Notenbanken drucken Geld – heimlich – unglaublich, dass das jemanden noch überrascht!

Die Mehrzahl der Bürger merkt es nicht, versteht es nicht, denkt, man sei davon nicht betroffen. Die Minderheit, die es versteht, regt sich lauthals auf. Wieder ein Beweis dafür, dass die EZB und die anderen Notenbanken die Schuldner heimlich raushauen. Das kann ich nur naiv nennen. Es ist doch seit Langem üblich, dass Notenbanken und Staaten die Grenzen weit überschreiten.

Zu Erinnerung: Italien bewertete die Vermögenswerte der Banca d`Italia einfach höher, damit die Banken beim Verkauf ihrer Anteile schöne Gewinne verbuchen konnten. In Irland hat die Notenbank dem Staat direkt Geld in Höhe von rund 25 Prozent des BIP geliehen. Und das auf einen Schlag. → Geld aus dem Nichts – nach Irland auch Italien.

Die F.A.Z.:

  • “Neben dem Billionen-Staatsanleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank gibt es seit der Krise weitere Käufe durch nationale Notenbanken, die bislang im Dunkeln blieben. Das ganze Ausmaß der Käufe ist erst jetzt ans Licht gekommen.” – bto: ich wusste es auch nicht. Habe aber auch nicht in die Bilanzen geschaut. Offensichtlich war es aber recht offensichtlich, zumindest die Größenordnung an sich. Wundern darf das doch nun wirklich niemanden
  • „Zwischen dem Jahr 2006, also vor Ausbruch der Finanzkrise, und 2012, dem Höhepunkt der Euro-Krise, hat eine Handvoll Notenbanken für rund 510 Milliarden Euro Wertpapiere aufgekauft und im Gegenzug frisches Geld in die Märkte gepumpt. Bis Ende 2014 stiegen die Wertpapierkäufe sogar auf mehr als 720 Milliarden Euro.“ – bto: aber natürlich. Es geht um die „Rettung des Systems“. Da bleiben nur noch die Notenbanken.
  • Besonders die Banca d’Italia und die Banque de France waren sehr aktiv. “ – bto: was? Ausgerechnet die Banken von großen Ländern, die in großen Schwierigkeiten stecken und die immer mit Notenbankgeld Probleme ‚gelöst haben‘. Nein, wer hätte das gedacht!
  • „Vergangene Woche wurde EZB-Chef Mario Draghi in der Pressekonferenz von dieser Zeitung direkt auf Anfa und die hohen Wertpapierkäufe angesprochen. Er reagierte ausgesprochen gereizt. Die Kaufstrategien der nationalen Notenbanken seien ‚schwer zu verstehen‘, gab er zu.“ – bto: ??? Was ist daran schwer zu verstehen, Zinsen zu senken für Schuldner mit Problemen? Was ist daran kompliziert?
  • Doch könne er ‚ausschließen, dass es sich um monetäre (Staats-)Finanzierung handelt‘. Weitere Details könne er nicht nennen.“ – bto: Man fasst es nicht. Das ist doch besser als jede Folge der heute SHOW.
  • Der Makroökonom Ansgar Belke zeigte sich überrascht über Draghis aggressive Reaktion in der Pressekonferenz: ‚Es verfestigt sich leider der Eindruck einer Vernebelungstaktik.‘“ – bto: Ja, scheint wohl so …

EZB-Präsident Mario Draghi hat unterdessen am Wochenende bei einer Veranstaltung in New York gesagt, dass die angekündigten Staatsanleihekäufe von 1,5 Billionen Euro der Zentralbanken nicht das oberste Ende der Fahnenstange sind. Um die Inflationsrate wieder in Richtung des gewünschten Zielwertes zu haben, sei prinzipiell noch eine größere Geldflut vorstellbar. Draghi sagte wörtlich: ‚Es gibt keine Grenze.“ – bto: Zur Erinnerung, als QE gestartet wurde, hat Draghi betont, dass die Risiken bei den nationalen Notenbanken verblieben. Schon damals habe ich geschrieben, dass das reine Augenwischerei ist!→ EZB: Der letzte Schuss.

Wacht auf, Bürger: Geld wird bald vom Himmel regnen und die Staaten werden direkt finanziert werden. Die 740 Milliarden sind da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

→ F.A.Z.: „Heimliches Gelddrucken in Rom und Paris, 7. Dezember 2015