dazu am 24.03.2018 eine bekannte Stimme aus dem ‘Weltinnenraum des Kapitals’:

    “Die Beleihbarkeiten werden ihr unausweichliches Ende erreichen, die vor uns aufwartende Großkorrektur alle Besicherungen niederreißen und damit staatliche Eingriffe erzwingen, von denen derzeit niemand zu albträumen weiß und deren Preis (Verwerfungen, Abbrüche, Leiden) final niemand zu zahlen bereit sein wird.”

    Antworten
    • Dieter Krause
      Dieter Krause sagte:

      @ Johann Schwarting
      Interessant ist der Crash des Jahres 30 n. Chr. unter Tiberius. Der römische Kaiser verpflichtete Vermögende, zwei Drittel ihres Geldes in Immobilien anzulegen, um den Preisverfall zu stoppen. Die Preise der den Krediten zugrunde liegenden Pfänder sollten stabilisiert und erhöht werden, damit die Banken nicht zusammenbrechen. Der schleichende deflationäre Niedergang des römischen Imperiums konnte trotzdem nicht aufgehalten werden.

      Noch mal in Ihrer RÖMISCHEN GESCHICHTE genau nachlesen! Ich kann bis zur großen Pest unter Kaiser Marc Aurel (und dem nachfolgenden Markomanneneinbruch in das Römische Reich) eigentlich keinen Niedergang im Römischen Reich erkennen!

      Antworten
  6. foxxly
    foxxly sagte:

    die corona-krise und alle anderen krisen davor, sind nicht die ursachen, sondern die folgen eines menschenverachtendes systems des wachstumszwanges und der gewinnmaximierung. die corona-krise dürfte der letzte kipp-punkt sein, an dem sich dieses exponentiales, mit friedlichen mitteln unlösbares systems, sein. das schuldgeld-wirtschaftssystem dürfte sich mit hoher wahrscheinlichkeit nicht mehr erholen.
    nun versuchen die gelddrucker (notenbanken und geschäftsbanken) das feuer mit öl zu löschen. das viele geld, das bisher und jetzt erst recht gedruckt wird, geht leider nicht an den verbraucher, welcher die nachfrage wirklich anheben würde; nein, es geht in den anlage- und vermögenssektor. dort treibt es die preise hoch, bis zum bersten.
    ein alter spruch zu einschätzung: geldmengenwachstum, abzüglich wirtschaftswachstum, istgleich inlation. dies stimmt immer noch recht genau!
    somit haben wir längst eine inflation im anlage- und vermögensbereichen. das damit die aktienbewertung KGV, meilenweit von einer gesunden realen bewertung entfernt ist, ist den meisten anlegern bekannt. aber soll er sich deswegen fernhalten?? man kann ihm nicht verdenken, dass mit aktien so einiger maßen die geldentwertung wett gemacht wird. wobei ein gutes timing kaum erreichbar ist.
    es ist offensichtlich, dass eine große menge an dem frisch gedruckten gelde in den anlagesektor fließt. viele experten rätseln, oder sagen es nicht, wie genau der weg des geldes dabei nimmt.
    das problem ist, dass niemand den stecker des resets betätigen will. somit wird die folgende katastrophe noch mit jeden tag verzögerung, größer. wir kennen dies: wir schaffen das. oder, der kampf bis zum endsieg, oder die aussagen der ganz gescheiten: heute ist die lage eine ganzandere.
    der liebe gott, gebe uns doch endlich mal die kraft der vernunft und der realen folgenabschätzung. die bisherige schulweisheit kann dies offensichtlich, nicht!

    Antworten
  7. Namor
    Namor sagte:

    Frage/Anmerkung zu:
    “Und es stellt sich schon die Frage, was passiert, wenn der Staat nun sämtliche Unternehmen „rettet“? Sind wir dann über Umwege im sozialistischen Paradies angekommen?”

    Deutschland 1914 wechselte in die Kriegswirtschaft. Die Privatbesitz (Unternehmen) blieb bestehen aber die Politik bestimmte was und wie viel produziert wurde. Ich weiss leider nicht mehr wo ich es gelesen habe. Aber die Idee war, dass diese Entwicklung zwischen freier Marktwirtschaft und kommunistisch geführter Wirtschaft, diese “Kriegswirtschaft”, auf den Weg war und durch den Krieg beschleunigt wurde. Der Blick auf die Entwicklung ging von England aus, mit der Sorge das dies auch für England so kommen könne, weil eben auch vorteilhaft.

    So als Laie könnte ich mir gerade wieder einen Schub in diese Richtung vorstellen. Die Betriebe bleiben im Privatbesitz, was sie produzieren ist wenig wichtig, Hauptsache produzieren. Anstatt ihnen aber wie im Krieg etwas abzukaufen, sorgt man dafür, dass niemand Pleite geht. Also auch die Nachfrage Seite bleibt vorwiegend Privat. Pleiten wird es natürlich geben, aber nicht zwingend nach Verlusten, sondern auch nach politischen Erwägungen. Schlüsselzweige bleiben erhalten. Wer mehr erhalten kann flutet den Weltmarkt mit Produkten. Diese wenigen Länder werden genug Brot und Spiele für die eigene Bevölkerung haben und andere Staaten weiter von sich abhängig halten. Die Nato herrscht, China wird sich als Senior Partner arrangieren.

    Ist sowas möglich, die schleichende Wirtschaftsumstellung wie sie 1914 sichtbar wurde?

    Antworten
    • Dieter Krause
      Dieter Krause sagte:

      @ Namor
      Das ist dummes Zeug! Wir sind noch lange nicht in einer Kriegswirtschaft, in der es damals ja auch um die Beschaffung kriegswichtiger Rohstoffe ging (vermutlich wegen des galizischen Öls ist das damalige Deutsche Reich auch 1916 in Rumänien einmarschiert) sowie die Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung unter
      – Abschneidung Deutschlands vom Weltmarkt (die Briten hatten damals eine Seeblockade gegen Deutschland verhängt) sowie
      – Abschneidung Deutschlands von den Weltfinanzmärkten in London und New York (Finanzierung des Krieges in Deutschland deshalb über Anleihen und Gelddrucken). Privater Firmenbesitz war in Deutschland noch nicht mal in der Nazi-Zeit, dem “nationalen Sozialismus” gefährdet! Selbst in der DDR gab es – kleine – Privatbetriebe!

      Antworten
      • Namor
        Namor sagte:

        Hab den Stein meines Antsosses wider Erwarten doch gefunden. Eigentümlich Frei 202 Seite 40.
        Danke für die Antworten, als Fachfremder hat man schwer die Möglichkeit, seine Gedanken Mal kompetent reflektieren zu lassen.

    • Thomas M.
      Thomas M. sagte:

      @Namor: Ich könnte mir vorstellen, dass die Bezugsmöglichkeiten des Kurzarbeitsgeld zeitlich (noch mehr) ausgeweitet werden, wenn keine deutliche Erholung bis Anfang 2021 erkennbar ist. Dadurch, dass so viele Betriebe zeitgleich auf Kurzarbeit umgestellt haben, würden sonst mit einem Schlag viele arbeitslos werden, wenn die 12 Monate um sind.

      Ein Fingerzeit ist das: “Aus Anlass der COVID-19-Pandemie kann Kurzarbeitergeld, das bereits in 2019 angelaufen war, über die 12 Monate hinaus gewährt werden, jedoch längstens bis zu 21 Monate und maximal bis 31. Dezember 2020” (wikipedia)

      Da ist ja dann nur fair und konsequent, wenn Betriebe die erkennbar wegen Covid Kurzarbeit in 2020 anmelden mussten, auch 21 Monate Stellen sichern können… denn die waren im Zweifel besser aufgestellt und “verdienen” dann erst recht die verlängerten Maßnahmen im Vergleich zu Betrieben, sie schon vorher auf Kurzarbeit waren. So würd ich jedenfalls ggü. der Politik argumentieren.

      wikipedia hierzu: Liegen jedoch außergewöhnliche Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt vor, konnte die Höchstdauer durch Rechtsverordnung auf bis zu 24 Monate verlängert werden (§ 109 Abs. 1 Nr. 2 SGB III).

      Wäre also ohne größere Verrenkung machbar. Bis Ende 2021 könnte man Business as usual simulieren.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        >Wäre also ohne größere Verrenkung machbar. Bis Ende 2021 könnte man Business as usual simulieren.>

        Ganz richtig:

        SIMULIEREN.

        Nur:

        Die Unsicherheit würde weiter wachsen, die Konsumneigung weiter schlapp machen.

        Das hat es noch nie gegeben soweit man zurückdenken kann.

        Die Frage ist natürlich auch, ob die Unternehmen das durchhalten oder die Reißleine ziehen und ihr Mitarbeiter letztlich doch entlassen.

        Unterm Strich:

        Das Virus ist bis zum Impfstoff UNBERECHENBAR und daher kann die Wirtschaftsentwicklung auch NICHT mit den bekannten und erprobten Mechanismen VERSTANDEN werden.

        LIQUIDITÄT, LIQUIDITÄT …. der Staat kann nur immer wieder schütten.

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Irgendwer hatte hier mal vor einiger Zeit geschrieben: In der DDR gab es keine Arbeitslosigkeit, da wurde einfach noch ein weiterer Stuhl in den Betrieb gestellt – bitteschön.

        Vielleicht kommen wir da auch noch hin? Wenn die Arbeitslosenzahlen drohen, “fantastisch” hoch zu werden, und eine Insolvenz-Kettenreaktion möglich wird, muss die amtierende Regierung kreativ werden. (Das erwarte ich übrigens auch; schließlich haben wir hier in Deutschland über die Abgaben Premium-Versorgung im Abo ;)

        So oder so bin ich erst einmal froh über das deutsche System im Vergleich zu den USA. Das dämpft den Schock. In diesem Fall (exogener weitreichender Schock) wirkt Kurzarbeit wie ein Air Bag für die Unternehmen und arbeitende Bevölkerung. In den USA fliegt man als Arbeitnehmer beim Crash ohne Sicherheitsgurt auf die Straße… die Arbeitslosenzahlen dort sind ja irre hoch.

        Aber konsum- und investitionsdämpfend ist die Situation allemale. Neben den unmittelbaren Folgen ist – denke ich – auch nicht zu unterschätzen, inwieweit die aktuelle Situation dauerhafte Verhaltensänderungen und einen Hang zu mehr Vorsicht mit sich bringt. Da könnte die gewerbliche und private Neukredit-Aufnahme ein Indikator dafür sein, wieviel Vertrauen man in die Stabilität der (ökonomischen) Zukunft hat.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Thomas M.

        Meine Gedanken gehen in eine ähnliche Richtung.

        Zur DDR:

        Da gab es ein Recht auf Arbeit, aber auch die PFLICHT zu arbeiten.

        Wer nicht wollte, hatte starke Repressionen bis hin zu Freiheitsentzug zu erwarten.

        Zur USA:

        Da fliegen die Leute schnell auf die Straße, werden aber auch schnell wieder eingestellt.

        Das funktioniert sehr gut, wenn es relativ SCHNELL wieder aufwärts geht mit der Wirtschaft.

        Wenn nicht, ist das brandgefährlich, weil die Spaltung der Gesellschaft vertieft wird.

        Ich bin gespannt, ob mit den Wahlen im Herbst in USA die Weichen gestellt werden hin zu etwas mehr Sozialstaat.

        Sicher ist das nicht.

        Zu Deutschland:

        Unser Sozialsystem wirkt, wie Sie sagen, wie der Airbag beim Automobil – RETTEND.

        ABER:

        SO, wie es betrieben wird, ist es keine Dauerlösung, weil die FINANZIERUNG des Sozialsystems gefährdet ist durch die Krise.

        Das sieht man schon jetzt, die Rücklagen der GRV und der Krankenkassen schmelzen wie Schnee in der Sonne.

        WIE wird der Airbag wieder „aufgefüllt“, wenn er immer wieder gebraucht wird?

        Staatsverschuldung ist eine Lösung auf Zeit, für Deutschland sehr komfortabel im Vergleich mit anderen Staaten.

        Wenn der Staatsverschuldung Grenzen gesetzt sind, aber immer wieder „gerettet“ werden muss – und möglicherweise VERMEHRT als jeweils zuvor – dann MUSS das Sozialsystem WIE finanziert werden?

        Es bleibt nur die EZB.

        Die Alternative, es auf der Kosten- und damit Leistungsseite zu ENTLASTEN, würde die Gesellschaft destabilisieren.

        Es ist daher faktisch keine Alternative.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Die Frage ist natürlich auch, ob die Unternehmen das durchhalten oder die Reißleine ziehen und ihr Mitarbeiter letztlich doch entlassen.”

        Den Unternehmen ist das ziemlich egal, die Sozialabgaben werden ja neuerdings zu 100% mit erstattet. Ein Arbeitnehmer auf “Kurzarbeit Null” verursacht tatsächlich nahezu keine Kosten mehr für das Unternehmen, von der Lohnabrechnung mal abgesehen.

        Die Frage ist eher: Halten das die Mitarbeiter durch, oder kündigen sie irgendwann? Die Arbeitnehmer haben durch die Kurzarbeit ja tatsächliche Einbußen in ihrem monatlichen Einkommen.

        Letzteres könnte die Regierung natürlich dadurch verhindern, dass sie aus der Arbeitslosenversicherung auch eine Aufstockung der Zahungen an die Arbeitnehmer auf 100% beschließt. Vielleicht bis zum Termin der nächsten Bundestagswahl, also September 2021? ;)

  8. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >Was muss man glauben, wenn man denkt, dass die Erholung der Börse berechtigt war und sogar annimmt, dass wir vor einem neuen Bullenmarkt stehen?
    • Dass der Einbruch rasch wieder aufgeholt wird und wir nach ein paar Monaten nur eine Erinnerung daran haben?
    • Dass es nicht zu einer weiteren Welle an Infektionen kommt, die erneut zu Einschränkungen der Wirtschaft führt?
    • Dass die Politik der Notenbanken und Staaten auf jeden Fall wieder zum ursprünglichen Zustand zurückführen kann?>

    A) Wenn man denkt, dass die ERHOLUNG der Börse begründet war, also nicht irrationales Verhalten wie Herdentrieb unterstellt, dann MUSS man NICHTS dergleichen glauben.

    Man BRAUCHT nur Folgendes zu WISSEN …

    Wenn ein Index wie der S&P 500 innerhalb eines Monats 2/19 bis 3/23 von einem zwar hohen, aber keineswegs derart hohem Bewertungsniveau wie 2000 um 33% fällt, dann ist das eine Niveau, von dem aus es in der überschaubaren Vergangenheit nach derartigen Einbrüchen IMMER wieder KONTINUIERLICH nach oben gegangen ist. Nach 2000 hat es zwar 3 Jahre gedauert, bis der Index noch oben drehte, aber er drehte eben. Bei minus 33% nach oben drehen – das genügt. Man muss nicht wissen oder annehmen, ob und warum ein Top-Niveau wieder erreicht werden wird. Denn auch bei Nichterreichen kann man Gewinne erzielen.

    … und daraufhin zu GLAUBEN, dass es dieses Mal wieder so sein wird,

    um Aktien zu kaufen.

    Mit diesem Wissen und Glauben hat sich der Aktienmarkt erholt.

    B) Wenn man denkt, dass wir vor einem neuen BULLENMARKT stehen, die Aktienkurse über eine gewisse Zeit also nicht aus charttechnisch ableitbaren Verläufen der Vergangenheit, sondern auf die Zukunft bezogen FUNDAMENTAL begründbar steigen werden,

    muss man entweder

    an eine überschüssig WACHSENDE Geldmenge glauben, die bei weiterhin niedrigen Zinsen für Assetkäufe eingesetzt wird wie nach der Lehman-Krise UND die realwirtschaftlichen Folgen der Coronakrise nicht als Total-, sondern als beherrschbaren Kollateralschaden ansehen, der allerdings hinreichend sei, diese überschüssig wachsende Geldmenge auszulösen

    ODER man muss

    an eine KONTINUIERLICHE Erholung der globalen Wirtschaft GLAUBEN.

    Das kann man zurzeit NICHT annehmen, geschweige denn wissen.

    Denn dafür ist Pandemie NICHT berechenbar und der globale Wirtschaftseinbruch OHNE Beispiel.

    Selbst ein wirksamer Impfstoff ist nicht hinreichend, um eine kontinuierliche Erholung der globalen Wirtschaft annehmen zu lassen.

    Er würde lediglich einen erneuten Ausbruch DIESER Virenerkrankung ausschließen.

    Wenn überhaupt, würde ein Bullenmarkt erst nach VERFÜGBARKEIT eines solchen Impfstoffes einsetzen.

    Fazit:

    Der GLAUBE an einen BULLENMARKT ist im Augenblick nur durch eine kontinuierlich überschüssig wachsende Geldmenge, die realwirtschaftlich nicht annähernd absorbiert wird, aber das System stabil hält, zu begründen.

    Antworten
    • Kosider Jürgen
      Kosider Jürgen sagte:

      @Dietmar Tischer
      „Der GLAUBE an einen BULLENMARKT ist im Augenblick nur durch eine kontinuierlich überschüssig wachsende Geldmenge, die realwirtschaftlich nicht annähernd absorbiert wird, aber das System stabil hält, zu begründen.„

      Ich stimme Ihnen da voll zu.

      Die Frage ist, ob die Potentiellen Investoren dieser Geldmenge diese lieber parken, oder weiter in „Zombie“ Unternehmen stecken. Ich erinnere an die Zeit des „Neuen Marktes“ im Jahr 2000 und aktuelle Krisen-Unternehmen wie WeWork oder künftige „Krisen Plattformen„ wie Uber/Airbnb etc., deren Geschäftsmodell sich teilweise sogar am Rand der Legalität bewegen. Und natürlich die Frage, welche Banken noch weiter bereit sind, bestehende Zombie-Kunden weiter zu unterstützen (Beispiel Karstadt).

      Meine Einschätzung ist, dass teilweise eher auf fallende Kurse gesetzt wird (siehe Wirecard) als wirklich an Wachstum zu glauben. Erst wenn der Glauben an Wachstum wieder fundamental gestützt wird, wird auch wieder investiert und nicht spekuliert.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Kosider Jürgen

        Ich würde die heutige Situation nicht mit der von 2000 vergleichen.

        Damals bzw. danach haben die Notenbanken zwar durch EXTREME Akkommodation mit zu niedrige Zinsen genügend Geld „verfügbar“ gemacht, so dass es zur Subprime-Krise in USA kommen konnte, aber kein QE praktiziert.

        Die Unternehmen, die damals untergingen, hatten von Ausnahmen abgesehen keine großen Belegschaften.

        Heute fallen vergleichsweise viele Unternehmen mit großen Belegschaften tief und müssen bzw. müssten aufgeben, etwa die Airlines.

        LIQUIDITÄT sichert nicht alle, aber diejenigen, die SYSTEMRELEVANT* erscheinen.

        In diese, zumal wenn sie nicht zu hoch verschuldet sind, kann man investieren, falls man an eine kontinuierlich überschüssige wachsende Geldmenge glaubt.

        Ein Beispiel:

        Ich bin zwar kein Anhänger der Energiewende und glaube auch nicht an eine glänzende Zukunft der deutschen Automobilindustrie.

        Aktien von VW kann man aber BEDENKENLOS kaufen.

        Dieses Unternehmen wird nicht massenhaft Beschäftigte entlassen und schon gar nicht in die Insolvenz rutschen.

        Denn würde es das, wäre auch Niedersachsen pleite.

        Würde Niedersachsen pleite sein, würde Deutschland nicht mehr Deutschland sein.

        Das darf und wird es nicht geben.

        Damit das nicht geschieht, wird der letzte Euro locker gemacht – und VW bekäme ihn bzw. potenzielle Autokäufer, wenn es ihn dann noch bräuchte.

        VW rumpelt bereits gewaltig beim Absatz (minus 45% im April) und wird weiter rumpeln, aber nicht straucheln.

        Nach dem Autogipfel wird nur noch etwas gefeilt, es geht vor allem ums „Verkaufen“ in der Öffentlichkeit, aber die Automobilindustrie wird so gepampert werden, selbstverständlich auch „umweltschädlich“, dass ein öffentlicher Aufschrei unvermeidlich ist.

        Es ist nicht die Ökonomie in ihrer Gesamtheit, um die es geht, sondern um die Arbeitsplätze.

        Sie sind mehr denn je das Maß der Dinge.

        Denn dauerhaft wegfallende Arbeitsplätze in zu großer Zahl sind politisches Dynamit.

        *SYSTEMRELEVANT ist das unscharfe und daher beliebig einsetzbare ZAUBERWORT, das in der Krise die staatlichen Kassen öffnet.

  9. globalvoterorg
    globalvoterorg sagte:

    Wie, der Rohölmarkt unter Kontrolle des OPEC Kartell steht, verhält sich jeder Weltmarkt, seit QE. Es gibt keinen Markt mehr, sodaß, jede Prognose reine Phantasie ist. Die FED/BIZ/EZB, Finanzkraken, bestimmen was läuft. Solange der Zins ausgesetzt bleibt, sind wir in ZumbiDisneyLand. Die Expansion des SchuldgeldSystem´s, aber, ist am Ende der Fahnenstange angekommen. D.h., es kann nur zur Korrektur nach unten kommen. Nein, es geht um viel mehr! Wer hat das Sagen/die Macht im Neuen System. Die “Alte Garde” will weiter regieren. Ohne Zinsen und, auch,ohne neue Kreditvergabe kann sie nicht weiter dominieren. Diese hat, historisch, bewiesen, daß, allein, die Liquidität zählt: Die Lizenz zum Gelddrucken! QE! Diese MachtMatrix hat die alle Wirtschaftsubjekte verknechtet und derer Vasallen, vom “rechten” Weg abgebracht. Das göttliche Lichtwesen Mensch, wurde zum Sklaven degradiert! “Wir sind was Besseres!” Das ist die “message” der Finanzkrake & Co. Der Kampf um die Macht über die Liquidität, geht bis zum Fließen von Blut. Die letzte “Liquidität” der Völker, nachdem es von den “Finanzeliten” schon, im Krieg, um sein Haben enteignet wurde. Unappetitlich, NEIN, kriminell! Warum muß das auf einer Finanzseite, mal, gesagt werden!? Wir, alle, seid Mittäter, Opfer und Protagonisten, zugleich und tun so, als wolle man im Sandkasten “Geldanlage” spielen! Unsere Aller Krise ist die Moral! Wie, wollen wir weiter leben? In der geplanten “Virtuellen DiktaturTotal”!? Oder in einer freien Gesellschaft, mit wahrlich freien Märkten!

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ globalvoterorg

      >Wir, alle, seid Mittäter, Opfer und Protagonisten, zugleich und tun so, als wolle man im Sandkasten „Geldanlage“ spielen!>

      Wenn wir MITTÄTER sind, dann tun wir doch nicht so, als wollten wir… , sondern wir spielen MIT.

      Sie sind verwirrt, einfach mal an die frische Luft gehen.

      >Unsere Aller Krise ist die Moral!>

      Das mag sein.

      >Wie, wollen wir weiter leben?>

      Ist doch klar:

      Wir WOLLEN mit der Krise weiter leben, aber dabei möglichst besser als zuvor.

      Schau mer mal, in der Vergangenheit hat es doch einigermaßen geklappt.

      Und wenn nicht, ist für die REALE Krise immer noch Zeit.

      Antworten

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