The glaringly obvious guide to the next crash

Die Bewertung an den Kapitalmärkten hat luftige Höhen erreicht. In diesem Kommentar fasst die FT die Warnsignale zusammen:

  •  Sogenannte “Leveraged Loans” – also Kredite an Private-Equity-Firmen zur Übernahme oder Refinanzierung von Firmen mit geringem Eigenkapital – werden wieder besonders großzügig vergeben. Immerhin bei mehr als einem Drittel der Kredite liegt die Verschuldung über dem Niveau von sechsmal EBITDA (also dem Bruttomittelzufluss vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen). Zuletzt war das 2007 so.
  • Hochrisikoanleihen von Schuldnern schwacher Bonität verzinsen sich so tief wie nie. Auch der Risikozuschlag gegenüber (vermeintlich :-) ) sicheren Staatsanleihen ist nahe den Tiefstständen.
  • Der Boom an Börsengängen ist ein weiteres Warnsignal. Die Aktionäre von Alibaba haben nicht einmal ein Mitspracherecht. (bto: Und da der deutsche Markt immer etwas hinterherhinkt, ist Rocket ein ähnliches Beispiel.) Gerade in Booms produziert der Kapitalmarkt auch das, wonach die Investoren gieren. Nicht immer in bester Qualität.
  • Der Übernahmeboom ähnelt ebenfalls der Zeit von 2000 und 2007. Unternehmen nutzen dabei das tiefe Zinsniveau, um Deals günstig zu finanzieren.
  • Kaufen Unternehmen nicht die Aktien anderer Unternehmen, so kaufen sie eigene Aktien zurück (bto: und wie bereits gezeigt, kaufen Unternehmen immer am Top, nicht am Tiefpunkt).
  • Alles in den USA ist teuer – egal welchen Bewertungsmaßstab man heranzieht.
  • Die Fed könnte die Zinsen tatsächlich erhöhen. Damit werden Anleihen wieder relativ attraktiver. (bto: Eine Erwartung, die ich bekanntermaßen nicht teile. Keine Notenbank, auch die Fed nicht, kann sich höhere Zinsen leisten. Denn dann bricht das Schuldengebäude in sich zusammen.)

Fazit FT: Die Warnsignale sind deutlich, aber die Geschichte lehrt, dass die Märkte die Verkaufssignale jahrelang ignorieren können. Stimmt: 1997 waren Aktien schon zu teuer. Es ging noch drei Jahre gut.

FT (Anmeldung erforderlich):The glaringly obvious guide to the next crash, 21. September 2014

Passend dazu auch die Warnungen von der Seite der Markttechnik. Egal wie man individuell dazu steht: Je mehr Anleger darauf achten, desto höher der Einfluss.

NZZ: Hindenburg-Omen deuten auf Ende des Aktienrallys, 29. September 2014