Best of bto 2020: Intelli­gente Wirtschafts­politik jetzt!

Folgender Kommentar von mir erschien im Juli 2020 bei manager magazin und FOCUS:

Nicht erst seit Corona wird immer deutlicher, dass vieles entschieden falsch läuft mit der Wirtschaftspolitik in Deutschland. Trotz eines fast zehnjährigen Aufschwungs und eines deutlichen Rückgangs der Arbeitslosigkeit nimmt die Unzufriedenheit in weiten Teilen der Bevölkerung zu. Ein „Weiter-so“ dürfte nicht nur politisch immer brisanter werden, es wäre grundlegend falsch. Wir brauchen eine massive Kehrtwende hin zu einer intelligenten Wirtschaftspolitik, denn nur so können wir die Zukunft sichern.

Eine Vielfalt von Problemen

Obwohl Deutschland sich deutlich besser als andere Länder von der Finanz- und Eurokrise erholt hat, lag das Wachstum auch bei uns bis Corona unter dem Vorkrisentrend von 2007.

  • Eine wichtige Ursache war dabei der deutliche Rückschritt der Produktivität. Auch dies keine Entwicklung, die allein auf Deutschland beschränkt ist. Dennoch ist ein Nullwachstum der Produktivität, wie zuletzt festgestellt, ein schlechtes Omen für ein Land, das vor einem erheblichen Rückgang der Erwerbsbevölkerung steht.
  • Zugleich sind wir immer abhängiger vom Export. Während die Binnennachfrage zurückblieb, wurden die Exporte zu einer immer entscheidenderen Stütze der Wirtschaft.
  • Wesentliche Ursache für die geringe Binnennachfrage sind die seit Jahren langsam steigenden Löhne, die immer höhere Abgaben- und Steuerlast und die unzureichenden Investitionen des Staates in Infrastruktur, Innovation und Digitalisierung.
  • Die Exportüberschüsse, die wir erzielen, führen zu zunehmender Unzufriedenheit bei unseren Handelspartnern – nicht nur in den USA eines Donald Trumps – und dienen als wesentliches Argument, wenn es darum geht, Zahlungen von uns zu fordern, wie zuletzt beim EU-Gipfel zu beobachten.
  • Leisten wir dann Transfers – in Brüssel nun vereinbart in Höhe von mindestens 80 Milliarden Euro – ist das ökonomisch so, als hätten wir unsere Autos verschenkt. Das kann man machen, nur muss man dann auch offen fragen, wer die Lasten dieser Geschenke zu tragen hat und wer davon profitiert. Konkret geht der Nutzen an die Eigentümer deutscher exportorientierter Firmen und die Kosten tragen alle Bürger.
  • Hinzu kommt, dass mit Exportüberschüssen entsprechende Kapitalexporte einhergehen. Studien zeigen nun, dass kein Land die Ersparnisse im Ausland so schlecht anlegt wie wir Deutschen. Wo immer es etwas zu verlieren gibt – zum Beispiel am US-Immobilienmarkt –, wir sind ganz vorne dabei. Mindestens 400 Milliarden gingen allein dort verloren.
  • Die Deutschen vollbringen das „Wunder“, gut zu verdienen, zugleich aber über deutlich weniger Vermögen zu verfügen, als die Nachbarn, vor allem die Bürger der Länder, denen wir mit unseren großzügigen Zahlungen helfen. Liegt das Privatvermögen in Deutschland bei dem 3,8-Fachen des BIP, freuen sich die Italiener über Privatvermögen vom 5,5-Fachen des BIP. Auch die Rentenansprüche sind in den meisten Nachbarländern deutlich höher als bei uns.
  • Hinzu kommt, dass die Vermögen bei uns besonders ungleich verteilt sind. Dies liegt aber nicht daran, dass unsere Reichen über mehr verfügen als die Reichen in Italien, Frankreich oder Spanien, sondern dass bei uns der Mittelstand kaum vermögend ist. Da tröstet es wenig, dass die Vermögensverteilung in Deutschland deutlich gleicher ist, wenn man Renten und Pensionsansprüche berücksichtigt, was man natürlich sollte.
  • Derweil gilt der deutsche Staat als „reich“, zumindest im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn, denen wir nun großzügig Geld schenken. Dies aber nur, weil wir die zweithöchste Abgabenlast der OECD-Staaten haben und zugleich die Zinspolitik der EZB erhebliche Mittel von den Sparern zum Staat umverteilt.

Kurz gefasst sind wir ein Land mit enttäuschender realer Netto-Einkommensentwicklung, geringen Vermögen, die zudem auch noch ungleich verteilt sind und einem Staat, der den Bürgern viel Geld abnimmt, unzureichend investiert und dessen vermeintlicher Reichtum von unseren Politikern dahingehend interpretiert wird, dass wir uns alles Mögliche leisten können: von einer großzügigen Migrationspolitik über eine teure Vorreiterrolle in der Energiewende bis hin zur Rolle des europäischen Zahlmeisters.

Nicht leistbare Zusagen

Bis jetzt ging diese Politik noch einigermaßen gut. Das Wachstum vor Corona lief ausreichend, die sozialen Ausgabenprogramme der Regierung – Mütterrente, Rente mit 63 – stellten die Bürger zufrieden und die hohen Abgaben hat ja ohnehin nur eine Minderheit der Bevölkerung zu schultern, lebt doch schon mehr als die Hälfte von Transfers. Doch auch hier gilt der alte Spruch Margaret Thatchers, „dass es solange gut geht, wie einem das Geld anderer Leute nicht ausgeht“.

Doch genau vor diesem Punkt stehen wir: der völligen Überforderung. Verschiedene Faktoren kommen zusammen:

  • Entscheidende Schlüsselindustrien stehen vor einem existenzbedrohenden Umbruch.
  • Die Erwerbsbevölkerung beginnt in diesem Jahrzehnt zu schrumpfen, während die Zahl der Rentenempfänger stark steigt.
  • Die unzureichende Integration der Migranten in den Arbeitsmarkt – oft der unzureichenden Qualifikation geschuldet – wird zu einer zunehmenden Last in einer nicht mehr so stark wachsenden Wirtschaft.
  • Die unterlassenen Investitionen des Staates werden zu einem Problem. Bei der wichtigsten Infrastruktur des 21. Jahrhunderts – dem Internet und dem Mobilfunk – hinkt Deutschland – weit hinterher.
  • Der Einstieg in eine Transfer- und Schuldenunion, der diese Woche in Brüssel beschlossen wurde, bedeutet erhebliche Lasten für die hiesigen Steuerzahler. Die Regierungen von Paris, Rom, Madrid und den anderen Empfängerstaaten sehen nun ein neues Instrument, um Geld aus Deutschland zu erhalten, und es ist unzweifelhaft, dass die EU in Zukunft Kredite in Billionenhöhe aufnehmen wird, für deren Tilgung wir mindestens mit unserem Anteil am EU-Haushalt – ca. 30 Prozent – haften und dies nur unter der Annahme, dass nicht andere Staaten dem britischen Beispiel folgen. Ich denke, die Niederländer werden sich für ihre haushaltspolitische Vernunft nicht in alle Ewigkeit von Macron und anderen beschimpfen lassen.

Die Inflation wird in Folge der immer offeneren Finanzierung der Staaten und der EU durch die EZB zurückkehren.

Die Wirtschaftskraft erodiert, während die Lasten steigen. Das können wir uns auf Dauer nicht leisten. Wir brauchen eine komplette Neuorientierung in der Wirtschaftspolitik. Vor allem müssen wir uns Folgendes verdeutlichen: Der Druck in der EU resultiert aus der Exportabhängigkeit der Wirtschaft.  Diese ist auch ein Ergebnis der unzureichenden Binnennachfrage, verursacht durch unzureichende reale Nettoeinkommenszuwächsen und unterlassene Investitionen des Staates. Der relative Reichtum des Staates führt in Deutschland und in der EU zu Forderungen nach mehr „europäischer Solidarität“, ist aber eine wesentliche Ursache für die geringen privaten Vermögen in Deutschland.

Damit wird auch die Lösung offensichtlich: Wir müssen uns von falschen Glaubenssätzen verabschieden, vor allem davon, „Exportweltmeister“, „schwarze Null“ und „viel Umverteilung“ (im Inland und in der EU) seien gut. Nein, sie sind es nicht.

Reiche Bürger statt reicher Staat

Wie hier schon vor Monaten erläutert, ist Italien ein sehr reiches Land. Den erheblichen Staatsschulden stehen noch eindrücklichere private Vermögen entgegen. Die privaten Schulden Italiens sind geringer als die bei uns. Auch die Vermögensverteilung in Italien ist ausgeglichener als bei uns. Das Problem in Deutschland besteht nicht darin, dass die Reichen zu reich sind, denn sie dürften nicht mehr haben als die reichen Italiener. Unser Problem ist, dass die breite Masse der Bürger über kein oder nur geringe Vermögen verfügt.

Statt die deutschen Steuerzahler zusätzlich zu belasten, um „europäische Solidarität“ zu finanzieren und Vermögenssteuern und -abgaben zu diskutieren, um „Gerechtigkeit“ herzustellen, in Wahrheit aber nur das Gesamtvermögen der Deutschen weiter zu senken, sollten wir intelligent handeln. So schwer wäre das gar nicht.

Konkret schlage ich vor, dass der Staat jedem Deutschen unter 65 Jahren 25.000 Euro schenkt. Bei überschlägig 55 Millionen Deutschen in dieser Alterskohorte entspricht dies 1375 Milliarden Euro, rund 40 Prozent des BIP. Konkret sollten wir Folgendes machen:

  • Die Bundesrepublik gründet einen Anlagefonds nach dem Vorbild anderer Staatsfonds wie jener von Norwegen und Singapur.
  • Dieser Fonds investiert unter professionellem Management ohne politische Einflussnahme das Geld global diversifiziert, mit dem Ziel eine nachhaltige Rendite zu erwirtschaften.
  • Die Bundesrepublik Deutschland macht Schulden, um den Fonds entsprechend auszustatten, alternativ (und eigentlich besser) bietet sich die Mobilisierung der TARGET2-Guthaben an, wie ausführlich hier erläutert.
  • Jeder Bürger unter 65 Jahren bekommt einen Anteil an dem Fonds im Wert von 25.000 Euro. Über das Geld kann der Bürger frei verfügen, sobald er das 65. Lebensjahr erreicht und mindestens zehn Jahre in den Fonds investiert hat.
  • Die Grenze der Begünstigung bei 65 Jahren ist darin zu sehen, dass ein Großteil des Vermögens in Deutschland ohnehin bei den über 65-Jährigen liegt und etwaige Guthaben hier nicht genutzt, sondern perspektivisch vererbt werden.
  • Der Staat würde den Bürgern die Ursprungseinzahlung von 25.000 Euro garantieren. Die Verzinsung käme dann hinzu.
  • Ergänzend sollte der Staat den Bürgern anbieten, zusätzlich in diesem Fonds zu sparen. Hier sollte neben der Einzahlung eine Mindestverzinsung – zum Beispiel ein Prozent pro Jahr – garantiert werden, um die Abneigung der Bürger gegen vermeintlich riskante Anlagen in Aktien und Immobilien zu überwinden.

Das Ergebnis wäre sehr interessant und vorteilhaft:

  • Die Deutschen hätten ein höheres Privatvermögen von überschlägig dem 4,2-Fachen des BIP, was zwar immer noch deutlich hinter Franzosen, Spaniern und vor allem Italienern liegt, aber bei entsprechender Anlage in den kommenden Jahrzehnten deutlich anwachsen sollte.
  • Die Ungleichheit der Vermögensverteilung würde deutlich sinken.
  • Der deutsche Staat wäre mit einer Verschuldung von rund 110 Prozent des BIP trotz Corona und „Programm zur Wohlstandsmehrung der Bürger“ nur so hoch verschuldet wie der Durchschnitt der Eurozone und immer noch deutlich geringer als Frankreich, Spanien und Italien.
  • Das Argument, der „reiche deutsche Staat“ könne und solle für alles eintreten, verlöre an Gewicht.
  • Zugleich hätte der deutsche Staat genug Schulden, um an der aus meiner Sicht unausweichlichen großen Lösung für die europäischen Staatsschulden teilzunehmen und so wie die anderen großen Staaten davon zu profitieren.

Binnenwirtschaft, statt Exporte, die wir selbst bezahlen

Damit nicht genug. Zwar hilft es, die Vermögen der Deutschen zu erhöhen, wir müssen aber zugleich die Binnenwirtschaft stärken. Gerade mit Blick auf die Entwicklung der Erwerbsbevölkerung ist es dringend geboten, Arbeit so attraktiv wie möglich zu machen. Nur, wenn wir die Binnennachfrage stärken, reduzieren wir unsere Exportabhängigkeit und damit auch die Erpressungsmöglichkeit in nächtlichen Sitzungen in Brüssel. Folgende Faktoren beeinflussen ein Erhöhen der Binnennachfrage:

  • Abschied von der Politik der “schwarzen Null”. Diese ist aus ökonomischer Sicht ohnehin nicht begründbar und bei genauerer Betrachtung ohnehin eine Mogelpackung. Die Schulden des deutschen Staates sollten im Einklang mit der Wirtschaftsleistung wieder wachsen, auf jeden Fall nicht schneller als im Schnitt der anderen Staaten des Euroraumes.
  • Sobald der Staat Schulden macht, führt dies zu einer Stärkung der Binnennachfrage und einer Reduktion des Exportüberschusses.
  • Dies würde umgekehrt auch bedeuten, dass unsere Ersparnisse im Inland statt im Ausland investiert würden, was angesichts des verheerenden Ergebnisses der bisherigen Geldanlage ein großer Fortschritt wäre.
  • Den finanziellen Spielraum sollte der Staat zum einen dazu nutzen, den Investitionsstau von geschätzt 450 Milliarden Euro abzuarbeiten.
  • Zum anderen gilt es, die Massenkaufkraft zu stärken, durch eine breite Erhöhung der verfügbaren Einkommen. Durch einen Umbau des Steuer- und Abgabensystems wird der Faktor Arbeit entlastet. Jedem Bürger muss von jedem zusätzlich verdienten Euro mindestens 51 Prozent bleiben. Heute liegt die Grenzbelastung gerade bei gering bezahlten Tätigkeiten bei bis zu 80 Prozent.
  • Im Gegenzug kann über eine höhere Belastung von Vermögen nachgedacht werden, weniger mit dem Ziel der Reduktion von Ungleichheit als mit dem Ziel, den Anreiz zu erhöhen, die Vermögen produktiv einzusetzen.

    Der Exportweltmeister wäre damit Geschichte, was entgegen der allgemeinen Wahrnehmung nicht zu einer Wohlstandsreduktion, sondern zu einer Wohlstandssteigerung hierzulande beitragen würde.

    Ökonomisches Verständnis fehlt

    Eine Vielzahl weiterer Maßnahmen wären notwendig, um Deutschland für die Zukunft fit zu machen. Die dargelegten Punkte wären aber zentral, um das Land vom bisherigen Kurs der Wohlstandsreduktion abzubringen.

    Ich bin für das Gründen einer Task Force „Programm zur Wohlstandsmehrung der Bürger und des Staates“, um ein gut durchdurchdachtes, effizientes und realisierbares strategisches Konzept zur Beratung von Staat und Wirtschaft zu erarbeiten. Dies sollte schnell geschehen, damit es innerhalb der kommenden fünf Jahre umgesetzt werden kann. Wer macht mit?

    manager-magazin.de: “Intelligente Wirtschaftspolitik jetzt!”, 25. Juli 2020

    Kommentare (44) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
    1. JürgenP
      JürgenP sagte:

      Es ginge im ersten Schritt um eine Strategieentwicklung. Da muss kein Parteienvertreter am Tisch sitzen. Es sind die Leser des Manager Magazins und jetzt die Blogteilnehmer angesprochen. Sicher sind das nicht alles Parteimitglieder. Erst im zweiten Schritt, der Umsetzung, wäre es ungeschickt diese Leute nicht mit zu berücksichtigen. Es sei denn, man wollte das Programm mit einer eigenen Partei durchbringen. Allerdings: das angestrebte Timing von fünf Jahren bis zur Realisierung schließt das Thema Parteigründung wohl aus.

      Antworten
    2. Alexander
      Alexander sagte:

      “Nicht erst seit Corona wird immer deutlicher, dass vieles entschieden falsch läuft mit der Wirtschaftspolitik in Deutschland. Trotz eines fast zehnjährigen Aufschwungs und eines deutlichen Rückgangs der Arbeitslosigkeit ”

      Wer dem nicht zustimmen kann, kennzeichnet sich durch marktferne und missversteht das Bemühen von bto um Aufklärung (“Märchen vom reichen Land”) elementar.

      Das Missverständnis über die Stärke Deutschlands könnte größer nicht sein, wenn nicht nur Parlamentarier sondern auch Wirtschaftsforscher (aller Fraktionen) und selbstverständlich der Journalismus von Möglichkeiten schwelgen, während man durch die Einschränkungen Umsatzströme zu Rinnsalen austrocknet.

      Die Konjunkturpolitik des billigen Geldes war schon Kennzeichen von Unvermögen und diese Konjunktur künstlich zu beenden war der ökonomische Sprung über die Klippe in einen Abgrund, welchen man sich weigert zu sehen.

      Alles Bitten und Flehen geschöpfte Zeitfenster zu nutzen, sogar von Bundesbank und sherpas des Finanzministeriums wurde überhört, so bequem waren die vergangen Jahre des “wir schaffen das”.

      Mir ist bange um die Wechselwirkungen versäumter Reformen, überdehnter Unternehmen – i.d.Folge falscher Signale an die Ausbildungseinrichtungen für die Nachwuchsgewinnung von Fachkräften, Forschungsschwerpunkte der Universitäten und privater Investitionsentscheidungen für Familie und Altersvorsorge.

      2021 werden wir sehen, die Karten liegen alle auf dem Spieltisch, die Zeit des bluffens ist vorbei….. die Wirklichkeit des Absturzes steht bevor, die Kräfte der Schwerkraft wurden nie widerlegt.

      Den Enthusiasmus für eine mögliche task force teile ich nicht, denn wer würde das Gremium anderes besetzen als der Parteienproporz dem wir die Misere verdanken.

      Antworten
      • @Dr. Lucie Fischer
        @Dr. Lucie Fischer sagte:

        @Alexander : “die Zeit des bluffens ist vorbei”, genau!
        und Prognosen für mögliche Zeiträume und Zeitfenster zum Gegensteuern sind bestimmt vergeblich, denn die Lawine wird nicht auf Expertenbefehl zu stoppen sein . Sprünge und Risse der maroden Dynamik sind irreparabel, aber dennoch:
        Es gibt Sinn, mental Modelle für Massnahmen ” danach” zu phantasieren ( planbar ist nichts) mit dem intuitiven und dem analytischen System, beiden: gerade in Momenten grössster Auswegslosigkeit /Konfusion/ können kreative Alternativen & Menschen auftauchen, nie erträumt & unerwartet. Be prepared, Geschichtskenntnisse können lebensrettend sein . Wer derzeit keine Angst kennt, ist leider ” Normopath”, denn wachsame Realangst ist Grundlage zum Überleben und schützt vor fauler Selbstzufriedenheit.
        ” Wir wollen Ungewissheit nicht nur knapp überleben, nicht nur ” gerade -noch-mal-davon-kommen”. Wir wollen Ungewissheit vollkommen unbeschadet überleben und darüber hinaus-wie eine gewisse Klasse streitsüchtiger römischer Stoiker- das letzte Wort haben.
        Die Frage ist: Wie gelingt es uns, das, was wir nicht sehen, nicht durchschauen, nicht erklären können, zu domestizieren, vielleicht sogar zu bezwingen?”
        N. N. Taleb, Antifragilität, Prolog.

        Antworten
        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ Dr. Lucie Fischer

          >Die Frage ist: Wie gelingt es uns, das, was wir nicht sehen, nicht durchschauen, nicht erklären können, zu domestizieren, vielleicht sogar zu bezwingen?“>

          Wenn wir es NICHT können mit BESTEM Bemühen und NUTZUNG aller verfügbaren Ressourcen, dann ist es NICHT zu domestizieren und zu bezwingen.

          Dann ist es auf der Basis von Erfahrung, ob relevant oder nicht, „nur“ zu ERLEIDEN – und damit so gut zurechtzukommen, wie es nur möglich ist.

          Ich könnte das BELEGEN, d. h. darlegen und erklären mit, wie ich glaube, zustimmender Einsicht, anhand einer mehr als 2000 Jahre alten Story, die König Ödipus heißt und ein Drama des Sophokles ist.

          Da hat einer INFORMATIONEN gehabt, KLUG entschieden und ist dennoch grandios gescheitert mit seinem NICHT-ERKENNEN-KÖNNEN.

          Der MOMENT, in dem er GESEHEN und ERKANNT hat, was er vorher nicht konnte, hat er mit einer letztlich unmenschlichen Handlung vollzogen, was ihm die RADIKALE Konsequenz seines Defizits schien:

          Er hat sich geblendet, um NIE mehr sehen zu MÜSSEN.

          Das kann nicht die Lösung sein im Kontext unserer Thematik.

          Ich will lediglich darauf verweisen, dass sich schon lange vor Taleb Menschen mit der Erkenntnisproblematik beschäftigt haben und KEINE zufriedenstellende Antwort darauf bzw. Lösung dazu gefunden haben – und daher begründet anzunehmen ist, dass es keine gibt.

          Das ist es, was wir guten GEWISSENS mit intellektueller EHRLICHKEIT sagen können.

        • @Dr. Lucie Fischer
          @Dr. Lucie Fischer sagte:

          @Lieber, sehr geehrter Herr Tischer,
          Die Spannung liegt in N. Talebs Prolog-Frage, und das Prinzip ” Antifragilität” betrifft alle Lebensbereiche , nicht nur in Krisenzeiten.
          Die Story des Ödipus ist verzerrt von Anfang an, auch S. Freud hat sich nur den ihm genehmen Teil heraus gepickt. Beginnend mit homosexuellem Missbrauch des kindlichen Chrysippos durch den erwachsenen Laios, fortgeführt mit versuchtem Infantizid ( Aussetzung des Babys Ödipus mit durchstochenen Achillesfersen, grausam -wie-man-Ziegen-zum-Opfer/ Schlachten/ -transportierte ) bis zum bekannten Finale des Mutter-Inzestes. Dazwischen, gerade passend, die SEUCHE in Theben. Abgrundtiefes Grauen begegnet Kinderpsychiatern fast täglich , ist brand-aktuell, die Leugnung / Verharmlosung menschlicher Desturktivität und Aggression bliebt das menschliche Problem.

        • foxxly
          foxxly sagte:

          @ tischer 22:27 08.01.2021
          …. verkehrter ansatz!
          es geht längst nicht um das können etc. die kenntnisse dazu sind bekannt.

          es geht um das wollen! die machthaber müssten es wollen und daran scheitert es, weil sie mit dem jetzigen umverteilungsystem hervoragend leben und bestimmen können.

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ Dr. Lucie Fischer

          >Verharmlosung menschlicher Desturktivität und Aggression bliebt das menschliche Problem.>

          Richtig, es ist ein Problem – AUCH eines.

          Dieses Problem haben wir ERKANNT, auch wenn wir NICHT wissen – nicht fähig sind? –, angemessen damit umzugehen, d. h. Destruktivität und Aggressivität zu mindern.

          DAS Problem, was Sie ursprünglich angesprochen haben, ist ein ANDERES:

          NICHT erkennen KÖNNEN – und damit NICHT wissen können.

          Das ist DAS Problem der Probleme.

          HINTERHER zu DEUTEN, weil wir WISSEN, das wahr sein MUSS, was die Götter bestimmt haben, ist ein Fehler, den schon Schiller begangen hat.

          → König Ödipus, Sophokles.

          Diese Tragödie ist das STÄRKSTE Argument gegen Platon.

          So wie die Medea von Euripides das STÄRKSTE gegen Sokrates ist (und übrigens auch die wirkmächtigsten Philosophen unserer Tage bei diesem Thema, etwa Donald Davidson).

          Beide Tragödien sind Poetik, dramatische Dichtung, also KONSTRUKTE, aber solche des REAL Denkbaren und als vor der Bevölkerung im Theater Athens aufgeführte Fallbeispiele KOMMUNIKATION auf einem Niveau, das in keiner anderen ÖFFENTLICHKEIT je wieder erreicht wurde.

          Und das bei nach wie vor AKTUELLER Thematik, eben der Erkenntnisproblematik.

    3. JürgenP
      JürgenP sagte:

      Task Force = für einen begrenzten Zeitraum eingerichtete Arbeitsgruppe zur Lösung von vorher definierten Aufgaben. Wer macht mit?

      OK, würde schon mitmachen. Habe aber noch ein paar Fragen.
      Ich war mal zehn Jahre im Katastrophenschutz tätig. Das scheint eine ähnliche Aufgabe zu sein. Es geht hier nur nicht um akuten Brand, Explosion, Tote und Verletzte – sondern um das sinnvolle Anlegen und Ausgeben von Geld, um Vermögensrettung und -bildung.

      Katastrophe? Naja, wenn man vorausschauend ist, schon. Die Wolken werden dunkler.

      Im Katastrophenschutz gibt es klare Strukturen, Zuständigkeiten, Aufgabenverteilungen und (begrenzte) Ressourcen. Wie sieht es hier aus? Wie soll die Task Force aufgesetzt werden?

      Es gab seinerzeit Methoden zur Bergung, Rettung zum Transport und zur Kommunikation unter schwierigen Bedingungen. Wie sieht die Methode hier aus? Wer kommuniziert mit wem, wer entscheidet, wie laufen Meldewege, wie ist überhaupt festzustellen, ob der Weg zum Ziel richtig eingeschlagen. Wer triagiert die wirtschaftlichen Schwerstopfer, die Corona nun mal hinterlassen wird?

      Eine Strategieentwicklung setzt am Wunsch des Leistungsempfängers an (Kundenwunsch). Hat der in diesem Fall überhaupt einen Wunsch? Von einem langfristigen Anlagefonds hört man nichts. Es scheinen die Kunden sehr zufrieden im Hier und Jetzt. Oder sie haben jetzt Probleme wegen ausbleibender „Hilfen“ und brauchen Bares, einen Fonds auf lange Sicht jedenfalls nicht.

      Außerdem, wir haben doch Parteien sowie eine Vielzahl von Institutionen und Interessensverbänden, die jede Menge Arbeitsgruppen zu allen möglichen Themen betreiben. Wozu noch eine, fehlt es wirklich daran? Wird nicht irgendwo schon an Vermögensrettungskonzepten gebastelt, so wie an der Klimarettung?

      Provokant gefragt: braucht man diese Arbeitsgruppe wirklich? Und wenn ja: was ist der zentrale Kern der Tätigkeit, auf welche Stärken wird gesetzt, worauf wird fokussiert, wie wird gehandelt und vor allem > wie wird durchgesetzt, wie wird Bestehendes schnell und direkt subsituiert, um das Ziel zu erreichen?

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ jürgen p 18:56
        ……… vermögensrettungen? rettung zu allen bereichen….. rettung,. rettung, usw.
        es wird keine vermögensrettungen geben, – mindestens nicht für 80 oder 90% der bürger.
        klaus schwab hat gesagt, dass in 10 jahren, wir nichts mehr besitzen werden.

        nun, das ist genau die fortschreibung des kreditgeldsystems mit seiner exponential-funktion. diese entreicherung geht immer schneller voran.
        die vergangenheit hat ja bereits genug bewiesen, dass all die maßnahmen und rettungen etc., nichts bewegt, bzw. erreicht haben, diese entwicklungen zu bremsen.

        mit jeder produktion, arbeitsleistung und konsums, wird stets geld aus der realwirtschaft umverteilt zur hochfinanz, bzw. zu immer wenigeren händen.

        es kann nur lösungen geben, wenn dieser mechanismus beendet wird, – ansonsten wird es wirklichkeit, was klaus schwab gesagt hat. ausweglos!

        langsam spüren immer mehr menschen diese ausweglosigkeit
        wer sich traut, diesen mechanismus zu ende zudenken, der kommt genau zu der ursächlichkeit, von der ich öfteres spreche/schreibe.

        wer eine änderung dieser fatalen entwicklung wirklich will (statt daran fest zu halten), der muss den fehlern ernsthaft auf den grund gehen. sonst gibt es auch keine nachhaltige lösung!

        wenn wir die verschuldungshöhe in relation zum vermögen setzen, dann besitzen wir real heute schon nichts mehr.
        wer meine aussage diesbezüglich anzweifelt, der müsste beweisen, warum uns trotz hoher arbeitsleistung und effizienz, immer weniger bleibt und die verschuldung steigt.

        zu dem exponentiellen kreditgeldsystem gibt es keine lösung, außer aufbau und zerstörung, luxus und elend, diktatur und versklavung.

        Antworten
        • JürgenP
          JürgenP sagte:

          @foxxly 20:46
          Mir scheint, Sie haben panische Angst von Exponetialwachstumskurven, denn Sie bringen die Darstellung des exponetiell wachsenden Kreditsystems so oder so ähnlich bei jeder Gelegenheit. Nun sind wir umgeben von exponetiellen Wachstumsverläufen. Schauen Sie auf ein Weizenfeld, jeder Halm kennt dieses Wachstumsmuster. Panik ist unter den Bedingungen des exponentialen Verlaufes von Prozessen kein guter Modus, sondern gekonntes Umgehen. Das gilt insbesondere für die Endphase solcher Verläufe, als wenn das Korn nicht mehr wächst oder die Wirtschaft. Der Bauer mäht das Feld, um die Ernte einzubringen. Die Beteiligten in der Wirtschaft suchen sich am Besten neue Chancen, denn es gibt mit alten Konstellationen nicht mehr viel zu holen. Die Idee von Dr. Stelter mit einer Task Force den alten Schlamm beiseite zu räumen und Chancen mit neuen Konzepten zu entwickeln und zu nutzen, find ich gar nicht mal schlecht. Soweit erst mal mein Antipanikprogramm.

        • Horst
          Horst sagte:

          “Schauen Sie auf ein Weizenfeld, jeder Halm kennt dieses Wachstumsmuster.”

          Welch eine ANALOGIE!

          Für den HALM ist es im Herbst mit der ERNTE (durch den Mensch) oder dem einsetzenden FROST (durch die Natur) und dem exponentiellen Wachstum vorbei.

          Was sollten Sie gleich noch einmal zum Ausdruck bringen?

        • foxxly
          foxxly sagte:

          @ jürgen p
          8 Januar 22:46
          mit diesen beitrag bringen sie zum ausdruck, dass ihnen die tragweite eines exponentiellen wachstums nicht klar ist, oder bewußt nicht sehen wollen.
          exponentielles wachstum bedeutet am ende exitus für ein großteil der wirtschaft und der abhängigen menschen.
          vielleicht hegen sie die hoffung, dass es nur die anderen trifft?

          das exponentielle kreitgeldsystem zwingt zu einem wachstum und wenn dies implodiert, dann erfogt ein jahrzehnte langer aufbau.

          aktuell ist die gefahr sehr groß, dass die coronavirus- lockdown-maßnahmen, erst ein teil der impolsion ist!

        • JürgenP
          JürgenP sagte:

          @ Horst 12:30
          „Was [w?]sollten Sie gleich noch einmal zum Ausdruck bringen?“
          Gemeint ist: Keine Panik – Exponentialwachstum ist überall. Wie es endet bzw. was sich daraus entwickelt ist das Spannende.

          @ foxxly 12:43
          “dass ihnen die tragweite eines exponentiellen wachstums nicht klar ist, oder bewußt nicht sehen wollen”.

          Die Tragweite eines Exponentialwachstums ist für ein System immer die Gleiche, weil es kybernetischen Prinzipien folgt. Das „Kreditgeldsystem“ ist bereits bei seiner Entstehung dem Untergang geweiht und wir erleben den Zeitpunkt, an dem die Frucht am Halm (um im Beispiel zu bleiben) vergammelt oder durch geschicktes Ernten – beispielsweise wie es Dr. Stelter beschreibt – die Saat für die nächste Sequenz gelegt wird. Der Unterschied ist Siechtum/Untergang oder Modernisierung/Weiterentwicklung.

          Die nachfolgende Entwicklung vor dem Ende des Vorlaufenden. Es ist eine Frage der Wahrnehmung, ob sie in der Entstehungsphase erfasst wird. Daher finde ich es viel wichtiger, die Antennen in die Richtung auszufahren, als sich mit dem „implodierenden“ System allzusehr zu beschäftigen und gar in Panik zu geraten. Ich bin ganz zuversichtlich, dass gute Chancen für eine Modernisierung/Weiterentwicklung der gesellschaftlichen + wirtschaftlichen Verhältnisse bestehen.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ JürgenP

        >Im Katastrophenschutz gibt es klare Strukturen, Zuständigkeiten, Aufgabenverteilungen und (begrenzte) Ressourcen. Wie sieht es hier aus?>

        Ganz ANDERS.

        Wir sind einem Prozess sich kumulativ häufender, sich verschärfender und immer umfassender ausweitenden Krisen.

        Wenn es so ist, kann es für den Katastrophenschutz – SCHUTZ, Prävention, sagen Sie – KEINE angemessene Vorbereitung geben.

        Man weiß ja nicht einmal, vor was GENAU man sich schützen soll.

        Natürlich sieht man punktuelle Probleme und handelt auch entsprechend, beispielsweise – wie Sie sagen – unter der Überschrift Klimarettung.

        >Provokant gefragt: braucht man diese Arbeitsgruppe wirklich? Und wenn ja: was ist der zentrale Kern der Tätigkeit,>

        Eine derartige Arbeitsgruppe müsste nicht schaden.

        Ihr zentraler Kern ist:

        Ein Programm vorzuschlagen, das es aller Voraussicht nach ermöglichen würde, auch unter letztlich nicht bekannten Bedingungen einen gesellschaftlich verträglichen Interessenausgleich herzustellen.

        Antworten
        • JürgenP
          JürgenP sagte:

          @DT
          „Wir sind einem Prozess sich kumulativ häufender, sich verschärfender und immer umfassender ausweitenden Krisen“.

          Es müsste sich also eine Gruppe von Leuten finden, die mit einem solchen Szenario umzugehen verstehen. Aber wie kann diese „Task Force“ zu einem Machtfaktor werden? Was referenziert sie in der Weise, wie einen Herrn Drosten als Experten für die berüchtigte Mikrobe? Sie wird doch sicher nicht von der Regierung zu einer Diskussionsrunde hinzugebeten und freudig empfangen, solange die Bazooka funktioniert.

        • JürgenP
          JürgenP sagte:

          @DT
          „Ein Programm vorzuschlagen, das es aller Voraussicht nach ermöglichen würde, auch unter letztlich nicht bekannten Bedingungen einen gesellschaftlich verträglichen Interessenausgleich herzustellen“.

          Ich finde das einen sehr guten Ansatz und verstehe ihn so: es ginge im ersten Schritt nicht primär um irgendwelche Konstellationen von Geben und Nehmen, sondern um die Beschreibung von Prinzipien, wonach dieses Handeln unter den in der Situation konkreten Bedingungen geschehen müsste: flexibel mal so, mal so. Die Wirkung der Prinzipien müsste vorsteuernd in drei Zeithorizonten betrachtet werden: kurz-, mittel- und langfristig. Denn das was kurzfristig gesellschaftlich verträglich wäre, muss noch lange nicht langfristig sinnvoll sein, oder umgekehrt. Die wirkungsvollsten Hebel in der jeweiligen Situation finden, ohne die Gesellschaft auseinander zu reißen, darum ginge es sicherlich. Und schnell und flexibel muss es gehen.

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ JürgenP

          >Aber wie kann diese „Task Force“ zu einem Machtfaktor werden? Was referenziert sie in der Weise, wie einen Herrn Drosten als Experten für die berüchtigte Mikrobe? Sie wird doch sicher nicht von der Regierung zu einer Diskussionsrunde hinzugebeten und freudig empfangen, solange die Bazooka funktioniert.>

          RICHTIG.

          Herrn Drosten BRAUCHTE man, weil man ohne ihn und seinesgleichen VÖLLIG im Dunklen gestanden hätte (hat man dennoch zu sehr, vor allem ganz am Anfang, aber eben NICHT völlig).

          Wenn die Bazooka funktioniert, braucht man KEINE Ratschläge, mit denen einem gesagt wird, in WELCHE Richtung man sie halten oder auch nicht halten soll.

          >Es ginge im ersten Schritt nicht primär um irgendwelche Konstellationen von Geben und Nehmen, sondern um die Beschreibung von Prinzipien, wonach dieses Handeln unter den in der Situation konkreten Bedingungen geschehen müsste: flexibel mal so, mal so. Die Wirkung der Prinzipien müsste vorsteuernd in drei Zeithorizonten betrachtet werden: kurz-, mittel- und langfristig.>

          Das wäre der IDEALFALL objektiver BERATUNG:

          Vorlage ATERNATIVER Gestaltungsszenarien mit Darlegung der jeweiligen FOLGEN – und das für verschiedene Zeithorizonte.

          Dann muss die Politik bzw. das Volk darüber ENTSCHEIDEN, was es NICHT haben will anhand der jeweiligen Konstellation JETZT/SPÄTER (Folgen).

          Warum ist das der Ansatz, der vorzuziehen ist?

          Dr. Stelter hat formuliert:

          „Programm zur Wohlstandsmehrung der Bürger und des Staates“.

          Die damit verbundene Problematik liegt darin, dass die Menschen eine UNTERSCHIEDLICHE, nicht zu VEREINBARENDE Vorstellung davon haben, WAS unter WOHLSTANDSMEHRUNG zu verstehen ist.

          Für die einen ist es die VERFÜGBARKEIT über MEHR Güter und Dienstleistungen.

          Daraus folgt: mehr INVESTITIONEN, mehr MARKTWIRTSCHAFT

          Für andere ist es ein anderer Umgang mit dem VORHANDENEN Wohlstand, um WENIGER Bedrohung durch gesellschaftliche Konflikte erleben zu müssen.

          Daraus folgt: mehr UMVERTEILUNG, mehr SOZIALSTAAT

          Es gibt keine Task Force der Welt, die aus dieser Alternative eine EMPFEHLUNG ableiten kann.

          Es gibt nur eine VERZICHTSENTSCHEIDUNG – wenn das eine, dann nicht das andere -, die von den Betroffenen zu treffen ist.

      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ jürgen p 19:30
        ……… dann sind wir uns mit der “tragweite” einigermaßen einig.

        “Daher finde ich es viel wichtiger, die Antennen in die Richtung auszufahren, als sich mit dem „implodierenden“ System allzusehr zu beschäftigen und gar in Panik zu geraten. ”

        genau über diesen punkt der zukunft, also nach dem reset, – herrscht hier lautes schweigen!!!!!!!!!

        sind hier nur “liniar-denker” unterwegs??
        wo sind die querdenker zu einen finanz- und wirtschaftsystem??

        wo sind die vorschläge??????????????????????????????????

        Antworten
    4. Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Man kann durchaus darüber diskutieren, ob in der Vergangenheit eine intelligente Wirtschaftspolitik betrieben worden ist.

      Eine mit großen Defiziten behaftete schon, aber VÖLLIG unintelligent kann sie nicht gewesen sein, wenn das Land nicht am Abgrund steht.

      Wie auch immer, HEUTE gilt:

      >Intelligente Wirtschaftspolitik jetzt!>

      Wer wolle ernsthaft widersprechen.

      Denn man kommt NICHT an dem Satz vorbei:

      >Ein „Weiter-so“ dürfte nicht nur politisch immer brisanter werden, es wäre grundlegend falsch. Wir brauchen eine massive Kehrtwende hin zu einer intelligenten Wirtschaftspolitik, denn nur so können wir die Zukunft sichern.>

      Angesichts der Ereignisse vorgestern in Washington und denen vor einigen Wochen im Reichstag in Berlin ist es ÜBERFLÜSSIG erst einmal darüber zu diskutieren, ob „politisch immer brisanter werden“ etwas grundsätzlich ANDERES ist als die „die Zukunft nicht sichern“.

      GEWISSHEIT sollte jedenfalls darüber bestehen, dass mit einer „WEITER-SO-Wirtschaftspolitik“, dem NUR-Gerede von den Feinden der Demokratie sowie ADMINISTRATIVER Einschränkung bestimmter Kommunikationsformen die Zukunft NICHT gesichert werden kann.

      VÖLLIG richtig ist, dass es am ÖKONOMISCHEN Verständnis FEHLT.

      Eine Task Force für ein

      >„Programm zur Wohlstandsmehrung der Bürger und des Staates“, um ein gut durchdurchdachtes, effizientes und realisierbares strategisches Konzept zur Beratung von Staat und Wirtschaft zu erarbeiten.>

      könnte ohne Zweifel einen WESENTLICHEN Beitrag zum VERSTÄNDNIS leisten.

      Die Frage ist allerdings, WIE entsprechende PROGRAMM-Vorschläge umgesetzt werden KÖNNEN.

      Dass die Task Force sie für UMSETZBAR ansehen würde, wenn sie im Programm stünden, ist klar.

      Die Frage ist aber, WELCHE Vorschläge NICHT drin stehen würden, wenn UMSETZBARKEIT eine BEDINGUNG für das Programm ist.

      Ich erinnere daran, dass der Ausstieg aus der Stromerzeugung durch Kohlekraftwerke NICHT auf einem Verfahren beruht, das den AUSSTIEG mit Blick auf die Zielerreichung der Carbonneutralität OPTIMIERT, sondern sich an einer BESTENFALLS, aber gleichwohl höchst FRAGLICHEN „Wohlstandsmehrung der Bürger“ durch eine „gut durchdachte“ Energiewende orientiert.

      Kurzum:

      Eine öffentliche Programm-Debatte, die von einer NICHT durch Partikularinteressen DOMINIERTEN Task Force in Gang gebracht wird und DADURCH auch zu einer weniger VERFHEHLTEN Wirtschaftspolitik beitragen könnte, ist sehr zu begrüßen.

      Man darf aber keine zu großen HOFFNUNGEN auf Umsetzbarkeit hegen.

      UMSETZBARKEIT gesellschaftlicher Belange beruht NICHT auf BERATUNG mit gut durchdachter PROGRAMMATIK, sondern auf dem AUSGLEICH von INTERESSEN.

      Wenn es gelänge, den Ausgleich von Interessen auch ZUKÜNFTIG sicherzustellen, wär viel, wenn nicht sogar alles gewonnen.

      Ohne eine intelligente, auf jeden Fall aber ANDERE Wirtschaftspolitik wird es NICHT gelingen.

      Antworten
      • JürgenP
        JürgenP sagte:

        @DT
        „Man darf aber keine zu großen HOFFNUNGEN auf Umsetzbarkeit hegen.
        UMSETZBARKEIT gesellschaftlicher Belange beruht NICHT auf BERATUNG mit gut durchdachter PROGRAMMATIK, sondern auf dem AUSGLEICH von INTERESSEN.
        „Wenn es gelänge, den Ausgleich von Interessen auch ZUKÜNFTIG sicherzustellen, wär viel, wenn nicht sogar alles gewonnen“.

        Wer sollte ein Interesse am Ausgleich von Interessen haben? Wer ist hier übergeordneter „Ansprechpartner*in“ (der Task Force), also nicht von vorn herein durch Partikularinteressen belegt? Wie lautet der Anspruch dieses Ansprechpartners. WER hat ein so immenses Interesse, dass er überhaupt auf die Bildung einer solchen Task Force reflektiert. Gibt es „ihn“ überhaupt, und wie sieht der Kommunikationsknoten aus? Welche Sprache spricht „er“?

        Antworten
        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ JürgenP

          >Wer sollte ein Interesse am Ausgleich von Interessen haben? >

          Alle, die nicht nur EINZELINTERESSEN, sondern auch ein GESAMTINTERESSE im Blick haben, weil dieses eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Bedingung für eine FUNKTIONIERENDE Gesellschaft ist.

          >Wer ist hier übergeordneter „Ansprechpartner*in“ (der Task Force), also nicht von vorn herein durch Partikularinteressen belegt? >

          Ich glaube schon, dass es Menschen gibt, die KEIN Partikularinteresse verfolgen würden.

          Leider verfolgen diejenigen, die in der Task Force die Posten besetzen, Eigeninteressen.

          Das ist auch nur zu verständlich, weil sie in aller Regel auch mit der UMSETZUNG des Programms betraut sind.

          Da will man natürlich am liebsten Leute einsetzen, die einem das schwierige Geschäft der Umsetzung nicht noch schwieriger machen. Das ist die positive Sicht der Besetzungspolitik.

          >WER hat ein so immenses Interesse, dass er überhaupt auf die Bildung einer solchen Task Force reflektiert. >

          Ich glaube, dass REGIERUNGEN ein solches Interesse dann haben, wenn der DIREKTE Interessenausgleich AUSSERHALB ihrer gestalterischen Möglichkeiten liegt.

          So war es beim Kohleausstieg:

          Praktisch ALLE Betroffenen wurden involviert, DAMIT die Regierung bei der Durchsetzung sagen konnte:

          IHR wart doch dabei und habt am VORSCHLAG doch mitgearbeitet – WARUM wollt ihr ihn jetzt NICHT mit umsetzen?

          Es geht letztlich IMMER um das Verfahren, mit dem KONFLIKTBELADENE Umsetzungen möglich sind.

        • JürgenP
          JürgenP sagte:

          @DT
          Nun fragt aber nicht die Regierung, wer mitmacht bzw. bestimmt die Beteiligten. Sondern es fragt ein Dr. Stelter aus B. Das muss die Regierung noch lange nicht interessieren, was “seine” Task Force an Strategie entwickelt. Es sei denn, die Strategie ist so stark, dass sie nicht ignoriert werden kann. Kann man das hin bekommen?

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “GEWISSHEIT sollte jedenfalls darüber bestehen, dass mit einer „WEITER-SO-Wirtschaftspolitik“, dem NUR-Gerede von den Feinden der Demokratie sowie ADMINISTRATIVER Einschränkung bestimmter Kommunikationsformen die Zukunft NICHT gesichert werden kann.”

        Glücklicherweise haben wir doch Facebook und Twitter, die für uns daüber urteilen, wer ein “Feind der Demokratie” ist (Was ist das genau – vielleicht soetwas ähnliches wie früher ein “Feind der DDR”?) und demzufolge zensiert werden muss.

        Antworten
      • Horst
        Horst sagte:

        “Ohne eine intelligente, auf jeden Fall aber ANDERE Wirtschaftspolitik wird es NICHT gelingen.”

        Sie attestieren dem Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzministerium demzufolge, keine intelligente Politik zu betreiben.

        Uneingeschränkt bin ich bei Ihnen.

        Warum jedoch, sind wir dann alle so sicher, dass das Bundesgesundheitsministerium (von einem Bankkaufmann geführt), vor allem in der derzeitigen angestrengten Lage, eine intelligente Politik betreibt?

        Antworten
        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ Horst

          >Sie attestieren dem Bundeswirtschafts- und Bundesfinanzministerium demzufolge, keine intelligente Politik zu betreiben.>

          Nein, das attestiere ich diesen Ministerien NICHT.

          Sie betreiben meiner Einschätzung nach intelligente Politik – für, unterm Strich, FALSCHE oder besser: NICHT Optimale Zielsetzung.

          Es kommt auf die ZIELSETZUNG, das gesellschaftliche WOLLEN an:

          Mehr Konsum oder mehr Investitionen bei daraufhin weniger Konsum.

          Der WEG, der zur jeweiligen Zielerreichung beschritten wird, kann ein intelligent oder nicht intelligenter sein, jeweils gemessen am Einsatz der Mittel.

          Wir – gesamtgesellschaftlich begriffen – konsumieren zu VIEL und investieren zu WENIG, setzen aber für das ZUVIEL des Konsumierens die Mittel alles in allem INTELLIGENT ein.

        • foxxly
          foxxly sagte:

          @ tischer 13:14
          “Wir – gesamtgesellschaftlich begriffen – konsumieren zu VIEL und investieren zu WENIG, setzen aber für das ZUVIEL des Konsumierens die Mittel alles in allem INTELLIGENT ein.”

          falsch!
          angesichts der langjährig niedrigen zinsen, wurden die produktionskapazitäten stetig ausgeweitet. und im verhältnis ist das einkommen des konsumenten nicht mit gewachsen.

          wir haben eindeutig einen angebotsüberhang.!
          diese lage sieht ein blinder mit dem stock, nur die systemkonformen sehen es nicht!

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ foxxly

          Ich habe NICHT gesagt, dass wir in die PRODUKTIONSKAPAZITÄTEN investieren sollten.

          Investitionen in die öffentliche INFRASTRUKTUR, in ein BESSERES Bildungssystem, in/für MEHR Forschung und Entwicklung vor allem in der Privatwirtschaft gibt es für SIE offensichtlich NICHT.

          Wechseln Sie mal Ihren Blindenhund aus, Sie haben längst die Orientierung verloren und geistern hier am Blog im Niemandsland umher.

        • foxxly
          foxxly sagte:

          @ tischer 14:50
          “Wechseln Sie mal Ihren Blindenhund aus, Sie haben längst die Orientierung verloren und geistern hier am Blog im Niemandsland umher.”

          ich denke, dass diese aussage gerade für sie exelent zutreffen ist und entsprechend zurück fällt.

          ich bin politisch nicht ideoligisiert, oder fanatisiert.
          sie aber müssen wohl in fast jeden ihrer beiträge ein merkel-system verteidigen, welche uns haupsächlich in dieses desaster geführt hat. ihre wortglauberei macht es dabei auch nicht besser. im gegenteil, es macht sie unglaubwürdiger!

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ foxxly

          >ich denke, dass …>

          Sie DENKEN?

          Sie GLAUBEN, dass Sie denken.

          Fragen Sie Ihren Blindenhund.

          Der sieht zwar nichts, KENNT aber den Unterschied.

          Schließlich FÜHRT er Sie und kann es daher BESTÄTIGEN.

        • foxxly
          foxxly sagte:

          tischer 16:48
          mühen sie sich nicht ab h. tischer. die entwicklung wird sie einholen.

    5. foxxly
      foxxly sagte:

      @ troodon 14:09
      ich habe zum ausdruck gebracht, dass unser staat an dieser forderung hängen bleibt bzw. uneinbringar ist.
      warum sollten wir eine menege an arbeitsleistungen erbingen, welche nicht bezahlt wird?? (die firmen bekommen zwar ihr geld, aber beim staat hängen die schulden durch diesen export)

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @foxxly
        Warum ist es Ihnen nicht möglich an der passenden Stelle zu posten ?

        Sie schreiben “die nehmerländer zahlen nicht, sie bekommen unsere exportgüter auf ezb-kredit”.

        Damit suggerieren Sie, dass ein erheblicher Teil der Target Salden durch den D Exportüberschuss entsteht.
        Da insbesondere die GIIPS Länder insgesamt deutlich negative Target Salden aufweisen, wäre es doch sinnvoll zu klären, wie das Verhältnis der Export-, besser Leistungsbilanz zwischen D und GIIPS ist.

        Statt meine konkrete Frage
        ( Wie hoch ist denn Ihrer Meinung nach ungefähr der deutsche Leistungsbilanzüberschuss mit den GIIPS Ländern z.B. 2019 gewesen, der dann offensichtlich bei Ihnen als das Grundübel bzgl. der Targetsalden Deutschlands angesehen wird? )
        zu beantworten, versuchen sie davonzuschwurbeln…

        Antworten
    6. Horst
      Horst sagte:

      “Der Exportweltmeister wäre damit Geschichte, was entgegen der allgemeinen Wahrnehmung nicht zu einer Wohlstandsreduktion, sondern zu einer Wohlstandssteigerung hierzulande beitragen würde.”

      Ist somit der Weg des vielbeschworenen TARGET-Saldos (ein Problem, das keines ist, aber zu einem solchen hochstilisiert wird) Richtung NULL nicht vorgezeichnet?

      “Konkret schlage ich vor, dass der Staat jedem Deutschen unter 65 Jahren 25.000 Euro schenkt. Bei überschlägig 55 Millionen Deutschen in dieser Alterskohorte entspricht dies 1375 Milliarden Euro, rund 40 Prozent des BIP. Konkret sollten wir Folgendes machen:”

      Das ist KEINE Schenkung, sondern KREDIT, für den die Kohorte unter 65 Jahre BÜRGT.

      “Die Ungleichheit der Vermögensverteilung würde deutlich sinken.”

      Die Ungleichheit würde ebenfalls DEUTLICH sinken, würden multinational agierende Konzerne ebenso besteuert werden, wie inländische Unternehmen des Mittelstandes ohne Möglichkeiten der Bildung von Holding- oder s.a.r.l.-Strukturen im steueroptimierten Ausland.

      Die Rede der KANZLERIN war klar: KEINE Neuverschuldung für Investitionen in Bildung und Infrastruktur. Warum auch?

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        @ Horst

        „Das ist KEINE Schenkung, sondern KREDIT, für den die Kohorte unter 65 Jahre BÜRGT.“

        Da ist er wieder: Der GROßE Denkfehler. Es werde ja nicht nur die Schulden/Kredite vererbt, sondern zugleich die korrespondierenden Geldvermögen. Merke: Die Kreditvergabe ändert das Nettogeldvermögen NICHT.

        „Die Rede der KANZLERIN war klar: KEINE Neuverschuldung für Investitionen in Bildung und Infrastruktur. Warum auch?“

        Das sind die Folgen jahrelanger fehlerhafter Indoktrination und Beratung durch stupid german economists. Aber es gibt einen Lichtblick am Horizont: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schulden-muessen-kommende-generationen-nicht-belasten-17120418.html

        LG Michael Stöcker

        Antworten
        • Horst
          Horst sagte:

          “Da ist er wieder: Der GROßE Denkfehler. Es werde ja nicht nur die Schulden/Kredite vererbt, sondern zugleich die korrespondierenden Geldvermögen. Merke: Die Kreditvergabe ändert das Nettogeldvermögen NICHT.”

          Das ist KEIN Denkfehler, eine Schenkung (§516 BGB mit der Möglichkeit des Widerrufs §530 BGB) ist etwas anderes als ein Darlehensvertrag (§488 BGB ff.).

          Ich lasse mich gerne überzeugen, dass es sich beim Stelterschen Vorschlag um eine unwiderrufbare Schenkung des Staates nach §516 BGB handelt.

          Ebenfalls bitte ich darum, mir die technischen Möglichkeiten, eine solche zu initiieren, aufzuzeigen.

          Ich habe Südekum und Schularicks, Bayer und Jung gelesen, so recht “GLAUBEN” mag ich an die jeweils verheißungsvoll klingenden Ausführungen in Bezug auf den vorliegenden Sachverhalt qua Blick in die Wirtschafts- und Bankengeschichte nicht.

          “Merke: Die Kreditvergabe ändert das Nettogeldvermögen NICHT.”

          Ihren Merksatz muss ich mir nicht merken, denn hier besteht kein Dissens. Eine Schenkung hingegen würde das Nettogeldvermögen um den Betrag der Schenkung verändern.

    7. foxxly
      foxxly sagte:

      mein vorschlag ist:
      -die sozialversicherungs-kosten im arbeitslohn komplett zu streichen. dafür eine gute grundrente,- und eine gute gesundheitsversorgung einführen, welche durch eine höhere umstazsteuer und einer spürbaren transaktionssteuer finanziert werden.

      -das gesamte gesundheitswesen (und andere strukturelle einrichtungen) ist in einer genossenschaftsform zu führen.

      -keine exporte mehr, welche nicht bezahlt werden. als kein weiteres “anschreiben” wie target2

      – deutliche verringerung der staatsquote, mindestens in richtung unter 30% (später 20%)

      -einführung einer transport-abgabe, entfernungsabhängig

      – den BIP-zuwachs (jährlich) pro kopf auszahlen (vielleicht auch für die rentenversorgung verwenden?)

      -die zinseinnahmen aus/durch kredite, in das eigentum des staates überführen

      -linear steigende besteuerung (ohne begrenzung) von einkommen und vermögen

      -starke förderung zu einer breiten eigentumsverteilung für die bürger

      – mit diesen maßnahmen dürfte die angedachte klimapolitik, überflüssig sein.

      -bisherige öffentliche schulden, sind ersatzlos durch die notenbank zu streichen. (ohne lastenausgleich etc. etc.)

      – falls diese maßnahmen EU-weit nicht möglich sind, dann ein ausstieg deutschlands

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @foxxly

        “dafür eine gute grundrente,- und eine gute gesundheitsversorgung einführen”

        Wenn Sie da nicht konkreter werden, muss ich Sie leider so ernst nehmen wie die SPD, die mit diesem dämlichen “gutes neues Gesetz”-Trend angefangen hat.

        Antworten
        • foxxly
          foxxly sagte:

          @ ott
          “Wenn Sie da nicht konkreter werden, muss ich Sie leider so ernst nehmen wie die SPD, die mit diesem dämlichen „gutes neues Gesetz“-Trend angefangen hat.”

          …….. mit dieser methode können sie jeden vorschlag kaputt machen und ist destruktiv!

          ….. eine gute grundrente, ist eigentlich selbserklärend.
          gut heisst niemals eine luxusrente, oder schlechte rente. gut heisst für deutschland bezogen wohl leicht überdurchschnittlich
          und wo liegt der durchnitt etwas über 1200€

        • troodon
          troodon sagte:

          @foxxly
          “und wo liegt der durchnitt etwas über 1200€”

          Das aber auch nur für Männer in den neuen Bundesländern. Die anderen (Frauen West/Ost + Männer West) liegen beim Durchschnitt darunter.

      • Christian Anders
        Christian Anders sagte:

        @foxxly

        Zu Exporten und TARGET2: Die Forderungen entstehen, WENN die Exporte bezahlt werden. Was meinen Sie also mit „bezahlen“?

        Zum Rest Ihrer Ausführungen eine Geschichte von den beiden großen Physikern Werner Heisenberg und Wolfgang Pauli:

        Heisenberg erzählte, er habe grundsätzlich die Beweise, die „vereinheitlichte Theorie“ entwickelt zu haben, es fehlten „nur noch“ ein paar „technische Details“.

        Pauli schickte einem Freund daraufhin eine Postkarte, auf die er ein leeres Rechteck malte und daneben schrieb er: „Das ist der grundsätzliche Beweis, dass ich malen kann wie Tizian. Nur die technischen Details fehlen.“

        Die vereinheitlichte Theorie existiert bis heute nicht.

        Sie predigen, ohne sich um die lästigen technischen Details zu kümmern. Siehe Ihre Ausführung zu TARGET2, das tatsächlich ein technisches Detail ist.

        Antworten
        • foxxly
          foxxly sagte:

          @ ch anders 11:24
          die nehmerländer zahlen nicht, sie bekommen unsere exportgüter auf ezb-kredit. weil diese länder mit hoher sicherheit nicht werden zahlen können, bleibt die ezb (sie zahlt das geld an die exportfirmen aus) auf den schulden target2 sitzen, wobei wir sogar noch mitzahlen/-haften etwa 28%
          diese exportfinanzierung hat den chrakter einer dauerhaftigkeit. dies sollte nicht so sein!

          der rest eine geschichte? zunächst vielleicht!
          eine zunächst nicht erreichbare forderung, legt zumindest eine zielrichtung fest. ziele zu definieren ist wichtig um den weg zu erkennen, wohin man sich bewegen sollte/will
          eine bewegung in die andere zielrichtung (auch eine zunächst hypotetische), ist in den meisten fällen, falsch!

        • troodon
          troodon sagte:

          @ foxxly
          Wie hoch ist denn Ihrer Meinung nach ungefähr der deutsche Leistungsbilanzüberschuss mit den GIIPS Ländern z.B. 2019 gewesen, der dann offensichtlich bei Ihnen als das Grundübel bzgl. der Targetsalden Deutschlands angesehen wird?

          Die fünf GIIPS Staaten hatten per Ende Nov. 2020 übrigens zusammen negative Target2 Salden von 1085,8 Mrd. € und D einen positiven Saldo von 1060,3 Mrd €…

        • foxxly
          foxxly sagte:

          @ troodon 13:44
          per ende 2020 hat die buba eine forderung an die ezb von über 1.1bill. €

        • troodon
          troodon sagte:

          @foxxly
          “per ende 2020 hat die buba eine forderung an die ezb von über 1.1bill. €”

          DAS weiß ich.
          DAS WAR ABER NICHT MEINE FRAGE !!
          Also bitte beantworten Sie diese doch einmal, zumindest mit einer ganz groben Angabe…

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