Arzt: Coronavirus ein elementarer gesamtgesellschaftlicher Schock

Heute Morgen habe ich in meinem Beitrag die Zuschrift eines Arztes veröffentlicht. Daraufhin meldete sich der Mediziner mit einem weiteren Kommentar, ausdrücklich mit der Genehmigung, ihn zu veröffentlichen. Was ich hiermit tue: (Hervorhebungen von mir):

Sehr geehrter Herr Stelter,

vielen Dank. Ich habe mir immer viele Gedanken um die Probleme der Finanzwirtschaft gemacht – jetzt sind diese Sorgen ganz nach hinten getreten. Wir erleben – so glaube ich zumindest – einen elementaren gesamtgesellschaftlichen Schock, der allerdings nicht wie ein Blitz über uns gekommen ist, sondern sich langsam schleichend entwickelt.

Durch Zufall habe ich das Ende der Pressekonferenz von Herrn Spahn im WELT-Mitschnitt gesehen zur Frage fehlender Schutzausrüstung. Das war eine Bankrotterklärung. Diese Passage wurde so gut wie nicht von der Presse aufgenommen.

Mittlerweile muss ich aber auch anerkennen, dass die Bevölkerung in Panik geriete, würde man Sie aufklären.

Wir in unserer Praxis haben den Eindruck, dass neben Schutzkleidung und verschiedenen Antibiotika auch die Händedesinfektionsmittel rationiert wurden. Zumindest verzögern sich die Lieferungen oder werden nur in Teilen geliefert.

Als Ökonom sind Sie geschult, mit großen Zahlen zu rechnen. Die Gesamtsterblichkeit soll bei zwei Prozent für die gesamte Bevölkerung liegen. Aber Kinder, Junge (Frauen) sind deutlich weniger gefährdet, dagegen liegt für mich als 57-jähriger Mann das Risiko, an der Infektion zu sterben, bei etwa zwei Prozent. Ein nicht ganz geringes Risiko – zumindest für meine Psyche.

Alte Menschen über 70 haben ein Risiko von etwa 15 Prozent – denken Sie an alle Pflegeheime.

Konkret möchte ich Ihnen den Worst Case in meiner kleinen Welt ausmalen:

Ich bin Partner einer überörtlichen medizinischen Berufsausübungsgemeinschaft mit etwa 45 Mitarbeitern und 6 Eigentümern. Da wir keinen wirksamen Schutz haben, werden sich alle 6 Ärzte und alle medizinischen Angestellte anstecken. Bei o. g. Sterbewahrscheinlichkeit wird also einer in unserer Firma in den nächsten Wochen sterben.

Aus meiner Sicht haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Nur müssten wir nicht nur ökonomisch in den Winterschlaf, sondern gesamtgesellschaftlich – erhebliche Reduktion aller Sozialkontakte für die nächsten 14 Tage entsprechend dem Konzept von Südkorea.

Mein persönlicher Eindruck ist, dass unsere Kanzlerin möglicherweise “die Schlafwandler” gelesen hat, aber leider umsonst. Sonst würde man jetzt, wo vielleicht noch nicht alles ganz zu spät ist, zu drastischen Maßnahmen greifen.

Wir sollten endlich von unserem hohen “deutschen Ross” runterkommen. Wir sind wohl auch – und das könnte bald sprichwörtlich werden – in Bezug auf das Katastrophenmanagement der “kranke Mann” Europas.

    bto: Ich kann das inhaltlich nicht beurteilen. Allerdings ist unstrittig, dass wir in Deutschland mit einem Szenario von 24 Millionen Infizierten (30 Prozent der Bevölkerung) und dann mindestens 240.000 Toten vor einem erheblichen Problem stehen. Hoffen wir, dass es eine unberechtigte Sorge ist.

    Kommentare (72) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
    1. Tobias W.
      Tobias W. sagte:

      Naja, zumindest die Antibiotika sollten jetzt kein Problem darstellen, schließlich sind Antibiotika gegen Viren unwirksam und werden nur gegen Bakterien eingesetzt.

      In unserer Umgebung (King County, WA, USA) gibt es mehrere Fälle der Übertragung innerhalb der Population und seit heute auch einen ersten Todesfall. Zwei Highschool Teenager zwei unterschiedlicher Schulen wurden positiv getestet, eine der Schulen ist etwa 5 Auto Minuten von unserem Zuhause. Da es kaum Testkits gibt und nur in Fällen getestet wird, bei denen es schon Symptome einer Lungenentzündung gibt, dürfte die tatsächliche Zahl der Infizierten in der Öffentlichkeit drastisch höher liegen, auch weil man aus China weiß, dass Infizierte innerhalb ihrer Inkubationszeit ansteckend sind und jeder Infizierte im Schnitt zwei bis drei Menschen ansteckt. Und besonders gruselig: chinesische Medien berichten, dass bereits entlassene Patienten immer noch zu 14% positiv auf einen Virentest anschlagen!

      Mir leuchtet als Laie nicht ein, warum bei uns immer noch öffentlicher Nahverkehr stattfindet, die Schulen geöffnet sind und Veranstaltungen stattfinden. Offensichtlich ist dieses Virus so ansteckend, dass nur Händewaschen und etwas Abstand zu Mitmenschen nicht ausreichen, um sich zu schützen. In China wurden Millionenstädte abgeschottet und das Drecksvirus hat sich trotzdem um die halbe Wett ausgebreitet.

      Womit wir beim nächsten Thema wären: Schutzausrüstung. Mir ist als Laie ebenfalls unverständlich, warum ein gesunder Mensch durch eine passend getragene N95 Atemmaske (und eventuell Schutzbrille) nicht geschützt sein soll, während die gleiche Ausrüstung notwendig für medizinisches Personal ist. Wenn mir jemand ins Gesicht hustet, nutzt es mir wenig, wenn wir uns beide die Hände gewaschen haben. Offensichtlich redet man der Öffentlichkeit das Tragen von Schutzausrüstung aus, weil man die klammen Vorräte schützen will.

      Ich sitze zuhause mit einer schweren Sinusinfektion, die ich mir wahrscheinlich von unserem Sohnemann und seiner Vorschule eingefangen habe. In den letzten Wochen habe ich mir wahrscheinlich 20 mal am Tag die Hände gewaschen oder desinfiziert und bewusst Kontakt meiner Hand mit meinem Gesicht vermieden. Wenn mich dieses Verhalten schon nicht gegen eine alltägliche Erkältungskrankheit geschützt hat, wie soll mich das vor diesem Virus schützen?

      Das Frustriende an der ganzen Angelegenheit ist, dass man die Entscheidungen und Aussagen der Behörden nicht nachvollziehen und daher nicht ernst nehmen kann.

      Meine Frau stammt ursprünglich aus China, ihre Familie und viele Freunde leben in China. Die Geschichten, die dort informell in den sozialen Medien abseits der Zensur getauscht werden, sind der blanke Horror. Die traurigste, die mich immer wieder zum Nachdenken bringt, ist die Geschichte eines alleinerziehenden Vaters mit zwei behinderten Kindern, der schwer am Virus erkrankt und im Krankenhaus behandelt wird, während sein 17 Jähriger geistig behinderter Sohn im Rollstuhl alleine in der Wohnung durch Unterkühlung und Verhungern krepiert, weil die Behörden es versäumt haben, ihn zu finden und die Verwandtschaft durch die Blockade nicht zur Wohnung durchdringen konnte.

      Trotz des menschlichen Elends in China und den Unzulänglichkeiten der KP Führung muss man den Chinesen attestieren, dass sie schnell und drastisch gehandelt haben. In Europa und den USA wird man wahrscheinlich abwarten bis es hunderte oder tausende durch Labortests bestätigte Fälle gibt (mit einer vielfach höheren Dunkenziffer) bevor man drastische Maßnahmen wie in Asien beschließt.

      Ich bin nicht zuversichtlich. Hoffentlich rettet uns das Frühjahr und wärmere Temperaturen.

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Tobias W.

        “Mir leuchtet als Laie nicht ein, warum bei uns immer noch öffentlicher Nahverkehr stattfindet, die Schulen geöffnet sind und Veranstaltungen stattfinden.”

        Na, wir müssen doch trotz Virus unsere Klimaziele erreichen! Da können wir nicht auf öffentlichen Nahverkehr verzichten. Meckern Sie nicht, Sie wollten es so…

        “In den letzten Wochen habe ich mir wahrscheinlich 20 mal am Tag die Hände gewaschen oder desinfiziert und bewusst Kontakt meiner Hand mit meinem Gesicht vermieden. Wenn mich dieses Verhalten schon nicht gegen eine alltägliche Erkältungskrankheit geschützt hat, wie soll mich das vor diesem Virus schützen?”

        Virus ist nicht gleich Virus. Das Windpocken-Virus ist so hoch ansteckend (daher ja der Name) dass Schutzausrüstung fast gar nichts bringt. Bei HIV müssen Sie schon Geschlechtsverkehr mit einem Infizierten haben oder eine Bluttransfusion bekommen um sich mit einiger Wahrscheinlichkeit anzustecken. Wie infektiös genau das Coronavirus ist, finden wir gerade heraus. Vergessen Sie nicht, dass es kaum Erfahrungswerte gibt, wir wissen erst seit Anfang Januar von seiner Existenz. Wie sich das Virus bei dem typischen Sommerwetter der gemäßigten Klimazone verhält, weiß auch noch niemand. Es gibt nur die für mich plausibel klingende Theorie, dass sich die Infektionszahlen dann verringern werden, weil auch andere Arten von Coronaviren in wärmerem Wetter schneller absterben als bei Winterwetter.

        “Ich bin nicht zuversichtlich.”

        Ein gewichtiges Argument gegen zu viel Pessimismus habe ich für Sie: Wenn Sie jung sind und sich infizieren, ist zumindest das Sterberisiko relativ gering – für Kinder sogar nahezu null, Statistik hier: https://twitter.com/florian_krammer/status/1231701376721395714

        Gefährlich wird es erst ab 50 – und Ihre Nebenhöhleninfektion sollten Sie auch schnell auskurieren, eine zusätzliche Atemwegserkrankung können Sie jetzt am allerwenigsten gebrauchen.

        Gute Besserung an die Pazifikküste!

        Antworten
        • troodon
          troodon sagte:

          @ Tobias W
          Nicht vergessen, die 14%, die sich erneut anstecken, gelten nach jetzigem Stand nicht als infektiös.
          Weltweit sind seit über 10 Tagen die Zahlen “Geheilter” > “neue Fälle” . Bei aller Skepsis zur Richtigkeit dieser Zahlen, eine positive Entwicklung.
          Dass in den nächsten 4-6 Wochen außerhalb Chinas die neuen Fälle > “Geheilte” sein werden, sollte auch klar sein.Danach werden dann langsam steigende Temperaturen zusätzlich helfen. Die Welt geht nicht unter, die realwirtschaftlichen Auswirkungen werden in einigen Sektoren/Ländern aber deutlich zu spüren sein.

          Die Börsen werden volatil bleiben, neue Tiefs unter den Ständen vom Freitag nach einer Zwischenerholung sehr gut möglich. Bei
          ca. -20% vom Top im Index kann man dann beginnen Ausschau zu halten nach Kaufgelegenheiten. Wir sind gerade mal auf das Niveau von Oktober 2019 gefallen… Eine Kernschmelze im Finanzsystem sehe ich nicht kommen, deshalb ist für mich in Bezug auf die Börsenkurse die Krise eine Chance. .

      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ Michael Stöcker

        Fricke will mal wieder SEINE Agenda pushen mit UNTERSTELLUNGEN, die NICHT wahr sind.

        Ich meine folgenden Satz:

        >Eine Corona-Pandemie könnte auf dramatisch eigene Art das Problem einer Globalisierung spürbar machen, die stark auf der Annahme basierte, dass freie Märkte und Konzerne sich immer irgendwie selbst regulieren und alle Probleme lösen. Ganz ohne große Eingriffe. Von wegen.>

        NIEMAND mit Sinn und Verstand, der etwas von der Globalisierung versteht, hat je behauptet, dass sich freie Märkte „IMMER irgendwie selbst regulieren und ALLE Probleme lösen.“

        Und schon gar nicht hat jemand behauptet, dass KONZERNE (!!) genau das tun.

        Dr. Stelter hat das auch gelesen und den Finger in die Wunde gelegt.

        Hier:

        https://twitter.com/thinkBTO/status/1233389953939320835

        Schreiben Sie dazu, was Sie wollen.

        Ich werde mich mit diesem Unsinn nicht weiter auseinandersetzen.

        Antworten
        • ruby
          ruby sagte:

          Der Chief Economist der UBS US Seth Carpenter hat bei Bloomberg sehr interessant die Lage nach den Äußerungen von Powell/Fed sowie Trump analysiert: solange die Supply Chain nicht wieder geschlossen ist passiert keine Geldpolitik,
          da unklar ist was noch passiert, denkt er, “it’s the unknown” Donald Trump im TV.
          EU und EZB sind ein Totalausfall, die Musik spielt in USA und China liefert Musiker & Instrumente.
          Wer seine eigene Wirtschaft und Ressourcen aktivieren kann bleibt übrig für den restart.
          EU Redeunfähig oder nichts zu auf dem Zettel, wenn der Schwarze Schwan die Meere kreuzt?

        • Michael Stöcker
          Michael Stöcker sagte:

          @ Dietmar Tischer

          „NIEMAND mit Sinn und Verstand, der etwas von der Globalisierung versteht, hat je behauptet, dass sich freie Märkte „IMMER irgendwie selbst regulieren und ALLE Probleme lösen.“

          Dann schauen Sie doch einfach mal beim Säulenheiligen des Neoliberalismus vorbei: https://youtu.be/QXkX4POxA0g. Aufgrund Ihres fortgeschrittenen Alters werden Sie sich sicherlich noch an die segensreichen Umsetzungserfolge einer solchen Strategie durch die Chicago-Boys in Chile erinnern können.

        • Michael Stöcker
          Michael Stöcker sagte:

          2006 schrieb die Handelszeitung über diese Ikone des Neoliberalismus:

          „Und Pierre A. Rinfret, der eine beeindruckende Karriere als Geschäftsmann machte, ebenfalls Regierungsberater war und von Nixon einen Ruf ins Kabinett erhielt, ist wohl der vehementeste Friedman-Kritiker überhaupt. Seine Erfahrung aus jahrzehntelanger Bekanntschaft und teilweise gemeinsamer Arbeit in Kommissionen mit Friedman fasst er so zusammen: «Ein eingebildeter, lügenhafter, egoistischer und verheerender Mensch, ein lausiger Ökonom mit gefährlich einfachen Meinungen und Erklärungen der wirtschaftlichen Welt.» Alle seine zahlreichen Kontakte und Debatten mit Friedman seien ein «Flug ins Fantasieland» gewesen. Er habe ihn auch dabei ertappt, wie er Daten manipuliert habe.

          «Seine Statistiken waren so falsch wie eine Dreidollarnote», schreibt Rinfret auf seiner Homepage. Er habe Theorien so konstruiert, dass sie seinen Vorurteilen entsprochen hätten. Bei etlichen Annahmen lag Friedman, wie spätere Forschungen zeigten, auch daneben: «Weder funktionierten die Märkte so frei, noch reagierten die Preise so flexibel, wie sie Friedman beschrieben hatte», erklärt Ulrich Kohli.“ https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/serie-okonomen-milton-friedman-das-hochste-gut-heisst-freiheit

        • Michael Stöcker
          Michael Stöcker sagte:

          „Dr. Stelter hat das auch gelesen und den Finger in die Wunde gelegt.“

          Die klaffende Wunde im Außenhandel beträgt jedes Jahr rund 250 Mrd. Das reicht locker für Investitionen und Grundrente; unabhängig davon, ob man für oder gegen diese Grundrente ist.

          „Ich werde mich mit diesem Unsinn nicht weiter auseinandersetzen.“

          Nach dem Tischer-Modus wechseln Sie also nun in den Vogel-Strauß-Modus. Schützt in ganz hervorragender Weise vor der grassierenden disonancia cognitiva.

          Insofern: Hüten Sie sich insbesondere vor diesem Artikel: https://www.nzz.ch/wirtschaft/wird-bei-unattraktive-sparzinsen-noch-mehr-gespart-ld.1541780. Nicht dass Sie zukünftig auch noch so wirres Zeugs schreiben, wie Fuster mit seinem letzten Satz.

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ Michael Stöcker

          Ihr verlinkter „Beweis“ ist einmal mehr voll daneben.

          Mit keinem Wort sagt M. Friedman das, was Fricke behauptet.

          Das kann er auch gar nicht.

          Denn der Vortrag von Milton Friedman ist

          a) einer über „Freihandel“ und nicht über „Globalisierung“.

          und

          b) wurde an der Universität von Kansas im Jahre 1978 gehalten, als es Globalisierung wie sie heute existiert, nicht gab.

          Kurzum:

          Sie verstehen nicht einmal, WAS Sie beweisen MÜSSTEN.

          Ihr Griff in die Fallobstkiste unsortierter Links:

          Kennzeichen von verblendeten Besserwissern.

        • Michael Stöcker
          Michael Stöcker sagte:

          @ Dietmar Tischer

          „a) einer über „Freihandel“ und nicht über „Globalisierung“.“

          Und was war zentrale Voraussetzung, dass Globalisierung sowie die seit den 90er Jahren einsetzende Hyperglobalisierung überhaupt stattfinden konnte/kann? Der Freihandel! Und dessen Basis wurde nach WK II durch das GATT gelegt.

          „b) wurde an der Universität von Kansas im Jahre 1978 gehalten, als es Globalisierung wie sie heute existiert, nicht gab.“

          Das Thema lautete Globalisierung und nicht Hyperglobalisierung: https://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/index.php/39267/die-drei-phasen-der-globalisierung/

          „Sie verstehen nicht einmal, WAS Sie beweisen MÜSSTEN.“

          „Kennzeichen von verblendeten Besserwissern.“

          Schön, dass Sie verstehen, wie eine KONSTRUKTIVE Diskussion ganz ohne Besserwisserei gelingen kann.

          Und:

          Immer schön an die drei Finger denken.

    2. Dr. Lucie Fischer
      Dr. Lucie Fischer sagte:

      Herr Ruby, bin enttäuscht von Ihnen: Ich dachte, sie posten eine YT-Anleitung zum Selbstbrennen mit Hinweis zur Pflege eine Streuobst-Wiese. Der Whisky-Onkel erinnert mich an Onkel Armin L., gleiches Modell.

      Antworten
    3. Thomas Melson
      Thomas Melson sagte:

      Anbei der Link zur offiziellen Map bezgl. CoronaVirus:
      https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

      Hinweis: Klickt man unten rechts die Kurve der Chinesen (Confirmed Infected) und der Recovered ab, so sieht man dass der Verlauf der Confirmed Infected (other Regions) derzeit exponentiell ist, da EU-weit keine derart restriktiven Quarantäne Massnahmen politisch gewollt und von den militärisch verfügbaren Ressourcen wahrscheinlich auch technisch gar nicht möglich sein dürfte und wir auch nicht eben 19 neue Hospitäler mal so einfach aus dem Ärmel schütteln kann, gehe ich davon aus dass die Kurve other regions erstmal exponentiell bleibt.

      Antworten
    4. Robert Wagner
      Robert Wagner sagte:

      Liebe Freunde,

      Damals, als 9/11 geschah, wurde der Menschheit über alle Kanäle ein Ereignis vorgespielt, das sich später als “inside job” herausgestellt hat. Bis heute gab es weltweit keine offizielle Stelle, die die damaligen Geschehnisse aufgeklärt hat, weil es die Schattenmacht nicht zugelassen hat, da sie sonst weltweit sichtbar geworden wäre. Wer hat schon mal von den “Georgian Guidestones” gehört, auf denen steht, dass die Menschheit auf 1 Milliarde Menschen reduziert werden soll? Dieses Ziel kann mit dem künstlich entwickelten Corona-Virus hervorragend angestrebt werden. Weil sich in Sachen Virus die weltweit gleichgeschalteten
      Medien – wie damals – wieder völlig einig sind, ist davon auszugehen, dass hier wieder eine geheime Agenda durchgesetzt werden soll, ohne den Widerstand der Bevölkerung zu provozieren, denn seit 9/11 hat sich nichts geändert. Es dient ja alles nur Eurem Besten. Daher dürfen wir (die Regierung) beliebige Maßnahmen ergreifen, um Euch diesmal endgültig fertig zu machen… äh Verzeihung, um Euch vor dem Virus zu schützen. Angst schüren ist schon immer ein hervorragendes Mittel für die Mächtigen gewesen, um ungute Dinge ohne Widerstand durchzusetzen, weil der Verstand der Menschen ausgeschaltet wird, und weil
      die Menschen die dahinterliegenden Ziele der Schattenmacht nicht erkennen. Wir wissen schon lange, dass die weltweite Schattenmacht die Verchippung der gesamten Menschheit anstrebt, die Bargeld abschaffung, die Abschaffung der Nationalstaaten, die Schaffung einer Mischrasse in Europa durch zwangsweise herbeigeführte Völkerwanderungen, die totale Kontrolle und Überwachung nach dem chinesischen Sozialpunkte-System, die Eine-Welt-Regierung.
      Wir stehen nun vor der Wahl: wollen wir der Angst und den weltweit verlogenen Medien glauben und uns dem künstlich herbeigeführten Schicksal beugen, oder wollen wir wachsam bleiben und die dahinter liegenden Pläne erkennen? Die Herrscher des weltweiten Systems fahren es jetzt bewusst herunter, als letztes Mittel im Kampf um die totale Versklavung und Kontrolle der Menschheit. Habt ihr schon mal von den Bilderberger-Treffen
      gehört? Dort wird seit Jahrzehnten hinter verschlossenen Türen über die nächsten geopolitischen Schritte geredet um die Ziele der Schattenmacht zu erreichen. Die gute Nachricht ist, dass am Ende die wahren, dunklen Ziele der Schattenmacht für jeden sichtbar werden, und sie (erst) dann endgültig ihre Macht verliert, weil die “kritische Masse” der Menschen (erst dann) “nein” sagen werden. Und dies wird dann letztendlich zur Befreiung des Planeten führen.
      Doch nun zum praktischen Teil: sorgt jetzt vor, solange es noch essbares zu kaufen gibt. Deckt Euch mit allem Nötigen ein, damit ihr für 2 – 4 Wochen zu Essen und zu trinken habt. Denn wie ihr wisst, wird die Schattenmacht versuchen, so viel wie möglich lahmzulegen um das Chaos und die Angst zu maximieren. Denn natürlich hat die Schattemacht bereits die “Endlösung” für die Menschheit vorbereitet, äh, Verzeihung – das “Heilmittel” in der Schublade liegen, welches die zuvor in Not und Verzweiflung getriebene Menschheit freiwillig akzeptzieren soll. Doch dieses “Heilmittel” wird von der Schattenmacht erst dann vorgestellt, wenn das Chaos und die Not ein bestimmtes Maß erreicht hat. Und wenn es soweit ist, lehnt dieses “Heilmittel” entschieden ab! Bis dahin bleibt in der inneren Ruhe und im Gottvertrauen. Amen.

      Antworten
        • MFK
          MFK sagte:

          Nur weil der Kollege paranoid ist, heißt das ja nicht, dass nicht trotzdem jemand hinter ihm her ist :-)

      • Carsten Pabst
        Carsten Pabst sagte:

        @Robert Wagner
        Also meine liebe Schattenmacht hat heute morgen gesagt, ich soll Bananen mitbringen.
        @namor
        Heute mittag gehe ich in die Kirche, zünde ein Lichtlein für Sie an und danke dem Herrgott, dass Dummheit nicht ansteckend ist.
        In diesem Sinne Ihnen Allen ein unaufgeregtes Wochenende.
        Carsten Pabst

        Antworten
    5. Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      Neues von unserem Spezialfreund, dem prächtigen osmanischen Sultan Erdogan, der gestern den bisher verlustreichsten Tag für seine türkischen Invasionstruppen in Syrien (mindestens 33 tote Soldaten bei einem syrischen Luftangriff) zu beklagen hatte:

      “Sollte es zu einer Massenflucht aus der syrischen Rebellenhochburg Idlib in die Türkei kommen, werde die Türkei die Flüchtlinge nicht aufhalten, wenn diese auf dem Land- oder Seeweg weiter in Richtung Europa reisen wollen. Dies hat die Nachrichtenagentur Reuters am späten Donnertagabend gemeldet und sich dabei auf einen nicht weiter genannten „hochrangigen Verantwortlichen“ berufen. „Die türkische Polizei, Küstenwache und Grenzschützer seien angewiesen worden, sich zurückzuhalten“, berichtet Reuters. (…) Die von Russland unterstützen Truppen des Assad-Regimes sind seit einigen Wochen in der Region auf dem Vormarsch. Die Türkei wiederum hat der syrischen Regierung bis Ende Februar ein Ultimatum gestellt, um die Offensive in Idlib zu beenden und andernfalls mit einem Militäreinsatz gedroht. (…) Nach der Tötung der Soldaten berief Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara eine Sondersitzung der Sicherheitsorgane ein. Am späten Donnerstagabend sagte der Sprecher der regierenden AKP, Ömer Celik, im türkischen Fernsehen, die Nato müsse an der Seite der Türkei stehen.”
      https://www.welt.de/politik/ausland/article206195633/Syrien-Konflikt-Die-Tuerkei-will-Fluechtlingswelle-aus-Idlib-angeblich-nicht-aufhalten.html

      Die Corona-Epidemie ist für die Europäer natürlich der perfekte Zeitpunkt für eine neue Flüchtlingswelle (die hauptsächlich aus islamistischen Terroristen und deren Angehörigen und Sympathisanten bestehen wird wenn ihr Ursprungsort tatsächlich Idlib ist) oder um sich alternativ auf türkisch-islamistischer Seite in einen Krieg gegen Russland hinein ziehen zu lassen.

      Was macht eigentlich Merkel, man hört gar nichts mehr von ihr? Lebt sie noch?

      Antworten
        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Herr Krause

          Schön wärs… das würde ich ganz unabhängig von ihrem Infektionsstatus zum Schutz unserer Bevölkerung befürworten.

    6. Namor
      Namor sagte:

      In der Menschheitsgeschichte war es bisher wohl so, dass eine ruckartige Bevölkerungsreduktion für die Bevölkerung danach eine beträchtliche Wohlstandssteigerung mit sich brachte. Ob dies für unsere hochkomplexe Gesellschaft auch gilt, bleibt abzuwarten, da hochkomplex bleibt jedes Szenario noch mehr Spekulation, wobei Szenario Spekulation schon impliziert. Das die Sterbefälle vor allem ältere Menschen betrifft und damit Transferbezieher, spricht für das Gute im Schlechten. Die knapp 40% Sozialabgaben werden fast ausschließlich für Ältere verkonsumiert, bei den Rentenbeiträgen offensichtlich, aber auch die Krankenkassenbeiträge werden weit überproportional von Älteren verkonsumiert.
      Ein Milchmädchen-Szenario für mich: Der geplante Immobilienkauf wird viel günstiger und die Sozialabgaben werden gekürzt, wodurch mehr Netto vom Brutto bleibt.
      Zumindest für den zweiten Teil meines Szenarios wird sich die Politikeria was bewahrendes einfallen lassen. So hoffe ich auf den ersten Teil.

      Antworten
      • Dr.D.
        Dr.D. sagte:

        @Namor
        Das finde ich immer wieder schön, wenn sich Leute über das sozialverträgliche Frühableben von Personen, die teilweise 50 Jahre in die Sozialkassen gezahlt haben, positiv äußern. Dieser Kommentar ist der bisherige Tiefpunkt von Leserbriefen und dem hervorragenden Blog zutiefst unwürdig. Alte weiße Menschen, alte weiße Männer sowieso, scheinen in den Augen einiger besonderer Individuen kein Lebensrecht zu haben. Eklig!

        Antworten
        • der Kater
          der Kater sagte:

          Eklig, oder aber einfach nur konsequent weiter gedacht, wenn man nach dem legalisierten Morden von Alten und “Nutzlosen”, sich so einen richtig schönen Virus Ausbruch in Pflegeheimen wünscht, oder?

      • AJ
        AJ sagte:

        Namor, Ihnen hat wohl die Gier nach “Wohlstand” – oder was Sie meinen, dafür zu halten zu können – das Gehirn vernebelt.
        Ihre Aussage gibt ein schönes Beispiel für die gesellschaftszersetzenden und desktruktiven Folgen dessen, was ich als “Ökonomismus” bezeichnen würde.
        Im Übrigen sollten Sie nicht davon ausgehen, dass sich die ersehnte Wohlstandssteigerung unmittelbar einstellt – könnte sein, dass auch Sie den Effekt gar nicht mehr erleben.

        Antworten
      • ruby
        ruby sagte:

        @Namor
        Erstere Hoffnung fordert, sucht und tut das mögliche sowie mehr, weil Erkenntnis den vermeintlichen ökonomisch behaviouristischen schnellen kurzen vermeintlichen Vorteil voran stellt aber langfristig abgelehnt wird, weil besseres Wirtschaften möglich ist.
        Auch ich erwartete von der aktuellen Politikbesetzung kein Aufstehen eher ein dahintreiben wie die 60-70% fesgebrannte “weiterso” Agitation unserer ehemaligen FDJlerin in den Umfragen des Wahlvolkes ergibt,/suggeriert.
        Wie kann diese Mentalität/Geisteshaltung überwunden werden?
        Eine immer wieder aktuelle Aufgabe von Gesellschaft, die konkrete Lösungen einfordert.

        Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Namor

        “In der Menschheitsgeschichte war es bisher wohl so, dass eine ruckartige Bevölkerungsreduktion für die Bevölkerung danach eine beträchtliche Wohlstandssteigerung mit sich brachte.”

        Puh, so kategorisch formuliert ist das eine steile These. Die große europäische Pestepidemie im Mittelalter, auf die Sie vermutlich anspielen, hatte nicht bloß zur Folge, dass in den folgenden Jahrzehnten die Löhne stiegen (und die Preise für Boden sanken), sondern auch das ganze mittelalterliche Gesellschafts- und Menschenbild ins Wackeln gebracht. Das führte nicht zu eindeutigen neuen Trends, sondern erstmal jahrzehntelang zu einem paradox scheinenden Nebeneinander von einander widerstrebenden Kräften, wie zum Beispiel Flagellantensekten (das sind die mit den kleinen Peitschen) und anderen fundamentalistisch-christlichen (aber Rom-kritischen) Bewegungen und auf der anderen Seite gleichzeitig einem neuen weltlich fixierten Hedonismus. Und über 100 Jahre später hatten wir erst Renaissance und dann Reformation, was wiederum die Grundlage für den 30-Jährigen-Krieg und seinen massiven Verwüstungen in ganz Europa legte.

        Darauf spekulieren, dass es mir persönlich bald viel besser geht, weil ganz viele Opas und Omas sterben, würde ich an Ihrer Stelle nicht.

        Und bei der Pestepidemie in Europa reden wir von Sterberaten von ungefähr 33% in der gesamten Bevölkerung, deutlich mehr als selbst bei den pessimistischsten Coronavirus-Prognosen.

        Aber das Hauptproblem von Ihrem kleinen Kommentar liegt woanders:

        “Das die Sterbefälle vor allem ältere Menschen betrifft und damit Transferbezieher, spricht für das Gute im Schlechten. Die knapp 40% Sozialabgaben werden fast ausschließlich für Ältere verkonsumiert, bei den Rentenbeiträgen offensichtlich, aber auch die Krankenkassenbeiträge werden weit überproportional von Älteren verkonsumiert.”

        Würden Sie als mittelalter Berufstätiger weiter freiwillig Sozialabgaben bezahlen und den “Generationenvertrag” unterstützen, wenn Sie wüssten, dass sich die jüngeren Leute irgendwann heimlich freuen werden, wenn Sie als Rentner früh an einer Infektionskrankheit sterben?

        Antworten
      • Contumax
        Contumax sagte:

        Roman, sie scheinen ja unsterblich zu sein. Ihr Kommentar wird jedenfalls lange leben. Sie wissen ja, das Internet vergisst nicht.

        Antworten
      • Namor
        Namor sagte:

        Nach den doch heftigen Reaktionen möchte ich mich doch erklären: ich hoffe, dass möglichst wenig Menschen sterben, habe ich doch selbst betagte Menschen die lieb und teuer sind. Der erste Teil meines Kommentars war ein vorsichtiger Versuch (“war wohl so”) ökonomische Konsequenzen auf eine mögliche Katastrophe zu erörtern. Danke Herrn Ott, dass er dazu was schrieb. (Friedel lässt die Neuzeit mit der Pest beginnen, vielleicht interessiert es Sie). Was ich dazu weiss stammt vor allem vom youtube-Mitschnitt der Seminarreihe von Gregory Clark. Triggerwarnung er nimmt sein Thema mit viel Humor und lacht für viele wohl auch dann, wenn es nichts zu lachen gibt.

        Für den zweiten Teil meines Kommentars möchte ich mich entschuldigen: ich wollte mit Ironie mögliche Implikationen für mich darstellen und bin wohl in den Zynismus abgeleitet. Das tut mir leid. Auch denke ich nicht, dass der Virus wesentlich größeren Schaden, im Sinne von Todesfälle, anrichten wird, wie eine der übleren Grippewellen.
        (Ich folge damit der Einschätzung eines mir bekannten Arztes im hiesigen Gesundheitsamt). Natürlichh schlimm für jeden Einzelfall. Somit glaube ich nicht, dass Corona für mich einen spürbaren finanziellen Einfluss haben wird.

        Antworten
        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ Namor

          Was Sie hier zuletzt schreiben ist das Eingeständnis, sich falsch verhalten zu haben.

          Die Entschuldigung ist Einsicht und klingt nach Ernsthaftigkeit.

          Es ist eine Geste, die Anerkennung verdient.

          Ich wünsche mir, manch anderer würde sich wie Sie verhalten, nachdem im aufgezeigt worden ist, welche Position er mit leichtfertigem Reden einnimmt.

          Es wäre allerdings besser gewesen, Sie hätten vor dem Schreiben nachgedacht und wären selbst darauf gekommen.

        • Thomas M.
          Thomas M. sagte:

          Hut ab für Ihre Entschuldigung! Ich hatte schon unter Hr. Seligs Kommentar etwas Destruktives in Ihre Richtung geschrieben und es dann wieder gelöscht…

          Hätte Southparks Cartman das gesagt, hätte ich vermutlich sogar gelacht. Aber ohne die non-verbale Kommunikation und/oder Kenntnis des Absenders ist schwarzer Humor vielleicht sogar unmöglich.

        • Wolfgang Selig
          Wolfgang Selig sagte:

          @Namor: Respekt vor Ihrer Entschuldigung, die ich Ihnen glaube. Es gibt nicht viele Leute, die im Netz ohne Klarnamen zu so etwas fähig und willens sind. Jetzt verstehe ich Sie besser. Vielleicht hätte ich meinen Kommentar auch sachlicher schreiben sollen, ich wollte nur Ihre Argumentation kritisieren und nicht Ihre Person herabwürdigen.

        • Carsten Pabst
          Carsten Pabst sagte:

          Hallo Namor,
          vielen Dank für die Klarstellung, die sehr hilfreich für mich war. Deshalb entschuldige ich mich auch für meine scharfe Wortwahl. Nichtsdestotrotz habe ich die Kerze entzündet in der Hoffnung, dass das Thema Corona bei aller bestehenden Problematik in den Medien sachlich diskutiert und gehandhabt wird. Panik war noch nie ein guter Ratgeber.
          Nur leider muss ich gerade im Hinblick auf Social- Media- Kanäle feststellen, dass der gute Dieter Nuhr recht gehabt hat: Müsste die Bevölkerung anstatt eines Klicks ihre Kommentare auf Papier niederschreiben, in einen Briefumschlag stecken und dann zum Briefkasten laufen, um diese dann zu Facebook und Co. zu schicken, uns würde sehr viel Mist und Unsinn erspart bleiben.
          Generell habe ich das Gefühl, das die Belastbarkeit von uns Deutschen schwer abgenommen hat. Hysterie ist unser neues Hobby. Alles wird unsachlich kritisiert, jede neue „Erkenntnis” wird geteilt und alle sind plötzlich anerkannte Virologen.
          Natürlich muss man die jetzige Situation ernst nehmen und die bekannten Maßnahmen im Alltag treffen. Aber eine gesunde Gelassenheit würde uns alle guttun.
          Schönes Wochenende
          Carsten Pabst

        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          Eine typische Debatte in Deutschland im Jahr 2020. Moralische Empörung, Schande, Dammbruch, Tabubruch, und der unvermeidliche Nazi-Vergleich.

          Die eigentlich hoch interessante Frage danach, welche langfristigen wirtschaftlichen und demographischen Auswirkungen eine Epidemie haben kann, und dass sie durchaus sogar so etwas wie eine “Epochenwende” einleiten kann (siehe die Pestepidemie im 14. Jahrhundert) tritt da völlig in den Hintergrund. Und das zu unrecht, denn die Demographie und die Biologie interessieren sich null für Moral. (Jetzt wäre die Gelegenheit, mir biologistische Argumentationsstrukturen vorzuwerfen und wieder einen der beliebten Nazi-Bezüge herzustellen…)

          Aus Daten von dem chinesischen Äquivalent (“Chinese CDC”) zu unserem Robert-Koch-Institut kommt eine interessante Statistik-Auswertung zu den ersten 45000 Coronavirus-Fällen bis 11. Februar 2020.

          Letalität und Fallzahlen nach Altersgruppen,
          Tabelle auch hier verlinkt: https://twitter.com/florian_krammer/status/1231701376721395714

          0-9 Jahre — 416 Fälle — 0 Tote — Letalität 0%
          10-19 Jahre — 549 Fälle — 1 Toter — Letalität 0,2%
          20-29 Jahre — 3619 Fälle — 7 Tote — Letalität 0,2%
          30-39 Jahre — 7600 Fälle — 18 Tote — Letalität 0,2%
          40-49 Jahre — 8571 Fälle — 38 Tote — Letalität 0,4%
          50-59 Jahre — 10008 Fälle — 130 Tote — Letalität 1,3%
          60-69 Jahre — 8583 Fälle — 309 Tote — Letalität 3,6%
          70-79 Jahre — 3918 Fälle — 312 Tote — Letalität 8,0%
          über 80 Jahre — 1408 Fälle — 208 Tote — Letalität 14,8%

          Zhonghua Liu Xing Bing Xue Za Zhi. 2020 Feb 17;41(2):145-151. doi: 10.3760/cma.j.issn.0254-6450.2020.02.003. [Epub ahead of print]
          [The epidemiological characteristics of an outbreak of 2019 novel coronavirus diseases (COVID-19) in China].

          Wenn die Zahlen stimmen (was bei Daten aus China immer mit Skepsis gesehen werden sollte), dann erklärt sich dadurch auch die erstmal brutal klingende Anordnung, die Arbeit in den Fabriken wieder aufzunehmen obwohl sich die Epidemie immer noch ausbreitet. Die Hochrisikogruppe für einen schweren Verlauf mit Todesfolge sind Rentner, bei den bis 40-jährigen ist die Letalität nicht viel höher als bei einer Grippe, und Kinder und Jugendliche scheinen fast gar nicht betroffen zu sein. Sehr ungewöhnlich, bei einer “normalen Grippe” wären auch Kinder und Jugendliche viel mehr gefährdet.

          Da hat unser Gesundheitsminister fast schon recht, wenn er den Coronavirus als “milder als Grippe” charakterisiert – aber damit verharmlost er geradezu fahrlässig den Krankheitsverlauf in den Alterskohorten ab Rentenalter. Vorsatz und unmoralische Gedanken an die Rentenfinanzierung möchte ich ihm nicht unterstellen, dazu halte ich ihn einfach für zu dumm.

          Für Leute im Rentenalter die kein freiwilliges Opfer zur Sicherung des Rentensystems leisten wollen, ergibt sich aus den Daten auch eine offensichtliche Schlussfolgerung. Sie sollten eine Infektion unbedingt vermeiden – und die wahrscheinlichste Infektionsquelle sind jüngere Menschen, weil die bei einer Infektion einen milderen Krankheitsverlauf zeigen als Ältere, die im Infektionsfall schnell mit schweren Symptomen im Krankenhaus landen und dann ein erhebliches Sterberisiko haben. Sie können sich bei unserer Regierung dafür bedanken, dass so gut bei der Bereitstellung von Schutzausrüstung vorgesorgt wurde.

          @Carsten Pabst

          “Nur leider muss ich gerade im Hinblick auf Social- Media- Kanäle feststellen, dass der gute Dieter Nuhr recht gehabt hat: Müsste die Bevölkerung anstatt eines Klicks ihre Kommentare auf Papier niederschreiben, in einen Briefumschlag stecken und dann zum Briefkasten laufen, um diese dann zu Facebook und Co. zu schicken, uns würde sehr viel Mist und Unsinn erspart bleiben.”

          Das ist sicher richtig. Dadurch würden wir aber auch viele kontroverse und trotzdem legitime Meinungsäußerungen gar nicht mehr sehen, weil die Angst vor Repressalien bei der Meinungsäußerung immer weiter wächst. In der DDR war die veröffentlichte Meinung fast bis ganz zu ihrem Ende nahezu komplett einheitlich staatsfreundlich. Was die Leute wirklich dachten, sagten sie nur den engsten Vertrauenspersonen privat. Wie es dann ausging, wissen Sie ja.

    7. Konstantin
      Konstantin sagte:

      Besonders schlimm finde ich die Ohnmacht gegenüber dem Virus. Von Medien wird die Hoffnung verbreitet, warmes Wetter würde das Virus eindämmen. Diese Hoffnung ist derzeit aber eher eine wage Hypothese für die momentan nur wenige Fakten sprechen.

      Dem stehen 3 Widersprüche entgegen: (Prüfungsaufgabe)
      – in Wuhan herrschen aktuell Temperaturen von ca. 10-16°C tagsüber. Das Virus freut sich.
      – in Norditalien herrschen derzeit Temperaturen von ca. 10-15°C tagsüber. Das Virus freut sich.
      – eine Studie hat ergeben, dass das Virus UVA-Bestrahlung übersteht. Das Virus freut sich.
      – Mehrere Politiker behaupten, der Frühling würde das Virus eindämmen. Die Politiker freuen sich.
      Aufgabe: Kreuze die unsinnige Antwort an.

      UVA schädigt das Virus nicht:
      https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1111/j.1537-2995.2006.00976.x

      „The authors determined that […] nor UVA light alone, was sufficient to inactivate these viruses. We determined that this also holds true for SARS.“

      (Okay, die Quelle bezieht sich auf einen früheren Erreger. Es bleibt zu hoffen, dass die Ergebnisse nicht auf den neuen Erreger übertragbar sind. Die Wahrscheinlichkeit ist nur nicht sehr hoch, da Corona-Stämme laut diversen Studien eine recht hohe Beständigkeit haben. Wir bräuchten eine mehrtägige Hitzewelle in Deutschland von 35-40°C und hohen Nachttemperaturen mit möglichst trockener Luft.)

      Sofern Covid-19 kein abgeschwächtes, mutiertes Virus ist, könnte es unangenehm werden.

      Antworten
    8. troodon
      troodon sagte:

      Mir ist nicht klar, warum sich ALLE Ärzte und Mitarbeiter seiner Praxis anstecken sollten, wie vom Schreiber des Leserbriefes befürchtet.
      Die Übertragungsrate beträgt doch nicht 100%.

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        “Händedesinfektionsmittel rationiert”
        Bode Chemie schiebt Sonderschichten u.a. für Händedesinfektionsmittel. Aktie der Muttergesellschaft heute +10% (sehr markteng!!) Keine Empfehlung ;)

        Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        @ troodon

        Ich bin zwar wie gesagt kein Mediziner, habe aber ein wenig recherchiert:

        Es gibt einen R0-Wert für Ansteckungen, d. h. eine Zahl, die angibt, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Er ist das Maß für die Mensch-zu-Mensch-Übertragung.

        Er soll am 25. Januar von Forschern in GB auf 2,6 geschätzt worden sein mit einem Unsicherheitsbereich von 1,5 bis 3,5.

        Mehr dazu hier:

        https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/108964/2019-nCoV-Wie-hoch-ist-die-Basisreproduktionszahl-R0

        Chinesische Forscher gehen von einem R0-Wert von 1,4 bis 2,5 aus.

        Mehr dazu hier:

        https://www.fr.de/wissen/coronavirus-sars-cov-2-covid-19-symptome-inkubationszeit-lungenkrankheit-was-bekannt-13502988.html

        Es ist klar, dass der R0-Wert von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt.

        Bei Quarantäne eines Infizierten ist er im Idealfall null.

        Was sich mir aufdrängt, wenn ich an die hier beschriebene Praxis denke:

        Die Ärzte und ihre Mitarbeiter werden bei einem Worst Case-Szenario berufsbedingt nicht vermeiden können, sehr, sehr vielen Übertragungssituationen ausgesetzt zu sein. Da es für sie keinen wirksamen Schutz gibt, entscheiden demnach allein ihre „Abwehrkräfte“ darüber, ob sie angesteckt werden oder nicht. Diese müssen JEDEN der über Wochen andauernden vielen „Übertragungsversuche“ abwehren, um eine Ansteckung zu verhindern.

        Das wird vermutlich bei niemanden der Fall sein.

        Bei dieser Annahme und der angenommenen Sterbewahrscheinlichkeit kommt der Schreiber des Leserbriefes für seine Praxis auf einen Sterbefall durch die Infektion.

        Antworten
        • troodon
          troodon sagte:

          @ Dietmar Tischer
          Danke für die Infos.
          Wenn aber ein Patient, der in der Praxis war, positiv auf das Coronavirus getestet wurde, müssten doch alle danach in Quarantäne gehen. Somit würden sich evtl. 2–3 Personen aus der Praxis anstecken, die im Kontakt mit dem erkrankten Patienten standen.
          Ich kann definitiv die Ängste des Arztes verstehen, will das gar nicht kleinreden, und es erscheint mir auch nachvollziehbar, dass unter Ärzten etc. die Gefahr angesteckt zu werden höher ist als im Durchschnitt, aber dass alle 51 angesteckt werden, erscheint mir trotzdem eher unwahrscheinlich. Ich hoffe ich irre mich nicht und wünsche jedem Arzt und den Angestellten eine ansteckungsfreie Zeit und bedanke mich, dass diese nicht einfach die Praxis dichtmachen.

        • Contumax
          Contumax sagte:

          @troodon
          Bin kein Arzt. Aber, haben Sie die Inkubationszeit von 14 Tagen (oder mehr?) berücksichtigt? Bis der erste Infektionsfall in der Praxis erkannt wird, könnte sich eine weit höhere Zahl von Ärzten und Mitarbeitern infiziert haben; die Quarantäne kommt zu spät, – und die Patienten stehen vor verschlossener Tür.

        • Contumax
          Contumax sagte:

          @troodon
          ich vergass zu schreiben: Zwischen der Testung des/der Patienten gibt es ein Time lag. Diese zeitliche Lücke ist in einer grossen Praxis fatal.

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ troodon

          >Wenn aber ein Patient, der in der Praxis war, positiv auf das Coronavirus getestet wurde, müssten doch alle danach in Quarantäne gehen. Somit würden sich evtl. 2–3 Personen aus der Praxis anstecken, die im Kontakt mit dem erkrankten Patienten standen.>

          ALLE, also die gesamte Belegschaft der Praxis – das ist die konsequente Logik von Quarantäne.

          Es ist aber eine Logik entgegen des Ärzte-ETHOS zu helfen.

          Ärzte MÜSSEN der Selbstverpflichtung nach testen und versorgen.

          Sie können nicht in Quarantäne gehen, WENN und NACHDEM sie Kontakt mit einem Infizierten hatten.

          In Zeiten wie diesen sollte uns allen bewusst werden, auf WAS eine Gesellschaft im KRISENFALL baut.

          Man sieht aber auch an diesem Blog, wie weit Dummschwätzer – gern Profiteure auf Kosten anderer – davon entfernt sind.

        • troodon
          troodon sagte:

          @Contumax
          Ergebnis steht m.W. in weniger als 24 Std. fest

          @Dietmar Tischer
          Beim Fall des erkrankten Arztes aus dem UKE Eppendorf/HH:

          ” Der erste in Hamburg an Covid-19 erkrankte Mann hatte Kontakt zu mindestens 50 Personen. Diese Anzahl habe bislang ermittelt werden können, teilte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) bei einer Pressekonferenz mit. Es handele sich um Menschen aus Henstedt-Ulzburg im Kreis Segeberg sowie um Patienten, Angehörige und Mitarbeiter der Uniklinik in Hamburg. Alle engen Kontaktpersonen müssen demnach 14 Tage in Isolation bleiben….Rund 20 UKE-Mitarbeiter, darunter zwölf Ärzte, seien angewiesen worden, zu Hause zu bleiben.”
          https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/coronavirus-in-hamburg-infizierter-arzt-hatte-kontakt-zu-mindestens-50-menschen-a-53e7a476-04ad-429e-9a92-a7fe24a4fc37

          Wenn ein Level erreicht würde, dass keine/kaum noch Ärzte übrig blieben, DANN würde es sicherlich ganz finster.
          Aber so, wie es in diesem Fall gemacht wird, erachte ich es aktuell als absolut richtig, als die EINZIG richtige Maßnahme. Wenn es (sehr) gut läuft sind die alle wieder in 2-3 Wochen zurück.

        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Herr Tischer

          “Es ist aber eine Logik entgegen des Ärzte-ETHOS zu helfen. Ärzte MÜSSEN der Selbstverpflichtung nach testen und versorgen.”

          Das sind die Tücken der Gesinnungsethik. Wenn sich Ärzte infizieren und dann trotzdem weiter arbeiten und letztendlich an der Epidemie sterben, können sie nie wieder irgendwem helfen. Und neue Ärzte auszubilden dauert mehrere Jahre.

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ troodon

          >Aber so, wie es in diesem Fall gemacht wird, erachte ich es aktuell als absolut richtig, als die EINZIG richtige Maßnahme. Wenn es (sehr) gut läuft sind die alle wieder in 2-3 Wochen zurück.>

          Dagegen ist m. A. n. nichts zu sagen.

          Aber:

          Der Arzt, der den Leserbrief geschrieben hat, geht von einem WORST CASE aus – mit den Folgen für seine Praxis.

          Ob diese Annahme fundiert oder auch nur mehr oder weniger plausibel ist, kann ich nicht beurteilen.

          Man wird sie aber auch nicht als Schwarzmalerei oder dgl. völlig ausschließen können.

          Auf jeden Fall ist sie aber NACHZUVOLLZIEHEN, wenn sein VOR-Befund ist:

          > … Pressekonferenz von Herrn Spahn … fehlende Schutzausrüstung. Das war eine Bankrotterklärung>

          Dies impliziert, dass hinreichende Schutzausrüstung – zumindest für Ärzte und ihr Personal – verfügbar wäre, wenn die Politik nicht versagt hätte.

          Insoweit verstehe ich schon die durchschimmernde Verbitterung.

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ Richard Ott

          >Wenn sich Ärzte infizieren und dann trotzdem weiter arbeiten und letztendlich an der Epidemie sterben, können sie nie wieder irgendwem helfen.>

          Das ist richtig.

          Aber richtig ist auch:

          Wenn sich Ärzte infizieren und dann trotzdem weiter arbeiten und letztendlich an der Epidemie sterben, haben sie geholfen, dass u. a. MEHR Ärzte ausgebildet werden können und bei zukünftigen Epidemien besser geholfen werden kann.

          Was nun mit der Gesinnungsethik?

          Ich wiederhole das schon öfter zitierte Wort von T. W. Adorno:

          „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“.

          Wir sollten daher dankbar sein, dass es die FREIWILLIG praktizierte Gesinnung gibt, sich für ein falsches Leben im falschen zu entscheiden, damit andere zwar auch kein richtiges, aber mitunter ein besseres, d. h. im vorliegenden Fall längeres Leben führen können.

        • troodon
          troodon sagte:

          @Dietmar Tischer
          @Dietmar Tischer
          Möchte das Thema fehlende Schutzausrüstung in D nicht unnötig in die Länge ziehen.
          Nur noch zwei Bemerkungen/Fragen:
          1) Offensichtlich war China bzgl. Schutzausrüstung nicht gut aufgestellt. Ansonsten hätten sich dort nicht rd. 1700 Ärzte/med.Helfer etc.mit dem Virus angesteckt. Trotzdem wäre es natürlich für D wünschenswerter, wenn es bei uns keine Probleme damit gäbe.
          2) Ist nicht der Arzt mit eigener Praxis selbst auch, zumindest teilweise, für die Beschaffung seiner Schutzausrüstung zuständig.? Wenn man jetzt darüber klagt, die Politik ist Schuld (“Bankrotterklärung”), hätte man sich doch als Einzelperson in den letzten Wochen darum auch selbst kümmern können. Ob es dann von Erfolg gekrönt wäre, ist natürlich nicht gesichert. Hinterher sind immer alle schlauer, aber nur auf andere zu zeigen, erscheint mir nicht immer der richtige Weg. Mehr Selbstverantwortung, nicht alles auf den Staat abwälzen, ist doch auch immer wieder ein Thema hier im Blog, warum nicht auch in diesem Bereich ?

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ troodon

          Die Frage nach der Selbstverantwortung ist eine gute Frage.

          Ich kann sie nicht wirklich beantworten.

          Nur eine Vermutung (im Anklang an das, was ich am heutigen Thread geschrieben habe):

          Eine Epidemie wie das Coronavirus wird in der gesamten Gesellschaft – also Pharmaindustrie, Regierungen, Ärzten und der Bevölkerung – als weit weg von der normalen Realität und daher mehr oder weniger als unbeachtlich angesehen.

          Schon klar, man hält ein paar Ressourcen vor, etwa das RKI, aber große Vorsorge betreibt man nicht.

          Die Seuchengefahr ist kein Einzelfall.

          Hier ein anderer:

          Es besteht ABSOLUTE Gewissheit, dass der Vesuv irgendwann ausbrechen wird und etwa die drei Millionen Bewohner im Umfeld bei einem plötzlichen massiven Ausbruch in Lebensgefahr bringen würde – Pompeji lässt grüßen.

          Was TUT die italienische Regierung?

          Monitoring durch ca. 15 Wissenschaftler und detailliert ausgearbeitete Evakuierungspläne für die Bevölkerung am Golf von Neapel.

          Niemand mit gesundem Menschenverstand und ganz gewiss auch nicht die Stadtverwaltung von Neapel GLAUBT, dass sich damit im Falle eines Falles eine Katastrophe für die Bevölkerung abwenden lässt.

          Trotzdem herrscht jeden Tag normales Leben in Neapel und vermutlich ziehen auch nur wenige Menschen weg.

          Wir glauben an Kontinuität, WOLLEN an sie glauben, weil sie uns zu einer verlässlicheren Lebensgestaltung verhilft.

          Die Realität – beim Coronavirus eine NATÜRLICHE – richtet sich natürlich nicht danach.

          Ich würde es hierbei belassen, weil ich zur Erkenntnis auf diesem Gebiet nicht viel beitragen kann.

        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Herr Tischer

          “Wenn sich Ärzte infizieren und dann trotzdem weiter arbeiten und letztendlich an der Epidemie sterben, haben sie geholfen, dass u. a. MEHR Ärzte ausgebildet werden können und bei zukünftigen Epidemien besser geholfen werden kann.

          Was nun mit der Gesinnungsethik?”

          So könnte auch ein rücksichtsloser General argumentieren, der alle seine Truppen verheizt um vielleicht schneller den Endsieg zu erreichen anstatt sich aus aussichtsloser Position erstmal zurückzuziehen.

          Es wird nur in den seltensten Fällen der Fall sein, dass die erschöpften und kranken Ärzte in den wenigen verbleibenden Tagen bis zu ihrem Zusammenbruch mehr andere Menschen retten können als wenn sie ihre Kräfte für eine Weile schonen würden. Da müssen Sie schon annehmen, dass damit eine schwere und hoch tödliche Epidemie durch genau diese Selbstaufopferung im Keim erstickt würde. Sehr unwahrscheinlich.

          ” Es wird der gewinnen, der weiß, wann man kämpft und wann nicht”
          -Sun Tzu (ein großer Taktiker, aber leider kein Moralphilosoph – er wird diesen Makel verschmerzen können)

        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ Richard Ott

          Man muss unterscheiden zwischen

          a) der PRINZIPIELLEN Handlungsalternative

          und

          b) der ABWÄGUNG im konkreten Anwendungsfall.

          Selbstverständlich kann es im konkreten Fall RATIONAL sein, als Arzt sein Leben NICHT einzusetzen, wenn dadurch nichts Positives erreicht, sondern nur sein Leben zerstört wird.

          Das ist übrigens ein GENERELL anerkanntes Prinzip:

          Wenn jemand im tiefen Fluss zu ertrinken droht, muss ein Nichtschwimmer nicht ins Wasser springen, um ihn zu retten. Springt er nicht ins Wasser, ist das nicht unterlassene Hilfeleistung und wird daher auch nicht geahndet.

          Anders natürlich, wenn jemand Schwimmer ist und anders als zu springen der andere Mensch nicht zu retten ist.

          Der Verweis auf Anwendungsfälle, geschweige denn ihre Konstruktion kann daher nichts zur Klärung und Wertung der PRINZIPIELLEN der Handlungsalternative leisten.

          Die Alternative stellt sich so dar:

          a) Entweder tun alle NUR das, was ihnen nach eigener Einschätzung nützt.

          Dann wird es Gewinner und Verlierer geben, zumindest RELATIV betrachtet.

          Oder

          b) es gibt Menschen, die NICHT nur das tun, was ihnen nützt und sich dabei dem Risiko aussetzen, sich zu schaden.

          Dann gibt es wie vorher immer noch Gewinner und Verlierer.

          ABER:

          Es kann auch Menschen geben die nicht mehr Verlierer oder nicht mehr so sehr Verlierer sind

          und/oder

          Es kann auch Menschen geben die nicht mehr Gewinner oder so sehr Gewinner sind.

          Wenn potentiell LETZERE sich freiwillig für b) entscheiden, KANN das POSITIV für die Gesellschaft – EGAL, was unter welchen Bedingungen KONKRET die rationale Handlungspräferenz sein wird.

          Oder so gesagt:

          Es ist ein GUTES Gefühl, zu wissen, dass es in einer für mich schwierigen und vielleicht sogar lebensgefährlichen Situation jemanden geben KÖNNTE, der mir hilft (und sollte ZUGLEICH für mich kein Anreiz sein, DESHALB hohe Risiken einzugehen).

          Und derjenige, der gegebenenfalls helfen könnte, sollte AUCH ein gutes Gefühl haben, WEIL es seine freie Entscheidung ist, u. U. helfen zu WOLLEN (und ZUGLEICH nicht die Befürchtung haben müssen, das sein Wollen ausgenutzt wird).

          Es muss auf BEIDEN Seiten eine den anderen EINBEZIEHENENDE Gesinnung bestehen, damit sich POSITIVES entwickeln kann.

          Damit ich nicht missverstanden werde und Sie nicht gegen mich Geschütz auffahren müssen:

          Was wir hierzulande als GESINNUNGSGESELLSCHAFT erleben, hat NICHTS damit zu tun.

          Hier sind durchweg Rechthaber am Werk, die NUR ihre Interessen durchsetzen wollen und dabei bei den anderen auch noch möglichst VIEL herausholen wollen.

    9. Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Ich teile aber die Auffassung, dass das Coronavirus ein elementarer gesamtgesellschaftlicher Schock ist.

      Ich glaube, dass die Menschen, die sich entwickelnde Situation wie eine „Todeslotterie“ ansehen, bei der sie angesichts fortschreitender Ausbreitung der Infektionen mit wachsender Wahrscheinlichkeit ein „Loser-Los“ ziehen werden.

      Wenn das richtig sein sollte, relativiert sich die Forderung nach „drastischen Maßnahmen jetzt“.

      Mit der durch drastische Maßnahmen generierten, wenn auch unbegründeten Auffassung, dass praktisch nur noch Todeslose für sie in der Trommel seien, könnte die Bevölkerung in Panik verfallen und somit in den Zustand, den der Autor einer Aufklärung bezüglich fehlender Schutzausrüstung zuschreibt.

      Insofern verstehe ich schon, dass die Regierung „dosierte Maßnahmen“ anordnet, ohne die Möglichkeit drastischer Maßnahmen auszuschließen.

      Ich kann das Medizinische nicht beurteilen.

      Zu fragen wäre aber, mit welchen Überlegungen man von „fehlender wirksamer Schutzausrüstung“ und sonstigen Rationierungsdefiziten zum WORST CASE für eine kleinen Ärzte-Welt, die berufsbedingt ganz sicher nicht die Welt von Müller und Meier ist, kommt.

      Mein Laien-Wissen sagt mir, dass es nicht zu einem Worst Case-Szenario kommen MUSS – auch nicht für Ärzte.

      Die UMSTÄNDE und die DYNAMIK der Ausbreitung in Italien und nun auch in Deutschland, insbesondere in NRW, lässt mich allerdings glauben, dass die Möglichkeit, um das Worst Case-Szenario herumzukommen, zusehends und nahezu unvermeidlich schwindet.

      Antworten
      • Zweifler
        Zweifler sagte:

        @Dietmar Tischer

        Wie so oft in der Geschichte reagiert der Mensch inadäquat auf exogene Ereignisse und provoziert damit erst die Schäden, die er durch sein Handeln vermeiden wollte.
        Ganz im Sinne der Griechischen Tragödie (für eventuelle diesbezügliche Laien: Damit ist nicht das heutige Griechenland gemeint).

        Antworten
        • Dietmar Tischer
          Dietmar Tischer sagte:

          @ Zweifler
          Jetzt auch noch die Griechische Tragödie!

          Es gibt nicht DIE Griechische Tragödie.

          Wenn ich das aufnehme, was Sie meinen, kann man für einige sagen, etwa König Ödipus von Sophokles:

          Ja, die Menschen, auf die es ankommt (Entscheider), handeln – gemessen am Ergebnis ihres Handelns – INADÄQUAT, aber sie handeln RATIONAL mit Blick auf exogene Ereignisse, d. h. die unabwendbaren Vorhersagen der Götter (hier: Virusinfektionen).

          Das ist die TRAGIK des Menschen.

          Er kann ihr nicht entkommen – gerade auch nicht durch Vernunft.

    10. Zweifler
      Zweifler sagte:

      @Richard Ott

      Mit unreflektierter Angst meinte ich Folgendes:
      Ich habe große Angst vor einer relativ harmlosen Krankheit, die ich mit geringer Wahrscheinlichkeit bekommen werde.
      Ich habe wenig Angst vor einer schweren, schmerzhaften Krankheit, die ich mit höherer Wahrscheinlichkeit bekommen werde.

      Antworten
      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Krebs löst i.d.R. keine Angst aus, weil das hohe Risiko erfolgreich “verdrängt” wird, was psychisch gesund ist, weil man das Auftreten der Krankheit kaum beeinflussen kann. Corona löst beim psychisch Gesunden ggf. Furcht aus, weil man durch Verhaltensänderung das Risiko einer Infektion senken kann.

        Das mag “unreflektiert”, also unbewusst sein, ist aber tatsächlich die *sinnvolle* Reaktion und uns durch die Evolution nicht ohne Grund so mitgegeben.

        Antworten
      • Zweifler
        Zweifler sagte:

        @H.Seiffert

        In Ihrem Link wird der globale Supergau durch Corona ausgerufen und darunter ein Börsenbrief beworben. Das kenn ich zur Genüge und überzeugt mich nicht.

        Antworten
    11. Zweifler
      Zweifler sagte:

      „Alte Menschen über 70 haben ein Risiko von etwa 15 Prozent „

      Menschen über 70 haben allgemein ein hohes Risiko schwer zu erkranken und zu sterben. Sehr viele Tumorarten schlagen in diesem Alter zu. Tödliche Herzkreislauferkrankungen ebenso wie auch die gute alte Grippe. Das Leben ist endlich und ab 70 beginnt man immer öfter an allem Möglichen zu sterben. Aber damit haben wir uns abgefunden, wir haben uns daran gewöhnt. Jetzt kommt plötzlich ein neues 15 prozentiges Sterberisiko für 70 jährige dazu. Eines von vielen im Alter von 70. Und das soll ein elementarer gesellschaftlicher Schock sein?
      Der 57jährige Arzt ist besorgt über sein 2 prozentiges Sterberisiko. 2 von 100. Weiß er als Arzt eigentlich, an was allem man mit 57 sterben kann?

      Antworten
      • Richard Ott
        Richard Ott sagte:

        @Zweifler

        Ja, das Leben ist lebensgefährlich. Das ist so wahr, wie es eine Platitüde ist.

        “Jetzt kommt plötzlich ein neues 15 prozentiges Sterberisiko für 70 jährige dazu. Eines von vielen im Alter von 70. Und das soll ein elementarer gesellschaftlicher Schock sein?”

        Dieses spezifische Risiko ist allerdings völlig neu, weil das Virus erst vor knapp 2 Monaten entdeckt wurde. Und nur wer sich infiziert, hat das Risiko – für nicht Infizierte ist das Corona-Sterberisiko Null. Deshalb werden viele Menschen (und deren Regierungen) alles daran setzen, das Risiko einer Infektion zu minimieren, und diese Verhaltensänderungen lösen den gesellschaftlichen Schock aus.

        Antworten
        • Zweifler
          Zweifler sagte:

          @Richard Ott

          Hygienische Verhaltensänderungen lösen doch keinen gesellschaftlichen Schock aus.
          Angst löst einen gesellschaftlichen Schock aus, eine neue, unreflektierte Angst.
          Wenn den Menschen wirklich bewußt wäre, mit welch hoher Wahrscheinlichkeit sie früher oder später eine Krebserkrankung oder einen Herzinfarkt erleiden werden, würden sie einen Schock bekommen und das Corona-Virus ganz schnell vergessen.
          Gegen Angst helfen nur Wahrscheinlichkeiten.

        • Richard Ott
          Richard Ott sagte:

          @Zweifler
          “Hygienische Verhaltensänderungen lösen doch keinen gesellschaftlichen Schock aus.”

          Die Anordnung von Quarantäne für hunderte Personen (NRW) oder gar ganze Großstädte (China) ist aber schon ein paar Nummern größer als eine schlichte “hygienische Verhaltensänderung”.

          “Wenn den Menschen wirklich bewußt wäre, mit welch hoher Wahrscheinlichkeit sie früher oder später eine Krebserkrankung oder einen Herzinfarkt erleiden werden, würden sie einen Schock bekommen und das Corona-Virus ganz schnell vergessen.”

          Ich glaube schon, dass den meisten Menschen bewusst ist, dass ihr Sterberisiko langfristig gesehen bei 100% liegt.

          Nur weil sie irgendwann an A oder B sterben werden, heißt das aber noch lange nicht, dass sie ein neu auftretendes akutes Risiko C (C wie Corona…) ignorieren werden – oder dass es auch nur vernünftig wäre, das zu tun. Was hat das mit “unreflektierter Angst” zu tun?

      • Thomas M.
        Thomas M. sagte:

        Aufgrund unzureichendes Schutzes wird man aller Voraussicht nach als medizinisches Personal infiziert werden. Dann hat man bzw. der Arzt ein wahrscheinlich 2%-Risiko zu sterben. Und das in den vermutlich *kommenden Wochen/wenigen Monaten*.

        Das ist etwas anderes als “irgendwann stirbt man irgendwodran”. Ich bin mir recht sicher, dass jeder von uns eine Ursache, die uns mit 2% Wahrscheinlichkeit in den nächsten Monaten umbringt, meiden würde. Und wenn man 70+ ist, sind’s 15%. Ich wäre da auch unentspannt.

        Nun denn, was ich eigentlich fragen wollte: Was genau war denn die Bankrott-Erklärung? Hab das nicht via google gefunden…

        Antworten
    12. Richard Ott
      Richard Ott sagte:

      “Wir in unserer Praxis haben den Eindruck, dass neben Schutzkleidung und verschiedenen Antibiotika auch die Händedesinfektionsmittel rationiert wurden. Zumindest verzögern sich die Lieferungen oder werden nur in Teilen geliefert.”

      Dazu passt eine interessante “Empfehlung” vom Robert-Koch-Institut aus der letzten Woche:

      https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Ressourcen_schonen_Masken.pdf?__blob=publicationFile
      Dokumentenstand: “21.02.2020 gültig solange eine Notfallsituation für diesen Bereich beschrieben wird,
      vorläufig bis zum 31. August 2020”

      “Da ein großer Teil der Produktion für den europäischen Markt von Mund-Nasen-Schutz (MNS) 1 und
      FFP-Masken in China angesiedelt ist und erwartet wird, dass solange die Krise andauert von dort
      keine Lieferung nach Europa mehr erfolgt, ist für die Aufrechterhaltung der Regelversorgung/
      Abläufe in Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie im Falle des gehäuften Auftretens von
      COVID-19-Erkrankten in Deutschland über einen Ressourcen-schonenderen Einsatz dieser Masken
      bzw. weiterer persönlicher Schutzausrüstung nachzudenken.
      (…)
      Empfehlung bei Lieferengpässen von MNS- und FFP- Masken:
      Die Maßnahmen zur Wiederverwendung von Schutzmasken (…) können auch
      bei den aktuellen Lieferengpässen hilfreich sein zur langfristigen und nachhaltigen Aufrechterhaltung
      des Regelbetriebes.

      Bitte beachten Sie, dass die folgend beschriebenen Maßnahmen eine erhöhte
      Kontaminationsgefahr und ein höheres Infektionsrisiko aufweisen. Sie sind daher ausdrücklich nur
      auf offiziell ausgerufene Notfallsituationen anzuwenden, wenn FFP-Masken und oder MNS nicht in
      ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen und nur die Möglichkeit besteht auf bereits benutzte
      Masken zurückzugreifen. (…)”

      Antworten
      • troodon
        troodon sagte:

        @ Richard Ott
        “Händedesinfektionsmittel”
        Alle Produkte auf denen “Desinfektion” steht, werden Sie zu regulären Preisen nicht mehr (lange) in den üblichen Geschäften oder Online-Shops erhalten.
        Dafür dann mit 100% oder deutlich mehr Preisaufschlag bei ebay…
        Online bei z.B. DM oder Rossmann “nicht verfügbar”… Da werden einige versuchen in den nächsten Wochen ordentlich Geld mit zu machen…

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