What Mario Draghi must do next to fix Europe’s economy

Das billige Geld findet nicht den Weg in die Realwirtschaft. Was tun? Auch wenn ich direkte Zahlungen an jeden Bürger für die beste Lösung halte, gibt es natürlich die Möglichkeit, das Geld den Staaten zu geben. Damit diese investieren. Ein Blick auf den Zustand der Infrastruktur in Deutschland genügt, um diese Idee zu begrüßen. Bereits gestern habe ich den Beitrag von Martin Wolf verlinkt, in dem er nicht nur Vollgeld empfiehlt, sondern auch die direkte Finanzierung der Staaten durch die Notenbank.

Wolfgang Münchau geht in seinem Beitrag für die FT in die gleiche Richtung. Draghinomics als europäische Version von Abenomics (was zwar in Japan auch nicht funktioniert  …, aber wen kümmert es?):

  • EZB druckt und kauft Staatsanleihen.
  • Die Staaten nehmen das Geld und machen Ausgabenprogramme.
  • Sobald die Wirtschaft läuft, macht man die fundamentalen Reformen.

Auf den dritten Pfeil warten die Japaner vergeblich. Genauso dürfte es auch uns in Europa ergehen. Was nicht heißt, dass es nicht doch probiert wird.

FT (Anmeldung erforderlich): What Mario Draghi must do next to fix Europe’s economy, 7. September 2014

Im SPIEGEL kommt Münchau derweil zu einem ähnlichen Schluss, wie ich vor einigen Wochen in meinem Kommentar in der WirtschaftsWoche: Die EZB-Politik führt zum Eurobond durch die Hintertür. Die schlechteste aller Möglichkeiten: ohne demokratische Legitimierung und ohne Gegenleistung.

SPIEGEL ONLINE: Der Eurobond kommt durch die Hintertür, 8. September 2014

Kommentar (1) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Johann Schwarting
    Johann Schwarting sagte:

    Als Anhänger und Interpret des Debitismus, der Sie ja auch sind (https://blog.malik-management.com/2013/10/prof-heinsohn-zum-stand-der-deflation/ ), wundert mich die geringe Kritik zur Idee des Vollgeldes von Prof. Huber, wie sie z.B. in http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=322251 geäußert wird.
    Paul C. Martin hat ja vor 13 Jahren noch optimistisch formuliert: “Wir sollten handeln und – wer möchte- es gemeinsam tun.” (http://www.dasgelbeforum.net/30434/messages/67112.htm)
    Ich bin der Ansicht, dass wir der Illusion von der Machbarkeit der Welt unterliegen und dass wir die Probleme der Ökonomie, die ein Derivat der Macht ist, lösen könnten: wir können sie womöglich nur akzeptieren, uns in sie einrichten und mit ihnen leben.

    Antworten

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.