“The Global War on Cash”

Heute Morgen schon Thema, hier ergänzend eine schöne optische Aufbereitung der Idee des Bargeldverbots:
The Global War on Cash

Quelle: The Money Project

Hier finden Sie weitere interessante Darstellungen:

→ The Money Project: “The Global War on Cash”, 18. Januar 2017

Kommentare (5) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    War on Cash und TARGET: Wer sich für die TARGET-Debatte interessieren sollte – meine Sicht hatte ich ja ausführlich dargelegt – der findet in diesem Kommentar zwei weitere Links, die insbesondere den Fall einer Wiedereinführung der Lira ausführlich erläutern (inkl. Cash-Problematik) sowie die Möglichkeiten einer Transformation der TARGET-Salden: https://zinsfehler.com/2016/09/25/ein-geldpolitisches-manifest-fuer-europa/comment-page-1/#comment-679. Um es vorweg zu nehmen, die Forderung von Prof. Sinn kommt dabei nicht gut weg. Warum? Weil er bis heute wohl nicht verstanden hat, wie ein zweistufiges Geldsystems funktioniert. Aber damit befindet er sich ja in bester Gesellschaft mit den meisten anderen Ökonomen.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
    • MFK
      MFK sagte:

      Wie man ein ungedecktes Papiergeldsystem ausgestaltet, spielt m.E. keine Rolle, weil dessen einzige Voraussetzung das Vertrauen der Nutzer in dieses System ist. Solange dieses Vertrauen besteht, kann man mit Hilfe des FIAT-Systems nahezu alles machen, man kann Schuldner nach belieben retten, man kann genehme Industrien subventionieren, Aktienmärkte stützen, soziale Wohltataten finanzieren, usw. Geht das Vertrauen allerdings verloren, spielt es keine Rolle mehr, ob es sich um ein zweistufiges, dreistufiges oder zehnstufiges System handelt. Just my 5c.

      Antworten
      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        Vertrauen ist insbesondere eine Folge der Bonitätsstandards bei der Kreditvergabe, welches man sich über viele Jahre erarbeitet hat. Insofern ist ein solider Papiergeldstandard durch die reale Leistungsfähigkeit der Schuldner bestimmt und somit auch nicht ungedeckt. Was nutzt dem Gläubiger Gold, wenn er keine Lebensmittel dafür kaufen kann?

        Da die nationalen Bonitätsstandards durch kulturelle Eigenarten/Gewohnheit/Übung geprägt sind, würde durch ein dreistufiges Geldsystem ein zusätzlicher Sicherheitspuffer eingebaut werden, da die Bundesbank sicherlich nicht zu so günstigen Konditionen refinanziert hätte wie die renditegetriebenen Geschäftsbanken. Dann hätten sich die Zinsen schon viel früher ausgespreizt und die Kreditexzesse des Südens wären schon frühzeitig ausgebremst worden.

        Würden hingegen alle die gleichen Bonitätsstandards einhalten, dann wären die Zentralbanken letztlich reine Clearingplattformen ohne LoLR Funktion (Lender of Last Resort), da es keinen Grund mehr für Unsicherheit gäbe. Für den Ausgleich von Schwankungen im Kreditzyklus ist/wäre aber auch dann die Fiskalpolitik verantwortlich (Symmetrie von Kreditaufnahme und Kredittilgung, damit die Kreditketten nicht abreißen).

        LG Michael Stöcker

      • MFK
        MFK sagte:

        Italienische 10 jährige Staatsanleihen rentieren zur Zeit mit 2,24%, US Staatsanleihen der gleichen Laufzeit mit 2,48%. Nun kann man nicht gerade behaupten, Italien sei der solidere Schuldner, also muss es hierfür andere Gründe geben, jenseits der Bonität. Mit dem Vertrauen in die Bonität ist das also so eine Sache. Auch auf der Ebene der Geschäftsbanken gibt es gewaltige Schieflagen, die derzeit nur notdürftig kaschiert werden. Noch sind die Schieflagen nicht so sichtbar, dass das Vertrauen entweicht, ist es aber erst einmal weg, ist es zu spät. Aber wie gesagt, in einem FIAT Geldsystem kann man alle Schieflagen beseitigen, solange das Vertrauen der Beteiligten nicht entfleucht. Da die meisten das Geldsystem ohnehin nicht verstehen, wird das wohl erst sehr spät passieren. Gibt es eigentlich ein einziges wichtiges Papiergeldsystem, welches noch nicht zerbrochen ist? Diesmal wird alles anders, ist immer ein schlechtes Argument.

      • Michael Stöcker
        Michael Stöcker sagte:

        „Gibt es eigentlich ein einziges wichtiges Papiergeldsystem, welches noch nicht zerbrochen ist?“

        Bislang nur das GBP (über 300 Jahre) und der USD (200 Jahre nach dem GBP); beides Länder mit einer sehr stabilen Rechtsordnung und einem Hang zum Pragmatismus. In beiden Ländern wurde immer wieder hart um die Hoheit im Geldwesen gerungen; mal dominierte der private Bankensektor, mal der Staat. Hinsichtlich des USD siehe auch: http://macromarketmusings.blogspot.de/2016/12/macro-musings-podcast-peter-conti-brown.html.

        LG Michael Stöcker

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.