Was tun mit dem Geld? ‒ Cripsin Odey

Eine weitere Stimme zur Geldanlage in der heutigen Zeit. Cripsin Odey gehört zu den erfolgreichsten Hedge-Fund-Managern mit jährlichen Returns (nach Kosten!) von 14 Prozent seit Auflage vor 22 Jahren. Er wirft einen skeptischen Blick auf die Märkte:

  • Die Weltwirtschaft steuert auf eine Rezession zu und die Zentralbanken haben keine Munition mehr, um diese zu bekämpfen.
  • Investoren stehen vor einem Schock und werden feststellen, wie illiquide die Märkte in Wirklichkeit sind. ‒ bto: Wir hatten das Thema schon mit Blick auf die Anleihenmärkte und die fehlenden Marktmacher bei gleichzeitig explodiertem Volumen.
  • Cripsin Odey hat im letzten Herbst angefangen, Aktien zu shorten (also auf fallende Kurse zu spekulieren). Dabei wurde deutlich, wie wenig Liquidität in den Märkten ist.
  • Wir vertrauen alle den Zentralbanken, doch was können die noch tun, wo die Zinsen schon bei null liegen? Die Notenbanken ‒ vor allem die Fed ‒ haben ein großes Interesse jetzt die Zinsen zu erhöhen, damit sie etwas Handlungsspielraum haben. Doch schon ein kleiner Schritt dürfte die Märkte unter Druck bringen.
  • Die Märkte sind in einer Blase, doch man wird das erst sehen, wenn diese platzt.
  • Bekommen wir in diesem Niedrig-Inflationsumfeld eine Rezession, so ist dies sehr belastend für die Aktien. ‒ bto: Ein deflationäres Umfeld ist in der Tat schlecht für Unternehmen, weil dies die Margen massiv unter Druck setzt.

Seine Erwartung für die Märkte:

  • Die Aktien werden deutlich fallen. Siehe Japan in den 20 Jahren nach 1990. Der Konjunkturzyklus kehrt zurück.
  • Der Rohstoffsektor bleibt unter anhaltendem Druck.
  • Die internationalen Konsumgüterunternehmen sind zu sehr von den Schwellenländern abhängig (werden also von der dortigen Rezession getroffen).
  • Asset-Manager sind ebenfalls in den falschen Märkten fokussiert, ebenfalls zu viel in den Schwellenmärkten (bto:?)
  • Das Geld wird an den Devisenmärkten verdient. Die Aktienmärkte sind nur ein Nebenprodukt dieser Entwicklung. ‒ bto: Stimmt. DAX wird vom tiefen Euro getrieben.
  • Für ihn die größte Gelegenheit auf fallende Kurse zu setzen seit 2007

Und: Die Politik wird immer kritischer dem kapitalistischen System gegenüber. Ein weiteres ‒ erhebliches ‒ Risiko.

Zero Hedge: “We Have Front-Row Seats To An Imminent Market Shock”, 11. März 2015