Das Kapital und die Schulden: Daniel Stelter analysiert Thomas Piketty

Am Montag erschien in der F.A.Z. eine Besprechung meines neuen Buches. Auszüge:

  • “In Deutschland hat Daniel Stelter nun ein Buch vorgelegt, das Pikettys Werk einerseits für die Verdienste in der Analyse rühmt, andererseits aber zu Schlussfolgerungen kommt, welche diejenigen von Piketty erheblich ergänzen – und ihnen in nicht wenigen Teilen widersprechen. So stellt Stelter fest, dass Piketty die Bedeutung von Schulden völlig unterschätze. Folgerichtig nennt er sein Buch „Die Schulden im 21. Jahrhundert“. Doch nur wer die Dynamik von Verschuldung und Entschuldung verstehe, könne auch Vermögensverteilung und Wirtschaftskrisen nachvollziehen und Lösungen erarbeiten.”
  • “Die einzige Möglichkeit für ein Land, die Gesamtverschuldung zu verringern, aber sei die Erzielung von Außenhandelsüberschüssen. Diese wiederum setzten eine erhebliche Wettbewerbsfähigkeit voraus. So brauche Europa einerseits die Restrukturierung von Staats- und Privatschulden in einer Größenordnung von 3 bis 5 Billionen Euro, andererseits die Rückbesinnung auf wichtige ökonomische Grundsätze: So seien Schulden nichts anderes als der Verzicht auf künftigen Konsum. Gute Wirtschaftspolitik verzichte deshalb auf kurzfristige Stimulierung. Die Politik müsse in diesem Umfeld von Konsum zu Investitionen umsteuern. Es müssten also langfristig wirksame Maßnahmen wie Bildung, Innovation, Beschränkung von Bürokratie und Regulierung sowie Investitionen in den produktiven Kapitalstock einer Volkswirtschaft im Vordergrund stehen.”
  • “Stelter gelingt es, gut lesbar und auf nur 157 Seiten, sowohl Pikettys Thesen zusammenzufassen, als auch aus seiner pointierten Analyse die eigenen, plausiblen Empfehlungen abzuleiten. Sein Buch hilft, Pikettys Ansatz zu verstehen, aber auch kritisch zu hinterfragen. Am Ende steht gleichwohl eine nüchterne Bilanz: ‘Trotz Zweifeln an seinen Daten und dem darauf errichteten Theoriegebäude wird Pikettys Überlegung, die Schuldenkrise durch Vermögensabgaben zu lösen, die Politik der kommenden Jahre prägen.'”

Den ganzen Text finden Sie hier:

F.A.Z.: Das Kapital und die Schulden: Daniel Stelter analysiert Thomas Piketty, 13. Oktober 2014