Maue Renditen mit US-Aktien – im besten Fall

Nettes Bild, welches ich bei Zero Hedge gefunden habe. Ein ganz berühmtes Zitat. Immer soll es anders sein, wenn denn die Kapitalmärkte übertreiben. So auch diesmal wieder. In Wirklichkeit ist es ganz banal. Auch ohne Crash dürften künftige Rendite mau sein. Dies gilt zumindest für die USA, wo die Bewertung von Aktien ganz eindeutig darauf hindeutet, dass es in Zukunft – wenn überhaupt – nur noch geringe Renditen gibt.

Hussman weist darauf erneut in seinem Market Update hin. Ich hatte die Analyse schon einmal auf bto, deshalb hier die entscheidende Darstellung:

 

Angesichts der heutigen Bewertung (blaue Linie) ist der nachfolgende 12-Jahres-Ertrag von Aktien des S&P 500 nahe null. Das passt auch zum heutigen tiefen Zinsniveau. Wenn man Negativzinsen erwartet, weshalb sollten dann Aktien viel mehr Ertrag bringen? Willkommen in der Eiszeit, kann ich da nur sagen!

Hussman: „The ratio of nonfinancial market capitalization to corporate gross value added recently peaked at just above 2.0. Now, notice that even over the completion of the two most recent market cycles, when interest rates were quite depressed relative to historical norms, the ratio of MarketCap/GVA fell to just 1.0 or below. That’s certainly not a worst-case scenario (which would be closer to a ratio of 0.45-0.50 as we saw in 1950, 1974, and 1982). Indeed, we’ve never seen a bear market fail to take MarketCap/GVA to about 1.0 or below. For the S&P 500 to lose half of its value over the completion of the current market cycle would merely be a run-of-the-mill outcome given current extremes. A truly worst-case scenario, at least by post-war standards, would be for the S&P 500 to first lose half of its value, and then to lose another 55% from there, for a 78% cumulative loss, which is what would have to occur in order to reach the 0.45 multiple we observed in 1982. We do not expect that sort of outcome. But to rule out a completely pedestrian 40-55% market loss over the completion of the current cycle is to entirely dismiss market history.“

Dabei muss man im Hinterkopf haben, dass der gesamte Anstieg der Märkte in den letzten Jahren auf einer Höherbewertung beruht, nicht auf steigenden Gewinnen:

Damit gibt es immer weniger attraktive Aktien mit guter Qualität zu akzeptablen Preisen.

 

→ Hussman FUNDS: „The Next Big Short: The Third Crest of a Rolling Tsunami“, 4. Januar 2016

Kommentare (5) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Matthias
    Matthias sagte:

    Hallo Herr Dr. Stelter,

    vielen Dank für ihre lesenswerten und fundierten Artikel – die ich immer gerne lese.

    Da ich „nur“ interessierter Laie bin und nicht über ihr tief-greifendes Fachwissen verfüge, möchte ich gerne eine Frage stellen.

    Die RBS warnt vor einem „historischen Crash“ und hat heute eine Warnung herausgegeben die lautet: „Verkaufen Sie alles“.
    http://www.wallstreet-online.de/nachricht/8250723-rbs-warnt-historischem-crash-verkaufen-alles-crash-kommt-rette-kann-notausgaenge

    Mein Vater hält seit 10 Jahren einen Fond mit dem Namen „UNISELECTION: GLOBAL I„
    http://www.onvista.de/fonds/UNISELECTION-GLOBAL-I-Fonds-DE0005326789

    In Ihren Artikeln haben Sie ja auch schon mehrfach vor einem kommenden Crash gewarnt.

    Was würden Sie jetzt tun wenn Sie signifikant in diesen Fond investiert wären? Würden Sie, wie die RBS behauptet, jetzt alles verkaufen oder würden Sie, im Hinblick auf 3 – 5 Jahre, investiert bleiben?

    Ist es nicht wahrscheinlich, dass die Zentralbanken weitere QEs auflegen werden (und sogar das „Helikoptergeld“ kommt) und daher die Aktienkurse (innerhalb der nächsten 3 – 5 Jahre) weiter stark steigen werden bevor sie sich beim „Game-Over“ in Luft auflösen?

    Was würden Sie persönlich jetzt tun?

    Ich würde mich sehr über Ihre Meinung freuen!

    Vielen Dank im Voraus
    Matthias

    Antworten
    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Sehr geehrter Matthias,

      diese Fragen kann man nicht so einfach beantworten, weil man dazu die Gesamtstruktur des Vermögens kennen müsste! Ich empfehle bekanntlich ein Portfolio. Wenn Ihre Aktienquote bei 25 Prozent liegt, würde ich dabei bleiben. Wenn sie darüber liegt, reduzieren.

      Kommt QE? Natürlich. Geht es deshalb weiter nach oben? Denkbar, aber unwahrscheinlich. Morgen dazu auch was bei wiwo.de

      Generell:Gewinne mitnehmen hat noch niemanden arm gemacht :-)

      LG

      Dst

      Antworten
      • Matthias
        Matthias sagte:

        Vielen Dank Herr Dr. Stelter! Ich werde meinem Vater mal empfehlen 50 Prozent des Fonds zu verkaufen und die Gewinne mitzunehmen.

        Danke und Gruß
        Matthias

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Matthias Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.