Bei einer wichtigen Frage lag Trump vorne

Ein Grund für das unerwartet starke Abschneiden des Amtsinhabers: Die Amerikaner waren so zufrieden mit ihrer wirtschaftlichen Lage wie zuletzt vor 36 Jahren.

Die USA haben gewählt und Deutschland befindet sich im Lockdown light – diese zwei thematischen Schwerpunkte bestimmen die 48. Ausgabe von „beyond the obvious – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“.

Unabhängig vom endgültigen Ergebnis wird die Wahl in den USA beleuchtet und welche grundsätzlichen Probleme, losgelöst von beiden Kandidaten, festzustellen sind. Anschließend stehen die Herausforderungen im eigenen Land zur Diskussion. Sie hören, wie die Bundesregierung die aktuellen Maßnahmen zum Eindämmen der Pandemie rechtfertigt und was dagegen gehalten werden muss. In diesem Zuge erfolgt ein Plädoyer für die Arbeit des Bundesrechnungshofes.

Auch Fragen von Hörern werden wieder beantwortet. Hier stehen der Wandel zu einem nachhaltigen Finanzsystem und die Debatte um ein bedingungsloses Grundeinkommen im Mittelpunkt.

… oder hören Sie diesen Beitrag über Ihre eigene Player-App:

Kommentare (26) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Stefan B.
    Stefan B. sagte:

    Hallo Herr Dr. Stelter,
    gerade habe ich den Podcast gehört. Ich bin zwar “nur” Dipl. Oec, aber in einem Punkt muss ich Ihnen widersprechen: Die Fed kann es sich -im Gegensatz zu anderen ZB´s- nicht leisten, nominal negativ zu gehen. Und zwar deswegen, weil US Treasuries (neben neuerdings Gold) die einzigen TIER 1 Reserven weltweit sind. Bei so einem Schritt würden die USA mit ihrer Weltleitwährung die Reserven der meisten Länder global aktiv abschmelzen. Es steht zu befürchten, dass sich diese das nicht ohne Gegenwehr bieten lassen würden. Eine Kosten- Nutzenanalyse unter Einbeziehung dieses Risikos würde m.E. immer deutlich negativ ausfallen. Zumal ja z.B. die Eurozone schon bewiesen hat, dass der Effekt der Negativzinsen -wenn überhaupt- nur marginal positiv auf die Wirtschaft wirkt (und nebenbei das Geschäftsmodell der Banken vaporisiert).

    Mehrere amerikanische Ökonomen denen ich aktiv folge, sehen das genauso. Jay Powell hat ebenfalls mehrfach betont, man würde nicht darüber nachdenken (obwohl ich den Zentralbänkern grundsätzlich kein Wort glaube.)

    Ansonsten: Auch wenn ich in meheren Dingen nicht immer mit Ihnen übereinstimme (Die ganze CO2 Sache halte ich z.B. für bestenfalls Voodoo), möchte ich mich für Ihre Arbeit an dem Podcast bedanken und Ihnen mitteilen, dass ich keine Folge versäume.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Stefan B.

      “Die Fed kann es sich -im Gegensatz zu anderen ZB´s- nicht leisten, nominal negativ zu gehen. Und zwar deswegen, weil US Treasuries (neben neuerdings Gold) die einzigen TIER 1 Reserven weltweit sind. Bei so einem Schritt würden die USA mit ihrer Weltleitwährung die Reserven der meisten Länder global aktiv abschmelzen. Es steht zu befürchten, dass sich diese das nicht ohne Gegenwehr bieten lassen würden.”

      Die offensichtliche Gegenwehr bestünde darin, US-Dollars zu verkaufen und dafür Gold zu kaufen…

      Antworten
  2. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Als Nachschlag, was einer mit Blick auf die Wahlen in USA gesagt hat, der nicht nur Vorsitzender der größten Partei unseres Landes werden will, sondern gute Chancen hätte, danach auch Kanzler der zu werden.

    Hier:

    https://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-amerika/liveticker-us-wahl-bewegung-im-weissen-haus-17028138.html

    Daraus:

    >Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, der sich auch um den CDU-Vorsitz bewirbt, sieht den Wahlsieg von Biden als Zeichen, dass der Siegeszug von Populisten weltweit gebrochen werden kann. „Er hat auch bewiesen, man kann auch mit der Mitte Wahlen gewinnen“, sagt der CDU-Politiker ebenfalls in der ARD. Biden habe gezeigt, dass man einem aggressiven Stil und einem „Kampf gegen das Establishment“ einen sachlich ruhigen Wahlkampf entgegenstellen könne.>

    Zu behaupten, dass Biden in der MITTE (!!) die Wahl gewonnen habe und Trump einen Kampf GEGEN das ESTABLISHMENT gezeigt habe, wo das Establishment, u. a. der Chef von Siemens mit lobenden Worten eingeschlossen (2017), im Weißen Haus an seinem Tisch gesessen hat (!!) ist ein UNSINN, der die Qualität von fake news hat.

    Mir wird schwarz vor Augen, wenn ich nur an Laschet denke.

    Entweder er hat KEINE Ahnung oder er will nicht nur seine Partei, sondern uns alle für DUMM verkaufen.

    Ich nehme an, dass letzteres der Fall ist und würde es als unerträglich empfinden, wenn er tatsächlich Kanzler werden sollte.

    Statt solches Geschwätz abzuliefern sollte er sich ernsthafte Gedanken darüber machen, WIE verhindert werden kann, dass sich unsere Gesellschaft nicht immer MEHR spaltet.

    Mit Leuten wie ihn an der Spitze laufen wir meiner Überzeugung nach irgendwann auf amerikanische Verhältnisse zu.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      Laschet ist zwar eine Flachzange, aber hier tun Sie ihm unrecht.

      Biden war von 1973 bis 2009 US-Senator und dann 8 Jahre Vizepräsident. Mehr “Establishment” geht in einer einzelnen Politikerbiografie fast gar nicht.

      Trump hatte vor seiner Amtsübernahme als US-Präsident im Jahr 2017 nie ein politisches Amt.

      Jetzt können Sie natürlich behaupten, dass der amerikanische Präsident qua Amt immer zum politischen “Establishment” gehört, aber wieso dann die extreme Feindseligkeit vom Rest des Establishments gegen ihn?

      Laschet würde jetzt erschrocken zusammenzucken, aber ich würde vorschlagen, statt “Establishment” den Begriff “Deep State” zu verwenden. Die Deplorables in den USA würden dazu auch “Washingtoner Sumpf” sagen. Zu dem gehört Biden definitiv – und Trump definitiv nicht.

      “Zu behaupten, dass Biden in der MITTE (!!) die Wahl gewonnen habe”

      Politische Substanz hatte Bidens Wahlprogramm nicht viel und seine Versprechungen im Wahlkampf waren oft widersprüchlich (Stichwort: Fracking-Ban), was vielleicht auch nur an der Altersdemenz liegt, aber wenn Sie sich den Rest der Demokraten anschauen steht Biden tatsächlich relativ weit in der Mitte, wenn er einen guten Moment hat und sich an seine politischen Positionen erinnern kann.

      Die Ethno-Marxisten von “Black Lives Matter” wollen die Polizei abschaffen, verglichen mit denen ist Biden schon ein Rechtskonservativer.

      Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    Das hier vorgetragene ökomischen VERSTÄNDNIS des Wahlausgangs in USA basiert zwar auf richtigen ökonomischen Sachverhalten, ist aber m. A. n. NICHT richtig, weil es ANDERE ökonomische Sachverhalte NICHT einbezieht.

    Auslassungen sind per se NICHT falsch, führen im vorliegenden Fall aber zu einem FALSCHEN Verständnis.

    Richtig ist:

    Unter Trump ist die Wirtschaft gewachsen und vor allem die Arbeitslosigkeit ist vor Corona mit unter 4% auf den niedrigsten Wert gesunken.

    Das hat u. a. Leute in Arbeit gebracht, die vorher keine hatten.

    Es hat auch zu Lohnerhöhungen geführt.

    Folge:

    Trump hat z. B. bei den Schwarzen von 8% auf 12% der Stimmen zulegen können.

    Falsch ist:

    Dies als HINREICHEND anzusehen, die MEHRHEIT der Stimmen zu gewinnen, d. h. aus ÖKONOMISCHEN Gründen einen eigentlichen Wahlgewinner Trump auszumachen.

    Das Kriterium „schlechter oder besser als vor vier Jahren“ wird ÜBERBEWERTET und ist daher IRREFÜHREND.

    Begründung:

    Selbst wenn man die ERSICHTLICHE Unfähigkeit von Trump, die ganz sicher Wähler abgestoßen und zu den Demokraten getrieben hat, einmal beiseitelässt, ist nicht zu übersehen:

    Ein ERHEBLICHER Teil der US-Bevölkerung hat in den letzten Jahrzehnten einen wirtschaftlichen ABSTIEG erlebt, insbesondere durch die Globalisierung mit dem Rückgang von Jobs im gut bezahlenden produzierenden Gewerbe, dem auch Trump KEINE Perspektive einer REALISTISCHEN Wende entgegensetzen konnte.

    Biden kann es auch nicht, KEINE US-Regierung könnte es, selbst wenn sie den Kongress in beiden Kammern auf seiner Seite hätte.

    Kurzum, in hohem Maß ENTSCHEIDEND:

    Das Wohlstandsniveau kann weder kurz-, noch mittelfristig für breite Bevölkerungsschichten spürbar gesteigert werden.

    Denn es gilt nicht nur, was S. Wagenknecht für den militärischen Aspekt festgestellt hat, sondern darüber hinaus:

    Die USA haben zu VIELE internationale Interessen als starker EXPORTER und Teilnehmer am Welthandel, als dass sie sich eine KOMPROMISSLOS strikte Abschottungspolitik durch hohe Zölle leisten könnten.

    Es wird sie punktuell geben, vor allem China gegenüber, aber viel umfassender auch nicht.

    Eine EXTREM verfolgte Politik des „America FIRST“ durch ein „ONLY America“ ist demnach keine Option, UNABHÄNIG davon, ob sie auf breiter Basis überhaupt MEHR Wohlstand schaffen könnte.

    Sie ist daher argumentativ unwirksam.

    Was absehbar ist:

    Nicht nur, aber vor allen in den wachsenden Städten – die Verstädterung nimmt auch in USA zu –, wo die Perspektivlosigkeit am stärksten erlebt wird, werden sich mehr und mehr Menschen denen zuwenden, die STAATLICHE Hilfe versprechen. Der Glaube, dass sie in einem kapitalistischen free country leben, wird sie davon nicht abhalten.

    Prototypisch dafür, wenn auch in einer extremen Weise:

    Millionen überschuldeter Studenten, die kaum eine Chance haben, die Kredite für ihren Hochschulbesuch zurückzuzahlen. Auf was sonst können sie hoffen, wenn die Privatwirtschaft nicht in genügender Zahl die Jobs schafft, um den Schuldendienst zu leisten, geschweige denn eine RENDITE zu erzielen, also mit den Bildungsinvestitionen ein hohen Einkommens zu erarbeiten.

    Das ist das STRUKTURELLE Problem.

    Es kann zwar auch einmal durch KONJUNKTURELLE Effekte überspielt werden, was bei diesen Wahlen möglicherweise auch durch einen vernünftiger agierenden republikanischen Präsidenten der Fall gewesen wäre.

    Für zukünftige Entwicklung MASSGEBEND sind jedoch nicht die konjunkturellen, sondern die strukturellen Probleme.

    Dass dies woanders, insbesondere in der EU noch GRÖSSER sind, ändert nichts daran.

    Antworten
    • Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      @Herr Tischer

      Sie schreiben zuerst:

      “Richtig ist: Unter Trump ist die Wirtschaft gewachsen und vor allem die Arbeitslosigkeit ist vor Corona mit unter 4% auf den niedrigsten Wert gesunken. Das hat u. a. Leute in Arbeit gebracht, die vorher keine hatten. Es hat auch zu Lohnerhöhungen geführt.”

      Und ein bisschen weiter unten:

      “Selbst wenn man die ERSICHTLICHE Unfähigkeit von Trump, die ganz sicher Wähler abgestoßen und zu den Demokraten getrieben hat, einmal beiseitelässt (…)”

      Tja, ganz so offensichtlich unfähig war Trump wohl doch nicht. Aber ich weiß, das ist für viele Leute in Deutschland schwer zu akzeptieren und widerspricht auch der jahrelangen medialen Konditionierung, die die meisten Menschen hier verabreicht bekommen haben.

      Antworten
      • Dr. Lucie Fischer
        Dr. Lucie Fischer sagte:

        @ Richard Ott
        Ein Greis hat einen Phyrrus-Sieg erungen, seine uns unbekannten Wahlkampf-Spender werden ihren Triumpf subito realwirtschaftlich unter Beweis stellen müssen. Talk is cheap. Ich erlebe die gleichgeschaltete Reaktion unserer Medien , sie überschlagen sich in selbstgefälliger Arroganz. Sarah Wagenknecht -wie oft- eine Ausnahme.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        Ja, GANZ unfähig war Trump nicht.

        Ich habe gesagt:

        >UNTER Trump ist die Wirtschaft gewachsen …>

        Das genügt, um festzustellen, dass er NICHT ganz unfähig war.

        Denn er hat es nicht vermasselt.

        Es ist aber auch KEIN Ausweis einer BESONDEREN Fähigkeit auf ökonomischen Feld.

        So hat Merkel von den Reformen Schröders profitiert, ohne als Kanzlerin irgendetwas DAFÜR getan zu haben.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Dr. Lucie Fischer

        >Wahlkampf-Spender werden ihren Triumpf subito realwirtschaftlich unter Beweis stellen müssen.>

        Müssen, aber nicht können.

        Dies nicht nur, aber auch, weil Trump mit der LEGENDE des Betrogenen die Spaltung des Landes weiter vertieft hat.

        Es sind nicht nur die Medien, die für REALITÄTSVERLUST sorgen.

        Im Übrigen ist schon jetzt feststellbar:

        Viel Geld ist OHNE Gegenwert rausgefeuert worden.

        In einer der Wahlsendungen ist gesagt worden, dass in einem Südstaat US $ 300 Mio. NUR für die Wahl des Senators ausgegeben worden sind.

        Da man davon ausgehen kann, dass diese Summe nicht nur für einen Kandidaten ausgegeben wurde, lässt sich für diesen Fall feststellen:

        Viel Geld für keinen Gegenwert – HYPERINFLATION.

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Tischer

        “So hat Merkel von den Reformen Schröders profitiert, ohne als Kanzlerin irgendetwas DAFÜR getan zu haben.”

        Von welchen Reformen Obamas soll Trump denn konkret profitiert haben?

        “Dies nicht nur, aber auch, weil Trump mit der LEGENDE des Betrogenen die Spaltung des Landes weiter vertieft hat.”

        Ob es eine Legende ist oder Vorwürfe, die sich als zutreffend herausstellen, werden die Prozesse in den nächsten Wochen zeigen. Denken Sie an 2000, da waren sich unsere Qualitätsmedien um diese Zeit im November auch ganz sicher, dass Al Gore die Wahl gewonnen hat.

        “In einer der Wahlsendungen ist gesagt worden, dass in einem Südstaat US $ 300 Mio. NUR für die Wahl des Senators ausgegeben worden sind. Da man davon ausgehen kann, dass diese Summe nicht nur für einen Kandidaten ausgegeben wurde, lässt sich für diesen Fall feststellen: Viel Geld für keinen Gegenwert – HYPERINFLATION.”

        Glauben Sie eigentlich an die Legende von der US-Wahlmanipulation 2016 durch die bösen Russen und die superbillige Facebook-Werbekampagne für ihre Clickbait-Seiten mit ein paar tausend US-Dollar Budget?

        Falls ja, wirft das eine interessante Frage auf: Wieso wurde die gleiche Werbestrategie nicht 2020 von einer oder sogar von beiden Seiten benutzt, wenn sie doch so extrem kosteneffektiv war?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Richard Ott

        >Von welchen Reformen Obamas soll Trump denn konkret profitiert haben?>

        Ich habe mich dazu nicht geäußert und muss es auch nicht.

        Es genügt, dass Trump das, was er bei Amtsantritt vorfand, NICHT vermasselt hat, um ihm zu attestieren, er sei NICHT ganz unfähig gewesen.

        >Ob es eine Legende ist oder Vorwürfe, die sich als zutreffend herausstellen, werden die Prozesse in den nächsten Wochen zeigen.>

        Das ist UNSINN – es zeigt leider einmal mehr, dass Sie die Dinge nicht sauber trennen wollen.

        Die Prozesse werden das nicht zeigen, weil sie es NICHT zeigen KÖNNEN.

        Sie werden – BESTENFALLS für Trump – zeigen, dass das Ergebnis falsch ermittelt wurde.

        Das muss KEIN Betrug sein und ist auf jeden Fall keiner, den NUR Demokraten zu verantworten haben, wenn AUCH Republikaner wie erfolgt auf der Auszählung der Briefwahlstimmen BESTANDEN haben.

        >Glauben Sie eigentlich an die Legende von der US-Wahlmanipulation 2016 durch die bösen Russen …>

        Daran glaube ich nicht.

        Denn es hat in 2016 KEINE Wahlmanipulation, sondern allenfalls eine WÄHLERBEEINFLUSSUNG gegeben. Das ist etwas anderes.

        Entweder gab es die Wählerbeeinflussung in 2016 nicht oder, wenn doch, dann hielt man sich in 2020 nicht für erfolgreich.

        Denn andernfalls, da habe Sie Recht, hätte man sich einen großen Teil der immensen Wahlkampfkosten sparen können.

    • Michael Stöcker
      Michael Stöcker sagte:

      @ Dietmar Tischer

      „Ein ERHEBLICHER Teil der US-Bevölkerung hat in den letzten Jahrzehnten einen wirtschaftlichen ABSTIEG erlebt, insbesondere durch die Globalisierung mit dem Rückgang von Jobs im gut bezahlenden produzierenden Gewerbe, dem auch Trump KEINE Perspektive einer REALISTISCHEN Wende entgegensetzen konnte.“

      Die Lösung lautet in reifen Volkswirtschaften: Mehr Sozialstaat!

      Dafür sind die USA noch lange nicht bereit. Warum? Weil die Akzeptanz für einen starken umverteilenden Sozialstaat sehr stark an die Homogenität der Bevölkerung geknüpft ist. Im kleinen homogenen Norwegen klappt das prima, in einem heterogenen Einwanderungsland wie die USA, die zudem durch drei Jahrhunderte Sklaverei sowie Rassentrennung geprägt sind, gibt es keine soziale Gemeinschaft dieser Art. Daher nimmt man sogar den „White Trash“ in Kauf.

      „Unter Trump ist die Wirtschaft gewachsen und vor allem die Arbeitslosigkeit ist vor Corona mit unter 4% auf den niedrigsten Wert gesunken.“

      Das gilt aber leider nicht für die Beschäftigung. Hier folgte Trump einfach dem Trend von Obama; und es waren auch vor Corona immer noch rund 3 Prozent weniger als unter Clinton: https://fred.stlouisfed.org/series/LREM64TTUSM156S

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Stöcker

        >„Ein ERHEBLICHER Teil der US-Bevölkerung hat in den letzten Jahrzehnten einen wirtschaftlichen ABSTIEG erlebt, insbesondere durch die Globalisierung mit dem Rückgang von Jobs im gut bezahlenden produzierenden Gewerbe, dem auch Trump KEINE Perspektive einer REALISTISCHEN Wende entgegensetzen konnte.“

        “Die Lösung lautet in reifen Volkswirtschaften: Mehr Sozialstaat!”

        Das ist ja eine niedliche Idee. Wie soll ein zukünftig noch größerer Sozialstaat denn finanziert werden, wenn immer mehr gut bezahlte Jobs im produzierenden Gewerbe wegfallen, in Zukunft vielleicht noch beschleunigt durch “Green New Deal”-Träumereien in USA und EU?

        Etwa mit der Notenpresse?

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        >Die Lösung lautet in reifen Volkswirtschaften: Mehr Sozialstaat!>

        Ja, aber nur unter EINER Annahme:

        Es ist nur dann die Lösung, wenn es durch ein „mehr Sozialstaat“ gelingt, die gesellschaftlichen Konflikte derart unter Kontrolle zu halten, dass die Bevölkerung ihre ANSPRÜCHE dem sinkenden Wohlstand entsprechend soweit nach UNTEN anpasst, dass sie NICHT außer Kontrolle geraten.

        Ich halte ein derartiges Gelingen für höchst fraglich, aber auch nicht für ausgeschlossen.

        Was ich allerdings für ausgeschlossen halte:

        Dass es durch „mehr Sozialstaat“ gelingt, den Wohlstand aufrecht zu erhalten.

        Mehr Sozialstaat kann nur, das aber immerhin leisten:

        BEFRIEDUNG der Gesellschaft – OHNE diese allerdings DAUERHAFT garantieren zu können.

        Kurzum:

        >Dafür sind die USA noch lange nicht bereit.>

        Das ist nur eine notwendige Bedingung, die in den USA in der Tat nicht gegeben ist.

        Es ist keine hinreichende.

    • Wolfgang Selig
      Wolfgang Selig sagte:

      @Herrn Tischer:

      Sie schreiben, “KEINE US-Regierung könnte es, selbst wenn sie den Kongress in beiden Kammern auf seiner Seite hätte.”

      Woher wollen Sie das wissen? M.E. ist das falsch, denn niemand kann das wissen. Genauso gut hätte man am Aufstieg Chinas nach Mao zweifeln können oder an der wirtschaftlichen Erholung von Japan und Deutschland nach dem Krieg.

      Wie wäre es mit einer politisch-medial-gesellschaftlichen Initiative folgender Art, die von Politikern und Parteien unterstützt wird, aber auch von anderen gesellschaftlichen Gruppen? Vielleicht hätte die ja eine Chance:

      Alle Bundesstaaten gründen echte Berufsschulen, der Militäretat wird etwas reduziert, das Anhimmeln & Nachahmen von Sportlern/Entertainern/Künstlern mit überzogenen Gagen wird auf ein gesundes Maß abgeschmolzen, weil politisch und gesellschaftlich verpönt. Universitäten werden gebührenfrei für Talente in Studiengängen mit Zukunftstechnologien wie KI (die ausschließlich auf fachlichen Zugangsbeschränkungen beruhen, nicht auf elterlichen Spenden an die Uni) und die Bezahlung des Managements der Unternehmen orientiert sich an der LANGFRISTIGEN Wertentwicklung des Unternehmen. Quartalsberichte werden abgeschafft und Schulfächer wie Theater/Schauspiel oder Baseball werden im Vergleich zu Englisch, Mathematik und Physik zu Randfächern herabgestuft, die das Schulleben bereichern, aber für die meisten Schüler im Gegensatz zu den anderen drei keine Zukunft bieten.

      Die Staatsfinanzen werden mit einem 30-Jahres-Ziel schrittweise in Ordnung gebracht, eine echte Reichensteuerprogression und Erbschaftsteuer wie in den 1950ern (nicht wie bei uns) eingeführt. Jagdwaffen für jedermann bleiben erlaubt, Maschinengewehre / Automatikwaffen als Kriegswaffen den staatlichen Institutionen vorbehalten. Die Gemeinden gründen Volkshochschulen von Fremdsprachen bis IT für Rentner, die für die meisten bezahlbar sind. China wird zum strategischen Gegner erklärt und es wird in den Schulen / Medien / Universitäten unterrichtet, warum und wie China gerade die USA technologisch und wirtschaftlich überholt. Der Forschungsminister erarbeitet Ziele, das Land tatsächlich vorwärts bringen wie seinerzeit das Ziel der Mondlandung. Demokraten und Republikaner treffen sich ohne Medienvertreter mit Chinaspezialisten und Wirtschaftsforschern, die ihnen zeigen, wo die USA im Vergleich zu 2050 technologisch stehen, wenn sie nicht jetzt gegensteuern.

      Unrealistisch? Ja, klar. Aber gleich aufgeben und sagen, bringt alles nichts, ist defätistisch. Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Die USA haben schon in den Weltkriegen und im Kalten Krieg bewiesen, dass sie Kraftanstrengungen können. Man muss sie nur motivieren. Das alles entscheidende ist der Bildungswille wie in Ostasien derzeit. Den in Verbindung mit Demokratie und Freiheit und dann kann man einiges bewegen.

      Letzter Punkt: Wie wäre es damit, freiwillig wieder auf den Status Weltreservewährung zu verzichten, der schnell zu Überbewertungen führt, weil alle Welt die eigene Devisen will? Klingt verrückt, aber die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Bevölkerung gerade im rust belt sollte davon profitieren.

      Antworten
      • foxxly
        foxxly sagte:

        @ w. selig
        da sind gute ideen dabei. sie eignen sich für eine temporäre verlängerung des jetzigen systems. es ist ziemlich egal, global betrachtet, ob asien, oder der westen die nase vorne haben wird.
        entscheidend für die nahe zukunft wird sein, wie lange kann das kreditgeldsystem, oder und die gesellschaft die exponentielle wachstumsgeschwindigkeit überstehen, bis es diese zerreißt? es ist nicht die frage ob, sondern wann!
        corona könnte der vorzeitige sargnagel werden. wir haben jetzt eine kreditausweitung, welches die wirtschaft kaum in 5 bis 10 jahren aufarbeiten kann.
        nein, ich habe vergessen, dass jedes wachstum, auch jetzt von einen niederigeren nivau aus, wiederum die kreditblase steigert! theoretisch könnte die notenbanken wieder billionen einziehen um der blase die luft heraus zu lassen. aber dabei würde die wirtschaft gänzlich kollabieren.
        das kreditgeldsystem steckt unlösber in der falle!

      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Herr Selig

        “China wird zum strategischen Gegner erklärt und es wird in den Schulen / Medien / Universitäten unterrichtet, warum und wie China gerade die USA technologisch und wirtschaftlich überholt. Der Forschungsminister erarbeitet Ziele, das Land tatsächlich vorwärts bringen wie seinerzeit das Ziel der Mondlandung. Demokraten und Republikaner treffen sich ohne Medienvertreter mit Chinaspezialisten und Wirtschaftsforschern, die ihnen zeigen, wo die USA im Vergleich zu 2050 technologisch stehen, wenn sie nicht jetzt gegensteuern.

        Unrealistisch?”

        Völlig unmöglich unter der Führung eines Präsidenten Biden, dessen Familie selbst auf der Gehaltsliste Chinas steht.

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Wolfgang Selig

        >Sie schreiben, „KEINE US-Regierung könnte es, selbst wenn sie den Kongress in beiden Kammern auf seiner Seite hätte.“

        Woher wollen Sie das wissen? M.E. ist das falsch, denn niemand kann das wissen.>

        Sie ÜBERINTERPRETIEREN mich.

        Denn, ganz richtig, niemand kann das wissen, auch ich nicht.

        Ich habe nicht gesagt, dass dies mein Wissen ist.

        Ich habe lediglich zuerkennen gegeben, dass es meine BEGRÜNDETE Überzeugung ist.

        Ich habe zudem gesagt:

        >Das Wohlstandsniveau kann weder kurz-, noch mittelfristig für breite Bevölkerungsschichten spürbar gesteigert werden.>

        Was kurz- und mittelfristig möglich ist – auch das weiß niemand.

        Ich bin mir aber SICHER, dass diese Aussage angesichts der feststellbaren BEDINGUNGEN richtig ist.

        Zu dem, was Sie gesagt haben:

        DENKBAR, sogar ZWINGEND denkbar.

        Man müsst noch nicht einmal das ganze große Programm aufrufen, sondern könnte beispielsweise so anfangen:

        Statt Drogendealer, ob weiße oder schwarze, auf lange Jahre wegzusperren, sollte man ihnen ein Angebot unterbreiten:

        Erlernen eines Berufs in dafür subventionierten Unternehmen, mit schrittweise kontrollierter Ausweitung der Freiheit. Nach Erreichung des Ausbildungsziels und des Nachweises einer, sagen wir einjährigen straffreien Berufsausführung, wenn erforderlich wiederum subventioniert (Aufstocker), wird die Reststrafe erlassen.

        Dies auf breiter Front praktiziert, wäre eine sehr, sehr LOHNENDE Investition für die Gesellschaft.

        >Unrealistisch? Ja, klar. Aber gleich aufgeben und sagen, bringt alles nichts, ist defätistisch.>

        Sage ich doch nicht.

        Ich sage vielmehr im EINKLANG mit Ihnen:

        Aussichtslos, weil unrealistisch.

  4. weico
    weico sagte:

    Trump’s lautes Geschrei von “America First” ist praktisch deckungsgleich mit Biden’s Wahlslogan “Buy American”.

    Die USA bzw. Ihre FÜHRER (glit natürlich auch für Europa) sollten erkennen und sich eingestehen,dass der Aufstieg von CHINA nicht aufzuhalten ist.

    Herr Daniel Gros schreibt treffend:

    “Das schiere Ausmaß der Human- und Finanzressourcen, die China im Laufe des nächsten Jahrzehnts einsetzen wird, bedeutet, dass es gut aufgestellt ist, viele Hightech-Sektoren zu dominieren, egal ob mit oder ohne Beitrag der USA.

    Die Schlussfolgerung ist eindeutig: Die nächste US-Regierung sollte Chinas fortgesetzten wirtschaftlichen und technologischen Aufstieg akzeptieren. Womöglich gefällt ihr die Vorstellung nicht, dass China die USA überholt – ein Meilenstein, der vermutlich innerhalb des nächsten Jahrzehnts erreicht werden wird. Doch weitere Versuche, dies abzuwenden, wären nicht nur nutzlos, sondern auch sehr kostspielig.”

    Quelle:
    https://www.project-syndicate.org/commentary/us-china-competition-high-tech-sectors-by-daniel-gros-2020-11/german

    Antworten
  5. foxxly
    foxxly sagte:

    trump ist für mich sehr unsympathisch. ich möchte mit ihm keine geschäfte etc. machen, oder irgend etwas mit ihm zu tun haben. er ist ein “trampel” und undiplomatisch.
    aber, er hat keinen krieg angezettelt, – und dies seit langen nicht mehr, dies ist fast schon ein tradionsbruch. und er führt(e) einen kampf gegen die eigene verwaltung (tiefen staat) und medien. das ist natürlich ein krieg gegen ihn selbst. die eigenen leistungen gehen dabei unter. ich denke, dass massive wahlmanipulationen im spiel waren.
    interessant ist doch folgendes: den demokraten (auch hier in deutschland, msm) ist es nichts wert, dass er keinen krieg angezettelt hat; – sie heben die befindlichkeiten über den des friedens!

    Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Gunnar Maschke

        Foxxly hat aber recht. In die Zeit von Bidens Vizepräsidentschaft fallen die amerikanische Militärintervention in Libyen und die Destabilisierung der Ukraine und von Syrien bis zum Ausbruch von Bürgerkriegen dort, mit tatkräftiger und milliardenschwerer Unterstützung der CIA. Ohne diese folgenschweren Entscheidungen hätten wir hier in Deutschland nie die “Flüchtlingskrise” von 2015 gehabt.

        Einer der wenigen Anlässe, zu denen Trump von den westlichen Gesinnungsjournalisten gelobt wurde war übrigens, als er als Vergeltung für angebliche Chemiewaffenangriffe Assads einen großen Marschflugkörper-Angriff auf Militärbasen der syrischen Armee anordnete, das war im April 2017:

        https://www.youtube.com/watch?v=OLUvhjRTpwE

        CNN war sicherlich sehr beleidigt, dass es bei diesen sehr limitierten Angriffen bliebt und ihnen Trump doch nicht den großen Menschenrechts- und Friedenskrieg schenkte, den sie sich so sehr von ihm wünschten. Wir sollten Trump hingegen dankbar dafür sein, sonst hätten wir hier in Deutschland warscheinlich noch ein paar Millionen Flüchtlinge (beziehungsweise Personen, die sich als solche ausgeben) mehr.

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