The capex call

Hohe Gewinne – tiefe Investitionen. Dieses Phänomen hat mich schon mehrfach beschäftigt und wird von einigen Beobachtern als ursächlich für das anämische Wachstum und die schwache Erholung von der Krise betrachtet. Die FT berichtete ausführlich über die geringe Investitionsneigung und die Präferenz für Aktienrückkäufe. Nun scheint es Hoffnung zu geben, zumindest für die USA. Die Argumente:

  • Unternehmen äußern sich entsprechend in Umfragen. So viele Unternehmen wie seit 2004 nicht mehr (48,6 Prozent) planen höhere Investitionen in diesem Jahr.
  • Die Stimmungsindikatoren mit der höchsten Korrelation mit Investitionen befinden sich in den USA und weltweit ebenfalls im Aufwind.
  • Die Kreditnachfrage der Unternehmen wächst, wie auch die Bereitschaft der Banken, Kredite zu vergeben.
  • Der Kapitalstock ist so veraltet wie seit 1964 nicht mehr. Maschinen und Anlagen waren seit 1995 nicht mehr so alt. Die Bank of America erwartet deshalb eine Verdoppelung der Investitionen in den kommenden zwei Jahren.
  • In Relation zu Kapitalbestand und Umsatz wären die Investitionen dann immer noch auf einem tiefen Niveau.
  • Die Verunsicherung über die wirtschaftliche Entwicklung und auch über die Zukunft der Eurozone hat abgenommen. Zugleich sind die Marktwerte der Anlagen gestiegen (bedeutet: Aktienkurse gestiegen). Beides spricht für mehr Investitionen.
  • Die Produktivität ist gesunken.(Ich berichtete hier). Die einzige Möglichkeit, diese wieder zu steigern, sind vermehrte Investitionen.
  • Das „schlechte letzte Jahr“ war eine Ausnahme. Hoffentlich.

In Summe spricht viel für mehr Investitionen, was wiederum gut für die wirtschaftliche Erholung wäre. Das Risiko für eine erneute Enttäuschung ist jedoch groß.

FT (Anmeldung erforderlich): The capex call, 28. März 2014

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