Zur Entwicklung der Kreditfähigkeit der Problemländer der Euro-Zone

Die Aussagen des Centrums für Europäische Politik (CEP) zur Kreditfähigkeit der Euro-Staaten hat in den Medien breite Aufmerksamkeit gefunden. Dabei liegt der Fokus zumeist auf Griechenland als anhaltendes Problemkind und auf Irland als das Musterbeispiel für einen gelungenen Turn-around. Wir bleiben dennoch skeptisch. Es stimmt zwar, dass Irland einen deutlichen Überschuss im Außenhandel erwirtschaftet und damit die Verschuldung gegenüber dem Ausland deutlich reduziert. Vergessen wird aber, dass Irland immer noch die höchste Verschuldung aller Eurostaaten aufweist. Nach letzten Zahlen haben Staat, private Haushalte und Nicht-Finanzunternehmen in Summe Schulden von 406 Prozent des BIP – verglichen mit 381 Prozent in Portugal und 372 Prozent in Japan. Deutschland: 206 Prozent. Alle Zahlen übrigens ohne die nicht gedeckten Versprechen für Renten, Pensionen und Gesundheitsleistungen einer alternden Gesellschaft.
Nicht ohne Grund hat Irland auch die eigene Notenbank zur Finanzierung des Staates herangezogen – ich berichtete .

Es ist gut, dass versucht wird, die Kreditwürdigkeit und finanzielle Stabilität von Ländern so zu analysieren. Die Tatsache, dass Irland noch nie eine rote Ampel hatte, sollte aber zur Vorsicht bei der Interpretation der Ergebnisse mahnen.

Centrum für Europäische Politik: Zur Entwicklung der Kreditfähigkeit der Problemländer der Euro-Zone, Februar 2014

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