… doch eher Italien?

Frankreich, Portugal oder doch Italien? Bekanntlich sehe ich in Italien die größten Risiken. So wohl auch die Autoren dieses Beitrages, die nochmals die Lange des Landes zusammenfassen mit Blick auf das Referendum zur Verfassung im Herbst. Mittlerweile eine Volksabstimmung zum Euro und zur Politik des Premiers Renzi:

  • If he loses, Renzi has promised to step down – a pledge that has turned the referendum into a popular vote of confidence in the unelected prime minister, his Europhile policies, and by extension Italy’s membership of the eurozone itself. As a result, a No vote in October will not just precipitate the fall of Renzi’s government; it could throw Italy’s long term membership of the eurozone into doubt, plunging the single currency area once again into crisis.” bto: Davon kann man ausgehen, und weil das so ist, werden Berlin und Brüssel alles tun, damit es nicht passiert. Renzi kann also auf “Erfolge” hoffen.
  • “Its old economic model, in place for much of the last three decades of the 20th century, relied on a combination of currency devaluation to maintain international competitiveness together with fiscal spending to support the poorer regions of the country’s south.”

  • “Signing up to the euro put an end to all that, preventing devaluations and prohibiting budget deficits at 10% of gross domestic product. (…)  The result has not just been depressed growth and relative impoverishment, but an outright decline in living standards, as Italy’s real GDP per capita has slumped to a 20-year low.” bto: Das ist schon beeindruckend.

  • Such a below-par economic performance has led to a build-up of bad assets on the balance sheets of Italy’s banks, where 18% of all loans are now classed as non-performing. In turn, this bad loan overhang has eroded the ability of the banking sector to extend new credit to the thousands of small businesses which are the engine of Italy’s economy and which normally power employment growth. The result is stagnation.” bto: an der natürlich noch viele andere Ursachen Schuld sind! auch die Demografie.
  • “(…) Italy needs to enact wholesale structural reforms to enhance its competitiveness relative to its eurozone neighbors. Notably, it needs to make the labor market more flexible to encourage job creation, it needs to lower the barriers to entry that protect much of the country’s service sector, it needs to overhaul a judicial system so sclerotic that bankruptcy proceedings can last 10 years or more, and it needs to restructure its fragmented and dysfunctional banking system.” bto: na dann viel Spaß! Wie soll das gehen?
  • Renzi’s referendum aims to change that. The prime minister is seeking popular approval for constitutional reforms that promise to cut the size of the upper house from 315 to 100 senators. (…) Most importantly, it will downgrade the political power of the Senate so that it will no longer be able to obstruct government legislation entirely, but only to propose amendments that will be adopted at the discretion of the lower house. The objective is to increase the executive power of the government (…).” bto: verständlich.
  • “The chances of a Yes vote in the referendum have not been improved by the slump in Renzi’s personal popularity following last year’s attempt to reform the labor market, and a series of small bank restructurings that saw retail savers “bailed-in” – forced to take losses – under new European Union banking regulations.” bto: weshalb er um jeden Preis ein erneuten Bail-in verhindern will.

  • If Renzi loses the referendum, not only will Italy remain in policy limbo, but it is highly likely his subsequent resignation will trigger a parliamentary election. Under new election laws passed last year, if a party fails to win 40% in the first round of voting, the top two parties go through to a second round. The latest opinion polls put Renzi’s governing PD party on 31% and the 5-Star Movement on 29% (…).” – bto: Und wie wir in England gesehen haben, können die Umfragen sich irren. 
  • At the moment, an election victory for the 5-Star Movement, which identifies as neither left nor right, appears at least as probable as a second round win for the PD. (…)  Its broad stance is anti-establishment and in favor of direct participatory democracy rather than representative democracy, which it regards – with some justification in Italy – as an invitation to corruption.”
  • “(…) in the event of a No vote in October, the only economic choice for Italy would be between continued stagnation, or a return to the old economic model of successive devaluations. The latter course would naturally mean exiting the eurozone anyway. But even if Italy were to take that path, it would hardly be a less painful way to restore the economy to health. Whether inside or outside the single currency, Italy still needs structural reform to ensure future growth.” bto: Ja, aber das ist politisch weniger gut zu verkaufen.
  • Italy is the wider eurozone in microcosm. In the EU as a whole, progress towards creating the political and economic institutions that could ensure the success of the single currency project have been comprehensively obstructed by narrow – but deeply entrenched – national interests. This failure to advance, and the economic hardships and sense of disempowerment that have resulted, has fueled the rise of populist political parties from Greece to Finland – parties that are challenging an increasingly distrusted political elite and questioning not just the status quo, but the whole European project. If Renzi wins come October, the eurozone has fresh hope. But if he fails, Italy fails, and very likely the eurozone fails too.” – bto: yep.

→ John Mauldin: “Renzi’s Great Gamble”, 24. August 2016

Kommentare (8) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    @ Mark Zimmermann

    Aktuelles zu Ihrem Thema:

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/so-kann-politikberatung-durch-oekonomen-staerker-werden-14417770.html

    Bernau versteht schon etwas von Ökonomie, aber – für einen Ökonomen nicht ungewöhnlich – kaum etwas von Politik, wenn er schreibt:

    >Warum ignorieren Politiker den Rat von Wirtschaftsforschern? Die Antwort ist so simpel wie wichtig: weil sie es können.>

    Schon das ist falsch.

    Richtig ist:

    … weil sie es MÜSSEN.

    Denn wenn sie auf die Ratschläge seriöser Ökonomen hören, werden sie abgewählt. Damit können sie nicht umsetzen, was ihrer Meinung nach nur SIE – die jeweiligen Politiker an der Macht – umsetzen können.

    Und auch das zeugt von Unverständnis:

    >Wenn Ökonomen nicht nur wissen, was wichtig ist, sondern wenn sie auch wissen, was Wähler überzeugt, dann bekommen sie den Einfluss, der nötig ist.>

    Wenn Ökonomen wissen, was Wähler überzeugt, dann wissen sie auch, dass harte, vor allem unangenehme ökonomische Einsichten – von Wahrheiten will ich hier gar nicht erst reden – die Wähler nicht überzeugen.

    Für diese ist das in aller Regel nichts weiter als Meinungsmache gegen ihre Interessen und wird daher nicht einmal ernst oder erst gar nicht zur Kenntnis genommen.

    Die MEDIEN wissen das und lassen daher Ökonomen mit Überzeugungsabsichten auch gar nicht erste zu Wort kommen, vor allem dann nicht, wenn sie nicht im Mainstream liegen.

    Wie kopflastig die Sicht der FAZ ist, kann man auch hier ersehen:

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/f-a-z-oekonomenranking-2016-die-tabellen-14417392.html

    Selbst unter „Medien“, wo es nach Bernau um „Überzeugungswissen“ gehen sollte, ist ersichtlich, dass hier vor allem Ökonomen genannt werden, die wissen, was wichtig ist für bestimmte BRANCHEN und bezüglich TAGESAKTUELLER Sachverhalte. Würden sie sich nach etwas anderem richten, etwa wie hier gefordert nach dem, was die WÄHLER überzeugt, würden sie keine Plattform für ihre Meinung finden.

    Es gibt keine WÄHLERÜBERZEUGUNGS-Medien, sondern nur WÄHLERBEEINFLUSSUNGS-Medien.

    Dr. Stelter hat es dieser Reihung nach jedenfalls noch nicht einmal auf die 24 Medienzitate gebracht, die ihm einen Platz unter „Deutschlands einflussreichste Ökonomen“ nach Medienzitaten verschafft hätten.

    Antworten
    • Daniel Stelter
      Daniel Stelter sagte:

      Tja, wenn ich zähle schaffe ich locker das doppelte….letztes Jahr war ich ja dabei..weil ich aus der Politik Stimmen bekommen habe. Ich denke, auch ohne Ranking gewinne ich an “Zuhörern” auch dank der sehr guten und aktiven Diskussionsbeiträge auf dieser Seite.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Ich will das Thema nicht zu Tod reiten.

        Nur so viel noch dazu:

        Wenn Sie nicht nur ERWÄHNT, sondern so oft ZITIERT wurden, dann müssten sie noch vor Rogoff und Summers in der Tabelle erscheinen.

        Mir scheint die ganze Rankerei sowieso an der Vermittlungsproblematik vorbeizugehen. Das ganze Getue darum hat m. A. n. einen hohen Grad von Selbstreferenz. Die Frage, warum die breite Öffentlichkeit nichts dazulernt – nichts dazu lernen kann – wird dadurch jedenfalls nicht beantworte. Aber gerade darum ginge es.

  2. Dieter Krause
    Dieter Krause sagte:

    In Europa kommen in den nächsten 20 Jahren ja auch nopch ein paar andere Dinge dazu – zumindest in den Noch-Industrieländern. Aber das hat die Politik noch gar nicht im Target oder?

    Maschinen könnten 18 Millionen Arbeitnehmer verdrängen

    Die Auswirkungen des technologischen Wandels sind in Deutschland dramatisch. Mehr als die Hälfte der Jobs könnte zukünftig von Maschinen erledigt werden – die Entwicklung ist eine soziale Bombe. Von Tobias Kaiser
    Der Einsatz von Robotern und anderen Technologien wird in den kommenden Jahren Millionen von Arbeitskräften hierzulande überflüssig machen. Das ist das Ergebnis einer Berechnung der Volks-wirte der Bank ING-Diba. Demnach bedroht die sich zunehmend beschleunigende Technologi-sierung mittel- und langfristig mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze in Deutschland. Von den 30,9 Millionen sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten, die in der Un-tersuchung berücksichtigt werden, würden demnach 18 Millionen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten durch Maschinen und Software ersetzt.

    Foto: Infografik Die Welt 59 Prozent aller Berufe sind durch Roboter-Einsatz gefährdet

    Die Untersuchung basiert auf einer wissenschaftlichen Studie aus dem Jahr 2013, in der Carl Frey und Michael Osborne untersucht haben, wie stark der amerikanische Arbeitsmarkt von der Auto-matisierung betroffen wäre. Seitdem wurden diese Studien bereits auf mehrere Länder übertragen, unter anderem Finnland und die Niederlande.

    Für die vorliegende Berechnung haben die Analysten die Arbeitsplätze in Deutschland detailliert nach Berufen aufgeschlüsselt und die Ergebnisse der amerikanischen Wissenschaftler auf den deutschen Arbeitsmarkt übertragen, um zu berechnen, wie viele Arbeitsplätze hierzulande gefährdet sind.
    Demnach sind die Auswirkungen des technologischen Wandels hierzulande dramatischer als in den USA: Während die Originalstudie davon ausgeht, dass in den USA 47 Prozent aller Stellen gefähr-det sind, schießt der Wert in der Untersuchung für Deutschland auf 59 Prozent. Die Autoren glau-ben, dass das größere Gewicht der Industrie in Deutschland für den Unterschied verantwortlich ist.

    Die Unqualifizierten ersetzt der Computer

    Das Risiko von Kollege Computer ersetzt zu werden variiert allerdings je nach Spezialisierung, Karrierestufe und Beruf erheblich: Sachbearbeiter und andere Berufsgruppen, die hauptsächlich typische Verwaltungstätigkeiten erledigen, haben beispielsweise riskantere Berufe, als sie selbst vermuten würden. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass die beruflichen Tätigkeiten von Algorit-hmen übernommen werden, sehr hoch: Die Autoren erwarten, dass in diesen Berufsgruppen ganze 86 Prozent der Arbeitsplätze wegfallen können.

    Beinahe genauso hoch ist der Anteil der betroffenen Stellen bei Hilfsarbeitskräften; der Berufs-gruppe, die am zweitstärksten von der Automatisierung betroffen wäre. Grundsätzlich gilt: Je ge-ringer die Qualifikation, desto höher die Wahrscheinlichkeit, ersetzt zu werden. Mehr als zwei Drit-tel der Stellen sind aber auch bei Mechanikern, Fahrzeugführern und Maschinenbedienern bedroht, genauso hoch ist der Anteil im Einzelhandel und in anderen Dienstleistungsberufen.
    Betrachtet man nur die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze, so sind die potenziellen Verluste unter den Büro- und Sekretariatskräften am größten: Dort könnten demnach 1,9 Millionen Stellen weg-fallen. Sehr große Stellenverluste drohen demnach auch unter Hilfskräften in Lagern und bei Post- und Zustelldiensten (1,5 Millionen), unter Verkäufern (1,2 Millionen) und bei Hilfskräften in der Reinigung (1,2 Millionen).

    Die Übernahme der Maschinen passiert schleichend

    Die Autoren gehen allerdings davon aus, dass die Millionen von betroffenen Arbeitsplätzen (Link: http://www.welt.de/138075677) nicht von heute auf morgen verloren gehen, sondern dass es zu einem langsamen kontinuierlichen Übergang kommen wird – wenn überhaupt alle Arbeitsplätze, die durch Maschinen ersetzt werde können, auch tatsächlich durch Technologie ersetzt werden.
    Denn einerseits wird es noch viele Jahre dauern, bis Roboter technologisch wirklich in der Lage sein werden, alle Aufgaben (Link: http://www.welt.de/139426894) zu übernehmen, die ihnen zu-getraut werden. Zum anderen sind Roboter im Moment noch zu teuer, um in großer Zahl flächen-mäßig eingesetzt zu werden. Zudem könnte sich auch gesellschaftlicher Widerstand gegen die zunehmende Technologisierung regen.

    Auf einen Zeitraum für den skizzierten Wandel legt sich denn auch weder die Studie aus den USA noch die deutsche Untersuchung fest. Dass es irgendwann soweit ist, daran haben die Autoren der Untersuchung allerdings keinen Zweifel. “Der Übergang hat schon begonnen”, sagt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING-Diba und Co-Autor der Untersuchung. “Schon jetzt sind einige Industriebereiche vollvernetzt und werden fast vollständig von Robotern geführt.”

    Einige Berufe drohen denn auch, beinahe ganz auszusterben: Komplexe Spezialistentätigkeiten in der Buchhaltung gehören beispielsweise dazu. Von heute 340.000 Fachkräften in diesem Bereich sollen nur 10.000 übrig bleiben. Auch die heute 1,2 Millionen Kassierer, Fahrkartenverkäufer und Bedienungen an Verkaufs- und Marktständen könnten bis auf 90.000 Beschäftigte durch Automaten ersetzt werden.

    Billige Maschinen ersetzen teure Menschenarbeit

    Zu menschenleeren Fabriken werde es trotzdem nicht kommen, schreiben die Autoren, denn durch die zunehmende Automatisierung sollen auch neue Berufe entstehen. “Der technische Fortschritt kann Raum für die Entstehung neuer Aufgaben und Tätigkeiten schaffen”, sagt Inga Burk, Co-Autorin der Untersuchung. Vor allem werde es mehr Beschäftigte in Technologieberufe und in Tätigkeiten rund um die Informationstechnologie geben – auch wenn die Untersuchung durchaus IT-Berufe listet, die zu einem hohen Anteil ersetzbar wären.
    Getrieben wird die Weiterentwicklung von Robotern und Software vor allem durch wirtschaftliche Erwägungen und den Wunsch, teure menschliche Arbeit durch billigere Maschinen zu ersetzen.

    Selbst in China, wo die Löhne steigen, werden zunehmend Roboter in der Produktion eingesetzt (Link: http://www.welt.de/136833491) . Diese Entwicklung ist grundsätzlich nicht problematisch, schließlich sind viele Tätigkeiten, die besonders leicht durch Maschinen erledigt werden können, eintönig, ermüdend oder sogar gefährlich.

    Entwicklung ist eine soziale Bombe

    Die Entwicklung birgt trotzdem erhebliche soziale Sprengkraft. Dass alle Menschen, die bei diesen Umwälzungen ihren Arbeitsplatz verlieren, an anderer Stelle wieder einen neuen Job finden, glau-ben auch die Ökonomen der ING-Diba nicht. “Die Erfahrungen mit früheren technologischen Veränderungen zeigen, dass es unrealistisch ist, darauf zu hoffen, dass Arbeitskräfte, die durch Roboter freigesetzt werden, einfach in anderen Bereichen eingesetzt werden können”, sagt Carsten Brzeski. Das gelte etwa auch für politische Umwälzungen wie die deutsche Wiedervereinigung. “Dieser Wandel wird Gewinner kennen, aber leider auch Verlierer.”

    Zu den Gewinnern dürften diejenigen gehören, deren Tätigkeit weiter von Menschen ausgeführt werden muss. Ein Studium, Personalverantwortung oder Arbeit in der Forschung schützen demnach davor, in absehbarer Zeit von Robotern und Algorithmen abgelöst zu werden. In Berufen, die eine Spezialisierung oder Expertenwissen erfordern, liegt die Wahrscheinlichkeit, den eigenen Job an eine Maschine zu verlieren, gerade einmal bei elf beziehungsweise zwölf Prozent.
    Besonders unersetzlich scheinen Mediziner: Von 241.500 Ärzten sind lediglich 3100 Stellen betroffen oder gerade einmal ein Prozent. Ähnlich ist die Situation bei Chemikern oder Physikern: Von den insgesamt 46.100 Arbeitskräften mit diesem Fachhintergrund, die häufig in forschender Tätigkeit arbeiten, können demnach nur 2800 durch Technologie ersetzt werden.
    http://www.welt.de/wirtschaft/article140401411/Maschinen-koennten-18-Millionen-Arbeitnehmer-verdraengen.html

    Antworten
    • Mark Zimmermann
      Mark Zimmermann sagte:

      Hier das Paper von Frey und Osborne, lesenswert: http://www.oxfordmartin.ox.ac.uk/downloads/academic/The_Future_of_Employment.pdf
      Ich (20) sehe da in meinem Umfeld immer wieder, wie wenig sich mit solchen Themen beschäftigt wird. Da wird es irgendwann böses Erwachen geben. Umso mehr schade, dass das in der Politik nicht wirklich Beachtung findet, denn Wirtschaft hin oder her, im Endeffekt muss die soziale Ordnung gehalten werden, das geht nur, wenn man die Bevölkerung auf die nächste industrielle Revolution adäquat vorbereitet.

      Antworten
      • Dietmar Tischer
        Dietmar Tischer sagte:

        Ich glaube schon, dass derartige Studien Beachtung in der Politik finden.

        Politiker wie Merkel, Schäuble und andere haben sehr kenntnisreiche Leute um sich und können auch mal Nobelpreisträger kommen lassen, wenn sie die Dinge aus einem anderen Blickwinkel erklärt haben wollen. Kurzum, ich meine, dass sie ein sehr ausgeprägtes Problembewusstsein haben.

        Es ist etwas anderes:

        Sie thematisieren derartige Probleme nicht oder erst dann, wenn sie in der breiten Öffentlichkeit sind.

        Würden Sie vorher thematisieren, hieße es sofort:

        Was tut die Regierung gegen das Problem?

        Das würde sie nur unter Druck setzten.

        Sie haben genug damit zu tun, die Leute einigermaßen bei der Stange zu halten.

        Bei all den Ansprüchen, die jeden Tag auf den Tisch kommen, ist das kein Zuckerschlecken.

        Und wenn man unter Druck ist wegen selbstverschuldeter Fehler, siehe z. B. die Flüchtlingsproblematik, dann erst recht nicht.

  3. Michael Stöcker
    Michael Stöcker sagte:

    “It is clear—given the risk of a debt-deflation trap in Germany’s eurozone partners—that successful adjustment in the eurozone can only come if German prices and wages rise faster than prices and wages in the rest of the eurozone. The alternative mechanism of adjustment—falling wages and prices in the rest of the eurozone—won’t work.” http://blogs.cfr.org/setser/2016/08/25/germany-is-running-a-fiscal-surplus-in-2016-after-all/. Vor gut einem Jahr hatte ich noch geschrieben: „Schäxit oder €xit“. Jetzt läuft es wohl auf „€xit und dann Schäxit“ hinaus; denn nach einem Uscitalia wird der Euro keinen Bestand mehr haben. Folge: Flassbeckforderung im Quadrat via Aufwertung mit vermutlich hohem Overshooting.

    LG Michael Stöcker

    Antworten
  4. Stefan Bohle
    Stefan Bohle sagte:

    Ein Euro-Austritt würde sich für Italien vermutlich rechnen. Für die Euro-Befürworter gibt es eine Hoffnung: die meisten Italiener sind sich bewusst, dass eine Wiedereinführung der Lira mit einer massiven Abwertung und persönlichem Kaufkraftverlust einherginge. Sollte es nach einem Uscitalia den Euro noch geben, dürfte es einer italienischen Regierung / Zentralbank möglicherweise schwerfallen, der neuen Lira überhaupt Akzeptanz zu verschaffen. Dieser Umstand spricht übrigens auch gegen einen kurzfristigen Ausstieg anderer PIGGS Länder. Ob dieser Effekt am Ende stärker als die Wut auf Brüssel und die Euro-Zone ist und wie lange er wirkt, bleibt abzuwarten.

    Antworten

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Dieter Krause Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.