„The Real Value Of Cash“

In meiner kleinen Serie zum Thema Geldanlage und in meinen wöchentlichen Kolumnen bei WirtschaftsWoche Online habe ich immer wieder darauf hingewiesen, dass Cash eine eigene Assetklasse ist. Wenn wir das Ziel des globalen, kaufkraftbereinigten Vermögenserhalts anstreben, dann gehört eine ausreichende Position Liquidität in verschiedenen Währungen zwingend dazu.

Hier ein interessanter Beitrag zum Thema, via Zero Hedge.

Natürlich rät kein Banker dazu, Cash zu halten. Besser ist es allemal, voll investiert zu sein – zumindest aus Sicht der Bank. Begründung: Wer Barmittel hält, verliert garantiert wegen der Inflation. Das stimmt aber nur, wenn man es langfristig macht. Geht man in Cash, um sich vor einer Korrektur an den Märkten zu schützen, ist das was ganz anderes.

Und wie ich ebenfalls geschrieben habe, ist es mehr als wichtig, auf den Preis beim Einstieg zu achten. Im Einkauf liegt der Gewinn. Wer also teuer kauft, hat mehr Potenzial nach unten als nach oben. So ist festzuhalten, dass die Aktien auf einem hohen Niveau notieren:

 

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Dabei gibt es eine deutliche Korrelation zwischen dem Preis, den man zahlt und den zu erwartenden Erträgen. Eigentlich einleuchtend, dennoch oft vergessen:

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Die Wirkung von einer aktiven Allokation zwischen Aktien und Cash zeigt folgende Darstellung. Dabei wurde angenommen, dass man bei einem CAPE (das ist das rollierende Kurs-Gewinn-Verhältnis in der Definition von Shiller) von 6 oder weniger Aktien kauft und bei einem Niveau von 23 oder mehr zu 100 Prozent in Cash zurückwechselt. Dabei wurde der Inflationsverlust auf Cash mit einberechnet, was den Rückgang der Kurve in den 1970er-Jahren erklärt.

Offensichtlich lohnt es sich, diesen Umbau vorzunehmen. Die Performance der roten Kurve liegt deutlich über der Entwicklung der blauen Kurve. Das Modell beweist: Es lohnt sich, billig zu kaufen und teuer zu verkaufen :-)!

Okay, das ist nicht überraschend. Man muss es aber auch machen!

 

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Geld zu haben, wenn andere es nicht haben, bzw. sich nicht trauen, es einzusetzen, ist also ein erheblicher Vorteil bei der Kapitalanlage.

Natürlich kann man auch dauerhaft dabei bleiben, doch als Individuen haben wir per Definition einen zeitlich begrenzten Investmenthorizont. Nicht alle können dreißig Jahre und mehr warten, bis sich ein Investment lohnt.

  1. Cash ist eine gute Absicherung gegen einen Markteinbruch.
  2. Cash ermöglicht, bei Kursrückgängen zuzugreifen.
  3. Cash gibt Stabilität und Ruhe im Portfolio und reduziert die Panik im Falle eines Crashs.

Dabei zeigen Analysen, dass auf dem heutigen Niveau nur noch negative Erträge auf einen Zeithorizont von zehn Jahren zu erwarten sind. Das bedeutet garantierte Verluste auch mit Aktien. Statt dauernd dabei zu bleiben, sollte man handeln. Dann gehört Cash zwingend dazu.

 

→ Zero Hedge: „The Real Value Of Cash“, 24. November 2015

Kommentare (4) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Axl
    Axl sagte:

    Die Frage ist: Wie hält man überhaupt Cash? In Form von Geldscheinen wird es bei größeren Summen sehr unpraktisch. Und Tagesgeldkonten und Staatsanleihen sind kein Cash sondern Forderungen auf Cash, die auch nicht ohne Risiko sind.

    Antworten
    • Abdullah Mansury
      Abdullah Mansury sagte:

      Im Schliessfach auf der Bank. Dies wirft keine Zinsen ab, ist aber sicherer, da es keine Forderung darstellt, welche eventuell verloren gehen kann.

      Antworten
      • Daniel Stelter
        Daniel Stelter sagte:

        Ja, allerdings gibt es bereits Bestrebungen, die künftige Verwendung dieses Geldes einzuschränken, zum Beispiel in dem ein Nachweis verlangt wird. Sicher ist es dann nicht.

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