„Deutschland braucht eine neue Strategie“

Mit Blick auf die Verschuldungszahlen von McKinsey (siehe Mittwoch) wiederhole ich meine Forderung nach einem Wandel der deutschen Politik. “Wenn du merkst, das Pferd ist tot, steig ab”, möchte ich den Politikern zurufen. Und zwar nicht, weil ich besonderes Mitleid mit den Griechen oder besondere Sympathien für die Linksparteien hege.

Deshalb schreibe ich bei manager magazin online:

“Offensichtlich haben Spanien, Portugal, Italien und Frankreich deutlich größere Probleme als Griechenland, welches immerhin einen Primärüberschuss ‒ also vor Zinszahlungen ‒ ausweist. Die Wirtschaft Spaniens und Portugals müssten mehr als dreimal so stark wachsen, um die Staatsschulden zumindest zu stabilisieren. Damit wird klar: Auch diese Staaten werden ohne eine Restrukturierung, also einen Schuldenschnitt ihre Verschuldung nicht reduzieren können. Diese Restrukturierung muss allerdings von jemandem finanziert werden. Hier zeichnet sich zunehmend eine Richtung ab. Bereits in der letzten Woche habe ich an dieser Stelle die Studie von McKinsey diskutiert und vor allem die interessante Tatsache, dass auch die Unternehmensberatung zunehmend die Lösung in bisher undenkbaren Maßnahmen wie Vermögensabgaben und der direkten Monetarisierung der Staatsschulden durch die Notenbanken sieht. Letzteres dürfte Varoufakis besonders gefreut haben, schlägt er doch, wie SPIEGEL ONLINE berichtet, eine solche Lösung für die Euro-Zone als Ganzes in seinem neuen Buch vor. Schuldenbereinigung über die Notenbankbilanz wird das Thema der kommenden Jahre.

Damit zeichnet sich eine Wende in der Euro-Rettungspolitik ab, die potenziell erhebliche Risiken und Kosten für Deutschland bedeutet. Noch mögen die anderen Staaten gemeinsam mit Deutschland gegen die griechischen Positionen stehen. Doch ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch in anderen Ländern ähnliche politische Strömungen durchsetzen.”

“Statt auf verlorenem Posten an der bisherigen Politik festzuhalten und von den Partnern und der EZB faktisch ausgehebelt zu werden, sollte Deutschland die eigene Strategie ändern. Besser wäre es allemal, sich an die Spitze einer Bewegung zur Restrukturierung der Schulden zu stellen, als von einer solchen Welle überrollt zu werden.”

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier:

manager-magazin.de: „Deutschland braucht eine neue Strategie“, 17. Februar 2015