Erst Gewinnrezession, dann gesamtwirtschaftliche Rezession
Albert Edwards von der Societe Generale ist bekanntlich einer der größten Skeptiker mit Blick auf den aktuellen Aufschwung. Als entscheidenden Frühindikator sieht er die Veränderung der Gewinnmarge der Unternehmen:
Quelle: SocGen
Man sieht deutlich, dass fallende Gewinne zu sinkenden Investitionen führen. Das gilt auch bei einer längerfristigen Betrachtung:
Quelle: SocGen
Quelle: SocGen
Dies im Hinterkopf habend, ist es ein Alarmsignal, wenn die FINANZ und WIRTSCHAFT eine Gewinnrezession in den USA vermeldet:
- „Viel Gutes ist von Corporate America nicht zu erwarten. Gemäss dem Datendienst Bloomberg prognostizieren Analysten, dass die Gewinne der fünfhundert grössten US-Konzerne im Schnitt fast 10% zur Vorjahresperiode gesunken sind. Das entspricht dem stärksten Rückgang seit Herbst 2009, als die US-Wirtschaft langsam aus der Rezession fand. Zudem ist es bereits das vierte Quartal in Folge mit rückläufigen Ergebnissen.“
Quelle: FuW
- „Der Crash der Öl- und Gaspreise ist jedoch nicht das einzige Problem: ‚Selbst, wenn dieser Sektor ausgeklammert wird, deuten die Prognosen zur Berichtssaison auf eine deutliche Verlangsamung des Gewinnwachstums hin‘, meint das US-Aktienteam von Credit Suisse.“
- „Gut möglich ist, dass die Ergebnisse letztlich etwas besser ausfallen werden, als die Analysten und Unternehmen derzeit prognostizieren. An Wallstreet ist Tiefstapeln vor der Berichtssaison üblich, womit ‚positive Überraschungen‘ sichergestellt werden. Das ändert jedoch wenig an der Tatsache, dass Corporate America tief in einer Gewinnrezession steckt. ‚Es lässt sich drehen und wenden, wie man will, die Ergebnisse sind miserabel‘, meint dazu Marktstratege Jim Bianco von Bianco Research. Trotz des schleppenden Geschäftsgangs sind amerikanische Aktien zum Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2016 von 17 im historischen Vergleich nach wie vor anspruchsvoll bewertet.“
Hinzu kommt die deutlich gestiegene Verschuldung der US-Unternehmen:
Macht sich nicht gut: weniger Profits und mehr Schulden. Wie immer und immer wieder erklärt bei bto wirkt leverage als Kurstreiber nach oben und als Brandbeschleuniger nach unten!
Es sieht so aus, als ob dieser Margendruck auch in Japan und Europa gilt. JP Morgan verweist auf die erneute Dollarschwäche, die Unternehmen aus diesen Ländern entsprechend trifft.
Die Korrelation zwischen Yen/USD und EPS ist jedenfalls ziemlich eindeutig. Da Aktien auch weltweit nicht billig sind, ein weiteres Warnsignal.
Allerdings fallen zugleich auch die Anleihenrenditen, würde ich ergänzen. Alles wo man sein Geld anlegen kann ist teuer. Bleiben nur Cash und Gold.
→ FINANZ und WIRTSCHAFT: „Gewinnrezession in Corporate America verschärft sich“, 11. April 2016
Herr Stelter,
1. “Wird die Inflation nur von den Deutschen bestimmt”
Gemäß Flassbeck wird die Inflation maßgeblich von den Löhnen bestimmt.
Laut seinen Texten ist das Erreichen einer Zielinflation für alle Länder das Entscheidende für das funktionieren einer Währunsgunion, da die Inflation die Lohnstückkosten bestimmt und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in den Ländern.
2. Gewinner Ausländer wegen Anteilen an DAX Konzernen.
hier könnten man auch erwähnen, dass die dt. Eliten sehr große Beteiligungen in Süd- aber insbesondere Osteuropa halten, d.h. von der Verschuldung dieser Ländern profitiert haben.
3. “Braucht man sparen um zu investieren”
warum explodierte die Verschuldung im Süden erst nachdem BRD intern (Lohnzurückhaltung) abwertete, wenn man die durch die Lohnzurückhaltung zustande gekommene Ersparnisse (Flassbeck nennt es: unter seinen Verhältnissen leben) hier keine Rolle gespielt haben.
4. “Richtig schlecht ist in der Tat das wir unsere Ersparnisse exportieren. Das ist der Wahnsinn. ”
Wenn man als VWL mehr herstellt als verbraucht, dann geht es nicht anders und insbesondere wenn die Politik den Export so forciert. Dies zu verhindern würde indirekt eine Umverteilung von oben nach unten erfordern, d.h weniger Export aufgrund steigender Löhne, d.h. höhere Inflation als in anderen EU Ländern.
Gruß
>Es sieht so aus, als ob dieser Margendruck auch in Japan und Europa gilt. JP Morgan verweist auf die erneute Dollarschwäche, die Unternehmen aus diesen Ländern entsprechend trifft.>
Wenn das so ist, dann muss die Dollarschwäche den US-Unternehmen helfen, höhere Gewinne auszuweisen oder zumindest den Gewinnrückgang zu mildern.
Ich würde mir eine etwas kohärentere Argumentation wünschen.
Das stimmt.
Katalin says:
Donnerstag, 14UTCThu, 14 Apr 2016 10:29:50 +0000 14. April 2016 um 10:29
Hallo,
bisher dachte ich, Stelter und co. hatten mit Ihrer Deutung der Krise recht. Seit ich das hier gelesen habe, liegt Flassbeck ganz klar vorne, denn seine Argumente sind so logisch und schlüssig, dass man nicht anders kann als ihm recht zu geben. Hier nachzulesen,
http://www.flassbeck-economics.de/die-deflation-ist-ein-meister-aus-deutschland-und-die-ezb-ist-sein-opfer/
Selbst die Bundesregierung folgt mittlerweile seiner Argumentation;
http://www.bmwi.de/Dateien/BMWi/PDF/Monatsbericht/Auszuege/2016-03-lbue,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf
Hier ein weiterer Text der seine These bestätigt:
http://www.fuw.ch/article/sparen-oder-nicht-sparen/
„Eine solche Volkswirtschaft befindet sich dann in einer Phase der Deflation. Ohne einen Schub von aussen kommt sie nicht wieder zur Vollbeschäftigung. Diese Möglichkeit hatte Kaspar Villiger, wie erinnerlich, durch Annahme ausgeschlossen. Kapital ist bei ihm stets knapp. Doch wo nicht Kapital, sondern die Investitionsmöglichkeiten knapp sind und Lebensversicherungen in Anlagenot geraten, kann der Staat auch zu viel sparen“
Hier eine weitere Analyse des IWF, warum Deregulierung in der Krise Kontraproduktiv ist.
http://www.fuw.ch/article/nmtm-das-einmaleins-der-strukturreformen/
Fazit:
Die seit dem Anfang der 80-iger Jahren erfolgte Umverteilung (Steuersenkung, Deregulierung, Finanzmarktliberalisierung) zu Gunsten der oberen 10% hat uns in die heutige Situation geführt. Die entstandene Nachfragelücke versucht man seitdem, mit Krediten an die Verlierer zu füllen;
a. USA – die Unteren 50% der Bevölkerung
b. BRD – Südeuropa
Die Gewinner der Krise, sitzen an den Schalthebeln der Macht und wollen sich keinen Milimeter bewegen. Verteidigen mit aller Macht weiterhin ihre Profite und sorgen damit für weitere Schulden.
Problem: Wie bringen wir die Gewinner der Krise dazu sich dem Gemeinwohl unterzuorden.
a. 500 Reichsten Familien
b. Politiker
b. Finanzelite
(d.h. die Leute die von der Verschuldung der anderen profitieren indem sie leistungsloses Einkommen beziehen)
aus dem FUW Blog:
„Anh Toàn sagt: 6. April 2016 um 12:19
“werden Sparer bestraft”
Die Idee von risikolosen Kaufkraftgewinnen (Belohnung der Sparer für edles Verhalten) ist kompletter Nonsense. Rendite ist Äquivalent zu Risiko, ohne Risiko gibt es keine. Entweder positive Nominalzinsen werden durch Inflation negativ, oder durch Steuern: Sonst wachsen die Schulden ja immer weiter. wenn sich ein Vermögen ohne Risiken mehren lässt, sind Risiken unendlich viel teuerer, und es macht keinen Sinn, diese einzugehen.
Wenn viele Kaufkraft aufbewahren wollen (“sparen”), steigt die Nachfrage und damit der Preis für Aufbewahren von Kaufkraft, also die Realzinsen sinken.“
Leider gar nicht, meine Damen und Herren, das kann man sehr gut erkennen wenn man sich die Geschichte anschaut.
Gruß
Ach naja, wenn ich mal den Ton übersehe, so kann man doch nicht sagen, dass es neu ist bzw. vollständig ist.
Also:
1. Hat die deutsche Lohnzurückhaltung die Inflation in Europa gedämpft und zu größeren Handelsüberschüssen und Ungleichgewichten beigetragen? Natürlich.
2. Ist es für die deutsche Binnennachfrage schlecht, wenn die Löhne stagnieren? Natürlich.
3. Profitieren von der Lohnzurückhaltung vor allem die Eigentümer und Mitarbeiter der exportorientierten Firmen? Natürlich.
4. Gehören diese Firmen überwiegend Ausländern, sofern sie börsennotiert sind? Natürlich.
5. Ist das deutsche Sparen und damit der massive Export von Kapital dumm? Natürlich.
All das kann man seit Jahren hier lesen. Siehe Irrsinn mit der Doppel-Null und „10 Gründe, warum wir die Verlierer des Euro” sind.
Allerdings:
1. Wird die Inflation nur von den Deutschen bestimmt? Sicherlich nicht. In einer globalen Welt treiben das eher die Chinesen und die Wechselkurse.
2. Braucht man das Sparen, um zu investieren? Sicherlich nicht. Banken schaffen das Geld bekanntlich „aus dem Nichts“.
3. Hätten die anderen Länder ohne Lohnzurückhaltung in Deutschland keine Probleme? Sicherlich nicht. Sie hatten einen schuldenfinanzierten Nachfrageboom, den statt Deutschland auch andere hätten beliefern können. Europa ist ja keine geschlossene Volkswirtschaft!
4. Hätte Deutschland die Rezession der frühen 2000er-Jahre anders überwinden können als mit Lohnzurückhaltung? Vielleicht. Es war aber unerlässlich, Leute aus der Arbeitslosigkeit wieder in Arbeit zu bringen und das führt rein mathematisch zu Lohndruck. Ist Arbeitslosigkeit besser als Arbeit? Ich denke nicht.
Europa ginge es noch schlechter, wenn Deutschland nicht reformiert hätte. Die Reformen waren nicht schuld, haben aber das Problem vergrößert für die anderen Länder.
Richtig schlecht ist in der Tat, dass wir unsere Ersparnisse exportieren. Das ist der Wahnsinn. Ebenso die Investitionszurückhaltung von Unternehmen und Staat. Das müsste dringend geändert werden. Denn wie gesagt: Wenn ich schon mein Geld nicht wiederbekomme, dann habe ich lieber gute Infrastruktur statt schlechte.
Herr Stelter, Ihre Antwort ist mal wieder ein herausragendes Beispiel für Ihre Fähigkeit Sachverhalte prägnant, kurz und verständlich zu erklären.
Vielen Dank, komme gern hier täglich vorbei.
U.R.
Zu 5. Siehe auch: http://blog.zeit.de/herdentrieb/2013/10/30/die-eurokrise-muss-nicht-immer-weitergehen_6680/comment-page-4?sort=asc&comments_page=2#comments
LG Michael Stöcker
Es gibt einen weiteren Knackpunkt bei Flassbeck: http://blog.zeit.de/herdentrieb/2013/10/30/die-eurokrise-muss-nicht-immer-weitergehen_6680/comment-page-4?sort=asc&comments_page=3#comment-102736
LG Michael Stöcker
>… bisher dachte ich, Stelter und co. hatten mit Ihrer Deutung der Krise recht. Seit ich das hier gelesen habe, liegt Flassbeck ganz klar vorne, denn seine Argumente sind so logisch und schlüssig, dass man nicht anders kann als ihm recht zu geben.>
Um jemanden recht geben zu können, genügt es nicht, dass dessen Auffassung logisch und schlüssig ist.
AUCH die Prämisse, d. h. die Aussage, von der man schließt – logisch richtig schließt – muss RICHTIG sein, um ihm recht geben zu können. (Hier nicht zur Debatte stehend: Es kann, muss aber nicht sein, dass das ERGEBNIS, nicht die Argumentation – auf die Sie abheben – richtig ist, wenn es von einer falschen Prämisse ausgehend mit falscher Logik erzielt wird. Intuitiv etwa so zu verstehen: minus x minus = plus)
Eine Prämisse von Flassbeck in dem von Ihnen verlinkten Artikel steckt in folgender Frage:
„Woher kommt die europäische Deflation, die den Kern des Problems ausmacht und in deren Gefolge die EZB die Zinsen auf Null senkte?“
Die Prämisse ist die Annahme, es gäbe in Europa Deflation.
Das ist falsch.
Fallende Inflationsraten sind nicht Deflation.
Damit ist Flassbeck erledigt, egal, ob an seinen Ausführungen etwas logisch oder schlüssig ist.
Die Qualität der ökonomischen Analyse von Heiner F. finde ich – mit seinem eigenen Sprachgebrauch – „unterirdisch“. Der Stil ist polemisch und hebt sich wenig von den Politikern ab, die er so gerne angreift. (B… Dir Deine Meinung) Der neueste Kommentar ist auch ein Hit und an Banalität kaum zu überbieten: (Mal für zwischendurch zum entspannen.)
http://www.flassbeck-economics.de/aufgelesen-in-der-nzz-die-zahl-auf-der-oelrechnung-ist-beim-kunden-eine-andere-als-beim-lieferanten/
Man hat den Eindruck, dass er sich dauernd bedrängt und angegriffen fühlt, einem Rechtfertigungszwang unterliegt und gerne beißt. Besonders beim letzten Absatz/Satz kann man sich den Bauch nicht mehr halten.
Richtig, Herr Fischer, damit ist Flassbeck erledigt. QED
Richtig, Herr Tischer, damit ist Flassbeck erledigt. QED
Da hat die Autokorrektur sich eingemischt. Sorry.
Lieber Herr Stelter,
Diese Entwicklung musste genau so erfolgen; es geht gar nicht anders. Im Herdentrieb hat mich veblen (Ökonom, der seit vielen Jahren im Herdentrieb kommentiert) auf ein Papier aufmerksam gemacht, das exakt diese/meine Sicht der Dinge widerspiegelt: https://www.wiso.uni-hamburg.de/fileadmin/sozialoekonomie/zoess/DP_45_Wenzlaff_Kimmich_Richters.pdf. Unbedingt lesenswert!!!
Sie haben heute in Ihrer wöchentlichen Kolumne in der WiWo geschrieben, dass „Geld im Portemonnaie eine Forderung gegen die Notenbank“ sei. Und auf der folgenden Seite wiederholen Sie diese Aussage: „Auch eine Forderung gegen die Notenbank kann sich als wertlos erweisen!“
Das ist ein großer Irrtum, dass Geld eine Forderung sei; insbesondere nicht gegenüber einer Zentralbank. Was bitte schön wollen Sie von der Zentralbank fordern, wenn sie das geforderte schon in der Hand halten? OK, Sie können aufgrund der Gesetzeslage fordern, dass ein unschöner/zerrissener Schein gegen einen schönen getauscht wird. Das war’s dann aber auch schon. Statt einer Forderung spreche ich von daher von einem unspezifischen Anspruch auf das Sozialprodukt. Unspezifisch, weil ich jemanden finden muss, der mit mir zuerst einen Vertrag abschließen muss. Aber auch dann kann ich nur die Leistung fordern, während der Verkäufer das Geld fordern kann. Geld ist also niemals eine Forderung, sondern vielmehr das ultimative Schuldentilgungsmittel aus Verträgen.
Giralgeld ist hingegen eine Forderung; nämlich eine Forderung auf Auszahlung von Bargeld bzw. ein rechtlicher Anspruch auf schuldbefreiende Überweisung aufgrund des Girovertrags mit der Bank.
LG Michael Stöcker
Hallo,
es ist völlig Irrelevant, ob eine Forderung oder Schuldtilgungsmittel. Die meisten Menschen wissen auch nicht wie ein PC funktioniert und benutzen ihn trotzdem. Hauptsache man kann mit Geld bezahlen. Das Problem ist, dass der frie Markt nicht in der Lage ist für die Allgemeimheit zufriedenstellende Ergebnisse zu liefern und somit durch die Politik im zum Wohle der Allgemeinheit korrigiert werden oder gar resettet warden muss.
Gruß
Das Problem ist NICHT, dass der freie Markt nicht in der Lage ist für die Allgemeinheit zufriedenstellende Ergebnisse zu liefern.
Das Problem ist, dass Menschen GLAUBEN, dass ein System – kapitalistische Marktwirtschaft oder sonst eines – in der Lage sein müsse, für die Allgemeinheit (ALLE?) zufriedenstellende Ergebnisse zu liefern.
Was ein System liefern muss, wenn es AKZEPTIERT werden soll, ist:
Die Mehrheit der vom System betroffenen muss hinreichend ZUFRIEDEN sein, so dass sie für kein anderes votiert und die Minderheit darf nicht so UNZUFRIEDEN sein, dass sie das bestehende nicht akzeptiert.
Danke für den link – ein sehr gutes Paper und ein kleiner Refresher in Sachen VWL :)
Hallo,
bisher dachte ich, Stelter und co. hatten mit Ihrer Deutung der Krise recht. Seit ich das hier gelesen habe, liegt Flassbeck ganz klar vorne, denn seine Argumente sind so logisch und schlüssig, dass man nicht anders kann als ihm recht zu geben. Hier nachzulesen,
http://www.flassbeck-economics.de/die-deflation-ist-ein-meister-aus-deutschland-und-die-ezb-ist-sein-opfer/
Selbst die Bundesregierung folgt mittlerweile seiner Argumentation;
http://www.bmwi.de/Dateien/BMWi/PDF/Monatsbericht/Auszuege/2016-03-lbue,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf
Hier ein weiterer Text der seine These bestätigt:
http://www.fuw.ch/article/sparen-oder-nicht-sparen/
“Eine solche Volkswirtschaft befindet sich dann in einer Phase der Deflation. Ohne einen Schub von aussen kommt sie nicht wieder zur Vollbeschäftigung. Diese Möglichkeit hatte Kaspar Villiger, wie erinnerlich, durch Annahme ausgeschlossen. Kapital ist bei ihm stets knapp. Doch wo nicht Kapital, sondern die Investitionsmöglichkeiten knapp sind und Lebensversicherungen in Anlagenot geraten, kann der Staat auch zu viel sparen”
Hier eine weitere Analyse des IWF, warum Deregulierung in der Krise Kontraproduktiv ist.
http://www.fuw.ch/article/nmtm-das-einmaleins-der-strukturreformen/
Fazit:
Die seit dem Anfang der 80-iger Jahren erfolgte Umverteilung (Steuersenkung, Deregulierung, Finanzmarktliberalisierung) zu Gunsten der oberen 10% hat uns in die heutige Situation geführt. Die entstandene Nachfragelücke versucht man seitdem, mit Krediten an die Verlierer zu füllen;
a. USA – die Unteren 50% der Bevölkerung
b. BRD – Südeuropa
Die Gewinner der Krise, sitzen an den Schalthebeln der Macht und wollen sich keinen Milimeter bewegen. Verteidigen mit aller Macht weiterhin ihre Profite und sorgen damit für weitere Schulden.
Problem: Wie bringen wir die Gewinner der Krise dazu sich dem Gemeinwohl unterzuorden.
a. 500 Reichsten Familien
b. Politiker
b. Finanzelite
(d.h. die Leute die von der Verschuldung der anderen profitieren indem sie leistungsloses Einkommen beziehen)
aus dem FUW Blog:
“Anh Toàn sagt: 6. April 2016 um 12:19
“werden Sparer bestraft”
Die Idee von risikolosen Kaufkraftgewinnen (Belohnung der Sparer für edles Verhalten) ist kompletter Nonsense. Rendite ist Äquivalent zu Risiko, ohne Risiko gibt es keine. Entweder positive Nominalzinsen werden durch Inflation negativ, oder durch Steuern: Sonst wachsen die Schulden ja immer weiter. wenn sich ein Vermögen ohne Risiken mehren lässt, sind Risiken unendlich viel teuerer, und es macht keinen Sinn, diese einzugehen.
Wenn viele Kaufkraft aufbewahren wollen (“sparen”), steigt die Nachfrage und damit der Preis für Aufbewahren von Kaufkraft, also die Realzinsen sinken.”
Leider gar nicht, meine Damen und Herren, das kann man sehr gut erkennen wenn man sich die Geschichte anschaut.
Gruß