China’s property bulls keep running hard

Stimmungsbericht zum Immobilienmarkt in China und zur ungebrochenen Bedeutung für die Konjunktur und das Finanzsystem in dem Land. Im Kern nicht ermutigend, zeigt es doch erneut, auf welch dünnem Fundament das Wachstum der Weltwirtschaft ruht.

  • “ Property, particularly residential property, has been very volatile, stories of vast ghost cities abound and few people have any desire to live in fourth-tier cities — the only ones where property is even remotely affordable for most of the population.” – bto: immer ein Zeichen für eine Blasé.
  • “Many analysts consider the most leveraged mainland developers vulnerable to a financial blow-up at any time. Some of them, such as China Evergrande Group have debt loads of upwards of $60bn.”
  • “But as so often is the case with China, the doomsayers may well be wrong. Property as an asset class has become important in China — maybe too important. It is critical to the financial system (since 70 per cent of all bank loans are backed by real estate collateral), as a source of economic growth and as a source of savings and wealth for many households. It is hard for China’s domestic economy to do well if property does not.bto: warum sollte es in China auch anders sein als bei uns? Immobilien waren schon immer die beliebteste Sicherheit für Banken.
  • “But no asset class is as sensitive to liquidity’s soothing effect as property and there is a lot of liquidity in China. And as it always does, liquidity is buoying the property market, well beyond the first-tier cities where so many couples go through staged divorces just so that they can each buy a starter home on more attractive terms.” – bto: ein weiteres Blasensymptom
  • ““Liquidity is coming from the sky,” says one Hong Kong-based hedge fund manager, noting that 40 per cent of all global money supply in recent years has come from China. So even as central banks in Japan and the US debate helicopter money for local infrastructure and other ambitious development projects, China comes closest to realising that concept as it ramps up its money printing presses.” – bto: was auch erklärt, weshalb wir mit unserem Wirtschaftswachstum alle an China hängen.
  • “Mortgage loans are growing rapidly; almost one-third of the increase in loans in the first half came from the property sector, according to data from the CLSA arm of Citic Securities. The second-round impact outside China is already being felt as the prices of copper and other commodities recover.”
  • “There are risks of course, among them affordability as income growth slows. A recent informal survey in Singapore showed that a majority of those polled would prefer to own a luxury residential tower there than hold 30-year US Treasury bonds. Only one investor questioned landlords’ ability to raise rents going forward. – bto: gut bei der Fragestellung hätte ich mit Blick auf 30 Jahre auch die Immobilie gewählt.

“China is not the only place where such questions are being asked.” – bto: wie wahr. Zum Beispiel in Vancouver.

→ FT (Anmeldung erforderlich):China’s property bulls keep running hard, 13. Oktober 2016

Kommentare (0) HINWEIS: DIE KOMMENTARE MEINER LESERINNEN UND LESER WIDERSPIEGELN NICHT ZWANGSLÄUFIG DIE MEINUNG VON BTO.
  1. Uwe Stein
    Uwe Stein sagte:

    In der westlichen Presse werden ja immer wieder chinesische Verschuldungsdaten, bis hin zu irreführenden Geschichten über Geisterstädte, die einen schwachen Immobilienmarkt suggerieren sollen, falsch dargestellt bzw. interpretiert. Tatsächlich haben sich die Wirtschaftsaussichten dort in jüngster Zeit aber verbessert. In Tier-1 Städten stiegen Preise und Umsätze am Immobilienmarkt um ca. 40%, so dass der Immobilienmarkt u.a. durch Kaufbeschränkungen gebremst werden musste. China ist die einzige Volkswirtschaft weltweit, in der ein Bremsen notwendig ist. Steigerungsraten beim Konsum, bei den Autoverkäufen, beim Frachttransport, auf dem Arbeitsmarkt, bei den Unternehmensgewinnen, den Produzentenpreisen, der Konsumenteninflation und dem nominellen Wirtschaftswachstum sollten nach westlichen Maßstäben eigentlich befriedigende Aussagen liefern. Tatsächlich liest man aber immer wieder unsinnige Verschuldungsvergleiche mit der westlichen Welt. Es wird gerne verschwiegen, dass die chinesische Sparquote dreimal höher als in den USA ausfällt und die Wirtschaft um ein Vielfaches schneller wächst. Oder dass das Land verglichen mit den Risikoregionen der Welt, einschließlich Europa, USA Russland, einen politisch stabilen Kurs fährt (was wechselseitig auf das Wirtschaftswachstum wirkt).

    Auch eine Möglichkeit einer einseitigen Darstellung. Wenn natürlich auch bekannt ist, dass auch die Chinesische Wirtschaft von den Gefahren eines US Dollar Anstiegs bedroht ist, verbleibt China gegenwärtig als einzige wirtschaftliche Wachstumslokomotive weltweit.

    Antworten
    • Dietmar Tischer
      Dietmar Tischer sagte:

      Es ist ja richtig, dass China anders und der Wachstumsmotor der Weltwirtschaft ist.

      Man muss aber auch sehen:

      China folgt dem MUSTER der entwickelten Volkswirtschaften, wenn es sein Wirtschaftswachstum durch hoch risikobehafteten Verschuldungsaufbau am Laufen halten will.

      DAS ist der Vergleich.

      Er ist gerechtfertigt und signifikant.

      Denn wenn in China ein Sack Reis umfällt, dann entgleisen hier und anderswo die Züge.

      Antworten
  2. MFK
    MFK sagte:

    „There are risks of course, among them affordability as income growth slows. A recent informal survey in Singapore showed that a majority of those polled would prefer to own a luxury residential tower there than hold 30-year US Treasury bonds. Only one investor questioned landlords’ ability to raise rents going forward.“ – bto: Gut, bei der Fragestellung hätte ich mit Blick auf 30 Jahre auch die Immobilie gewählt.

    Gut, dass es noch Alternativen gibt. 70ig-jährige österreichische Staatsanleihen beispielsweise.

    Antworten
  3. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >„China is not the only place where such questions are being asked.„– bto: wie wahr. Zum Beispiel in Vancouver. >

    Vancouver, natürlich.

    Denn dort leben viele Chinesen seitdem Hongkong von den Briten in die chinesische Freiheit entlassen wurde.

    Antworten
  4. Dietmar Tischer
    Dietmar Tischer sagte:

    >„There are risks of course, among them affordability as income growth slows.>

    oder – noch dramatischer – Einkommen ausfallen und die bestehenden Hypothekenschulden nicht mehr bedient werden können.

    Das scheint bei der Inflation in China eine zunehmende Gefahr zu sein.

    Chinesische Produktion wird kontinuierlich teurer, ohne dass Innovationen und Produktivitätswachstum das hinreichend kompensieren können.

    Die Produktion migriert in andere Länder und es entsteht Arbeitslosigkeit.

    Das Gefährliche daran:

    Die allmächtige chinesische Regierung hat nichts in der Hand, um das zu verhindern, wenn sie auf den hohen Wachstumsraten der Wirtschaft aus Beschäftigungsgründen besteht und damit Inflation in Kauf nehmen muss.

    Von welcher Seite man das Riesenreich auch betrachtet, es sieht nicht sonderlich gut aus.

    Antworten

Ihr Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Dietmar Tischer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.