Best of BTO 2022: Es geht um die Exis­tenz der deutschen Wirt­schaft

Dieser Beitrag erschien im Oktober 2022 bei bto:

Im März habe ich an dieser Stelle gefordert, dass die Bundesregierung so entschlossen handelt, wie es angesichts des russischen Angriffskriegs und des sich daraus ergebenden Wirtschaftskriegs nötig ist.

Leider müssen wir sechs Monate später feststellen, dass die deutsche Regierung immer noch nicht im vollen Umfang erkennt, wie dramatisch die Herausforderung ist, vor der wir stehen und wie drastisch die Maßnahmen sein müssen, wollen wir den Wirtschaftskrieg gewinnen und dabei unseren Wohlstand erhalten.

Will der Westen den Aggressor Russland schwächen, so geht das nur über niedrigere Preise für Energie, nicht durch höhere. Das setzt voraus, dass alles getan wird, um das weltweite Energieangebot zu erhöhen. Deutschland muss dazu einen Beitrag leisten.

Wer in diesem Umfeld die eigene Energieerzeugung reduziert (Atomausstieg), existierende Kapazitäten zurückhält (Kohlekraft) und vorhandene Ressourcen nicht nutzt (Gasvorkommen) schadet den Ärmsten der Welt, mit denen wir bei unserem globalen Energieeinkauf in Konkurrenz treten.

Wer zudem die eigene Industrie einem historischen Energiepreisschock aussetzt, ohne stützend einzugreifen, befördert den Trend der Deindustrialisierung, der bereits seit mehreren Jahren in Gang ist, nicht zuletzt aufgrund der schon vor dem Krieg hohen Energiepreise. Es führt dazu, dass wir Verlierer sein werden.

Deutschlands Gasreserven heben

Es war höchste Zeit, dass die Bundesregierung einen Gaspreisdeckel für die Wirtschaft einführt, der den Preisanstieg dämpft und über die Zeit streckt. Modelle dafür liegen auf dem Tisch.

Für einen  „Wirtschaftsrettungsfonds Gas“ können je nach Entwicklung 30 bis 60 Milliarden Euro pro Jahr nötig sein. Das klingt nach viel, ist aber verglichen mit den dadurch verhinderten Schäden vernachlässigbar. Der Deckel ist aber nur dann sinnvoll, wenn es Aussicht auf baldige tiefere Energiepreise durch Angebotsausweitung gibt.

Die Finanzierung ist kein Problem. Wir müssen nur die in Deutschland vorhandenen Gasreserven heben. Mit einem Zuschlag auf die Förderkosten können wir die aufgelaufenen Schulden im Laufe der 30 Jahre, die unsere Vorräte genügen, abtragen.

Das wäre nicht nur billiger, sondern auch umweltfreundlicher als Gas, das um die halbe Welt geschifft wird, von der Problematik der Menschenrechtsverletzungen in wesentlichen Lieferstaaten ganz zu schweigen.

Dann hätten wir die notwendige Brückentechnologie aus dem eigenen Lande auf dem Weg in die erneuerbare Zukunft. Fracking zu verweigern, ist nur ein weiteres Beispiel für die in Deutschland herrschende Haltung: alles, bloß nicht in meiner Nachbarschaft. Kein Atomstrom! Aber aus Frankreich. Keine Kohle! Aber aus Polen. Kein Gas! Aber aus Katar. Wir sollten uns dafür schämen und endlich so handeln, wie es sich gehört.

handelsblatt.com: “Deutschland muss seine Energieressourcen nutzen – es geht um die Existenz der Wirtschaft”, vom 02.10.2022

Kommentare (74) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Beobachter
    Beobachter sagte:

    Lauterbach: “Der Ausbau der erneuerbaren Energie ist ein Notfall. Daher müssen Proteste, Bürokratie und Genehmigungen auf das Mindeste beschränkt werden. Der Ausbau geht vor.”

    @Tischer/Anders: Soviel zur weiter unten diskutierten gesellschaftlichen Stabilität …

    Antworten
  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Christian Anders

    >„Richtig wäre, den Klimawandel so weit zu begrenzen, wie es die praktischen Möglichkeiten zulassen. Also so schnell es geht, wenn man gleichzeitig nicht die Gesellschaften destabiliseren möchte. Das ist der relevante Begrenzer.“

    Heißt: Das vorrangige Ziel ist immer die gesellschaftliche Stabilität. Dem ordnet sich alles unter.>

    ALLES − JA, JA und nochmals JA.

    OHNE gesellschaftliche Stabilität kann sich JEDER die Ziele setzen, die er sich setzen will und die Gesellschaft – falls sie dazu noch fähig ist – kann das auch.

    REALISIERBAR ist instabilen Gesellschaften aber KEINES.

    Das begreifen leider NUR die ALLERWENIGSTEN.

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      @Anders/Tischer: Was aber ist, wenn diese Stabilität durch die Auswirkungen der Klimapolitik gerade NICHT erhalten werden kann? Glauben Sie ernsthaft, dass es Patrick Graichen um gesellschaftliche Stabilität geht?

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Beobachter

        Christian Anders und ich sagen, was das VORRANGIG anzustrebende ZIEL sein muss.

        Wir schließen NICHT aus, dass es irgendwann in der Zukunft NICHT erreicht werden kann.

        Ich habe schon gesagt, dass wir wegen des Klimawandels in der Falle sitzen, und das Ziel irgendwann NICHT mehr erreicht werden kann.

        Ich schließe auch nicht aus, dass es NICHT erreicht werden kann, wenn die Klimapolitik so weiter betrieben wird, wie es der Fall ist.

        Ich bin sogar sicher, dass gesellschaftliche Stabilität VERLOREN gehen wird, wenn wir so weitermachen.

        >Glauben Sie ernsthaft, dass es Patrick Graichen um gesellschaftliche Stabilität geht?>

        Um was es wem geht hinsichtlich des obersten Ziels, ist eine ganz andere Frage.

        Ich kenne Patrick Graichen nicht, glaube aber, dass es ihm AUCH um politische Stabilität geht, genauso wie Habeck und anderen Grünen in höchster Regierungsverantwortung.

        Ginge es Ihnen nicht darum und würde politische Stabilität verlorengehen, dann gäbe es keinen Kampf gegen die Klimawende und sie würden IHRE Ziele nicht erreichen können.

        Sie wissen das und sind daher AUCH an politischer Stabilität interessiert.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “Ich kenne Patrick Graichen nicht, glaube aber, dass es ihm AUCH um politische Stabilität geht, genauso wie Habeck und anderen Grünen in höchster Regierungsverantwortung. Ginge es Ihnen nicht darum und würde politische Stabilität verlorengehen, dann gäbe es keinen Kampf gegen die Klimawende und sie würden IHRE Ziele nicht erreichen können. Sie wissen das und sind daher AUCH an politischer Stabilität interessiert.”

        Die Erwiderung eines Diktatur-affinen Klimafundamentalisten darauf ist doch völlig naheliegend. Der würde sagen: “Die Klimaapokalypse ist so eine große Bedrohung, die unsere gesellschaftliche Stabilität bei ihrem Eintritt so schwerwiegend zerstören wird, dass wir -leider, leider- schon jetzt mit Repression die heilige Klimawende schellstmöglichst durchziehen müssen.”

        Sie machen das alles nur aus Liebe und um uns zu schützen – die Argumentationsfigur kennen Sie doch noch von STASI-Chef Erich Mielke, oder?

        https://youtu.be/CQuou0XWUe0?t=139

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Beobachter

        Ich weiß nicht, um was genau es Patrick Graichen geht.

        Was ich sicher weiß ist, dass die gesellschaftliche Stabilität durch den Klimawandel geschwächt wird, da wir wissen, wodurch er entsteht. Dieses Wissen erzeugt Forderungen und diese dann Abgrenzungen innerhalb der Gesellschaft.

        Paradoxerweise bin ich davon überzeugt, dass bei c. p. Bedingungen der Klimawandel wesentlich weniger destabilisierend wäre, wenn wir seine Gründe nicht kennen würden.

        So wird aber von signifikant vielen ein Umlenken gefordert, was man nicht ignorieren kann, denn ein Ignorieren dieser Forderungen wäre wiederum destabilisierend.

        Es ist das Dilemma möglich, dass Klimapolitik die Gesellschaft destabilisert und keine Klimapolitik die Gesellschaft ebenfalls destabilisiert.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Mit Patrick Graichen, von Agora Energiewende zu Staatssekretär bei Habeck will sich wohl keiner beschäftigen? Da schreibt man lieber “Ich kenne Patrick Graichen nicht, glaube aber …” oder “Ich weiß nicht, um was genau es Patrick Graichen geht.”
        Um was es ihm geht ist sehr offensichtlich: “„Wir müssen die Geschwindigkeit der Emissionsminderung verdreifachen, um die Klimaziele noch zu erreichen“ lässt er seinen Habeck sagen.
        Dann gibt es noch Charakterisierungen wie “Patrick Graichen ist ein Überzeugungstäter für die Energiewende.” —> ich mag keine Überzeugungstäter
        oder “Dr. Patrick Graichen ist sich sicher, dass die Verdreifachung des Wind- und Solarausbaus technisch kein Problem ist. Dazu gehöre ein vorgezogener Kohleausstieg sowie die Verdreifachung des Ausbaus von Windkraft- und Solaranlagen.”

        Noch Fragen? Aber er will ja nur das Gute.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “So wird aber von signifikant vielen ein Umlenken gefordert, was man nicht ignorieren kann, denn ein Ignorieren dieser Forderungen wäre wiederum destabilisierend.”

        Nein, wieso? Dass politische Forderungen ignoriert werden, wenn sie keine Mehrheit für ihre Umsetzung finden, ist völlig normal. Wieso soll das hier anders sein? Weil dann irgendwelche Geisteskranken ankommen und sich vor lauter Weltuntergangspanik auf die Straße kleben?

        Die kann man in die Psychiatrie verbringen, schon ist die Stabilität wieder hergestellt.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R. Ott

        „Nein, wieso? Dass politische Forderungen ignoriert werden, wenn sie keine Mehrheit für ihre Umsetzung finden, ist völlig normal.“

        Das ist wirklich Unsinn. Politische Forderungen von Minderheiten, wenn sie nur groß genug sind um an der Wahlurne evtl. weh zu tun, sickern immer in die politische Entscheidungsfindung ein. Und wenn es eine Dekade dauert, weil sich erst eine neue Partei gründen muss.
        Und bei der Energiewende weiß ich nicht mal sicher, ob sich nicht eine echte Mehrheit fände.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Das ist wirklich Unsinn. Politische Forderungen von Minderheiten, wenn sie nur groß genug sind um an der Wahlurne evtl. weh zu tun, sickern immer in die politische Entscheidungsfindung ein.”

        Ach ja? Ist das tatsächlich so? Erzählen Sie das mal der AfD. ;)

        In einer Demokratie können Sie nur genau dann Ihr politisches Programm umsetzen, wenn Sie eine eigene Mehrheit dafür haben oder wenn Sie mit anderen “Minderheiten” eine Koalition schmieden, um zusammen die Mehrheit der Stimmen beziehungsweise Mandate auf sich zu vereinen.

        “Und bei der Energiewende weiß ich nicht mal sicher, ob sich nicht eine echte Mehrheit fände.”

        Für die notwendige Verarmung breiter Bevölkerungsschichten zur Erreichung des heiligen 1,5-Grad-Ziels sicher nicht, so wahnsinnig ist nur ein ganz kleiner Teil der Bevölkerung, und es gibt auch nicht genug Staatsknete zu verteilen, um eine genügend große Kaste von Staatsfinanzierten zu erschaffen, denen diese Verarmung egal sein könnte.

    • foxxly
      foxxly sagte:

      @ tischer
      “”Das vorrangige Ziel ist immer die gesellschaftliche Stabilität. Dem ordnet sich alles unter.””

      wer sagt denn, dass die aktuelle politik noch die gesellschaftliche stabilität verfolg, bzw. noch aufrecht erhalten will ??
      angesichts dessen, dass eine größere anzahl von politikern offensichtlich die strategie von WEF klaus schwab umsetzen!

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ foxxly

        Lesen Sie, was ich zuvor @ Beobachter gesagt habe.

        Man kann aus den MASSNAHMEN, die Politik verfolgt, NICHT schließen, dass die betreffenden Politiker gesellschaftliche Stabilität preisgeben WOLLEN.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        Wenn das so wäre, spräche es allerdings nicht für die geistige Zurechnungsfähigkeit unserer Politiker, wenn sie tatsächlich destabilisierende Maßnahmen beschließen und umsetzen, ohne Destabilisierung zu wollen oder zumindest ohne sie billigend in Kauf zu nehmen.

  3. Bauer
    Bauer sagte:

    bto: “Es geht um die Exis­tenz der deutschen Wirt­schaft”

    Das ist schon soweit richtig, als es sich hier um einen Wirtschaftsblog handelt. Aber es geht um mehr, nämlich um unsere über tausendjährige Kultur, unsere Kunst und Literatur, unseren Erfindungsgeist und technischen Verstand, unseren sozialen Zusammenhalt und unsere Willen zu Bildung und Unternehmungsgeist, kurzum um unsere Zukunft als zivilisierter Staat.

    Wenn man mit Argumenten die massgebenden Figuren nicht mehr erreichen kann, was bereits auf breiter Ebene schon der Fall ist, ist es Zeit seine akademische Zurückhaltung und die elend im Kreis drehende Diskussion abzulegen und zu robusteren Mitteln zu kommen.

    Übrigens, ich habe mir sagen lassen, dass eine AK47 samt 1000 Schuss Munition zum Üben für rund 500 € zu haben ist, natürlich in bar und kleinen Scheinen. Es ist also keine Frage der Mittel, sondern der Entschlossenheit und Chuzpe, und nicht zuletzt um Notwehr. Noch ist die Reizschwelle nicht erreicht, aber wie lange noch?

    Antworten
    • Dr.Lucie Fischer
      Dr.Lucie Fischer sagte:

      @Bauer:
      Es gibt europaweit einen – kein Geheimnis, brutale Realität – entsetzlichen Schwarzmarkt ( huch! darf man das noch so sagen? ) für Schusswaffen.
      Wenn Frau Aussenministerin Baerbock ” Waffen für Frieden” fordert, nimmt sie Kollateralschäden in Kauf, Re-Importe in Lieferländer , nicht nur Clans wissen das längst zu nutzen. Darüber wird in ÖR nicht berichtet.
      Wenn aber ein Prinz mit Seniorengarde , ein paar Jagdflinten und Phantasieen von Umsturz auffliegt, ist das TV- Panik-Sondersendungen wert.
      Besonders verdächtig: Hundekrawatten in fürstlichen Schubladen, Gefahr im Verzug, mutige 3000 vermummte SEK´s gegen 25 Aufständler.
      Beweislast- Umkehr, darauf hat der Rechtsstaat schon lange gewartet.

      https://www.youtube.com/watch?v=A_sIE79z85o

      Antworten
  4. JürgenP
    JürgenP sagte:

    „Es geht um die Existenz der deutschen Wirtschaft“ >> [Begündung] >> „Wir sollten uns dafür schämen und endlich so handeln, wie es sich gehört.“

    Interessant, diese Logik.

    Zur Erinnerung: über ein Jahrzehnt begleiten Wirtschaftsdelegationen mit den honorigsten Industriebossen die Kanzlerin, um eine sichere Energieversorgung bei gutem Essen und einem Fass Wodka einzutüten. Und sie sogleich noch von einer Spezialstahlröhre zu überzeugen, welche die Existenz vor allem billiger „Übergangs“energie auf lange Zeit sichern und allerlei von Heizöl auf Gas umgestellte Produktionsprozesses ermöglichen sollte.

    Obwohl schon damals klar war, mit welchem ausgebufften Strolch verhandelt wurde: die Kanzlerin hat ihrem Gefolge wunschgemäß geliefert. Oder sollte man besser sagen, die Kanzlerin ist den Wünschen blind gefolgt.

    Naja, sowas kommt vor, wenn man vor lauter gutem Geschäft über Jahre wie besoffen ist und keine planmäßige Überlebensstrategie verfolgt. Nun liefert der Lieferant dem Besteller einfach nicht mehr. Außerdem gibt’s ‘nen Bruch in der Röhre. Pech. Mit billiger Übergangsenergie wird es nichts. Alle Alternativen sind deutlich teurer, jetzt. Auch das Gas aus dem eigenen Grund ist nicht für „billig“ zu haben, selbst wenn man wollte.

    Nun geht es plötzlich – um kräftig Druck zu machen – um die EXISTENZ „der“ deutschen Wirtschaft. „Wir“ sollen uns schämen, nicht auf Teufel komm raus das Ruder herumzureißen, um den mitgereisten „Billigeinkäufern“ die Produktionsprozesse am Leben zu erhalten, für die sie ALLES auf eine Karte gesetzt haben. Wie volltrunken waren die „Verhandler“ damals, um sich auf den strategischen Wahnsinn einzulassen, der ihnen jetzt auf die Füße fällt. Das war deren Risiko und muss es bleiben.

    Wer muss sich hier „schämen“?

    Und für was überhaupt?

    Wer sich jetzt auf die nunmehr horrenden finanziellen „Sonderwünsche“ der TundraGasbesteller einlässt, muss von allen guten Geistern verlassen sein. Gerade das geht JETZT nicht.

    Es muss endlich so gehandelt werden, dass so ein Desaster nie wieder passieren kann. Das beginnt mit der Klärung der Frage „was sich gehört“. Dazu gehört weit mehr, als über Billigstrom aus Atomkraftwerken nachzudenken. Nehmen „wir“ uns doch jetzt (endlich) mal die Zeit für eine gute, tragfähige und durchdachte Antwort, die auch die Folgen des bisherigen und zukünftigen Handelns einschließt.

    Nehmen „wir“ uns doch mal die Zeit, diese Antwort so erarbeiten, dass nicht wieder wenige Schreihälse mit ihrem Getue die Richtung angeben.

    DANN, wenn alles gut bedacht worden ist, wird „endlich so gehandelt, wie es sich gehört“.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @JürgenP

      “Wie volltrunken waren die „Verhandler“ damals, um sich auf den strategischen Wahnsinn einzulassen, der ihnen jetzt auf die Füße fällt. Das war deren Risiko und muss es bleiben.”

      Selbst wenn Deutschland energiemäßig komplett autark wäre, wie Sie das als Forderung scheinbar insinuieren, müssten wir immer noch auf politischer Ebene ein Auskommen mit dem “ausgebufften Strolch” im Osten finden – der bleibt nämlich unser geographischer Nachbar und hat bestimmte strategische Interessen und auch Sicherheitsintressen, egal wie viele Windrädchen und Solarfarmen Sie auf Ihre strategische Landkarte malen. Diese Interessen können Sie für illegitim erklären und ignorieren, dann müssen Sie aber neben die Windrädchen auch noch große Verteidigungsanlagen und Militärbatallione einzeichnen.

      Der strategische Ansatz, mit den Russen zu handeln und zu kooperieren anstatt sie zu provozieren, war bei weitem nicht so dumm, wie Sie das gern darstellen wollen.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @RO Ich finde, Ihre Lösung sollten “wir” gleich mal erfolgversprechend ausprobieren. Der Raketenmachthaber in Nordkorea, die vermummten Schlächter im Iran oder ein paar andere Gestalten warten schon auf Ihren strategischen Ansatz von “Handel” und “Kooperation”. Irgendwas muss mit dem neoZaren schief gelaufen sein. Vielleicht klappt es beim nächsten mal besser mit Ihnen als Berater an der Seite.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JürgenP

        Die Alternative zu Handel, Kooperation und Dialog ist halt leider Krieg. Sie werden mir bestimmt gleich erzählen, wem aus dem Panoptikon des Bösen Sie zuerst den Krieg erklären wollen und wer den dann führen soll, weil Ihnen bestimmt ein Grund dafür einfällt, wieso Sie dafür nicht Ihre Knochen hinhalten sollten sondern es lieber aus der Ferne moralisierend begleiten…

        Und noch ein Problem mit Ihrer Position: Inwiefern ist der -bleiben wir mal in Ihrer Wortwahl- Elektrosägen-Prinz im Bademantel aus Saudi-Arabien eigentlich so viel besser als “die vemummten Schlächter im Iran” dass wir mit den Saudis im großen Umfang Handel treiben? Können Sie mir das erklären?

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @RO Nichts macht es besser. Sicherlich, man wird nicht umhinkommen, mit den Typen in einen Handel einzusteigen. Dummerweise haben die etwas, was “wir” gut gebrauchen können. Aber müssen “wir” uns gleich so dumm anstellen, und deren Schlächerposition durch eine einseitige Abhängigkeit und mangelnde Kampfkraft so zu stärken, dann die “uns” noch am Nasenring herumtreiben können.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @JürgenP

        “Dummerweise haben die etwas, was “wir” gut gebrauchen können.”

        Das trifft aber auf alle energieexportierenden Staaten zu, die Sie für böse halten.

        Wenn Sie die Abhängigkeit von jedem einzelnen von ihnen kurzfristig minimieren wollen, müssten sie mit ihnen *allen* Handel treiben – aber stattdessen kooperiert Europa verblüffenderweise nur mit genau denjenigen bösen Schlächtern und Schurken, die mit den USA verbündet sind…

        Merken Sie, dass Sie ein Propagandaopfer sind, das gerade verzweifelt nach Rechtfertigungen dafür sucht?

  5. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Es ist der Siegeszug der Interventionisten, der Sozial-, Gesundheits- und Klimaingenieure.

    Mit Geldpolitik sollten die Konjunkturzyklen ausgeschaltet oder zumindest geglättet werden. Der Preis war die gigantische Ausweitung der Geldmenge und die Zerstörung des Geldwertes.

    Mit extremen Maßnahmen sollte ein Virus besiegt werden, dass, wie China zeigt, nicht zu besiegen ist. Der Preis war die Niederschlagung des Mittelstandes und die Schädigung des psychischen und physischen Immunsystems der Bevölkerung

    Mit extremen Massnahmen soll der Klimawandel aufgehalten werden, der nicht aufzuhalten ist. Der Preis ist der wirtschaftliche Niedergang Deutschlands.

    Wo vermeintlich allwissende Institutionen versuchen, die Unsicherheit des Lebens zu eliminieren, ist ein schleichender Tod der Preis, denn nur der Tod ist sicher.
    Die westlichen Gesellschaften sind alt geworden und haben jegliche Vitalität und Resilienz verloren.

    Die Zukunft gehört wohl der Jugend anderer Kulturen.
    Die Abschlussfeier in Katar weist den Weg.

    Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @Vater Thiel

      „Mit extremen Massnahmen soll der Klimawandel aufgehalten werden, der nicht aufzuhalten ist.“

      Diese Haltung liegt in gleich zweierlei begründet: Wissen um die Folgen des Klimawandels und dass die Menschheit theoretisch die Ressourcen, das Wissen und die Technologie hätte, ihn zu verhindern.

      Daraus schließen die meisten fehl, dass man das so dann auch tun muss. Was spricht denn auch dagegen, negative Konsequenzen abzuwenden, wenn man das theoretisch kann?

      Dagegen spricht, dass das, was die Menschheit praktisch tatsächlich kann Lichtjahre unter dem ist, was sie „theoretisch“ alles könnte. Kaum einer redet darüber, obwohl es DER Grund ist, dass die Klimaziele verfehlt werden werden.

      Richtig wäre, den Klimawandel so weit zu begrenzen, wie es die praktischen Möglichkeiten zulassen. Also so schnell es geht, wenn man gleichzeitig nicht die Gesellschaften destabiliseren möchte. Das ist der relevante Begrenzer.
      Bleibt als zweite Baustelle die Anpassungsdiskussion, aus der momentan nicht genug herausgeholt wird und die m. M. n. nicht prominent genug ist.

      Entweder beherrschen die Klimaaktivisten den Diskurs, die keine Konkurrenzdiskussion wollen oder diejenigen, die sich den Folgebeachtungen aus verschiedenen Gründen verweigern und keinen Bedarf an solchen Diskussionen sehen.
      Diese Gemengelage ist übrigens nur ein einzelnes Beispiel dafür, warum Gesellschaften immer unter dem theoretisch möglichen bleiben. Schlimm ist das nicht, denn es befriedet auf vielerlei andere Arten.

      Die Naturwissenschaftler in der Klimatologie denken diese soziale Organisationskomponente meist viel zu wenig mit, wenn Sie ihre fachlich durchaus gut begründeten Ratschläge formulieren.

      Zu China und Zero-Covid habe ich eine Meinung, die falsch sein kann: Die Regierung hat vollmundig etwas angekündigt und in totalitären Systemen ist der Gesichtsverlust ein wesentlich größeres Problem als in Demokratien. Sonst wäre man denke ich längst auf einen moderateren Kurs eingeschwenkt.
      Kann mich da irren, bin kein China-Kenner.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        “Die Naturwissenschaftler in der Klimatologie denken diese soziale Organisationskomponente meist viel zu wenig mit, wenn Sie ihre fachlich durchaus gut begründeten Ratschläge formulieren”.

        Sie beschreiben mit diesem Satz und mit weiteren Sätzen aus Ihrem Beitrag ein Kommunikationsproblem. Wieso sollte es bestehen, wo es doch an „Möglichkeiten“ zur Kommunizieren nicht mangelt. Oder sind es gerade die „Möglichkeiten“ oder „Nicht-Möglichkeiten“ der heutigen Kommunikation, die es so erschweren, zu richtigen Schlüssen und Handlungen zu kommen. Richtig in dem Sinne, dass überhaupt ein zielführender Weg beschritten wird. Richtig in dem Sinne, dass überhaupt ein qualifiziertes Ziel formuliert wird, welches zu verfolgen sich lohnt.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @JürgenP

        Vielleicht bin ich auf dem falschen Dampfer, aber ich halte die Antworten auf Ihre Fragen für offensichtlich.

        Wir leben in der ( mit lächerlich großem Abstand zu früher ) möglichkeitsreichsten Welt aller Zeiten, in der GLEICHZEITG der schnellste Informationsumsatz aller Zeiten stattfindet.

        WEIL über fast alles zu jederzeit kommuniziert wird und der Berg an Hoaxes mitgewachsen ist und zusätzlich ventiliert wird, herrscht Orientierungslosigkeit.

        Allerdings eine spezielle Orientierungslosigkeit, nämlich derart, dass das orientierungslose Subjekt sie nicht selbst erkennt. Jeder wählt sich aus den zur Verfügung stehenden Informationen seine Blase zusammen, in der er sich zurechtfindet und wähnt sich dann im Besitz von Wahrheit.

        Das geht tatsächlich JEDEM so, nur in unterschiedlichen Graden.

        Man kann zwischen bestimmten dieser Blasen keine Kommunikation etablieren. Das geht soweit, dass man bei identischer Sprache die Inhalte anderer nicht mal mehr begreifen kann/will.

        Schauen Sie sich exemplarisch das Kommentariat hier am Blog an.

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @CA … den Kern der Sache mit wenigen Sätzen zusammengefasst, wofür andere Bücher benötigen … es stellt sich die Frage, wie das Problem überwunden werden kann …

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Zu China und Zero-Covid habe ich eine Meinung, die falsch sein kann: Die Regierung hat vollmundig etwas angekündigt und in totalitären Systemen ist der Gesichtsverlust ein wesentlich größeres Problem als in Demokratien. Sonst wäre man denke ich längst auf einen moderateren Kurs eingeschwenkt. Kann mich da irren, bin kein China-Kenner.”

        Es ist schlicht eine hirnrissige Strategie, die Ausrottung eines Virus zu versuchen, das mutationsfreudig ist und beim Menschen Atemwegserkrankungen auslöst und sich durch die Luft überträgt. Da werden schon aus anatomischen Gründen in jeder Sekunde überall neue Viren ausgestoßen – und Impfungen sind nicht besonders effektiv.

        “Theoretisch” wäre das schon möglich (4 Wochen strikte Isolation für *JEDEN* Menschen auf diesem Planeten könnten vielleicht schon reichen…), aber die Konsequenzen daraus wären so verheerend, dass der Schaden daraus den Nutzen bei weitem übersteigt. Und viele Leute würden dabei nicht mitmachen wollen, selbst einer der schärfsten Lockdown-Propagandisten in UK wollte aus völlig eigennützigen Gründen lieber mit seiner Geliebten Körperflüssigkeiten und auch Krankheitserreger austauschen als sich an die von ihm selbst mitentwickelten Distanzregeln zu halten:

        Advisor known as ‘Professor Lockdown’ resigns after breaking rules to meet married lover
        https://metro.co.uk/2020/05/05/government-coronavirus-scientist-resigns-meeting-married-lover-lockdown-12659413/

        Man hat fast den Eindruck, als ob viele Menschen persönliche Prioritäten hätten, die sie für viel wichtiger als das jeweils gerade von unseren Gesellschaftsingenieuren ausgelobte “Große Ziel” halten – das ist auch relevant für die Betrachtung, was angeblich “theoretisch” alles für den sogenannten “Klimaschutz” möglich wäre…

        Wir versuchen doch auch keine “Zero Grippe”-Strategie, obwohl an der Grippe Menschen sterben – da ist die Nutzenabwägung für jeden offensichtlich.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @JürgenP

        „es stellt sich die Frage, wie das Problem überwunden werden kann …“

        Ebenfalls offensichtlich: Von Menschen gar nicht.

        Unser für die oben beschriebene Lage unzureichender Intellekt wächst nicht, während die Lage „weiterwächst.“ In Folge werden wir – RELATIV zu den uns von der Summer aller Erkenntnisse offerierten Möglichkeiten – immer weniger umsetzen, nicht mehr. Weiter weg von theroetischen Optima, nicht näher dran. Denn theoretische Optima richten sich immer nach dem Stand unserer Kenntnisse.

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        Hallo Herr Anders,
        für Neuigkeiten aus dem Reich der Mitte kann ich diese Seite empfehlen:
        https://www.chinahirn.de/news/
        Betreiber Wolfgang Hirn

        Außerdem Frank Sieren auf LinkedIn. Auch immer Einschätzungen über die Lage in China zu finden. Manchmal in meinen Augen nicht ganz so kritisch, aber ich war auch noch nicht in China. Also was weiß ich schon😉
        Beide haben lange Zeit in China gelebt, bzw. leben noch dort.

        Auch lesenswert “Mail aus Shanghai” von Analystin Shenwei Li. Finden Sie immer im Heft von Flossbach von Storch:
        https://www.flossbachvonstorch.de/de/position/

        Beste Grüße und ein frohes Fest
        Carsten Pabst

      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @CA “Ebenfalls offensichtlich: Von Menschen gar nicht.” OK. Dann war es das mit “schämen und endlich so handeln, wie es sich gehört”. Kann man so sehen, muss man aber nicht. Vielleicht hilft Phantasie weiter, denn ist die im Gegensatz zu Intellekt (Wissen, Verstand & Logik) unbegrenzt.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        @Anders: “„es stellt sich die Frage, wie das Problem überwunden werden kann …“
        Ebenfalls offensichtlich: Von Menschen gar nicht. ”

        Ich verstehe Ihre Beiträge nicht. Wenn Sie dieser Meinung sind, dann sollten Sie sich auf die Seite derjenigen stellen “die sich den Folgebeachtungen aus verschiedenen Gründen verweigern und keinen Bedarf an solchen Diskussionen sehen.”
        Denn dann würden die ganzen negativen Folgen der angeblich notwenigen Klimapolitik nicht auftreten. Und dass diese für die Gesellschaft AKTUELL negativ sind, ist m.E schwer zu bestreiten.

      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        Nachtrag: Oder wollen Sie die Ökodiktatur, manchmal auch Ökofaschismus genannt, wenn die Menschen unfähig sind, das Problem anzugehen? Ich jedenfalls nicht.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @Beobachter

        Ich zitiere mich selbst:
        „Richtig wäre, den Klimawandel so weit zu begrenzen, wie es die praktischen Möglichkeiten zulassen. Also so schnell es geht, wenn man gleichzeitig nicht die Gesellschaften destabiliseren möchte. Das ist der relevante Begrenzer.“

        Heißt: Das vorrangige Ziel ist immer die gesellschaftliche Stabilität. Dem ordnet sich alles unter. Damit ist auch Ihre Frage zum Ökofaschismus geklärt.
        Es heißt nicht: Dass man die gesellschaftliche Stabilität erhalten kann, nur weil man sie vorrangig erhalten möchte.

        Das Wissen um die Rückkopplungen unseres Daseins auf alles mögliche ist mittlerweile einer breiten Masse zur Verfügung.
        Was man früher nicht wusste, hat einen auch nicht tangiert. Heute könnte einen alles tangieren und weil das psychisch nicht geht, erzeugen die verschiedenen Abwehrreaktionen verschiedene Blasen, in denen die Menschen sich ihre Orientierung zurückholen. Manche dieser Blasen sind einander unversöhnlich und deren Anzahl wächst. Das spaltet.

        Ich könnte natürlich auch kürzer sagen, dass wir Menschen völlig unzulänglich in der Anwendung des enorm gewachsenen Weltwissens sind. Wir wissen WAS, wissen aber weniger WIE.

        Das heißt aber nicht, dass ich „Folgebeachtungen verweigern“ müsste. Es wäre einfach dumm, bekannte Folgen zu ignorieren, wenn diese einen Anpassung notwendig machen.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “‘Richtig wäre, den Klimawandel so weit zu begrenzen, wie es die praktischen Möglichkeiten zulassen. Also so schnell es geht, wenn man gleichzeitig nicht die Gesellschaften destabiliseren möchte. Das ist der relevante Begrenzer.’

        Heißt: Das vorrangige Ziel ist immer die gesellschaftliche Stabilität. Dem ordnet sich alles unter.”

        Das erklärt überhaupt nichts. Diktaturen sorgen per Repression im Inneren oft für außergewöhnlich große gesellschaftliche Stabilität.

        Würden Sie eine unterstützen, wenn das die “praktischen Möglichkeiten” zur Bekämpfung des “Klimawandels” erweitert?

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @R. Ott

        Kein Widerspruch zwischen dem, was Sie schreiben und dem, was ich schrieb. Sie sehen das nicht, weil Sie schon wieder eine Absichtserklärung vermuten, wo keine ist.

        „Das erklärt überhaupt nichts. Diktaturen sorgen per Repression im Inneren oft für außergewöhnlich große gesellschaftliche Stabilität.“

        Richtig. Und sie würden dem jederzeit sowas wie Klimaschutz unterordnen, wenn er der Stabilität sonst schaden würde.

        In Demokratien wird Klimaschutz von großen Teilen der Bevölkerung gefordert und dem nicht Rechnung zu tragen wäre destabilisierender, als dem Rechnung zu tragen.

        Am Ende wird zumindest in den Demokratien entlang der Leitplanke des Stabilitätsgedankens auf Sicht gefahren werden. Meiner Ansicht nach schließt das Klimaschutz ein, allerdings in Dosen, die sich eben nicht an naturwissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichten, sondern am Kleinhalten gesellschaftlicher Friktionen.

        Und obwohl man das versucht, kann einem der Laden dennoch um die Ohren fliegen. Was man hätte machen müssen, um das zu verhindern, weiß man DANACH natürlich immer.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Kein Widerspruch zwischen dem, was Sie schreiben und dem, was ich schrieb. Sie sehen das nicht, weil Sie schon wieder eine Absichtserklärung vermuten, wo keine ist.”

        Nein, unser Problem ist: Sie schwafeln herum, wenn es konkret wird. Oder vielleicht weigern Sie sich auch grundsätzlich, das Problem zu sehen, weil es unangenehm für Sie werden könnte – und dann wird es wieder extrem zäh mit Ihnen.

        “[Diktaturen] würden dem jederzeit sowas wie Klimaschutz unterordnen, wenn er der Stabilität sonst schaden würde.”

        Nein. Das hängt ganz davon ab, welche politischen Ziele die Diktatur hat.

        Fallen Ihnen vielleicht Beispiele ein, in denen Diktaturen aus ideologischen Gründen Aktivitäten entfaltet haben, welche die Stabilität der Länder, in denen sie herrschten, erheblich verschlechtert haben?

        Die Roten Khmer in Kambodscha zum Beispiel haben die kambodschanische Hauptstadt fast komplett entvölkert, weil sie glaubten, dass man den Kommunismus nur in ländlich geprägten Argrarkommunen aufbauen könnte, in die dann auch fast alle Städter zwangsumgesiedelt wurden. Das war ganz massiv destabilisierend für das Land, aber es wurde ideologisch gerechtfertigt.

        Auf was für Ideen könnte wohl eine Klimaschutzdiktatur kommen, zum Beispiel was die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung oder die industriellen Aktivitäten in einem Land angeht?

      • Joerg
        Joerg sagte:

        @Hr. Ott
        zu “Fallen Ihnen vielleicht Beispiele ein, in denen Diktaturen aus ideologischen Gründen Aktivitäten entfaltet haben, welche die Stabilität der Länder, in denen sie herrschten, erheblich verschlechtert haben?”

        Ja, klar, Null-Covid in CN. Ideologischer Grund “die KP hat immer recht”.
        Oder Angriffskrieg von RUS gegen UA, der wird Putin vermutl. die Macht kosten. Die “Stabilitaet” von RUS ist jedenfalls heute wesentlich geringer, als vor einem Jahr?!

        Diktatoren bleiben mittelfristig nicht an der Macht, weil das gesellschaftliche Regulativ fehlt und an Verblendung (zu) lange festgehalten wird.

        Aehnlich wie Bambus (Bild fuer Mitbestimmung/Eigenverantwortung) sich im Orkan biegt und in Teilen wieder zurueckschwingt, widersteht ein grosser Baum (Diktatur, ideologische Autokratie) zunaechst dem Orkan (Bild fuer existenz. Problem), aber dann bricht er oder wird entwurzelt!

        LG Joerg

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Joerg

        “Oder Angriffskrieg von RUS gegen UA, der wird Putin vermutl. die Macht kosten. Die “Stabilitaet” von RUS ist jedenfalls heute wesentlich geringer, als vor einem Jahr?!”

        Die von der EU, UK und den USA allerdings auch, in Deutschland wurde bekanntlich sogar vor kurzem ein gefährlicher Putschversuch gerade noch rechtzeitig vereitelt – und von der Stabilität in der Ukraine ganz zu schweigen.

        Ich muss mich leider wiederholen: Hoffnung ist keine Strategie.

        “Diktatoren bleiben mittelfristig nicht an der Macht, weil das gesellschaftliche Regulativ fehlt und an Verblendung (zu) lange festgehalten wird.”

        Sie werden mir sicher gleich erzählen, dass China auch kurz vor dem Zusammenbruch steht, aber die KP in China herrscht immerhin schon seit 1949. Das ist eine ganz schön lange Zeit. Und die ganz gravierenden Veränderungen in China seit 1949 so durchzuprügeln hätten vermutlich nicht viele demokratische Systeme lange überlebt, das ist halt die Stärke einer Diktatur, auf Kosten der Freiheit ihrer Untertanen.

    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Vater Thiel

      Es ist historisch nicht schwierig. Wir haben alle den Untergang vieler Kulturen mit ansehen können. Altes Aegypten, Griechenland, Persien, Rom, etc.

      Alle konnten es wahrscheinlich nicht glauben. Es ist aber eingetreten.

      Covid betreffend ist das letzte Wort nicht gesprochen. Woher kommt das Virus, was ist es genau, wer hat es wie erforscht etc. Alles ungeklärt. Das sollte historisch aufgearbeitet werden. (Covid-19-Committee!!, exakt wie Jan. 6 Committee).

      Antworten
  6. jobi
    jobi sagte:

    Off topic – oder vielleicht doch passend zum Thema “Degrowth”?

    Nach Fed und EZB nun auch Japan:
    BoJ erhöht den Yield-Cap bei den 10-jährigen um 25 bp

    Sieht nach koordiniertem Crashkurs aus.

    Übrigens für alle Freunde der Theorie “Notenbank hat keinen Einfluss auf Langfristzinsen”:

    https://www.bb.jbts.co.jp/en/historical/marketdata01.html

    Aufschlussreich im Jahres-Chart der Verlauf der YC-kontrollierten 10-jährigen (z.B. im Vergleich zu den nicht kontrollierten 5- oder 20-jährigen)

    Aber klar: Korrelation bedeutet nicht Kausalität :D:D:D

    Antworten
  7. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Geht es um die Existenz der deutschen Wirtschaft?

    Diese Frage wird in diesem Artikel in den ZUSAMMENHANG mit dem Ukraine-Krieg gestellt.

    Das ist gerechtfertigt, da dieser Krieg einen Energiepreisschock ausgelöst hat, der die energieintensive deutsche Wirtschaft auf der KOSTENSEITE trifft.

    Um die Kosten zu senken, wird gefordert, die Laufzeit der letzten AKWs um einige Jahre zu verlängern und die im Land vorhandenen Gasreserven zu heben.

    Das ist SCHLÜSSIG.

    Es ist aber viel zu KURZ gesprungen, obige Frage NUR im Rahmen des Kriegs bzw. eines vermeintlichen Wirtschaftskriegs zu beantworten.

    Denn dieser VERSCHÄRFT sie zwar, VERSCHLEIERT aber, dass die Gefährdung der deutschen Wirtschaft längst STRUKTURELL determiniert wird, d. h. sich auch ohne den „Wirtschaftskrieg“ abzeichnet.

    Ob Wirtschaftskrieg oder nicht, wer die Kostenentlastung durch IM EIGENEN LAND mögliche Nutzung vorhandener Energieerzeugung VERWEIGERT (AKWs) und auch das Potenzial vorhandener Energieträger (Gas) NEGIERT, nimmt die GEFÄHRDUNG der deutschen Wirtschaft und damit verbunden WOHLSTANDSVERLUSTE bewusst billigend in Kauf.

    Heißt:

    Hier liegt VORSÄTZLICHES Handeln zum Nachteil Deutschlands vor.

    Dass dies im „Rahmen“ der Energiewende ERFORDERLICH sei, ist eine BEGRÜNDUNG für dieses Handeln, ÄNDERT aber NICHT das Geringste daran, dass dieses Handeln für Deutschland nachteilig ist.

    Nur WUNSCHDENKEN von alternativen NULL-KOSTEN-Energieträgern kann dies bestreiten.

    Daher gehen Aussagen wie diese

    >Fracking zu verweigern, ist nur ein weiteres Beispiel für die in Deutschland herrschende Haltung: alles, bloß nicht in meiner Nachbarschaft.>

    an der Sache VORBEI.

    Richtig muss es heißen:

    Fracking zu verweigern, ist ein weiteres Beispiel für die in Deutschland herrschende Haltung:
    Energiewende koste es, was es wolle, und wenn wir sie uns – Wirtschaftskrieg hin oder her − wegen der geschwächten deutschen Wirtschaft nicht mehr leisten können, dann haben ANDERE versagt oder – die Dolchstoßlegende – reaktionäre Kräfte haben sie in Deutschland hintertrieben.

    Es ist schon klar, dass auch im Handelsblatt keine FUNDAMENTALOPPOSITION betrieben werden kann.

    Muss sie auch nicht.

    Aber die FAKTEN sprechen dafür, dass wir wirtschaftlich GEWOLLT gegen die Wand fahren.

    Darauf darf sehr wohl verwiesen werden und zwar nicht erst dann, wenn der Schaden IRREPARABEL ist.

    Antworten
    • Dr.Lucie Fischer
      Dr.Lucie Fischer sagte:

      @Lieber, sehr geehrter Dietmar Tischer,
      Danke für Ihre knallhart-klaren Worte, Politiker verweigern sinnvolle Alternativen vorsätzlich- Amtseid interessiert keine Spur.
      ( Viele liessen ” so-wahr-mir-Gott-helfe” beim Eid weg) .
      Wäre ich Juristin, ich würde klagen durch alle Instanzen.
      Pisa-Berlin:
      https://www.youtube.com/watch?v=37-CGRoYo4E

      Antworten
    • Hansjörg Pfister
      Hansjörg Pfister sagte:

      @Herr Tischer
      “Aber die FAKTEN sprechen dafür, dass wir wirtschaftlich GEWOLLT gegen die Wand fahren.”
      Das ist auch meine Meinung. Die weitergehende Frage ist nur, wer will das und warum?

      Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        “wer will das und warum”
        Dazu brauchen Sie nur die Verlautbarungen von Agora Energiewende zu lesen, die jetzt an den Schalthebeln der Macht sitzen. Oder von Deutsche Umwelthilfe. Oder von Rahmstorf. Es ist die Ideologie des Degrowth.

      • Hansjörg Pfister
        Hansjörg Pfister sagte:

        @Beobachter
        “Es ist die Ideologie des Degrowth.”
        Ja auch. Das politische Geschehen wird bestimmt durch eine Kakophonie unterschiedlicher Interessen, die sich gegenseitig sogar z.T. instrumentalisieren. Eine davon ist Degrowth. Eine andere ist der Neomarxismus und hier speziell der Stamokap (Theorie des staatsmonopolitischen Kapitalismus), der auf die Vernichtung des Mittelstandes aus ist. Eigentlich gehört der Stamokap zum Altmarxismus, wird von diesem z.T. auch kritisiert. Er wirkt aber weiterhin im Hintergrund. Alles sehr komplex und schwer zu durchschauen.

      • Dr.Lucie Fischer
        Dr.Lucie Fischer sagte:

        @Hansjörg Pfister
        Zum Nach-und Selbstdenken –
        Vertrauen ist gut, kritische Analyse besser:

        https://correctiv.org/faktencheck/2017/04/18/bill-gates-soll-gesagt-haben-impfen-ist-die-beste-art-der-bevoelkerungsreduktion-stimmt-das/

        PCR-Tests haben global ( ahnungslos Getestete ) individuellen Genetischen Code per Schleimhaut-Stäbchentest abgegriffen, geiches Prinzip wie für Organ- / Knochenmark-Spender.
        Persönlichstes Datenmaterial ( DNA-Code ) verschwand in big-Pharma-Clouds. Perfekte Voraussetzung für bio-war-fare. Es gibt viele Wuhan-Labs.

        Sunzi: ” Krieg ist ein Weg der Täuschung”.

    • Joerg
      Joerg sagte:

      Muesste es nicht heissen:
      “Aber die FAKTEN sprechen dafür, dass wir “die Wirtschaft” GEWOLLT gegen die Wand fahren.”?

      Weil, bestimmt gaebe es Ideen, [die Wirtschaft] noch “wirtschaftlicher” an die Wand zu fahren, als es bisher geschieht?

      Wobei, “die Wirtschaft” ist viell. ein bisschen zu amorph?
      Zunaechst werden halt die Viel-Energie-Verbraucher stranguliert …
      Dafuer profitieren andere und fuer wieder andere ist es neutral.

      Oder, “wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt iwo ein Lichtlein her”? Doch schnell wieder Russen-Gas?

      (jaja, schon wieder: “Hoffnung ist keine Strategie”…)

      LG Joerg

      Antworten
    • Christian Anders
      Christian Anders sagte:

      @Dietmar Tischer

      „Aber die FAKTEN sprechen dafür, dass wir wirtschaftlich GEWOLLT gegen die Wand fahren.“

      Ich halte es mit dem Bonmot „man muss keine Absicht vermuten, wo was anderes als Erklärung ausreicht“.

      Es ist m. E. nach eher so, dass zumindest von einer Mehrheit der Bevölkerung und der Medien nicht verstanden wird, was alles womit zusammenhängt. Man entledigt sich mental der leidvollen Dilematta mit Glaubenssätzen. In diesem Fall: Et hät noch immer jot jegange.“

      Das Problem ist, dass eine Problemlösung, die Klimaziele und Energiepolitik sinnvoll vereint, keine Kompromisslösungen zulässt sondern aus einem Guss auf einer sehr langen Linie sein müsste.
      Meine Theorie dazu ist, dass solches in Demokratien gar nicht möglich ist und entsprechend auch nicht geschieht.

      Um das festzustellen braucht man keine bestimmten Personen benennen, die es an die Wand fahren wollen. Das muss keiner explizit wollen und es passiert trotzdem.

      Antworten
      • Beobachter
        Beobachter sagte:

        “Das muss keiner explizit wollen …”
        Sie wollen aber auch vieles nicht wahrnehmen. Ich schrieb weiter oben: Dazu brauchen Sie nur die Verlautbarungen von Agora Energiewende zu lesen, die jetzt an den Schalthebeln der Macht sitzen. Oder von Deutsche Umwelthilfe. Oder von Rahmstorf. Es ist die Ideologie des Degrowth.

        Das soll also nicht gewollt sein? Aber wieder mal von oben herab, dass “von der Mehrheit der Bevölkerung nichts Zusammenhängendes verstanden wird”.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Christian Anders

        “Das Problem ist, dass eine Problemlösung, die Klimaziele und Energiepolitik sinnvoll vereint, keine Kompromisslösungen zulässt sondern aus einem Guss auf einer sehr langen Linie sein müsste.”

        Ich glaube nicht, dass es so eine Lösung überhaupt gibt.

        Wie soll die denn angeblich aussehen? Und wie wollen Sie die umsetzen, wenn Sie einen Kompromiss schon von vorn herein ausschließen? Mit Gewalt, nötigenfalls auf dem ganzen Planeten?

    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ Dietmar Tischer

      “Aber die FAKTEN sprechen dafür, dass wir wirtschaftlich GEWOLLT gegen die Wand fahren.”

      Besser: Sie fahren uns gegen die Wand. “Wir” wollen das nicht.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Gnomae

        >Besser: Sie fahren uns gegen die Wand. “Wir” wollen das nicht.>

        Nein.

        Wir in der Gesamtheit wollen es zwar nicht, aber die MEHRHEIT will es explizit und implizit schon.

        Andernfalls gäbe es diese Koalition und die grundsätzliche Zustimmung von CDU/CSU nicht.

        Die „Sie“, die Sie meinen, sind nicht vom Himmel gefallen.

    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      @ Dr. Lucie Fischer

      >Wäre ich Juristin, ich würde klagen durch alle Instanzen.>

      Sie würden den Prozess verlieren.

      Denn:

      Dass die Fakten dafür SPRECHEN, dass wir wirtschaftlich gewollt gegen die Wand fahren, heiß nicht, dass schlüssig ERWIESEN ist, dass wir in der Wand ENDEN.

      Beispielhaft dafür:

      Es gibt nicht genügend Rohstoffe, i. e. Kupfer etc. für die Energiewende?

      Das ist eine BEHAUPTUNG, aber keine TATSACHE.

      Man muss nur TIEFER graben – so die Position dagegen (hatten wir schon hier am Blog).

      Damit ist die Klage erledigt.

      @ Hansjörg Pfister

      Wer will das und warum?

      Ausgenommen ein paar letztlich nicht entscheidende Systemkritiker, denen der gesamte Kapitalismus mit mehr oder weniger Staat nicht passt, egal, ob damit die Energiewende zu schaffen ist oder nicht, gibt es NIEMANDEN, der die Fakten schaffen WILL, mit denen wir wirtschaftlich gewollt gegen die Wand fahren.

      Man will mit großer MEHRHEIT das UMSCHALTEN regenerative Energie, ohne dass dies zu Wohlstandsverlusten führt.

      @ Beobachter

      Die Ideologie des Degrowth gibt es.

      Es ist die Ideologie, die sich den VERZICHT auf Wachstum als ZIEL setzt, weil ihrer Meinung nach sonst nicht die Begrenzung des Klimawandels zu erreichen ist.

      Dagegen stehen andere – m. A. n. die größere Zahl -, die sagen, wenn das ZIEL die BEGRENZUNG des Klimawandels ist, dann ist dies NUR mit Wachstumsverzicht zu erreichen.

      Wachstumsverzicht ist für diese Position NICHT Ziel, sondern FOLGE einer anderen Zielerreichung. U. Hermann z. B. nimmt diese Position ein.

      Wachstumsverzicht ist in diesem Fall keine Ideologie.

      Es ist m. A. n. eine sehr fundierte Position, d. h. eine argumentativ starke, weil sie eine erhebliche Zahl von „Umschaltproblemen“ eliminiert.

      Sie ist aber nicht populär und Top-Leute der Grünen wehren sich vehement dagegen, weil sie wissen, dass sie damit die Unterstützung in der Bevölkerung verlieren würden.

      @ Jörg

      >Muesste es nicht heissen:
      “Aber die FAKTEN sprechen dafür, dass wir “die Wirtschaft” GEWOLLT gegen die Wand fahren.”?>

      Nein.

      Denn niemand würde etwas damit gewinnen, außer ein paar Fundamentalkritiker des Systems (siehe Antwort @ Hansjörg Pfister oben).

      Leute wie Habeck z. B., die die Energiewende wollen, wissen, dass sie nicht zu erreichen ist, wenn man die Wirtschaft gewollt gegen die Wand fährt.

      @ Christian Anders

      Ich halte es mit dem Bonmot „man muss keine Absicht vermuten, wo was anderes als Erklärung ausreicht“.

      Im vorliegenden Fall:

      Alle fahren gegen die Wand, obwohl NIEMAND gewollt gegen die Wand fahren will.

      Heißt:

      KEINE Absicht, aber als Erklärung fürs Gegen-die-Wand-fahren die unbeabsichtigten KONSEQUENZEN der Absicht, GUTES zu wollen, nämlich mit der Energiewende den Klimawandel aufzuhalten.

      >Es ist m. E. nach eher so, dass zumindest von einer Mehrheit der Bevölkerung und der Medien nicht verstanden wird, was alles womit zusammenhängt.>

      Ja, Mehrheit der Bevölkerung und Medien:

      Man WILL es NICHT verstehen, weil man GLAUBT, es nicht verstehen zu MÜSSEN, sich damit BEFASSEN zu müssen.

      Es ist NACHGEWIESEN, dass mit Sonne und Wind regenerative Energie produziert werden kann.

      Wir müssen – von einigen unwesentlichen Randbedingungen abgesehen − die vorhandenen Anlagen NUR skalieren, dann ist REALISIERT, was realisiert werden muss, um das Gute zu erreichen.

      Das ist die Logik, mit der von einer Summe von Einzelfällen auf das Aggregat, d. h. die GESAMTE Wirtschaft geschlossen wird.

      Diese Logik ist falsch.

      Wenn man die FAKTEN sprechen lässt, dann fahren wir wirtschaftlich mit guten Absichten GEWOLLT gegen die Wand, weil die Energiewende so hoch subventioniert und letztlich so teuer wird, dass unsere Wirtschaft eines Tages – noch BEVOR die Energiewende VOLLENDET werden kann, – NICHT mehr hinreichend wettbewerbsfähig sein wird (wobei andere Ursachen, wie demografische Entwicklung und unzureichende Bildung auch eine Rolle spielen).

      Das will KEINER hören, genauso wie KEINER hören will, dass in anderen Teilen der Welt nicht vergleichbare Anstrengungen zur Begrenzung der CO2-Emissionen erfolgen, d. h. die Begrenzung des Klimawandels GLOBAL nicht hinreichend vorgenommen wird, so dass es eine Welt-Klima-Katastrophe mit Zerstörungen und Verlusten an Menschenleben geben wird, die vermutlich alles in den Schatten stellt, was bisher die Menschheit heimgesucht hat.

      Das unausgesprochene Argument dagegen:

      Wir müssen an der NICHT erreichbaren Energiewende FESTHALTEN, weil sonst der Klimawandel NOCH SCHLIMMERE Konsequenzen hat.

      Das wäre die Position der Grünen, wenn sie EHRLICH sein wollten.

      Antworten
  8. Vater Thiel
    Vater Thiel sagte:

    Das Lichtermeer bei der Abschlussfeier der Fußball-WM im vollklimatisierten Katar war ein echtes Zeichen.

    Die haben während der vier Wochen wahrscheinlich mehr Energie rausgehauen, als das Grüne Reich diesen ganzen Winter beim Frieren einspart.
    Mir kam das vor wie die Siegesfeier der arabischen Welt über den geistig umnachteten Westen.
    Was die von uns vollvertrottelten Deutschen halten, haben die bei unseren vorzeitigen Heimreise mit Hand vor Mund hübsch parodiert.

    Antworten
  9. weico
    weico sagte:

    @bto:”Fracking zu verweigern, ist nur ein weiteres Beispiel für die in Deutschland herrschende Haltung: alles, bloß nicht in meiner Nachbarschaft. Kein Atomstrom! Aber aus Frankreich. Keine Kohle! Aber aus Polen. Kein Gas! Aber aus Katar. Wir sollten uns dafür schämen und endlich so handeln, wie es sich gehört.”

    Von DIESER Regierung schämt sich wohl KEINER .

    Aus dem HEUTIGEN SPIEGEL:

    “Erdgasförderung vor Borkum stößt auf massiven Widerstand
    Das Genehmigungsverfahren für die Erdgasförderung bei Borkum dürfte sich noch eine Weile hinziehen. Die Gegner des Projekts haben entschiedenen Widerstand angekündigt – und sie haben das Wohlwollen der Politik.”

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/erdgasfoerderung-vor-borkum-stoesst-auf-massiven-widerstand-a-ac44bcf6-1be7-401b-9b1b-f34c8152cb21

    Nebenbei:
    In naher Zukunft kann Deutschland vielleicht auch aus Polen CO2-freien Kernkraft-Strom importieren (2 Anlagen geplant und weitere sollen folgen) oder aus den Niederlanden die ebenfalls 2 weitere Kernkraftwerke…. zur Energiesicherheit… bauen wollen… :-)

    Antworten
  10. Dr.Lucie Fischer
    Dr.Lucie Fischer sagte:

    TBO…”Leider müssen wir sechs Monate später feststellen, dass die deutsche Regierung immer noch nicht im vollen Umfang erkennt, wie dramatisch die Herausforderung ist, vor der wir stehen und wie drastisch die Maßnahmen sein müssen, wollen wir den Wirtschaftskrieg gewinnen und dabei unseren Wohlstand erhalten.”

    Meiner Meinung nach ist es nicht fehlende Kenntnis der dramatischen Lage,
    es handelt sich bewussten Vorsatz!
    Das WEF ( Chef-Ideologe Prof. Klaus Schwab ) ging 1971 aus dem zuvor bestehenden
    ” Club -of-Rom” hervor, dessen Ziel war -ganz offen- drastische gewaltsame Bevölkerungs-Reduktion, die Methoden dazu erläuterte der Biologe Paul Ehrlich in seinem Buch
    ” Population Bomb” ( nur noch antiquarisch erhältlich, aus gutem Grund)
    Heute fordert ( komisch! es gibt elegante Verhütungsmethoden) keine ” Klima-Schutz-Organisation” mehr Begrenzung des Bevölkerungswachstums, Thematik erscheit einfach nicht mehr.
    Wenig zur Kenntnis genommen: das COP 15 Treffen, Ziel 30% Land-und Meeresflächen werden der Natur zurückgegeben, sinnvoller Artenschutz , Biodiversität, nur:
    Was passiert mit den Menschen in diesen Natur-Reservaten, wohin mit ihnen?
    https://www.trendingtopics.eu/weltnaturschutz-cop15-ergebnis/

    Ablenkungs-Strategieen wie Gendern, Covid-Panik , allgegenwärtiges Framing:

    Egon von Greyez, 20.12.22 goldseiten.de
    Vor 73 Jahren sagte Orwell Geschichtsfälschung voraus:
    “Jede Aufzeichnung wurde vernichtet oder verfälscht, jedes Buch überholt, jedes Bild übermalt, jedes Denkmal, jede Straße und jedes Gebäude umbenannt, jedes Datum geändert. Und dieses Verfahren geht von Tag zu Tag und von Minute zu Minute weiter. Die geschichtliche Entwicklung hat aufgehört. Es gibt nur noch eine unabsehbare Gegenwart, in der die Partei immer recht behält.” – George Orwell, 1984

    Antworten
    • Beobachter
      Beobachter sagte:

      Volle Zustimmung, es ist ideologischer Vorsatz. Am schlimmsten ist der Versuch (falsch: kein Versuch, findet voll statt), Geschichte zu diffamieren und zu tilgen.

      Antworten
    • Namor
      Namor sagte:

      @fischer
      “Lustig in die Welt hinein, bei jedem Wind und Wetter. Will kein Gott auf Erden sein, sind wir selber Götter.”
      Auch wenn weite Teile der Menschheit die malthusische Falle ausser Stand gesetzt haben, viele haben es nicht und scheinen nicht in der Lage dazu. Neben der mathusischen Frage, gibt es noch die darwinistische. Dh, die Eugenetik wird zurückkommen, ganz verschwunden ist sie ja nie. Zb Ausnahmen bei der Fristenlösung.

      Nun sind wir eben Götter und das bedeutet unliebsame Entscheidungen. Unser Problem ist, über unsere Köpfe wird hinwegentschieden und dies noch ohne uns in den Entscheidungsprozess einzubinden. Andererseits, wollen wir auch keiner Tätergruppe angehören.

      Ich empfehle Dostojewskis Großinquistor unter dieser Brille zu lesen. Ein Eingeweihter der um der menschheitwegen sich ab Individuen versündigt. Und genau weiß, daß die Hölle auf ihn wartet, weshalb der Opfertod Christi ein Kindergeburtstag ist, im Vergleich dazu, was den Großinquistor erwartet.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Namor

        “Ein Eingeweihter der um der menschheitwegen sich ab Individuen versündigt.”

        Nein, eben nicht “um der Menschheit wegen” – es geht ihm um seine eigene Macht und die Macht seiner Organisation. Die Religion, oder heute würde man sagen “der Kampf gegen den Klimawandel”, ist dafür nur die vorgeschobene Rechtfertigung.

        Die Pointe bei der Geschichte vom Großinquisitor ist doch, dass er Jesus in seine Fänge bekommt und ihn wegschickt mit den Worten: “Gehe hinaus und kehre nicht wieder – kehre nie wieder – nie, nie!”

        https://www.gutenberg.org/files/38336/38336-h/38336-h.htm

        Den braucht der Großinquisitor nämlich schon lange nicht mehr, der stört nur noch.

  11. Tom96
    Tom96 sagte:

    Wenn die Wertlosigkeit das Wesen (der Verfasstheit, der Wirtschaft und zuletzt der Kultur) durchdrungen hat, braucht es kein Wort mehr.
    Das Abwenden wirft keinen Schatten des Selbst. Die Stille erklingt pausenlos durch den viereckigen Raum.
    https://youtu.be/vjyuxQXSVWw
    WAR “Four Corned Room”
    Summ Summ Summ Summ Summ

    Antworten
    • weico
      weico sagte:

      @Tom96

      “Wenn die Wertlosigkeit das Wesen (der Verfasstheit, der Wirtschaft und zuletzt der Kultur) durchdrungen hat, braucht es kein Wort mehr.”

      Seit dem Nixon-Schock (1971) und dem folgenden Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems , sind die Kreditschleusen, Verschuldung usw. wieder weit geöffnet.

      Der “Schock” hat zu ganz interessanten Kurven und Grafiken geführt.. :

      https://wtfhappenedin1971.com

      Antworten
      • Tom96
        Tom96 sagte:

        @ weico
        Bilder zu empfinden und zu übersetzten – eine wirkliche Kunst.
        Danke für diese eineindeutige Erzählung.
        Und die vollständigen Geschichten dahinter erarbeiten wir jeden Tag ein Stück exakter bis die Zukunft Wirklichkeit bleibt.

        Diese lächerlichen Schattenscharlatane ernten keine Erinnerung
        https://youtu.be/1j7TpoLmR60
        Biological Extinction | Paul R. Ehrlich
        “On our 4.54 billion year old planet, life is perhaps as much as 3.7 billion years old, photosynthesis and multi-cellularity dozens of times independently around 3.0 billion years old, and the emergence of plants, animals, and fungi onto land, by at least the Ordovician period, perhaps 480 million years ago, forests appearing around 370 million years ago, and the origin of modern groups such as mammals, birds, reptiles, and land plants subsequently. The geological record shows that there have been five major extinction-events in the past, the first of them about 542 million years ago, and suggests that 99% of the species that ever lived (5 billion of them?) have become extinct. The last major extinction event occurred about 66 million years ago, at the end of the Cretaceous Period, and, in general, the number of species on earth and the complexity of their communities has increased steadily until near the present.”

        Diese kranken Wahnsinnigen Betrüger geben vor, an Greta-Götter zu glauben, die sie in die verlogene Luft pusten, für nur einen einzigen Grund, weiter sorgenlos in ihrer brutalen Menschen auslöschenden geraubten Geisterwelt über den Rest “ihrer” tierischen Sklaven zu regieren.

        Abschaum

      • Tom96
        Tom96 sagte:

        Hier die neuesten Traktate und wieder kommt die Greta-Figur als Engelsvison für das verblödete Pöbel, das diese Leute in Stanford durch Privateers selber geschaffen haben
        https://mahb.stanford.edu/recentnews/returning-to-normal-evolutionary-roots-of-the-human-prospect/

        “Kann die Menschheit zu einer Normalität 2.0 übergehen, bei der Kooperation über Wettbewerb und genug über mehr geht? Können wir die kulturelle Kluft und die Diskrepanzen zwischen unseren Genomen und unserer Umwelt drastisch verringern? Können wir die erforderliche humane Verkleinerung des menschlichen Unternehmens und die Verringerung der tödlichen Ungerechtigkeiten erreichen, die dieses Unternehmen jetzt plagen? Wir hoffen es, und eine neue Generation, symbolisiert durch Greta Thunberg, gibt uns etwas von dieser Hoffnung.”
        Übersetzt mit DeepL.com/Translator

        Ein Geständnis des Scheiterns ohne Realitätsbezüge :
        Abtritt

  12. foxxly
    foxxly sagte:

    … in einem system, wo wachstumszwang herrscht, hätte deutschland sehr gute chancen gehabt, ganz vorne mit dabei zu sein.

    dies gefällt nicht allen (regierungen) auf dieser welt.
    auch unser großzügiges spendierverhalten hat nicht dauerhaft gewirkt.

    der deutsche erfolg hat nicht nur neider, sondern auch echte massive gegner (wirtschaftlicher art) erzeugt.

    die interessen D wirtschaftlich (vielleicht auch politisch) nieder zu ringen sind und waren riesen groß.
    von außen wirkten direkt und unverblümt die angelsachsen.
    indirekt viele NGO`s, think tanks und andere organisationen, welche immer noch glauben eine “rechnung” mit D offen zu haben.

    ABER der größte feind der zerstörung sitzt im eigenen lande:
    wir haben uns spalten lassen und daher sind viele eigene landsleute erpicht, dass deutschland möglichst unter ein mittelmaß fällt, – und mache hoffen sogar, dass deuschland vernichtet werden muss.

    und nun, sitzen nicht wenige diese innerlichen zersetzer, zerstörer und förderer von anderen interessen etc. an den hebeln der macht, bzw. in der regierung.

    es ist, wie ein krebs, welcher längst metasasen streut und uns kaum noch gesund werden lässt.

    zumindest wird es sehr viele jahre dauern bis wir wieder guten boden unter die füsse bekommen.

    wir haben intern der großen wirtschaftlichen erfolg nicht retten können, bzw. selber nicht “verkraftet”
    wir haben uns selber besiegt!

    die ganze welt lacht und teils wundern sich, wie dumm-doof deutschland sich niederringen ließ.

    unsere “endsieg-metalität” bringt es mitsich, dass wir sehr weit nacht unten müssen, bis die masse wieder zur besinnung kommt, dann aufsteht und den eigenen feind besiegt.

    das herrschende EU-konstrukt ist äußerst kontraproduktiv für deutschland. es hat die großen chancen nicht erkannt, oder das feudale system war wichtiger.
    (wobei ich der überzeugung bin, dass die “größe”, letztlich selber zum täter wird. also nicht die lösung sein kann)

    insgesamt zeigt sich, dass die menschen und erst recht die führer/herrscher aus politik und wirtschaft, geistig noch nicht soweit entwickelt sind, eine für den menschen und der ganzen gesellschaft, dienliche, nachhaltige etc. lebendsbedingungen zu schaffen.

    eine welt mit seinem wachstumszwang, als heiligen kral, kann und wird niemals freidlich sein.

    Antworten
    • Gnomae
      Gnomae sagte:

      @ foxxly

      ” in einem system, wo wachstumszwang herrscht, hätte deutschland sehr gute chancen gehabt, ganz vorne mit dabei zu sein.”

      Warum herrscht im System Wachstumszwang? Und warum soll ein Land, das sehr träge ist, gute Chancen haben, vorne dabei zu sein. Wir verschwenden fast 300 Mrd. EUR auf die Renten der Wiedervereinigung. Das ist verlorenes Geld.

      Und warum sollen die Deutschen Chancen haben, wenn sie diese nicht wollen? Die deutsche Politik will rein dirigistisch arbeiten. Das sollen sie haben. Daraus erwachsen keine Chancen.

      Grundsätzlich haben Sie die EU selbst nicht verstanden. Sie ist kein deutschlandfreundliches Konstrukt, eben sowenig die EZB.

      Die einen bezahlen Miete an US-Konzerne, die anderen kassieren fast steuerfrei, keinen interessiert es. Alle überschwemmen uns, keiner will sie haben.

      Boston Consulting stellt eine Studie dar, die Immigration als positiv darstellt. In Deutschland häufen sich die Schulden. Die Wohnungen werden knapp, die Arbeitsplätze gibt es nicht. Die Deutschen werden nicht mehr eingestellt. Hartz IV wird durch Hartz V abgelöst, reiner Etikettenschwindel.

      Also: Stopp der Einwanderung. Stopp der Überbevölkerung.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ gnomae
        “”Grundsätzlich haben Sie die EU selbst nicht verstanden. Sie ist kein deutschlandfreundliches Konstrukt, eben sowenig die EZB. “”

        ich denke, ich habe die EU schon ganz gut verstanden.
        denn wenn dieses konstrukt nicht so einseitig von D finanziert und haftungen getragen würde, dann ist es morgen aus mit der herrlichkeit auf der bonzenebene.

        wenn ich diese kritisiere, dann sage ich, dass diese konstruktion zu zunehmende verwerfungen führt und in einer spaltung endet.

        …….. was übriges viele andere auch so sehen.
        letztlch ist der weg dazu längst abzusehen, für denn der nicht blauäugig ist.
        selbst die profiteure haben mittlerweile größte sorge um den zustand und entwicklung der EU.

        wird es besser mit einem schönreden?
        schönreden ist eine art absichtliche blindheit!
        und macht später noch alles viel schlimmer.

        das thema wachstumszwang hatten wir hier schon zur genüge!

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] Themenwechsel: Auch Daniel Stelter erinnert die Dilettanten in Ostberlin wieder mal an die „Rolle der Bedeutung“ (heiteres Wortspiel aus dem verrückten Staatsbürgerkundeunterricht) der Energiepreise: […]

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Hansjörg Pfister Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.