A reality check on the charms of real assets

Wer sich intensiv mit der im Markt befindlichen Krisenliteratur beschäftigt, wird um Sachwerte als Investment nicht umhin kommen. Ich selbst bleibe zwar skeptisch, ob man mit Sachwerten wirklich unbeschadet durch die Turbulenzen kommt. Aber sie sind allemal besser als Investitionen in Staatsanleihen.

Die FT wirft einen kritischen Blick auf “Sachwerte” als Anlageklasse. Erkenntnisse:

  • Viele Sachwerte haben ihren Charme aus der Tatsache, dass sie eigentlich gut strukturierte Finanzprodukte sind. Vor allem Büro- und Gewerbeimmobilien mit Mietgarantien sind eigentlich nichts anderes als anders gestaltete Anleihen – und würden sich vermutlich im Fall der Fälle eher wie Finanzinvestitionen verhalten und nicht wie Sachwerte. Was ist eine Mietgarantie denn wirklich wert?
  • Rohstoffe sind auf lange Sicht eine sehr schlechte Absicherung gegen Inflation. Schon John Malthus irrte im 19. Jahrhundert, als er angesichts der beschränkten landwirtschaftlichen Flächen und der wachsenden Bevölkerung steigende Nahrungsmittelpreise vorhersagte. Der technologische Fortschritt war einfach schneller. Im gesamten 20. Jahrhundert sind die Preise für diese “soft commodities” gefallen. Also kein guter Hedge gegen Inflation.
  • Bei den sogenannten “hard commodities” sieht es nicht besser aus. Es gibt zwar Abweichungen, aber letztlich führen auch hier neue Fördermethoden und technologischer Fortschritt zu strukturell fallenden Preisen.
  • Einzige echte Ausnahme: Holz, welches über 100 Jahre hinweg relativ zu Industriegütern immer teurer wurde und sich auch in der Finanzkrise gut geschlagen hat.

Fazit FT: Es gibt keine homogene Anlageklasse “Sachwerte”.

Fazit bto: Sachwerte sind ein bedingter Schutz gegen Inflation. Ein guter Schutz gegen Extremszenarien. Sie werden aber bei letzteren trotzdem an Wert verlieren und sei es nur, weil die Politik dann entsprechende Steuern erhebt. (Stichworte: Lastenausgleich, Mietzins-Steuer).

FT (Anmeldung erforderlich): A reality check on the charms of real assets, 8. Juni 2014

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